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Deutsch/Polnischer Sieg in der VdeV

Beim vdev_endgt_intereuropol.jpg3.Lauf der Endurance GT-Serie der VdeV-Serie hat die deutsch-polnische Ligier JS P3 LMP3 Mannschaft Inter-Europol Competition den ersten Gesamtsieg erzielt. Die beiden Piloten Jakub Smiechowski und Martin Hippe fuhren am Ende beim 4h Rennen auf dem HTTT in Le Castellet den Gesamtsieg ein, nachdem man nach anfänglicher Führung einiger Ginetta-Teams von den technischen Problemen der englischen Boliden profitieren konnte.Der vom deutschen Einsatzteam betreute Ligier der beiden Piloten querte die Ziellinie mit gut 100s Vorsprung auf den Graff Racing-Ligier des Trios Troulliet/Rousselot/Dagoneau. Eine Runde hinter den Siegern kam der N´Race-Ligier ins Ziel. P4 belegte mit dem CWS-Team der erste von 4 gestarteten Ginetta G57. Die GT-Wertung gewann der IDEC Sport Mercedes AMG GT des Duos Lafargue/Lafargue vor dem IMSA-Performance-Porsche und dem AF Corse Ferrari.

Das Rennen in Le Castellet, zu dem 10 Prototypen und 16 GT starteten war bereits das dritte der Serie. Die 2. Runde in Le Mans auf dem Circuit Bugatti hatte die britische LNT-Truppe mit dem Duo Tomlinson/Simpson mit 1Minute Vorsprung vor dem Inter-Europol-Ligier gewonnen. Der GT-Sieg ging dort an den Visiom Ferrari. Die nächste Runde der Serie wird Anfang Juli im spanischen Aragon abgehalten.

Supercar Challenge Oschersleben Rennen 2

Rennen dsc_ol_volvo.jpgNummer zwei der Supercar Challenge in der Motorsport Arena Oschersleben fand am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen statt. Dieses Mal wurde 90 Minuten lang um die Wette gefahren. Das ohnehin nur 5 Fahrzeuge umfassende Feld der Super GT Klasse wurde währen dieses Rennens leider weiter dezimiert. Berry van Elk musste seinen Mosler nach 38 Runden mit technischen Problemen abstellen. Henk Thuis parkte seinen Puma RT leider schon nach 2 Runden. Und auch der sonst so zuverlässige Volvo von Henry Zumbrink bereitete Schwierigkeiten. Im Gegensatz zu seinen Kontrahenten schleppte er sich noch mit 4 Runden Rückstand ins Ziel was bei dem Feld sogar noch zu Platz drei in der Super GT Klasse reichte.

Nach 56 Runden siegten die beiden Escuela Espanola Mosler von Salvador/de Martin und Kanaroglou/Campos Hull. Somit ging der dritte Gesamtrang an den Sieger der GTB Wertung - den BMW M4 von Sluys/Mattheus. Diese legten an diesem Wochenende reichlich Kilometer zurück. Denn neben den beiden Supercar Challenge Rennen absolvierten sie auch noch einen Gaststart in der DMV BMW Challenge, welche im Rahmenprogramm vertreten war. Jos Jansen wurde in seinem Porsche vierter (P2 GTB) vor dem Seat Leon von de Borst/de Kleijn die damit die Supersport Division vor Delnoij/van den Berg im BMW und Houweling/Ringelberg im Seat Leon gewannen. Fiona James kam im Praga auf Platz 8 ins Ziel (P3 GTB) vor Aart Bosman im Porsche. Wisselink/Rutgers im BMW sicherten sich erneut den Klassensieg in der Sportdivision.

Die nächste Chance auf Meisterschaftspunkte haben die Piloten am 11/12 Juni beim Spa Euro Race in Francorchamps.

Vorschau auf die SP7-Klasse bei den 24h

In mantheysp7_59.jpgder SP7-Klasse sind beim diesjährigen 24 Stunden Rennen am Nürburgring 13 Teams eingeschrieben. Anders als in der VLN Langstreckenmeisterschaft werden hier die CUP2-Teams mit den reinen Cup-Porsches in die Klasse integriert, so das beim Langstreckenklassiker eine höhere Anzahl an Startern zusammen kommt. 13 Autos von 11 Mannschaften stehen hier in der Klasse am Start.

Jeweils 2 Autos bringen Manthey Racing und GetSpeed Performance an den Start. Mantheys #59 mit dem Quartett Smith/Renger/Reimer/Proczyk dürfte das stärkere der beiden Autos aus dem Traditionsteam sein. Wie stark Getspeeds Mannschaften einzuschätzen sind lässt sich derzeit noch nicht sagen, da die Besetzung beider Cockpits offensichtlich noch nicht beendet ist. Einer der stärksten Konkurrenten dürfte Black Falcons blackfalconsp7_56.jpg991 GT3 Cup mit dem Quartett Weishaupt/Plesse/Toril/Devegius sein.

Von Kremer Racings Porsche - die Kölner Mannschaft steigt extra für das Rennen vom nicht startberechtigten Gruppe H-Bomber auf den 997 KR um - dürfte man zumindest im Qualifying noch das ein oder andere Feuerwerk von Kremer Stammpilot Wolfgang Kaufmann erwarten. Das Frikadelli Racing Team bringt wie angekündigt einen 991 GT3 Cup für das deutsch-amerikanische Trio Klasen/Hill/Shoffner an den Start. Weitere Porsche werden von den Teams Teichmann Racing, Bonk Motorsport, 9und11 Racing, Hamburg Racing Team, Chrzanowski Racing und Huber Motorsport an den Start gebracht.

Den Klassensieg dürften bei regulärem Rennverlauf die 3 stärksten Porsche von Manthey Racing, Black Falcon und GetSpeed Performance untereinander ausmachen, doch die 24h sind selten regulär und der ein oder andere Defekt und die ein oder andere Karambolage werden sicher auch die Top-Teams in dieser Klasse betreffen. Daher bleibt es um das Podium auch in dieser Klasse spannend bis zum Schluss.

Die SP8 Klasse beim N24 wächst wieder an

In der seit Jahren von uns inoffiziell als „Nürburgring-GT-1-Klasse“ titulierten SP8-Klasse starten in diesem Jahr 11 Wagen. Das ist wieder ein deutliches Plus nachdem es in den beiden Vorjahren 9 bzw. 8 Starter in den beiden Subklassen gab. 4 BMW, 3 Aston Martin, 3 Lexus ISF und je ein Ford Mustang und Nissan GT-R starten bei der 44.ten Ausgabe des Ringklassikers in dieser Wertungskategorie.

BMW kommt mit 5 Autos daher. Das Team TC-R (Team Coach Racing) & Vetter-Motorsport setzt seine 3 bereits im letzten Jahr eingesetzten Autos – dabei handelt es sich nicht wie zunächst fälschlicherweise von uns vermeldet um ex-Dörr-Autos sondern um selbst von Vetter Motorsport  bzw Thomas Ahlers 2014 aufgebaute Chassis – erneut ein. 2 BMW starten in der SP8 (auf einem kommt ex-Dörr-Pilot Rudi Adams zum Einsatz), einer in der SP8T. Hinzu kommt ein vom Team Securtal Sorg Rennsport eingesetzter 335i mit Turbounterstützung. Als einziger Konkurrent in der SP8T stellt Schulze Motorsport sich mit seinem 2010 selbst aufgebauten und nun nach dem GT3-Ausstieg des Teams reaktivierten GT-R den beiden Münchner Boliden entgegen. Für alle 3 Autos wird der Klassensieg über das Motto „Survival of the Fittest“ laufen. Hier dürften die Mechaniker aller Teams besonders gefordert sein.

Aston Martin hat woelflickmustang1.jpg3 verschiedene Autos von 2 Teams am Start. Dem Vantage GT8 und dem Vantage V12 des Aston-Martin-Testcenters (Darren Turner plant dabei ein Gastspiel auf dem GT8) stellt sich ein ein Vantage V8 der AF Racing AG zur Seite. Lexus ist nicht mit dem neuen und bislang schon recht erfolgversprechenden Clubsport RC-F aktiv, sondern setzt durch Ring-Racing und Toyota-Gazoo-Racing 3 der alten ISF CCS-R ein. Eine Reihe von japanischen Piloten sind auf diesen 3 Wagen, deren Besatzungen noch nicht ganz aussortiert sind, eingeplant. Schliesslich ist auch der bereits bei VLN2 debütierte Ford Mustang der Wölflick Racing Mannschaft dieses Jahr in der Klasse engagiert.

Unter den SP8 einen Favoriten auszumachen wird schwierig. Zwar dürften Darren Turner und Rudi Adams ihre Duftmarken im Qualifying setzen, aber im Rennen wird es auf eine möglichst störungsfreie Performance bei allen Teams ankommen. Aston Martin wird versuchen einen weiteren Klassensieg zu erringen, doch die mittlerweile kugelsicheren Lexus dürften dahinter trotz eines Speedmankos auf Schwächen der Konkurrenten lauern.

Supercar Challenge Oschersleben Rennen 1

Das zweite dsc_ol_mosler.jpgRennwochenende der Saison 2016 führte die Teams und Fahrer der Supercar Challenge nach Deutschland. In Oschersleben fand der dritte und vierte Meisterschaftslauf statt. Im Vergleich zum ersten Rennen in Zolder verringerte sich erwartungsgemäß das Starterfeld leider weiter, da dem einen oder anderem Team aus Benelux die Reise in die Magdeburger Börde zu weit war. Die Rennen der Superlight Prototypen wurden mangels Teilnehmer komplett abgesagt. Der einzige Sportwagen, der den Weg nach Oschersleben gefunden hatte, war der BlueBerry Racing Praga von Fiona James, der in die GTB Klasse eingeteilt wurde. Insgesamt waren lediglich 25 Fahrzeuge am Start. Dieses war das kleinste SC Feld seit dem Rennen in Monza im Jahr 2012, als man im Rahmen der AVD 100 Meilen startete. Damals war allerdings auch nur die GT Klasse vorgesehen.

Im Samstagsrennen über 60 Minuten siegte nach 35 Runden auf der 3,7 Kilometer langen Rennstrecke der Escuela Espanola Mosler von Kanaroglou/Campos Hull mit knapp 5 Sekunden Vorsprung vor Henry Zumbrink im Volvo, Salvador/de Martin im zweiten Mosler und Henk Thuis im Puma RT. Auf dem fünften Gesamtplatz überquerte der JR Motorsport BMW von Sluys/Mattheus als Sieger der GTB Klasse die Ziellinie vor Oliver Freymuth im Renault Megane (P2 GTB), Berry van Elk im Mosler und Jos Jansen im Porsche (P3 GTB). Ronald und Luuk van Loon gewannen im BMW M3 die Supersport Division vor Houweling/Ringelberg im Seat Leon und Eric van den Munckhof im BMW Z4. In der kleineren Sportklasse waren Wisselink/Rutgers im BMW M235i erfolgreich.

N24 - Wer fehlt in der SP9?

39 Wagen und 8 Hersteller. Das klingt nach einem fast perfekten Feld für die Gesamtsiegerklasse der kommenden 24h am Ring! Die diesjährigen 24 Stunden am Nürburgring lassen diesbezüglich wirklich wenige Wünsche offen. Dennoch gibt es noch Entwicklungspotential bezüglich der Markenvielfalt. Nicht alle GT3-Hersteller sind beim Ringklassiker engagiert, was die Frage aufwirft: wer fehlt und wer könnte in näherer Zukunft hinzu kommen?

- Ferrari: das ist eigentlich die grösste Lücke die der Ring aufzuweisen hat. Seit dem einmaligen Einsatz eines Farnbacher Racing Ferrari F458 GT3 Italia (ein Jahr nach dem erfolgreichen Debüt mit dem GT2 2010) wartet man auf einen Folgeeinsatz eines konkurrenzfähigen italienischen Boliden. Für die beiden Haupteinsatzteams der Marke – AF Corse und Kessel Racing  - ist der Ring ein Buch mit 7 Siegeln. Gerüchte um Pläne von Rinaldi Racing bezüglich eines derartigen Einsatzes werden immer wieder mal kolportiert, wurden aber bislang noch nie konkret.

- Lexus: Das Programm der Japaner ist trotz einer sehenswerten Entwicklungseinsatzflotte Jahre hinter dem Plan. Dennoch dürfte Ende des Jahres bei den BoP-Tests eine entgültige Entscheidung fallen. Ist der RC-F dann endlich mit dem neuen Triebwerk konkurrenzfähig, dann dürfte ein Debüt bei den 24h 2017 beschlossene Sache sein. Sollte er es wieder nicht sein, ... dann steht die Selbstentleibung einiger talentierter japanischer Entwicklungsingenieure zu befürchten!

- McLaren: die aktuelle britische Flunder McLaren 650S GT3 mag in der Blancpain Endurance Serie erste Erfolge eingefahren haben; der Ring ist allerdings ein deutlich rauheres Geläuf, das in der Vergangenheit den Vorgänger McLaren MP4-12C GT3 regelmässig auseinandergerüttelt hat. Das Dörr Motorsport Team konnte ein vielstrophiges Lied davon singen. Nun ist der 650S angeblich eine deutliche Weiterentwicklung. Es fehlt nur das Team, das dies auf der Nordschleife beweist.

- Corvette: Callaway Competitions neue Konstruktion wird ihr viel beachtetes Debüt bei VLN 4 geben. Danach hängt alles vom generierten Kundeninteressse ab. Der kleinste deutsche GT3-Hersteller (die GT3-Version der amerikanischen Boliden wird von der kleinen Truppe bei Weingarten in Eigenregie aufgebaut) kann sich einen eigenen Werkseinsatz nicht leisten und das amerikanische Werk ist nur am Gewinn der GTLM in der Weather Tech-USCC-Serie und dem Klassensieg beim 24 Stunden Rennen von Le Mans interessiert. Eine Bereicherung wäre der bullige V8 im 24h-Feld allemal!

- Lamborghini: ein Konrad-Auto ist nicht dem äquivalent was der italienische Ferrari-Konkurrent derzeit in anderen Serien auffährt. Auch Gottfried Grasser, Teamchef des Grasser Racing Teams, träumt von einem Werkseinsatz auf der Nordschleife, wie er uns im Rahmen eines Rennens der 24 Stunden-Serie erzählte. „Das würde allerdings ein Committment und eine Unterstützung von Lamborghini sowie mindestens 2 Einsatzteams voraussetzen. Der Huracan teilt sich mit dem R8 die technische Basis. Die Zuverlässigkeit ist also da. Konrad erarbeitet mit seinem Auftritt wertvolle Basisdaten. Aber als einzelnes Team und Auto sind seine Chancen sehr begrenzt.“

Die SP9-Klasse im Vergleich - wer kann Audi herausfordern?

39 GT3 - das ist in diesem Jahr mit Abstand das grösste Starterfeld einer Klasse und auch das grösste Starterfeld in der Gesamtsiegerklasse das bislang beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring an den Start gegangen ist. 2015 und 2014 starteten 31 GT3 von 7 Herstellern, 2013 33 Autos von 7 Herstellern und 2012 31 von 8 Herstellern. Mit Audi (9 Autos), Mercedes (9), Porsche (6), BMW (7), Nissan (2), Aston Martin (2), Bentley (2) und Lamborghini (1) tummeln sich seit 2012 wieder einmal 8 Hersteller in der Klasse. Grund genug für uns, die einzelnen Hersteller einem „Podiumscheck“ zu unterziehen:

Fangen wir an mit Audi: Angesichts des VW-“Dieselgate“-Skandals hatte die Motorsportabteilung ein Moratorium von nur 2 statt 4 werksunterstützten Autos verkündet – die allerdings von weiteren „privat“ eingesetzten Audi R8 LMS (immerhin der klare Vorjahressieger) flankiert werden. Wer sich die Fahrerliste der altehrwürdigen Privatiers auf den zweiten Autos von Phoenix, dem Belgian Audi Club Team WRT und Land Motorsport einmal durchliest (u.a. Frank Stippler, Anders Fjordbach, Edward Sandström, Frederic Vervisch, Marc Basseng, Mike Rockenfeller, Timo Scheider, ...), kommt schnell zu dem Schluss, dass nur ein frischgebackener Controller bei Audi oder der ein oder andere motorsportdesinteressierte VW-Aktionär diese Mär von der Kostenersparnis noch glauben dürfte. Audi hat de facto 5 siegfähige Autos im Einsatz – die beiden offiziell als Audi Sport WRT bzw. Audi Sport Phoenix titulierten Werkswagen, zudem die 3 oben erwähnten Autos und 4 zusätzliche Wagen der Teams Twin Busch, Car-Collection und Audi race experience, die zwar nicht für den Sieg aber bei freundlicher Gesinnung der Nordschleife für den ein oder anderen Top-10-Platz gut sein dürften. Da das Einsatzgerät hinreichend seine Standfestigkeit demonstriert hat, ist Audi erneut der grosse Favorit für einen weiteren, dann dritten Gesamtsieg am Ring.

Über den Werkseinsatz von AMG-Mercedes in diesem Jahr hatten wir bereits frühzeitig berichtet. Die Affalterbacher Schmiede hat beim Werk das bislang grösste Werkspilotenkontingent in der Geschichte des Klassikers geordert, das zudem auf 7 annähernd gleich starke Teams aufgeteilt worden ist. 20 hochklassige Piloten, 7 nagelneue Mercedes AMG GT, dazu mit Black Falcon, HTP-Motorsport, dem Haribo Racing Team und dem Mann Filter Team 4 hochklassige Mannschaften – da müsste doch eigentlich nichts schief gehen können, oder? Doch der glänzende Auftritt hat im Vorfeld einige Kratzer bekommen. Die AMG-GT zeigten bei ihren ersten Auftritten nicht die Zuverlässigkeit die der Vorgänger Mercedes SLS AMG GT3 sprichwörtlich zum Uhrwerk auf Rädern machte. Motor- und Antriebsstrangschäden sowie weitere Defekte wurden den Teams seit dem Debüt in Dubai bei Langstreckenauftritten immer wieder mal zum Verhängnis. Unter der Hand war davon die Rede, dass die Vielzahl der Bestellungen sich nicht positiv auf die Qualität der montierten Arbeitsgeräte auswirken würde. Bei den 24h am Ring wird es daher zum ersten wahren Härtetest des Mercedes AMG GT kommen. Top-10 Positionen sollten mit dem Wagen prinzipiell möglich sein - ein Podium wird gegen die Audi und die anderen Konkurrenten schwer zu erkämpfen sein, ist aber nicht unmöglich. Ein Sieg? Wird schon deutlich schwerer werden ...

BMW hat gerade rechtzeitig bei VLN3 zu einem vielversprechenden Tempo gefunden. Prompt setzte es die BoP-Keule. Die verordnete Rücknahme des Ladedrucks könnte sich aber für die M6 eventuell als Wohltat erweisen, denn die M6 litten ebenfalls bei den Testläufen im Vorfeld unter mangelnder Zuverlässigkeit und hatten einige Kinderkrankheiten am Triebwerk zu beklagen. Im Vergleich mit Audi, BMW und Porsche ist der BMW das am spätesten fertig gestellte und der wenigsten Rennerfahrung ausgestattetete Fahrzeug. Eines der Einsatzteams von ROWE Racing, Schubert Motorsport und Walkenhorst Motorsport nach den 24h ganz oben zum dann 20.ten BMW-Sieg auf dem Podium stehen zu sehen, dürfte daher einem kleinen Wunder gleichkommen. Ein Finish im Ziel wäre für jede der Konstruktionen schon ein messbarer und lobenswerter Erfolg.

Porsche stellt zur Zeit das grösste Fragezeichen unter den 4 deutschen Herstellern dar: haben die Manthey-Boliden nur ein geschicktes Sandbagging, eingepackt in einem ausgetüftelten Testprogramm betrieben, oder weist der neue Porsche 991 GT3 R wirklich konzeptionelle Schwächen auf, die Siege auf der Nordschleife erschweren? Angesichts frisch herausgefahrener Klassensiege in der 24 Stunden-Serie, der Pirelli World Challenge und der Weather Tech-USCC-Serie (... schon gut! – überall andere Reifen...) ist die erstere Vermutung nicht ganz unangebracht. Andererseits hat auch Porsche anfangs des Jahres mit Zuverlässigkeitsproblemen zu kämpfen gehabt. Die Vermutung liegt nahe das von den 3 Einsatzmannschaften (Manthey & Manthey-Kunden, Falken, Frikadelli Racing Team) nur die top-betreuten Teams von Mantheys Werksautos und Falken einen Schuss auf die Top-10 frei haben. Und auch diese Mannschaften müssen die 24h erst mal überstehen. Dennoch gibt es beim Autor dieser Zeilen ein gewisses Bauchgefühl, dass Mantheys Autos noch am ehesten die Audi-Armada unter Druck setzen könnten...

Kommen wir zu den „kleineren“ Werkseinsätzen. Aston Martin hat trotz Abwesenheit von VLN3 noch einmal einen Performancebreak bekommen. Das wird angesichts immer noch nicht durchgehender Saisonvorbereitungen aber auch dieses Mal nicht für einen Platz auf dem Gesamtpodium reichen. Auch wenn man mit Nicki Thiim, Darren Turner, Mathias Lauda und Pedro Lamy weiter Top-Piloten auf den Autos hat. Astons bisher bestes Ergebnis bei den N24 war P5 in 2014 – das wird in diesem Jahr angesichts der gewachsenen Konkurrenz nur schwerlich einzustellen sein.

Das gleiche liesse sich von Bentley sagen, wo das Team Abt Top-Piloten auf den Autos zusammengestellt hat, aber im Endeffekt um ein Finish in den Top-10 als Maximalergebnis fährt. Im Vorjahr erreichte der beste HTP-Motorsport-Bentley P8 als Endergebnis. Kann man dieses Ergebnis wiederholen oder gar verbessern?

Nissan hängt immer noch das Stigma des Unfalls von VLN1 2015 an. An den durch die Wirren des verkürzten VLN-Einsatzes und des LMP-Debakels eingeschränkten Vorbereitungen im Laufe der vergangenen Saison wird ein Angriff auf das Podium erneut scheitern. Daran wird für dieses Jahr auch die Verpfichtung eine deutschen Einsatzteams neben der RJN-Truppe nichts ändern. Für die Nissan GT-R Nismo GT3 gilt es daher P9 aus dem Vorjahr als bislang bestes Ergebnis zu wiederholen oder gar zu toppen.

Mit Konrad Motorsport debütiert eine private Mannschaft den Lamborghini Huracan beim Ringklassiker – hier dürfte die Zielankunft das erklärte Ziel sein, obgleich der Bolide mit seiner ökonomischen Fahrweise schon Top-Positionen bei den VLN-Läufen einnehmen konnte. Es wäre vermessen, hier auf ein problemloses 24h Debüt in Zusammenhang mit einem Podium zu hoffen – ein Finish auf einer guten Position wäre hier so gut wie ein Sieg einzuschätzen!

PCC Spielberg - 4.Sieg für Müller

Porsche-Junior pcc6a.jpgSven Müller führt nach dem 2. Lauf am Red Bull Ring mit vier Siegen die Gesamtwertung des Porsche Carrera Cup Deutschland an. Am Sonntag gewann der 24-jährige Konrad Motorsport-Pilot im österreichischen Spielberg vor MRS GT-Racing-Pilot Christian Engelhart und dem Österreicher Luca Rettenbacher, der ebenfalls für Konrad Motorsport startete.

Der italienische Porsche-Junior und Carrera Cup Gaststarter Matteo Cairoli (Ebimotors) haderte wie im Rennen am Samstag mit seinem Start. Ihm gelang es nicht, seine Pole-Position in eine Führung umzuwandeln. Müller absolvierte 19 fehlerfreie Runden vor Cairoli und Engelhart, der mit etwas Abstand folgte. Als Überraschungsgast landete Rettenbacher auf dem Podium.

Porsche-Junior Dennis Olsen wird die idyllisch in der Steiermark gelegene Rennstrecke nicht zu seinen Lieblingsstrecken zählen. Er belegte am Ende Platz vier. Fünfter wurde nach einer Zeitstrafe Cairoli.

44.te 24h am Nürburgring stehen vor der Tür

In gut 3 Tagen beginnen die ersten Sessions zum diesjährigen 24 Stunden Rennen am Nürburgring. Die 44.te Ausgabe des Ringklassikers wartet in diesem Jahr mit einem Feld von 163 Startern auf. Das ist geringfügig mehr als das Starterfeld der krisengeschüttelten  Ausgabe des Vorjahres (156 Meldungen;151 Starter) aber erreicht immer noch nicht die Werte der Vorjahre (2014:172; 2013:179; 2012:176; 2011:202; 2010:198). Für eine gute Show dürfte die Masse der antretenden Teams dennoch ausreichen.

Die teilnehmenden Teams treten in 25 Wertungsklassen (Vorjahr: 21) an, die man grob in 4 Wertungskategorien unterteilen kann: Die seriennahen V-Klassen (6 Klassen; 26 Teilnehmer), die SP-Klassen gemäß DMSB-Reglement (14 Klassen 106 Teilnehmer), die Cup-Klassen (4 – incl. TCR; 25 Starter) und die Sonderklassen für alternative Treibstoffe und Hybridfahrzeuge (2; 7 Starter).

An der Spitze ist die Dichte grösser denn je: kämpften in der gesamtsiegfähigen GT3/SP9-Klasse im Vorjahr noch 30 Teams um den Sieg, so sind es jetzt schon 39 Mannschaften die sich zum Antreten in dieser, mit Abstand grössten Kategorie entschlossen haben. Audi, Porsche, BMW und Mercedes schicken ausgewachsene Werkskontingente an den Start. Aston Martin, Bentley und Nissan ergänzen das Feld der 4 deutschen Hersteller durch eigene Werkseinsätze die allerdings nicht den Umfang erreichen den die einheimischen Werke auffahren. In anderen Klassen kommen Werks- oder werksunterstützte Einsätze von Lexus, Hyundai, Subaru und Toyota hinzu.

Womit wir schon mitten in den Zahlenspielen der Hersteller sind. 19 Hersteller (Vorjahr 20: Mini & Volvo fehlen – dafür kehrt Lamborghini zurück.) sind beim diesjährigen Marathon am Ring vertreten. BMW stellt seit Jahren beim Klassiker traditionell das grösste Kontingent. Das ist auch in diesem Jahr nicht anders: 42 Mannschaften vertrauen auf die diversen Einsatzgeräte der Münchner. Porsches Einsatzheer umfasst 37 Mannschaften. Ebenfalls 2-stellig sind die Truppen von Audi (13 Teams) und Mercedes (10). Nennswerte Kontingente sind noch die von Opel (8), Aston Martin (7), Renault (6) sowie Lexus, Toyota und VW (je 5). Ford stattet 4 Teams aus. Seat Nissan und die Scuderia Cameron Glickenhaus sind mit je 3 Fahrzeugen präsent. Subaru und Bentley haben je 2 Wagen am Start während Lamborghini nur auf den Privateinsatz der Konrad Motorsport-Mannschaft setzt.

In Punkto internationaler Bedeutung sieht es hingegen beim prestigereichsten deutschen Langstreckenevent relativ mau aus: Die teilnehmenden Teams kommen in diesem Jahr aus nur 6 Nationen (Vorjahr: 8.) Gross-Britannien stellt 7 Autos, Japan: 5, Belgien: 4, USA: 3 Thailand: 2 und  Deutschland den Rest. Auch wenn ein starkes Kontingent von Piloten aus insgesamt 37 Ländern aus dem Ausland kommt (von den derzeit 547 in der Nennliste verzeichneten Piloten kommen 310 aus Deutschland und 237 aus anderen Ländern) sind Rennen auf der Nordschleife für ausländische Teams in der Mehrzahl wohl doch eine zu grosse Herausforderung, die eine umfangreiche Vorbereitung verlangen, der sich derzeit nicht jede talentierte Mannschaft stellen kann oder will.

In den vergangenen 43 Ausgaben des Klassikers hat BMW 19 Siege einfahren können. Porsche steht derzeit bei 11 Siegen, Ford bei 5, Chrysler und Audi haben 3 Triumphe zu Buche stehen und Mercedes und Opel je einen. Wer wohl die grössten Chancen auf einen weiteren Gesamtsieg hat und was in den Sportwagen-relevanten Klassen noch bemerkenswert für das Rennen erscheint, werden wir in den noch verbleibenden Tagen bis zum Start des Klassikers beleuchten.

GT86-Cup Lauf 3 - Knoten für Ring-Racing Duo platzt

Beim dritten Lauf ist im Toyota GT 86-Cup endlich der Knoten für die beiden Ring-Racing Piloten Nils Jung und Florian Wolf geplatzt: Mit einem Klassen-Sieg beim 58. ADAC-ACAS-Cup (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) setzten sich die beiden letztjährigen Dörr Motorsport-Piloten gegen die Konkurrenz durch. Auf dem zweiten Platz kam das Gewinner-Duo des zweiten Laufs, das Toyota Swiss Racing Duo Manuel Amweg und Thomas Lampert ins Ziel, deren Rückstand im Endeffekt geringer ausfiel als es das eneergebnis suggeriert. Auf dem dritten Platz kam nach Pech der beiden Pit-Lane racing Crews das Mathol Racing Auto des Schweden Hendrik Skoog und des Luxemburgers Graham Wilson durch, wobei Wilson bei seinem ersten Rennen auf der Nordschleife somit auf das Podium des Cups steigen konnte.

Beim Lauf unternahm Ring-Racing im Auftrag von TMG einen letzten Härtetest des Cup-Autos mit dem umfangreichen 2016er Upgrade. In der Klasse SP3 fuhr man nicht nur sehr gute Zeiten, sondern kam auch völlig problemlos über die Vier-Stunden-Distanz und erreichte in der Klasse unter acht Startern auf Rang zwei das Ziel. Die schnellste Rundenzeit von Testfahrer Emil Lindholm (FIN) lag dabei bei 9.42,495 Min., rund 10s unter der schnellsten Rennrunde eines aktuellen Cup-Renners (9.52,976 Min.).

Die Einführung des neuen Kits war im Cup einvernehmlich mit den Teams auf VLN4 verschoben worden.

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