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ACO schafft Reifenkrieg bei den LMP ab

Die FIA und der ACO haben weitere News zum ab dem kommenden Jahr gültigen Hypercar-Reglement und zu den LMP2 veröffentlicht. Demnach hat der FIA-Welt-Motorsportrat auf seiner Sitzung am 4.12 beschlossen, das für die Top-Klasse konstruierte Hypercars nur in Zusammenhang mit einem registrierten Automobilhersteller homologiert werden. Damit wären reine Rennwagenkonstrukteure aussen vor, wobei die FIA-Endurance Komission sich auf Nachfrage vorbehält strittige Fälle – wie zum Beispiel das geplante ByKolles Racing Hypercar - im Einzelfall noch einmal wohlwollend zu prüfen.

Bei den LMP2 wird nach neuesten Meldungen unserer Kollegen von Sportscar 365 nun ab dem Beginn der nächsten WEC-Saison (also nach Le Mans 2020) eine Leistungsreduktion um 40 PS auf nurmehr 560 PS angewandt um die nominell schwächeren Hypercars wieder in Front zu bringen. Ob dies sich nun auch auf den Treibstoffverbrauch auswirkt und damit eine Verlängerung der mit ca 35-40 Minuten bislang ausserordentlich kurzen Stintlängen niederschlägt wurde noch nicht bekannt. Die Leistungsreduktion soll dann 2021 in der ELMS übernommen werden.

Daneben soll die Klasse in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zusätzlich einen vorgeschriebenen Einheitsreifenlieferanten bekommen. Damit wird der Reifenkrieg im ACO-Universum abgeschafft, nachdem schon die GTE-Klassen und die neue Hypercarklasse auf nur noch einen Reifenlieferanten festgelegt worden sind. Mit einem Einheitsreifen, Einheitsmotor und - angesichts der reglementsbedingt zementierten Dominanz von Oreca - de Facto einem Einheitschassis ist die LMP2 damit trotz des Leistungszuwachses nur noch ein Schatten ihrer selbst wenn man die Vielfalt in der Klasse vor 10 Jahren noch im Gedächtnis hat.

Ukrainisches Team gewinnt 24h Oschersleben 2019

Die ecofactor2 24holeben winner4. 24h von Oschersleben sind am Samstag mit dem 2. Sieg eines Tesla zu Ende gegangen. Am Samstag um 16 Uhr wurde der zum 2.Male in Folge als Saisonabschluss der eco-GP Serie ausgetragene Event, der derzeit das längste Rennen für Elektroautos weltweit darstellt, vom Tesla Model 3 Longrange-RWD der aus der Ukraine angereisten Eco-Factor 2 Mannschaft siegreich beendet. Das ukrainische Pilotenquartett Oleksandr Demian, Yuriy Arabadzhy, Sergii Velchev und Ruslan Skulimovsky querte die Ziellinie mit 487 absolvierten Runden, was bei der verkürzten Streckenvariante von 2456m einer Gesamtdistanz von 1196km entsprach. Damit verpasste die diesjährige Siegermannschaft zwar die Rekorddistanz des letztjährigen Tesla Roadster Classic-Teams aus dem Vorjahr (495Rd./1205km), stellte aber dennoch einen neuen Klassenrekord auf, da das Tesla Model 3 zum ersten Mal im Rahmen des eco-GP-Events antrat, und dabei auch mit 11 vertretenen Fahrzeugen die 2.stärkste Klasse im 40 Fahrzeuge starken Feld stellte.

Das ukrainische Pilotenquartett war dabei wie die meisten Mannschaften im Feld eine reine Amateurmannschaft ohne Motorsport-Bezug. Bei den Piloten handelte es sich um 4 Ingenieure einer osteuropäischen Firma für E-Auto-Ladegeräte, die wie die meisten Starter im Feld das Faible für die Elektomobilität teilten. Die Siegermannschaft, die nach dem Rückzug des Twike-Teams als einziges Team von der Reserveliste ins Hauptfeld rutschte, hatte zwar ursprünglich vor, mit der eigenen Ladetechnik zu starten, musste aber wegen Softwareproblemen mit einem kurzfristig in Deutschland gemieteten Ladegerät antreten. etestival kiaeniroAls eines von nur 2 nicht deutschen Teams (ein tschechisches Tesla-Team war ebenfalls am Start) kam der Mannschaft beim Rennen ein überzeugend gleichmässigen Speed, den die Mannschaft vor allem in den Kurven praktizierte, zu Gute.

Auf dem 2. Platz wurde der  e4 Testival Kia e-Soul Mini-Van gewertet, auf dem mit Alexander Nieland; Franz W.Rother; Annette Bender-Napp, Emma Martinez Moralo; Dirk Frischknecht; Dino Eisele und Reservepilot Michael Martensen gleich 7 Piloten gemeldet waren. Die Kia-Mannschaft auf dem markanten schwarz-roten Fahrzeug musste sich nach der 24h-Distanz mit 16 Runden Rückstand auf die siegreiche Tesla Crew geschlagen geben. Den dritten Platz erreichte einer der 3 gestarteten Renault Zoe des Lüdemann und Zankel AG-Teams, luz zoesder #18 Zoe mit den Piloten Joachim Gleiss; Frank Tomaschewski, Sven Juulsgaard, Dirk Asmus & Heiner Sietas. Das Team des Renault-Händlers aus dem schleswig-holsteinischen Kaltenkirchen hatte das ganze Rennen über eine extreme Windschatten-Strategie mit ihren 3 Fahrzeugen praktiziert, die im Endeffekt alle 3 Zoes in die Top 10 des 40 Wagen starken Feldes spülte.

Die Top-5 Plätze komplettierten der auf Platz 4 einlaufende Michler-Kurier Tesla Model S (der damit die mit 12 Fahrzeugen am stärksten besetzte Einzelklasse gewann), sowie das letztjährige Siegerteam der Tesla Roadster Classic-Mannschaft, die leider als einziger technischer Ausfall des Rennens verzeichnet wurde: ein Batterieschaden nur wenige Minuten vor dem Rennende beendete die Fahrt der Piloten Neuss/Werges/Ruegg/Heritz vorzeitig. Die Top-10 komplettierten die beiden restlichen Renault der Lüdemann und Zankel-Mannschaft, der Kia e-Niro der First Class Family-Mannschaft und die beiden Tesla-Model S-Teams Mars-Orbiter und Tesla-Chaos.

Über 24hOleben morgenstimmung1die schon früh hereinbrechende Nacht hinweg hatten die Mannschaften auf der Strecke mit herausfordernden Wetterbedingungen zu kämpfen. Regenschauer und in der Nacht überfrierende Nässe verwandelten die Strecke in eine trotz der niedrigen Durchschnitts-geschwindigkeiten von um die 60 kmh streckenweise tückische Rutschbahn. Gegen Morgen liess die Sonne dann die Temperaturen wieder über die 0°C ansteigen. Zusätzliche Herausforderungen erwuchsen den Teams in Form der nicht immer zuverlässigen Ladetechnik und der angesichts von 40 Startern am Limit operierenden elektrotechnischen Infrastruktur der Strecke, die mindestens 2 mal – einmal in der Nacht und das zweite Mal kurz nach Ende des Rennens – in einen vorübergehenden Blackout der Boxenanlage mündeten.

Das Feld der 40 Teams (38 aus Deutschland, eine tschechische und eine ukrainische Mannschaft) stand zum Rennen mit 12 verschiedenen Konstruktionen in 12 entsprechend eingeteilten Klassen von 9 Herstellern am Start: Insgesamt starten 24 Tesla (12 Model S, 11 Model 3, 1 Tesla Roadster), 4 Renault Zoe, 4 KIA (2 e-Niro und 2 e-Soul), je 2 Volkswagen e-Golf, Jaguar i-Pace und Opel Corsa-e sowie je ein Hyundai Ionic, Mitsubishi i-MIEV und Peugeot I-On. Jaguar, VW, Peugeot und Mitsubishi waren im Vergleich zum Vorjahr neu mit dabei.

24hOleben startgrid

Angesichts des Saisonabschlusses wurde auch die Meisterschaft der eco-GP Serie entschieden. Den Titel 2019 sicherte sich Tesla Model S Pilot Klaus Schäfer (Team e-ringe) mit 144 Punkten vor Oliver Dornisch (Model S / 106) und Jürgen Konrad (Model S /Juchteracing / 96 Punkte).

Die nächste Ausgabe der 24h von Oschersleben findet aus organisatorischen Gründen erst 2021 statt. Mehr zu den Saisonplänen der eco-GP Serie 2020 und 2021 wird in den kommenden Tagen auf diesen Seiten veröffentlicht werden.

Peugeot holt Rebellion mit ins Boot

Peugeot peugeot hyp renderund Rebellion Racing haben heute eine Kooperation bezüglich des neuen für 2022 geplanten Hypercar-Projekts für die neue Top-Klasse bekannt gegeben. Demzufolge wird der neue Wagen, von dem bei dieser Gelegenheit ein erstes Rendering veröffentlicht wurde, technischen Support bei der Entwicklung des neuen Hypercars leisten, die 2021 schon beginnen soll und zur WEC-Saison 2022/23 in erste Einsätze münden wird. Dafür soll ein gemeinsames Entwicklungsteam aufgestellt werden das schon im Januar 2020 die Arbeit aufnehmen soll.

Allerdings enthielt die Mitteilung noch keine Angaben ob Peugeot mit einer eigenen Werksmannschaft und Rebellion Racing als erstes Kundenteam für die neue Konstruktion seperate Einsatzteams bilden werden (wie bereits in einigen Medien spekuliert wurde) oder ob man die neuen Autos in einem gemeinsamen Einsatzteam auf die Strecke bringt. Details dazu werden in den nächsten Mitteilungen des Projekts zu erwarten sein.

Barwells Gulf 12h-Crew

Barwell Motorsport, die britische Lamborghini Huracán GT3 evo Amateur-Klassen Meistermannschaft aus dem Blancpain GT Serien Endurance Cup hat ihre Besatzung für die Gulf 12 hours 2019 fixiert. Auf dem in der Pro-Am Klase genannten Huracan werden in der nächsten Woche der schweizer Pilot Adrian Amstutz, Jordan Witt (GB), Patrick Kujala (CZ) und Miguel Ramos (P) zum Einsatz kommen. Ramos wird bei den folgenden 24h von Dubai von Lamborghini-Pilot Dennis Lind ersetzt werden.

Aus der VLN-Serie wird die NLS

Dienls logo VLN Langstreckenmeisterschaft ändert für 2020 ihren Namen. Unter der Bezeichnung „Nürburgring Langstrecken-Serie“ (NLS) wird sich das Championnat ab dem kommenden Jahr einen renovierten Markenauftritt zulegen. Die Organisation dahinter bleibt – auch nominell – die Veranstaltergemeinschaft Langstrecke Nürburgring - kurz VLN. Der Markenauftritt wird zu Beginn der neuen Saison nun Schritt für Schritt umgestellt. Das neue Serienlogo beinhaltet die original Wortmarke ‚Nürburgring‘. Die Visualisierung enthält als zentrales Element den weltweit bekannten Streckenabschnitt ‚Caracciola-Karussell‘ und nimmt daneben deutliche Anleihen an das traditionelle VLN-Logo.

Ralph-Gerald Schlüter, der Geschäftsführer der VLN OHG, begrüßt den neuen Markenauftritt der Serie, die 1977 gegründet wurde und seitdem unverändert von der VLN organisiert wird, ebenfalls ausdrücklich: „Für Fans und Teilnehmer ist die wichtigste Botschaft, dass wir an den Tugenden der Langstreckenmeisterschaft festhalten werden. Die OHG und die VV GmbH arbeiten mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen Hand in Hand daran, die Serie für die Zukunft bestmöglich aufzustellen, ohne dabei die große und lange Tradition außer Acht zu lassen.“

„Der Nürburgring ist laut Marktforschung 95 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ein Begriff und eine sehr starke Marke, die nur wir in dieser Form zukünftig auch in unserem Namen nutzen dürfen“, erklärt Christian Stephani, der ab dem 1. Januar 2020 die Geschäftsführung der VLN VV GmbH & Co. KG übernimmt. „Das stärkt unseren Status als einzige echte Nürburgring-Serie, die ihre Rennen ausschließlich in der Grünen Hölle austrägt. Mit der Wortmarke Nürburgring im Logo ist die sportliche Heimat der Rennserie auf den ersten Blick erkennbar. Ich bin davon überzeugt, dass uns der neue Markenauftritt vor allem im Marketing der Serie eine große Hilfe sein wird.“

Puristen mögen an dieser Stelle einwenden das das von Stephani reklamierte Attribut „einzige echte Nürburgring-Serie“ angesichts der Engagements der Rundstrecken Challenge Nürburgring und der GLP – die ihre Veranstaltungen ebenfalls auf der Nordschleife austragen – möglicherweise etwas dick aufgetragen erscheint. Aber klappern gehört ja bekanntlich zum Handwerk – speziell wenn es ums Marketing geht. Die Fans werden wohl auch einige Zeit brauchen um sich 2020 auf die neue Serienbezeichnung und die dementsprechende Abkürzung umzugewöhnen. Es bleibt zu hoffen das der nicht unerhebliche finanzielle Aufwand den eine solche Umbenennung und -Gestaltung nun mit sich bringt, nicht zulasten der eigentlich geplanten Umstrukturierung hin zu einem kundenorientierteren Verhalten geht, den man sich auch für die kommende Saison auf die Fahnen geschrieben hat.

4H Shanghai – Strafen entschieden das Rennen

Alsshanghai winner g drive Sieger kamen sie über die Ziellinie aber eine nachträgliche 3 Runden & 51s Strafe für den #45 Thunderhead-Carlin Dallara P217 kostete vor einer Woche dem britischen Trio Ben Barnicoat, Harry Ticknell und Jack Manchester den Sieg beim Saisonauftakt der Asiatischen Le Mans Serie in Shanghai. Diese resultierte aus einer Lenkzeitverletzung von Ben Barnicoat, wobei das Team Barnicoat für 6 Minuten und 36 Sekunden länger als die zulässige Höchstdauer ins Auto setzte ! Der #26 G-Drive by Algarve Aurus 01 von Roman Rusinov, James French und Leonard Hogenboom erbte somit den Sieg des Rennens vor dem #36 Eurasia Motorsport Ligier JS P217 LMP2 von Roberto Merhi, Nick Foster und Aidan Read. Die Thunderhead Carlin Mannschaft belegte nach der drastischen Strafe zumindest noch den dritten Platz auf dem Podest.

Dershanghai startgerade ARC Bratislava #4 Ligier JS P2 sah in der LMP2-Am-Klasse für ältere LMP2-Fahrzeuge bis zur letzten Stunde einem Sieg entgegen. Aber Kang Ling blieb in der Kurve 14 stehen da er anscheinend keinen Treibstoff mehr hatte und verursachte eine FCY. Das Auto wurde zurückgezogen und so übergab man somit die Führung an den #59 RLR ORECA 05 mit John Farano, Arjun Maini und Andrew Higgins. Zweiter in der Am-Klasse, mit weitem Abstand zum Siegerteam, wurde der einzige #52 Rick Ware Racing Ligier JS P2 mit den Fahrern Cody Ware und Mark Kvamme. Deren zweites Fahrzeug war nach der sehr verspäteten Zustellung des Transport-Containers noch nicht einsatzbereit.

Einen ungefährdeten Sieg erreichten die Titelverteidiger von Inter-Europol Competition in der LMP3 Klasse. Martin Hippe (D) und Nigel Moore (GB) siegten auf ihrem #13 Ligier JS P3 LMP3 mit über einer Runde Vorsprung auf die #2 Nielsen Racing Norma M30 LMP3, pilotiert vom bekannten Duo Colin Noble und Tony Wells. Platz drei ging an die #9 der Graff Racing Mannschaft ebenfalls auf einem Norma M30 LMP3 , mit dem französischen Fahrer Trio Davide Droux, Sébastien Page und Eric Trouillet.

Weiter shanghai gt fightmit der GT3 Klasse: Mehr als überraschend stark zeigte sich der JLOC #88 Lamborghini Huracán GT3 evo. Selbst diverse LMP3 und P2/AM Piloten hatten Mühe das Fahrzeug zu überholen. Andre Couto, Yuya Motojima und Yusaku Shibata sahen wie die sicheren Sieger aus, jedoch in der letzten halben Stunde gab es eine Stopp & Go Strafe wegen eines Vergehens beim Boxenstopp für die Japaner. Das spielte dem Trio Tomonobu Fuji, Ross Gunn, & Satoshi Hoshino auf dem #77 D'station Racing Aston Martin Vantage GT3 AMR in die Karten die sich somit den knappen Sieg vor der JLOC Mannschaft sicherten. Ebenfalls einen starken Eindruck hinterließen Max Wiser, Piewen Qi und Jens Klingmann auf ihrem #17 BMW M6-GT3 von Astro Veloce Motorsports die sich den 3. Platz bei den GT’s sicherten.

Austin ersetzt Sao Paulo-Runde

Die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hat den geplanten 6h Event im brasilianischen Sao Paulo (das Bild stammt von der letzten Runde dort 2014) wie erwartet abgesagt. Der ACO hatten schon nach dem Event in Shanghai eine Warnung an alle Teams und Journalisten herausgegeben die Flug- und Hotelbuchungen zum übernächsten Event noch auszusetzen weil es Schwierigkeiten mit dem lokalen Promotor gäbe. Diese haben sich nun als unüberbrückbar erwiesen. Offensichtlich hatte der lokale Promotor in Sao Paulo seine finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Strecke und der Stadt nicht einhalten können. Austin steht somit vor einem Comeback, nachdem die Meisterschaft schon von 2013-2017 auf dem texanischen F1-Kurs startete.

Stattdessen wird man nun 2 mal in den USA antreten. Zusätzlich zum Super-Sebring-Weekend wird die Meisterschaft am 23.Februar – 4 Wochen vor dem Rennen in Sebring – erneut in Austin, Texas antreten. Ursprünglich war die brasilianische Runde am 1.Februar geplant worden, doch um eine Terminkollision sowohl mit dem Superbowl am ersten Februar-Wochenende als auch mit dem Formula E-Rennen am 14-15.2 zu vermeiden wurde der Termin um 3 Wochen verschoben.

 

GT-Eins-Langstreckenteam Rennpremiere

Das 24hOleben morgenstimmung2GT-Eins Langstreckenteam by Juchteracing hat am vergangenen Wochenende (29-30.11) bei der 4.Ausgabe der 24h von Oschersleben seine Rennpremiere absolviert. Der Rennableger der seit 20 Jahren im Langstreckenmotorsport bekannten Motorsport Website und -Community war beim derzeit grössten und längsten Rennevent für Elektroautos weltweit mit 2 Piloten auf 2 Wagen am Start. Pilot Harald Gallinnis (54/D) ging mit einem 482 PS starken Tesla Model 3 Longrange Performance (Startnummer #15) zusammen mit Teamchef Jürgen Konrad und dessen Sohn Colin Konrad ins Rennen. Thomas Bauer (25/D) war auf dem 2. Wagen der Mannschaft - einem 691 PS starken Tesla Model S P85D (#14) - mit seinem Teamkollegen Steve Tilinski als einziges Fahrerduo im Feld unterwegs. Nach 24 Stunden unter wechselnden, teils herausfordernden Wetterverhältnissen erreichten die beiden Teams am Samstag nachmittag um 16 Uhr unbeschadet die Ziellinie. Die #15 kam im 40 Wagen starken Starterfeld nach 418 absolvierten Runden auf Gesamtrang 23 (P8 in der Model 3-Klasse) ins Ziel. Der #14 Tesla wurde nach 409 Runden auf Gesamtrang 26 ebenfalls auf Rang 8 seiner Klasse gewertet.

GT-Eins hatte Anfang April die Gründung eines eigenen Langstreckenrennteams auf seinen Seiten angekündigt. Als Einstiegsserie hatte man sich dafür die eco-GP Serie ausgesucht, die in Oschersleben seit dem letzten Jahr das weltweit längste Langstreckenrennen veranstaltet, das ausschliesslich für Elektroautos absolviert wird. Die Serie wird mit strassenzugelassenen elektrobetriebenen Serienwagen ausgetragen und hat ein attraktives, breitensportfähiges Kostenniveau das aus Sicht der Mannschaft ein ideales Basiskonzept für den Einstieg in den Langstrecken-Motorsport bietet.

Pilot Harald GallinnisJuchteracing 15 Colin Juergen Harald (auf dem Foto 1.v.r) : "Der Event hat unsere Erwartungen an das Debüt mehr als erfüllt! Danke an Jürgen Konrad und seine Leute die uns mit dem Juchteracing-Team wirkungsvoll unterstützt und diesen Einsatz ermöglicht haben! Meine Stints waren ein klassisches Langstrecken-Hardcoredebüt für einen Motorsport Neuling: 2 Mal musste ich nach Problemen beim Aufladen vorzeitig ins Auto springen und habe beide Stints bei völliger Dunkelheit in der Nacht und teilweise bei Regen und Glatteis im dichten Verkehr absolviert. Das war anspruchsvoll und hat dennoch viel Spass gemacht. Leider hat mein Tempo zugegebener massen nicht gepasst. Mit einem Schnitt von 66km/h in meinem ersten Stint war ich rückblickend viel zu schnell unterwegs. Aber bei einem Event wie diesem, der sich in einigen Punkten grundlegend vom uns bekannten Langstreckensport unterscheidet, muss man wohl zuerst etwas Lehrgeld zahlen. Wir werden bei den nächsten Rennen sicher anders und erfolgreicher agieren."

Pilot Thomas Bauer Juchteracing 14 Steve Thomas(auf dem nebenstehenden Foto rechts) : "Das war ein aussergewöhnlicher Rennevent. Speziell als ich in die hereinbrechende Morgendämmerung gefahren bin war das ein besonderes Erlebnis. Ich habe vor dem Rennen nur gedacht '..hoffentlich blamieren wir uns nicht und sind zu langsam oder bauen einen Unfall..`. Aber trotz der ein oder anderen haarigen Situation in der dunklen Nacht habe ich schnell in den Rennfluss gefunden. Gefährlich wurde es dann am frühen Morgen als sich massiv Glatteis auf der noch dunklen Strecke bildete. Wenn man bedenkt wie preiswert der Event war und was ich dafür an Fahrzeit auf dem Auto bekommen habe dann ist das Konzept unschlagbar. Der Nachteil war bei unserer Mannschaft halt das wir durch die Fahrzeitlimitierung auf 8h pro Pilot und bei nur 2 Fahrern zusätzliche Standzeit in Kauf nehmen mussten. Das hat uns rückblickend auch einige Runden und Plätze gekostet. Daher ist das Ergebnis erst mal nur zweitrangig für mich; was zählt ist das wir gut durchgekommen sind. Überhaupt ist der Event so anders als die meisten Langstreckenrennen das man die taktischen Finessen die man hier braucht normalen Rennfahrern und -Fans erst mal vermitteln muss ."

AsLMS kommt nach Suzuka

Die Asiatischen Le Mans Serie circuit suzukahat eine Woche nach dem Start der aktuellen Saison 2019/20 eine Rückkehr nach Japan für den Beginn der kommenden Saison 2020/21 angekündigt. Dabei soll die Serie zum Start in ihre 7.Saison erstmals den 5,8km langen F1-Kurs von Suzuka für ein 4h-Rennen nutzen. Bislang waren als japanische Kurse lediglich Okayama (einmalig 2009) und Fuji (bis letztes Jahr) zum Einsatz gekommen, wobei die japanische Runde in der laufenden Saison aufgrund der neu hinzugekommenen Runde in Australien mit dem 7km langen Circuit „The Bend“ ausgesetzt wurde.

Das eine japanische Runde wieder im Kalender ist wird hoffentlich die Attraktivität der Serie für die japanische Rennszene wieder steigern. Von den 24 in dieser Saison eingeschriebenen Teams kommen immerhin derzeit 4 von 10 asiatischen Mannschaften – JLOC (Lamborghini), D`station-Racing (Aston Martin ), Car Guy Racing (Ferrari) und K2 Uchino Racing (Oreca) aus dem Reich der aufgehenden Sonne. Die restlichen 14 Teams stammen aus dem europäischen Gaststarter-Pool. Die Serie auf ein breiteres Fundament asiatischer Mannschaften aufzustellen wäre aus gesamtwirtschaftlicher Sicht eine dringende langfristige Aufgabe des ACO, der mittlerweile auch in Japan im GT3- und LMP3-Bereich mit einer Reihe einheimischer Serien konkurriert.

Der komplette Kalender der Asiatischen Le Mans Serie 2020/21 soll in den kommenden Wochen fixiert und verkündet werden. Nicht ausgeschlossen ist dabei derzeit auch eine Erweiterung des Kalenders von 4 auf 5 Runden, was allerdings dann die Kosten für die beteiligten europäischen Mannschaften entsprechend erhöhen würde.

24h Oschersleben vor dem Start

Am24hoschersleben sunrise heutigen Tag startet die (mindestens) vierte Ausgabe der 24h von Oschersleben. Der bereits 2004, 2006 und 2018 ausgetragene Event findet zum 2.Male in Folge als reine Elektro-Auto-Veranstaltung im Rahmen der eco-GP-Serie statt. Gegenüber dem Rennen im vorangegangenen Jahr ist das Feld noch einmal weiter gewachsen. 42 Teams  stehen auf der Nennliste des Events, der ein etwas anderes Rennkonzept ausweist, als man es aus dem Langstreckensport her kennt, doch dazu gleich mehr...

42 Teams (fast alle aus Deutschland) stehen mit 13 verschiedenen Konstruktionen in 13 entsprechend eingeteilten Klassen von 9 Herstellern am Start: Insgesamt starten 23 Tesla (mit 4 Modellen: 12 Model S, 9 Model 3, 1Model X und 1 Tesla Roadster), 4 Renault Zoe, 4 KIA (2 e-Niro und 2 e-Soul), je 2 Volkswagen e-Golf, Jaguar i-Pace und Opel Corsa-e sowie je ein Hyundai Ionic, Mitsubishi i-MIEV und Peugeot I-On. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen Teilnehmer der Hersteller Smart, BMW, Nissan Twike und E-Wolf. Dafür sind Jaguar, VW, Peugeot  und Mitsubishi erstmals neu mit dabei.

Bei den Fahrzeugen handelt es sich durchweg um strassenzugelassene Fahrzeuge ohne Rennmodifikationen. Die teilnehmenden Teams sind durchweg Amateurmannschaften. Die startenden Piloten sind auf der eco-GP-Seite noch nicht veröffentlicht worden – letztes Jahr starteten unter anderem Volker Strycek und Jutta Kleinschmidt im Rahmen des Wettbewerbs. Weitere spektakuläre Fahrernews können daher erst gegen Beginn des Rennens erwartet werden...

Wie im vergangenen Jahr kommt es beim Rennen konzeptionell weniger auf puren Speed sondern bedingt durch die langen Ladezeiten auf eine effizient ausgenutzte gleichmässige Geschwindigkeit an. Im Prinzip gilt aber das selbe Erfolgskriterium wie bei jedem normalen 24h-Rennen: wer am Ende vorne ist gewinnt! Das gilt ebenso in den einzelnen Modell-Klassen.

Das Rennen startet heute um 16 Uhr. Der Wettbewerb kann auf der Livetiming-Seite von Raceresults.nu live verfolgt werden. Wer mehr spektakuläre, visuelle Rennaction braucht (letztes Jahr gewann das Tesla Roadster Classic-Team mit einer 24h-Durchschnittsgeschwindigkeit von 50,22 km/h) kann auch den Youtube-Livestream auf der Website der eco-GP-Serie verfolgen.

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