Neues deutsches Langstreckenteam gegründet
Eine neue deutsche Langstreckenmannschaft hat sich dieser Tage formiert. Geprägt von den Erfahrungen der letzten Jahre haben einige an diesen Seiten beteiligten Personen ein eigenes Enduranceteam aus der Taufe gehoben. Unter dem Label von GT-Eins-LST (="Lang-Strecken-Team") plant man in den kommenden Monaten und Jahren erste eigene Teilnahmen an Langstreckenrennen im nationalen und Internationalen Bereich. Das Ziel des eigenen Engagements ist es dabei, den vorwiegend autodidaktisch-journalistisch vorgebildeten Mitarbeitern dieser Seiten einen tiefergehenden und detaillierteren Blick in Renntaktik und -Technik für ein breitensporttaugliches Einstiegsbudget zu ermöglichen und damit eine Weiterbildung in Hinsicht auf eine noch praxisnähere Rennberichterstattung zu gestatten.
Teammanager H.Gallinnis erläutert uns die Beweggründe der Neugründung: “Unseren Mitarbeitern selber die Teilnahme an Langstreckenevents zu ermöglichen war der logische nächste Schritt den wir nach 20 Jahren Arbeit an GT-Eins auf der Agenda hatten. Priorität ist es dabei einen kostengünstigen Einstieg in die Langstreckenszene zu kreieren, um unseren Leuten die Komplexität dieses faszinierenden Sports weiter zu erschliessen und neben der Berichterstattung auch andere spannende Facetten zu bieten. Das wird über Spin offs auch die Berichterstattung auf unseren Seiten - die weiterhin im Focus steht – weiter verbessern und professionalisieren. Ganz nebenbei wollen wir damit die Tür zu einem Schulungs- und Entwicklungsprogramm öffnen das innerhalb der Sportszene auch stufenförmig nach oben – eventuell sogar nach ganz oben - organisiert werden kann“.
Inbesonders die letzte Aussage wollte der designierte Teamchef auf Nachfrage noch einmal präzisieren. „Es muss das Ziel einer jeden seriösen und professionellen Langstrecken-Motorsport-Mannschaft sein, sich irgendwann einmal bei einem der 3 grossen 24h-Klassiker – Le Mans, Nürburgring und Spa-Francorchamps - zu präsentieren. Wir teilen mit dem ACO die Vision einer hochklassigen, hochtechnologischen und dabei gleichzeitig effizienten, ressourcenschonenden und kostenkontrollierten Racing-Kultur. Speziell die Themen „Green Racing“, Elektromobilität und Effizienz sind extrem zukunftsträchtige Themen bei denen wir glauben, nicht nur mitschwimmen, sondern auch Impulse geben zu können – speziell wenn es sich dabei um Software-basierte Themen handelt. Schliesslich werden die Einsatzgeräte in dieser Richtung immer komplexer und ein Grossteil unserer Mitarbeiter kennt sich nicht nur mit elektronischen Medien bestens aus.“
Daher hat man bei der Gründung der neuen Mannschaft auch gleich die Gründung eines eigenen Entwicklungsarms mit dem Label GT-Eins-GWRT beschlossen und entsprechen eintragen lassen. Der Hauptfokus dessen Einsätze wird dabei innerhalb der Rennserien auf der Nordschleife liegen, die mittlerweile innerhalb der Hersteller-Rennszene so etwas wie das „Entwicklungslabor“ der Kundensport-Rennszene ist. Dies stellte Gallinnis, der gleichzeitig auch als CEO des neuen Unternehmens fungiert, in einem umfangreichen Überblick über die geplanten Aktivitäten dar:
„Mit dem gleichzeitig gegründeten Unternehmen „GT-Eins-Greenwash Racing Technologies“ wollen wir uns den spannenden Themen widmen, die die Rennszene in den nächsten Jahren bewegen werden. Hier sind eine Menge innovativer Entwicklungen denkbar – seien es Elektromobilität, alternative Treibstoffe oder autonome Rennfahrzeuge. Dabei wollen wir uns nicht nur mit alten abgegriffenen Themen wie Biodiesel oder Bioethanol beschäftigen! Derzeit diskutieren wir mit dem DMSB spannende und ressourcenschonende Projekte wie den Einsatz von Bio-Schweröl-Motoren oder hochenergetische Treibstoffe wie BTN. Letzteres schafft wegen des dadurch möglichen Downsizings von Tankbehältern und Motoren ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten bei der Fahrzeugaerodynamik. Daher glauben wir das BTN (Bio-Tri-Nitrotoluol) ein wichtiger Zukunftstreibstoff für die Rennszene der nächsten Jahrzehnte wird, sobald erst einmal die obigatorischen Haltbarkeitsprobleme und einige kleinere Sicherheitsbedenken des DMSB ausgeräumt worden sind. Das die Nordschleife mit ihren Rennserien – von der GLP bis zur VLN Langstreckenmeisterschaft und dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring - unser Einsatzgebiet der Wahl ist versteht sich dabei von selbst: schliesslich sind Renneinsätze dort per Definition schon „Green Racing“ weil man dort ja fast komplett im Grünen fährt.“
Neben der Entwicklung erster autonomer Rennfahrzeuge ab 2022 für die dementsprechend geplante SP-A-Klasse der VLN hat man bereits einen ersten Entwicklungsfokus für das neue Unternehmen definiert. „Für die in den letzten Jahren gelegentlich im Rennbetrieb geratenen Rennfahrzeuge mit Dieselantrieb sollen bis Ende des Jahres eigene, selbstentwickelte Softwareupdates inklusive der dazugehörigen obligatorischen Abschaltvorrichtungen von GT-Eins-GWRT entwickelt und vertrieben werden. Wir können bei dieser Entwicklung auf einen umfangreichen Fachkräftepool der heimischen Industrie mit sehr hohem Know-How-Stand zurückgreifen. Von daher war dies der logische erste Schritt, der zu einer ersten kommerziellen Basis für unser zukunftsträchtiges Unternehmen führen wird.“
Fester Bestandteil sowohl von GT-Eins-LST als auch von GT-Eins -GWRT wird dabei die Zusammenarbeit und Einbindung der Anfang des Jahres gegründete Sim-Racing-Arms „Project GT-Eins“ werden, der mittels der Simulationen Assetto Corse und iRacing sowohl für das Training der designierten Piloten als auch für die Simulation der geplanten Hard- und Softwareentwicklungen beauftragt wird. „Bernd (Ziebell) und Markus (Ecker) haben hier einen Super-Job bei der Aufstellung der Mannschaft gemacht und es war ein „no-Brainer“ diese Infrastruktur auch für unsere ambitionierten Pläne für den reellen Rennbetrieb zu nutzen. Zudem schafft es eine weitere Bühne auf der GT-Eins nun aktiv in die deutsche Rennszene eingreifen und sich präsentieren kann.“ so Gallinnis.
Erste Renneinsätze der GT-Eins-LST-Mannschaft sind mittlerweile für die zweite Jahreshälfte 2019 angedacht. Die dafür in Frage kommenden Events und Besatzungen sind derzeit Bestandteil intensiver Verhandlungen und sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.