Sports Car Challenge, Most: Matzinger ist österreichischer Meister

Auf den gut gefüllten Zuschauerrängen sorgte das Publikum am Sonntag für Stadion-Atmosphäre. Vor dem letzten Rennen der Race-Trucks lieferten die 19 verbliebenen Sportwagen und GT eine packende Show ab. Schon vor dem Start suchte Wolfgang Payr nochmals die Boxengasse auf, er probierte eine neue Reifenmischung aus. Bereits in der Formationsrunde rapportierte er allerdings ein „Schlagen" aus der Richtung der Antriebswelle – und das kostete ihm letztlich das Rennen: er musste mit Antriebswellendefekt w.o. geben.

Vorneweg stürmten in Kämpferlaune Gerd Beisel und Gregor Fischer, sie machten das Rennen unter sich aus. Dahinter setzte sich Kormann vor Matzinger, der Österreicher ließ sich jedoch nicht abschütteln. Für ihn ging es nebenbei – oder hauptsächlich – um den österreichischen Staatsmeister-Titel, den er mit einem 5-so-2-rennen--079Sieg bereits vorzeitig an Land ziehen können würde. Er fuhr trotzdem nicht taktisch, sondern hetzte hinter Kormann her. Die Entscheidung fiel während der Überrundungen: Dort liefen die beiden auf einen Porsche-Pulk auf. Kormann musste hart bremsen, Matzinger nutzte die Gelegenheit und zog zwischen den beiden langsameren Autos durch – und vorbei.

Im GT-Rennen konnte sich Brückl vor Bezak setzen, der wiederum setzte sich im Windschatten des Tiroler Porsche fest. Über die gesamte Distanz lieferten sich die beiden ein Fernduell, das zeitweise gar nicht so „fern" war. Arnold Wagner und Philipp Zumstein kämpften um Platz 11 und 5-so-2-rennen--103somit den dritten Podestplatz in der Klasse; für Zumstein endete diese Auseinandersetzung neben der Strecke. Es gab nach dem Rennen noch das eine oder andere Wort zwischen dem Schweizer und dem Team aus Tirol. Martin Brückl wehrte derweil Milan Bezak bis ins Ziel ab, Wagner komplettierte auf GT-Rang 3 ein prima Wochenende für das Brückl-Team.

Bei Gerd Beisels PRC war ab dem zweiten Renndrittel eine interessante (und potentiell erschreckende) Heckflügel-Konfiguretion zu sehen – der Flügel hatte sich verschoben und zeigte Marke „Luftbremse" nach oben. Außerdem beichtete der Teamchef von RWT Racing später, dass seine Reifen gegen Rennende praktisch unbrauchbar waren; mit diesem Problem war er nicht allein, die hohen Temperaturen in Most forderten ihren Tribut.

Beisel wurde von Gregor Fischer bis ins Ziel gejagt, noch in der letzten Runde schloss Fischer bis auf 0,4 5-sa-1-rennen--103Sekunden auf – aber es reichte nicht mehr: Die beiden "Unfallopfer" des Vortages holten sich in dieser Reihenfolge die Plätze 1 und 2. Kormann kam nicht mehr an Matzinger heran und wurde Gesamt-Vierter.

Einige Fahrer erzählten von Tennisball-großen Klumpen Gummiabrieb, die von anderen Autos aufgewirbelt wurden. Dennoch hielt sich der Schweizer hinter seinem deutschen Markenkollegen Gerhard Münch auf Gesamtplatz 7, und damit Rang 3 in der Klasse. In der Division 1 ist eine Titelentscheidung damit bereits gefallen: Karl-Heinz Matzinger sicherte sich den Sieg in der Division 1 und darf sich jetzt auch vorzeitig österreichischer Staatsmeister 2007 nennen!

Die Jagd nach den Titeln in der Sports Car Challenge geht am 8. und 9. September im französischen Dijon weiter.

Dort gibt es im 100-Meilen-Rennen voraussichtlich auch ein Comeback der besonderen Art: Walter Pedrazza steigt wieder ins Cockpit.

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