Ein feines Resultat erzielte das Sulgener Horag-Team beim vierten Lauf der Le Mans-Series, den 1000km von Spa. Fredy Lienhard (Niederteuffen), und die beiden Belgier Didier Theys und Eric van de Poele fuhren im Lola-Judd im Regenroulette auf den dritten LMP2-Platz. Mit dem Podiumsplatz auf der neu wieder in den Grand Prix-Kalender aufgenommenen belgischen Rennstrecke hält die Truppe um Teamchef Markus Hotz weiterhin Tuchfühlung seine Meisterschaftschancen in der wichtigsten europäischen Endurancerennserie weiter offen. Hinter dem britischen Spa-Siegerteam von Ray Mallock Limited (31 Punkte) und dem portugisischen ASM Quifel-Team (24) liegen die Monza-Sieger akutell bei noch zwei ausstehenden Läufen mit 21 Punkten an dritter Stelle im Zwischenklassement.
Nicht unerwartet gestaltete sich das klassische 1000-Kilometer-Rennen wiederum als eine ziemlich knifflige Angelegenheit. Wie in Spa üblich schütteten immer wieder fette Regenwolken ihr Nass über dem Kurs aus. „Es ist oft ein reines Glückspiel, die richtige Reifenwahl zu treffen und dann einen Boxenstopp für einen Wechsel zu bestimmen“, musste Markus Hotz wieder einmal feststellen. Ex-F1-Pilot Eric van de Poele, qualifizierte den rot-weißen Wagen mit der #27 auf Platz 8 in der LMP2-Klasse. Am Abend vor dem Rennen entschied die Horag-Truppe, den neuen Motor auf Anraten der britischen Judd-Techniker für den Renneinsatz nicht zu verwenden, da sich ein Defekt abzuzeichnen schien. Das bereits am Nürburging eingesetzte Triebwerk wurde deshalb wieder installiert. Auch die Servolenkung hatte Schwierigkeiten bereitet, so dass sie zunächst durch eine andere ersetzt wurde. Schlussendlich kam doch erstere wieder zum Einsatz. Im Warm-up aufgetretene Fehlzündungen konnten bis zum Start behoben werden.
Die ersten beiden Stints fuhr van de Poele, der den Lola dann beim zweiten Routinestopp an Fredy Lienhard an fünfter Stelle liegend übergab. Der Sportwagenroutinier, der am vorletzten Wochenende beim ALMS-Rennen in Elkhard Lake zusammen mit Didier Theys im Doran-Maserati erfolgreich in die GT1-Kategorie „fremdgegangen“ war, wurde bei seiner knapp einstündigen Fahrt durch frühe Boxenstopps der Konkurrenz kurzzeitig dann sogar auf Platz zwei in der Klasse notiert. Die beiden Schlussintervalle fuhr Didier Theys. Der Ex-Indycarfahrer hatte sich bei Regen Mediumreifen montieren lassen, die dann bei wieder abtrocknender Piste als wenig tauglich erwiesen. Von Markus Hotz wurde die Entscheidung getroffen, den Gummiwechsel erst einige Runden später vorzunehmen, um den Stop mit einem sowieso anstehenden Tankhalt für den Schlußstint zu verbinden. Einen kleinen „Big Moment“ erlebte das Horag-Team in Runde 88 nahe der neu gestalteten Busstop-Schikane vor dem Start-Zielbereich, als sich zwei langsamere Porsche und Ferrari aus der GT2-Klasse balgten. „Beim Überrunden gab es mit dem Proton-Porsche einen kleine Berührung, die mich in einen Dreher zwangen“, berichtete Theys von einem Zwischenfall bei seinem Heimspiel. In der Schlussphase schien für die Horag-Team die Wiederholung des vierten Platzes vom Nürburgring zementiert zu sein, als im Duell um Platz zwei der Barazi-Zytek strauchelte und den ein sicheren Podestplatz wegwarf. Somit schlüpfte der Horag-Lola noch auf den dritten LMP2 Rang vor. Im Gesamtklassement durfte nach 143 Runden Fahrt ein siebter Gesamtrang gefeiert werden.
Es ist schon einiges an Möglichkeiten verlautbart worden, in welche Richtung sich die FIA-GT-Meisterschaft im kommenden Jahr entwickeln könnte. Derzeit liegen einige Vorschläge auf dem Tisch, was sowohl die technischen Eckdaten der Wagen als auch die des Rennformates betrifft.
Beim Rennformat geht der Vorschlag der SRO dahin, dasjenige der GT3-EM auch für die Hauptevents zu übernehmen: 2*1h mit Fahrerwechsel. Damit würde man die Wandlung von der Langstrecken- zur Sprintserie vollziehen und sich von der LMS mit ihrem 1000km-Format abgrenzen. Auch die Teamchefs können sich mit diesem Format abfinden, so z.B. Hans Reiter: „Das ist ein Format, das mit jeder Rennserie funktioniert, ob Tourenwagen, Formelautos oder z.B. beim GT-Masters. Wenn du in der ersten Rennstunde wegen eines technischen Defekts ausfällst, hast du immer noch eine zweite Chance. Das Rennwochenende ist dann nicht vorbei.“ Ob die Fans den Wandel so unkritisch beurteilen, bleibt abzuwarten.
Getrennte Rennen für GT1 und GT2 sind darüber hinaus angeblich genauso im Gespräch wie ein Superpole-Qualifikationsformat und eine weitere Limitierung der technischen Ressourcen (1-Motorenregel, nur drei Bremssätze pro Saison) und eine Ausweitung des Kalenders auf drei Übersee-Läufe, die - mit Verlaub gesagt - schon in diesem Jahr von den Teams abschlägig beschieden wurde. Der Traum „GT-Weltmeisterschaft“ ist immer noch bei der SRO bzw. Stefan Ratel präsent.
Technisch sind bislang nur einige wenige Einzelheiten durchgesickert. Angesichts des Ausbleibens von neuen GT1-Modellen (die Ankündigungen von Apollos, Paganis und Koenigseggs sind derzeit bei der FIA wenig überzeugend) und der wieder einmal eskalierenden Kosten bei den Top-Autos (ein 2-Wagen GT1-Team schlägt derzeit mit 3-4 Mio Euro im Jahr zu Buche) denkt man über eine Neuordnung der Fahrzeugkategorien nach. So sollen die alten GT1 und GT2 den derzeitigen GT3-Wagen Platz machen, die je nach Motorenhubraum in GT1-neu und GT2-neu eingeteilt werden. Die Fülle der derzeit existierenden GT1 und GT2-Fahrzeuge würde dann wohl in die International GT Open Serie und die LMS abwandern. Von daher bleibt abzuwarten, ob die FIA diesem Vorschlag von Ratel, der die gerade erst vereinigten Reglements von FIA und ACO wieder auseinander reisst, zu folgen gedenkt. Die heuer erst eingeführte GT4, die derzeit noch um Zuspruch ringt, soll demnach zur neuen GT3-Klasse werden. Ähnlich der Moto-GP würden dann drei Klassen von GT´s, unterstützt von lokalen Serien-Ablegern der SRO, an einem FIA-GT-Wochenende um die Trophäen ringen.
Am 23.08. will Stefan Ratel in Paris die neue Marschroute für den GT-Sport offiziell verkünden. Man darf gespannt sein, wie viele seiner Vorschläge die FIA (und gegebenenfalls auch der ACO) in der Folge akzeptieren wird.
Aus deutscher Sicht gab es auch beim 2. 1000km-Rennen des vergangenen Wochenendes auf der anderen Seite des Globus was zu feiern. Der amtierende Meister der japanischen Super-GT-Serie Andre Lotterer siegte zusammen mit seinen Co-Piloten Juichi Wakisaka und Oliver Jarvis nach 173 Runden auf dem Kurs von Suzuka in seinem Houzan Lexus SC430 mit 9s Vorsprung vor dem Arta Honda NSX der Meisterschaftsführenden Daisuke Ito und Ralph Firman, die sich für das 1000km Rennen mit Yuji Die verstärkt hatten. Auf dem 3. Rang landete mit einer Runde Rückstand der Xanavi Nismo Nissan Z von Satoshi Motoyama, Richard Lyons und Hironobu Yasuda. Dominik Schwager wurde in seinem Raybrigg Honda NSX mit seinem Co-Piloten Shinya Hosokawa Vierter; Michael Krumm belegte mit Stammpartner Tsugio Matsuda den 6. Rang.
Das Rennen in Suzuka erlebte ähnlich dem 1000km Rennen in Spa-Francorchamps wechselnde Wetterbedingungen: einem Start und 2 Renndritteln bei trockenen Wetter folgte eine regenphase mit abtrocknender Strecke zum Schluss. Anders als in Spa-Francorchamps http://www.spa-francorchamps.be erlebte das Rennen vor nur 35.000 Zuschauern eine Reihe von Führungswechseln. Zuerst führte der Yellow-Hat-Nissan, dann der Cent Cerumo-Lexus. Nach den ersten Boxenstopps übernahm der wegen seiner Erfolge mit 100kg Erfolgsballast beladene ARTA-NSX trotz seines Handicaps die Führung. Den Grundstein zum Erfolg legte die Mannschaft von Lotterer durch konstant schnelle Rennrunden, die den von Rang 11 gestarteten Lexus bis auf Rang 2 nach vorne spülten. Als gegen Rennende Lotterer im Regen seine Klasse zeigen konnte zementierte man den Grundstein zum Erfolg durch einen frühen Reifenwechsel zurück auf Slicks. Zwar kam der ARTA-NSX nur eine Runde später herein, doch eine überrundete Kampfgruppe unmittelbar vor dem Honda kostete diesen die 10s die ihm später im Ziel auf den Sieger fehlten. Lotterer und Wakisaka beendeten mit dem Erfolg eine Pechsträhne die das Meisterteam seit Beginn der Saison verfolgt hatte. Beide haben durch die 20 eroberten Punkte den 4. Rang in der Meisterschaftstabelle übernommen.
In der GT300-Klasse siegte der Privée KENZO Asset Shiden von Kazuho Takahashi, Hiroki Kato und Hiroki Yoshimotonach einem über das ganze Rennen ausgetragenen Duell über den ARTA Garaiya von Morio Niita und Shinichi Takagi. Dem ARTA wurde eine Kollision mit einem GT500-Boliden zum Verhängnis, die am Ende in einem Rückstand von 76s auf den Klassensieger resultierte. Weitere 25s dahinter kam der Willcome Advan Vemac408R von Shinsuke Shibahara und Le-Mans-Pilot Haruki Kurosawa ins Ziel. Mit diesem Resultat hat die Besatzung des Shiden den Abstand auf den TOYSTORY apr Toyota MR-S in der Meisterschaftspunktewertung der kleinen Klasse auf nur noch einen Punkt verkürzt.
Verfasst von Sören Herweg am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Nachdem Prospeed Competition aus dem belgischen Liege dieses Jahr mit einem Porsche 997 GT3 RSR bereits die Läufe der FIA-GT Meisterschaft in Monza und Spa-Francorchamps bestritten hat, fuhr man am vergangenen Wochenende beim 1000km Rennen von Spa-Francorchamps. Die Mannschaft, die zumeist mit den Piloten Rudi Penders und Franz Lamot unterwegs ist, plant für dieses Jahr noch Starts beim Petit Le Mans und beim FIA-GT Lauf in Zolder.
Für die Saison 2008 hat man sich noch größere Ziele gesetzt: Als Auftakt plant man einen Start beim traditionellen ALMS-Saisonbeginn, den 12 Stunden von Sebring. Weiters hofft man darauf, für die 24 Stunden von Le Mans 2008 einen Startplatz zu bekommen. Bei der diesjährigen Ausgabe des Klassikers an der Sarthe blieb dieser Wunsch unerfüllt.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Im zweiten Jahr des Bestehens der Serie findet nun am 25./26. August auch erstmals eine International GT-Open-Veranstaltung in Deutschland statt. Bislang scheint die Entwicklung dieser von der spanischen "GTSport Organizacion" promoteten Rennserie ein durchgängige Erfolgsstory zu sein. In Oschersleben sollen laut vorläufiger Entryliste insgesamt 31 Fahrzeuge an den Start gehen, davon 15 in der Kategorie GTA (GT2 + National GT). Um die Laufsiege ist ein Duell zwischen den vielen starken Ferrari F430-Teams, dem Escuderia Bengala-Mosler und dem Autorlando-Porsche 997 RSR mit den Fahrern Lietz / Camathias zu erwarten.
Der von gtsport.es veröffentlichte Zeitplan umfasst freie Trainings am Freitag, die Qualifyings und das über 35 Runden führende „Pro-Am“-Rennen am Samstag sowie Warm Up und das „Oschersleben GT-Open“ (28 Runden) am Sonntag.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Eine Woche nach der LMS kommt die VdeV von 24.-26.08. nach Spa-Francorchamps. In der Modern Endurance treten bereits am Samstag sowohl die Prototypen-Teams als auch die Mannschaften aus den GT-/Tourisme-Klassen zu einem gemeinsamen 500-Meilen-Rennen an. Die vorläufiger Entryliste enthält insgesamt 88 Fahrzeuge, darunter auch den Gravity Racing-Mosler MT900R sowie zwei Gruppe-C-Fahrzeuge: Richard Bryan hat einen 1988er Argo und einen 1990er Spice gemeldet.
Ähnlich groß soll auch das Feld des sonntäglichen vier-Stunden-Rennens der Historic Endurance sein. Mehr als die Hälfte der 83 dafür abgegebenen Nennungen stammen von Teilnehmern aus dem deutschen FHR-Langstrecken-Cup, welche diesmal den Kreis der VdeV-Starter erweitern.Die Sprint Moderne-Kategorie kann mit 33 Fahrzeugen ebenfalls ein herzeigbares Entry für ihre beiden 25-Minuten-Läufe aufbieten.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Die drittletzte Runde der Britischen GT-Meisterschaft wird am 25./26. August auf dem 3,77 Kilometer langen Thruxton Circuit ausgetragen. Als Favoriten unter den 22 GT3-Mannschaften gelten natürlich jene sechs Besatzungen, die um den Titel kämpfen: Die Entscheidung um die beiden Laufsiege dürfte somit zwischen der RPM-Dodge Viper der Meisterschafts-Führenden Ellis / Mortimer, den drei Barwell-Aston Martin, dem Eurotech-Ascari (Bild) und dem CiM-Ferrari fallen. Chancen auf einen Podestplatz sind nach den zuletzt gezeigten Leistungen auch für Wilcox / Burton (VRS-Ferrari F430) sowie A. Jones / Owen (Team Modena-Lamborghini Gallardo) gegeben.
Ganz im Schatten der GT3 verläuft heuer die GTC-Klasse, was angesichts der meist nur fünf oder sechs teilnehmenden Fahrzeuge dieser Kategorie auch nicht verwundert. Mundy / Smyth (Porsche 996 Cup) führen dort die Punktewertung vor Hyde / Ahlers (Morgan Aero 8) und Scott / Howard (Ferrari F360) an.
Es waren trotz mehrer SC-Phasen die schnellsten 1000km
seit 2004: Nur damals wurde die 1000km-Distanz noch vor der 6h-Marke
erreicht, allerdings erst nach 5h und 58 Minuten. Heuer war man schon
11 Minuten eher fertig.
In den anderen Klassen abseits der siegenden
LMP1-(D) fielen die Distanzrekorde - im Vergleich zu 2004: LMP2:
+3 Runden, GT1: +5 Runden, GT2: + eine Runde.
Peugeot-Sport
fehlt nun nur noch ein Sieg, um sich hinter Pescarolo Sport alleinig
als 2. erfolgreichstes Team der Serie in der LMP1-Klasse abzusetzen. In
Spa-Francorchamps zog man mit dem vierten Sieg mit Veloqx-Audi (2004) gleich.
Pedro Lamy & Stephane Sarrazin haben nach dem dritten Sieg in Folge
nun genauso viele Siege wie Allan Mc Nish zu Buche stehen.
Zehnter Sieg für den Lola B05(/06/07)/40 in der LMP2-Kategorie. In der kleinen Klasse ist der Lola ein Erfolgsmodell - in der grossen überstand man das Rennen dagegen nur reichlich gerupft.
Mit dem nun fünften Klassensieg in der LMS-Geschichte (einschließlich der 1000km von Le Mans 2003) ist die Kombination Ray Mallock Limited-Lola, Thommy Erdos und Mike Newton die erfolgreichste Mannschaft ihrer Klasse.
Mit Gesamtrang 3 steht das beste Ergebnis eines LMP2 in der LMS in Spa-Francorchamps
zu Buche. Schlechter als Gesamtrang 5 konnte sich der Klassensieger
aber auch in der Vergangenheit nicht platzieren. Die selektive Strecke
sortiert die stärkeren LMP1 regelmäßig aus.
Zum ersten Mal in der LMS-Geschichte konnte ein GT1-Team einen Vorjahressieg wiederholen. Mit ihrem nun fünften Klassensieg stellten Ortelli / Ayari den Saleen S7R in der Liste der erfolgreichsten Fahrzeuge auf Rang 2. Nur noch der F550 Prodrive ist besser. Oreca fehlt jetzt lediglich noch ein Sieg, um mit Larbre-Competition in der Liste der erfolgreichsten GT1-Teams gleich zu ziehen.
Marc Lieb feilt weiter an seiner Erfolgsbilanz. Nach Klassensieg Nr. 6
in der Serie stehen er und Partner Xavier Pompidou (5) alleine an der
Spitze dieser Statistik.
Zehnter Sieg für Pirelli in der kleinen GT-Klasse.
Der Jubel im Team Land-Motorsport war groß, als Marc Basseng nach 4:00:52,754 Stunden im Porsche 911 GT3 RSR die Ziellinie überquert hatte. Zusammen mit Marc Hennerici feierte Basseng seinen vierten Sieg in der laufenden Saison. Für das Team aus dem Westerwald entwickelte sich das 30. RCM DMV Grenzlandrennen jedoch zur Zitterpartie, als bereits nach der vierten Runde Getriebeprobleme einsetzten. Das Duo rettete nach 27 gefahrenen Runden auf der 24,433 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife einen Vorsprung von 48,674 Sekunden vor Claudia Hürtgen, Hans-Joachim und Johannes Stuck ins Ziel. Das Trio feierte mit Platz zwei das beste Saisonergebnis des BMW Z4 M Coupé von Schubert-Motors. Die beiden Lokalmatadore Sabine Schmitz und Klaus Abbelen komplettierten mit ihrem Porsche 911 GT3 das Podium. Bei trockenen und sonnigen Bedingungen erlebten 28.000 Zuschauer einen furiosen Start in die zweite Saisonhälfte der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring: das Training am Morgen nahmen 202 Teams auf, 190 Fahrzeuge starteten zum sechsten von 10 Läufen.
„Wir haben unseren Sieg im wahrsten Sinne auf dem Zahnfleisch ins Ziel gerettet, denn viele Zähne waren in unserem Getriebe am Ende nicht mehr vorhanden“, sagte Basseng, der von der Pole-Position aus gestartet auch die Führung übernommen hatte. „Das Rennen hätte keine Runde länger dauern dürfen, zum Schluss hatte ich nur noch den dritten und sechsten Gang zur Verfügung.“ Hennerici ergänzte: „Das war ein hartes Rennen und wir konnten mit dem Sieg wirklich nicht rechnen. Man sitzt im Cockpit, hört ständig irgendwelche Geräusche und kann einfach nichts tun - wirklich ein unangenehmes Gefühl.“ Für das Duo Basseng/Hennerici war es nicht nur der vierte Saisonsieg, sondern auch das dritte Tripple mit Pole-Position, Sieg und schnellster Rennrunde in 8:23.535 Minuten. „Unser BMW hat nicht einen Kratzer abbekommen“, freute sich Hans-Joachim Stuck nach dem Rennen. „Wir waren mit guten Rundenzeiten konstant unterwegs - das war unser bestes Rennen in der Saison.“ Sein Sohn Johannes hatte aufgrund der niedrigeren Leistung des BMW Z4 M Coupé im Vergleich zu den Mitbewerbern beim Start zunächst einige Positionen eingebüßt, konnte dann aber schnell Boden gutmachen. „Platz zwei ist wie ein Sieg für uns“, sagte Claudia Hürtgen. „Wir haben heute das Maximum herausgeholt.“ Zufrieden war auch die zweite Dame auf dem Podium, Sabine Schmitz: „Unser Porsche lief heute einfach bombig - endlich mal ein ordentliches Ergebnis.“
Die Konkurrenz blieb zum Teil mit technischen Problemen auf der Strecke. Zeitgleich steuerten die Porsche von Alzen-Motorsport und Manthey-Racing in Runde fünf die Box an. Während das Rennen für Jürgen und Uwe Alzen nach Hydraulikproblemen am Cayman vorzeitig beendet war, setzten Marcel Tiemann und Arno Klasen die Fahrt im 911 GT3 RSR fort, nachdem die Manthey-Truppe eine defekte Achswelle gewechselt hatte. Das Duo wurde mit fünf Runden Rückstand auf Platz 113 abgewinkt.
Mit Platz vier feierten Dirk Adorf und Hermann Tilke die zweite Zielankunft mit dem Lamborghini Gallardo von Raeder-Motorsport. „Endlich funktioniert der ‚Lambo’ so, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagte Tilke. „Wir haben einen Boxenstopp mehr als die Spitze absolviert, sonst wäre ein Platz auf dem Podium drin gewesen - so kann es weiter gehen.“ Platz fünf ging an Dennis Rosteck und Wolfgang Kaufmann im Porsche 911 GT3 RSR von Konrad-Motorsport.