Ukrainisches Team gewinnt 24h Oschersleben 2019
Die 4. 24h von Oschersleben sind am Samstag mit dem 2. Sieg eines Tesla zu Ende gegangen. Am Samstag um 16 Uhr wurde der zum 2.Male in Folge als Saisonabschluss der eco-GP Serie ausgetragene Event, der derzeit das längste Rennen für Elektroautos weltweit darstellt, vom Tesla Model 3 Longrange-RWD der aus der Ukraine angereisten Eco-Factor 2 Mannschaft siegreich beendet. Das ukrainische Pilotenquartett Oleksandr Demian, Yuriy Arabadzhy, Sergii Velchev und Ruslan Skulimovsky querte die Ziellinie mit 487 absolvierten Runden, was bei der verkürzten Streckenvariante von 2456m einer Gesamtdistanz von 1196km entsprach. Damit verpasste die diesjährige Siegermannschaft zwar die Rekorddistanz des letztjährigen Tesla Roadster Classic-Teams aus dem Vorjahr (495Rd./1205km), stellte aber dennoch einen neuen Klassenrekord auf, da das Tesla Model 3 zum ersten Mal im Rahmen des eco-GP-Events antrat, und dabei auch mit 11 vertretenen Fahrzeugen die 2.stärkste Klasse im 40 Fahrzeuge starken Feld stellte.
Das ukrainische Pilotenquartett war dabei wie die meisten Mannschaften im Feld eine reine Amateurmannschaft ohne Motorsport-Bezug. Bei den Piloten handelte es sich um 4 Ingenieure einer osteuropäischen Firma für E-Auto-Ladegeräte, die wie die meisten Starter im Feld das Faible für die Elektomobilität teilten. Die Siegermannschaft, die nach dem Rückzug des Twike-Teams als einziges Team von der Reserveliste ins Hauptfeld rutschte, hatte zwar ursprünglich vor, mit der eigenen Ladetechnik zu starten, musste aber wegen Softwareproblemen mit einem kurzfristig in Deutschland gemieteten Ladegerät antreten. Als eines von nur 2 nicht deutschen Teams (ein tschechisches Tesla-Team war ebenfalls am Start) kam der Mannschaft beim Rennen ein überzeugend gleichmässigen Speed, den die Mannschaft vor allem in den Kurven praktizierte, zu Gute.
Auf dem 2. Platz wurde der e4 Testival Kia e-Soul Mini-Van gewertet, auf dem mit Alexander Nieland; Franz W.Rother; Annette Bender-Napp, Emma Martinez Moralo; Dirk Frischknecht; Dino Eisele und Reservepilot Michael Martensen gleich 7 Piloten gemeldet waren. Die Kia-Mannschaft auf dem markanten schwarz-roten Fahrzeug musste sich nach der 24h-Distanz mit 16 Runden Rückstand auf die siegreiche Tesla Crew geschlagen geben. Den dritten Platz erreichte einer der 3 gestarteten Renault Zoe des Lüdemann und Zankel AG-Teams, der #18 Zoe mit den Piloten Joachim Gleiss; Frank Tomaschewski, Sven Juulsgaard, Dirk Asmus & Heiner Sietas. Das Team des Renault-Händlers aus dem schleswig-holsteinischen Kaltenkirchen hatte das ganze Rennen über eine extreme Windschatten-Strategie mit ihren 3 Fahrzeugen praktiziert, die im Endeffekt alle 3 Zoes in die Top 10 des 40 Wagen starken Feldes spülte.
Die Top-5 Plätze komplettierten der auf Platz 4 einlaufende Michler-Kurier Tesla Model S (der damit die mit 12 Fahrzeugen am stärksten besetzte Einzelklasse gewann), sowie das letztjährige Siegerteam der Tesla Roadster Classic-Mannschaft, die leider als einziger technischer Ausfall des Rennens verzeichnet wurde: ein Batterieschaden nur wenige Minuten vor dem Rennende beendete die Fahrt der Piloten Neuss/Werges/Ruegg/Heritz vorzeitig. Die Top-10 komplettierten die beiden restlichen Renault der Lüdemann und Zankel-Mannschaft, der Kia e-Niro der First Class Family-Mannschaft und die beiden Tesla-Model S-Teams Mars-Orbiter und Tesla-Chaos.
Über die schon früh hereinbrechende Nacht hinweg hatten die Mannschaften auf der Strecke mit herausfordernden Wetterbedingungen zu kämpfen. Regenschauer und in der Nacht überfrierende Nässe verwandelten die Strecke in eine trotz der niedrigen Durchschnitts-geschwindigkeiten von um die 60 kmh streckenweise tückische Rutschbahn. Gegen Morgen liess die Sonne dann die Temperaturen wieder über die 0°C ansteigen. Zusätzliche Herausforderungen erwuchsen den Teams in Form der nicht immer zuverlässigen Ladetechnik und der angesichts von 40 Startern am Limit operierenden elektrotechnischen Infrastruktur der Strecke, die mindestens 2 mal – einmal in der Nacht und das zweite Mal kurz nach Ende des Rennens – in einen vorübergehenden Blackout der Boxenanlage mündeten.
Das Feld der 40 Teams (38 aus Deutschland, eine tschechische und eine ukrainische Mannschaft) stand zum Rennen mit 12 verschiedenen Konstruktionen in 12 entsprechend eingeteilten Klassen von 9 Herstellern am Start: Insgesamt starten 24 Tesla (12 Model S, 11 Model 3, 1 Tesla Roadster), 4 Renault Zoe, 4 KIA (2 e-Niro und 2 e-Soul), je 2 Volkswagen e-Golf, Jaguar i-Pace und Opel Corsa-e sowie je ein Hyundai Ionic, Mitsubishi i-MIEV und Peugeot I-On. Jaguar, VW, Peugeot und Mitsubishi waren im Vergleich zum Vorjahr neu mit dabei.
Angesichts des Saisonabschlusses wurde auch die Meisterschaft der eco-GP Serie entschieden. Den Titel 2019 sicherte sich Tesla Model S Pilot Klaus Schäfer (Team e-ringe) mit 144 Punkten vor Oliver Dornisch (Model S / 106) und Jürgen Konrad (Model S /Juchteracing / 96 Punkte).
Die nächste Ausgabe der 24h von Oschersleben findet aus organisatorischen Gründen erst 2021 statt. Mehr zu den Saisonplänen der eco-GP Serie 2020 und 2021 wird in den kommenden Tagen auf diesen Seiten veröffentlicht werden.