Pierre Kaffer's Saisonrückblick
Der Rückblick auf die Rennsaison 2011 ist für Pierre Kaffer mit gemischten Gefühlen verbunden. Nachdem die Saison 2010 mit dem Gewinn der Meisterschaft der International GT-Open endete, war der ehemalige Audi-Werkspilot in der abgelaufenen Saison in der Le Mans Serie und Le Mans mit dem Prototypen-Comeback im LMP2-Lola sowie mit Einzeleinsätzen in der ALMS, der Blancpain Endurance Serie und bei den 24 Stunden am Nürburgring beschäftigt.
Die LMP-Saison begann zunächst sehr viel versprechend. Kaffer trat mit seinen Teamkameraden Russo und Companc im Lola-Judd des Pecom Racing Teams in der Le Mans Serie an. Beim ersten Rennen in Le Castellet konnte P2 bei den LMP2 Wagen und P4 insgesamt verbucht werden. Der weitere Verlauf der Saison schien dann unter keinem günstigen Stern mehr zu stehen. Technische Probleme verhinderten bessere Ergebnisse, so dass als zählbares Ergebnis nur noch ein vierter Platz in der LMP2 Kategorie beim dritten Lauf in Imola erreicht werden konnte. „Ich habe mich sehr gefreut, wieder die Chance bekommen zu haben, im Prototypen Rennen zu bestreiten. Natürlich wäre ich glücklicher, wenn es mehrere erfolgreiche Rennverläufe gegeben hätte, aber man muss die Dinge auch realistisch sehen. Dies war ein neues Projekt und da muss man auch mit Rückschlägen rechnen. Aber ich denke, dass wir in dieser Saison einige wichtige Entwicklungsschritte tun konnten - und das macht ja auch den Motorsport aus. Natürlich trete ich an, um Rennen zu gewinnen und man ist enttäuscht, wenn man nicht erfolgreich ist, aber das ist Racing.“
Das 24h Rennen am Nürburgring 2011 brachte dagegen eine Enttäuschung. Kurz nach 23:00 Uhr am Samstag endete für das Mamerow / Rowe Racing Team, für das Kaffer gemeinsam mit Chris Mamerow und Armin Hahne in einem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 an den Start ging, das Rennen mit einem Unfall. "Es war doppelt schade, in Führung liegend auszuscheiden mit einem so perfekten Auto und einem tollen Team“.
Für Kaffer hatte die Saison 2011 dennoch ein gutes Ende. Im Rahmen des Intercontinental Le Mans Cup errang er beim Petit Le Mans gemeinsam mit Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni den GTE-Pro Klassensieg im AF Corse Ferrari 458 Italia. "Ich bin stolz auf diesen Sieg und am Ende der Saison hat sich ja auch gezeigt, dass dieser Sieg wesentlich dazu beigetragen hat, dass AF Corse mit Giancarlo Fiscichella und Gianmaria Bruni im Ferrari 458 Italia die ILMC-Meisterschaft in der GTE Pro erringen konnten."
Erst in den nächsten Tagen will Kaffer seine Pläne für 2012 enthüllen: Ich muss meine Fans noch um ein bisschen Geduld bitten. Es ist vieles möglich, was dann letztlich dabei rumkommt, werde ich, so bald die Tinte unter den Verträgen getrocknet ist, bekannt geben“. Als erstes Engagement 2012 konnte Pierre mittlerweile den Einsatz bei den 24 Stunden von Dubai in einem McLaren MP4-12C GT3 zusammen mit den Briten Phil Quaife und Adam Christodoulou fixieren. Darüber hinaus soll er bezüglich einer Vertragsverlängerung mit Pecom im Gespräch sein.
Neue Zukunft für die Ford GT1?
Über den Lambda-Performance Ford GTE hatten wir anlässlich der Essen Motorshow bereits berichtet. Wie uns Lambda-Sales Manager Sascha Fassbender nun mitteilte, gibt es für den Wagen eine zweite Option, welche besonders für jene Kunden von Interesse sein könnte, die eines der derzeit vier existierenden GT1-Chassis auftreiben können. Dieses kann mit einem relativ begrenzten Aufwand in den GTE konvertiert werden. „Diese Umrüstung eines existierenden Ford GT1 auf einen Ford GT/E ist für ca. 150.000 € zu realisieren. Ich glaube, dass dies eine Möglichkeit ist, kostengünstig an ein aktuelles GT/E Fahrzeug zu gelangen.“
Die innerhalb von zehn Tagen zu realisierende Umrüstung beinhaltet zunächst einige Karosserie- und Aero-Teile, so Splitter, Unterboden, Diffusor, einen Heckflügel nach ACO-Reglement und die Stossfänger vorne und hinten. Der Wagen wird von Karbon- auf Stahlbremsen umgerüstet, bekommt neue Steuergeräte, einen neuen Kabelbaum und ein Paddle-Shift-System. Weitere Änderungen sind am Auspuff und an der Airbox fällig.
Die neuen Ford GT1 hatten lediglich 2010 (Foto) im letzten Zulassungsjahr der GT1 in Le Mans einen ersten Auftritt an der Sarthe. Dank des Umrüstkits von Lambda-Performance bleibt zu hoffen, dass diesen Autos nun doch eine verlängerte Zukunft beim Klassiker und in den angeschlossenen Serien bevorsteht.
British GT - Beechdean Motorsport mit neuem GT3-Aston Martin

33 Starterplätze im GT-Masters sind fix
Das GT-Masters tritt auch in der Saison 2012 mit einem abwechslungsreichen Starterfeld an. Wie beabsichtigt hat man nach der Essen Motorshow bereits die ersten 33 Starterplätze fixieren können. Insgesamt 18 Teams haben im November die Chance genutzt, sich frühzeitig einen Startplatz zu sichern. Der ADAC hat nun einen ersten Einblick in das Starterfeld veröffentlicht.
Die unter den Teilnehmern beliebtesten GT3-Modelle kommen aus Stuttgart. Neun Porsche 911 und sieben Exemplare des Mercedes SLS AMG GT3 stellen derzeit fast die Hälfte des vorläufigen Starterfeldes. Lamborghini, die bisher erfolgreichste Marke im GT-Masters, ist mit vier Gallardo vertreten. Ebenfalls vier Corvette Z06 und vier der neuen McLaren MP4-12C GT3 haben bereits einen Startplatz sicher. Zwei neu entwickelte Chevrolet Camaro fordern erstmals die Konkurrenz heraus, zu der auch je ein Audi R8 LMS GT3, BMW Z4 GT3 und Ferrari 458 Italia zählt. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die siegreiche Marke aus 2011 - Alpina - in der Auflistung fehlt. Dem süddeutschen Hersteller aus Buchloe werden Ambitionen für einen Einstieg in die FIA-GT3 Weltmeisterschaft nachgesagt, denen dann wahrscheinlich ein GT-Masters-Engagement zum Opfer falen würde.
Interessierte Teams haben weiterhin die Möglichkeit, sich bis zum Nennschluss am 1. März einzuschreiben. Insgesamt werden maximal 44 Startplätze für 2012 vergeben. Das GT-Masters startet 2012 wieder an sieben ADAC Masters Weekends und im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring zu insgesamt 16 Rennen. Die acht Veranstaltungen mit je zwei Rennen finden auf allen permanenten Rennstrecken in Deutschland sowie auf dem Red Bull Ring in Österreich und im niederländischen Zandvoort statt. Der ADAC gab bekannt, dass auch 2012 alle Rennen wieder live im Fernsehen zu sehen sind.
Änderungen am FIA-Langstrecken-WM-Kalender
Der FIA-Weltrat hatte auf seiner gestrigen Sitzung über einige Kalender der von der obersten Motorsportbehörde ausgerichteten Serien zu befinden. So auch über den der FIA-Langstrecken-WM. Dabei wurden zwei der Termine verändert. Auf allgemeine Zustimmung dürfte dabei die Verlegung des Bahrein-Termins stossen: Der war ursprünglich auf den 20.10.2012 angesetzt gewesen – parallel zum Petit Le Mans, was bei der ALMS, die ihren Kalender zuerst fixiert hatte, nicht unbedingt auf Beifall stiess. Nun soll das Rennen in Bahrein am 29.09. - drei Wochen vorher - abgehalten werden. Das an diesem Wochenende eigentlich geplante Rennen in Fuji wurde dafür auf den 14.10. - zwei Wochen später wie geplant - angesetzt. Weiter offen ist der Termin und der Ort des als Saisonfinale geplanten China-Rennens.
Für die in Le Mans teilnehmenden Hersteller, die in der LMP1 engagiert sind, also Audi und Peugeot, wurde festgelegt, dass das dritte Auto, das in der Regel dort gemeldet wird, auch punkteberechtigt für die WM ist, wobei nur die an der Sarthe erzielten Punkte der besten zwei Autos für die Wertung zählen. Toyota dürfte, da nur ein Wagen vereinzelt an der WM teilnehmen soll, 2012 wohl noch nicht von dieser Regelung profitieren.
Der neue Kalender:
17.03.: 12h von Sebring
05.05.: 6h von Spa-Francorchamps
16.-17.06: 24 Stunden Rennen von Le Mans
25.08.: 6h von Silverstone
15.09.: 6h von Sao Paulo
29.09.: 6h von Bahrein
14.10.: 6h Fuji
TBA: 6h China
Bathurst 12hr 2012 - vorläufige Entry-Liste
Ein Zwischenstand der Nennungen für das 26. Februar stattfindende 12-Stunden-Rennen von Bathurst wurde nunmehr veröffentlicht: Eingeschrieben sind bislang 16 GT-Fahrzeuge - drei Audi R8 LMS (2x Phoenix; 1x United Autosports), zwei Ferrari F458 GT3 (Maranello Motorsport; Clearwater Racing), zwei Mercedes SLS AMG GT3 (2x Black Falcon), zwei Lamborghini Gallardo (Lago Racing-LP600 - Bild; CCC Racing-LP560), ein Mosler MT900 GT3, drei Porsche 997 GT3 Cup, zwei Lotus Exige S und eine Corvette Z06. Hinzu kommen derzeit zwölf Tourenwagen (fünf BMW, zwei Holden, je ein Subaru, Ford, Mazda, Mini und Seat).
Vor einiger Zeit waren als Teilnehmer auch noch drei Lotus Evora GT4, ein Aston Martin GT4 sowie ein Cup-Porsche einer belgischen Mannschaft angekündigt worden - diese Fahrzeuge fehlen in der provisorischen Entryliste vom 7. Dezember. Der Veranstalter hofft auf ein Starterfeld von 35 Wagen - bis zum offiziellen Nennschluss ist noch einige Wochen Zeit.
SCC - Kalender 2012
Auch die Sportscar Challenge hat nun ihren Kalender für 2012 fixiert. Die Serie um den Voralberger Promotor, Konstrukteur und Teamchef Walter Pedrazza plant für die 17. Saison in Folge mit acht Rennwochenenden. Die Sportprototypen vom 2l-CN bis zum Big-Banger werden dabei in drei Klassen eingestuft. Pro Wochenende sind zwei Sprintläufe über 20 bzw. 30 Minuten Renndauer geplant. Aus- und Einschreibeunterlagen sowie weitere Infos können direkt Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! angefordert werden.
06.-07.04.: AvD Race Weekend Nürburgring
04.-06.05.: DTM-Event Eurospeedway Lausitzring
15.-16.06.: MSC-Stuttgart Hockenheim
06.-07.07.: MSC Stuttgart Motorsport Arena Oschersleben
24.-25.08.: AvD Race Weekend Red Bull Ring
07.-08.09.: AvD Race Weekend Dijon-Prenois
21.-23.09.: AvD Race Weekend Monza
12.-13.10.: MSC-Rheintal Hockenheim
Pegasus Racing mit Oreca an die Sarthe?
Pegasus Racing will 2012 die über den Titel in der Formula Le Mans-Klasse eingefahrene Le Mans-Wildcard ausnutzen. Die elsässische Mannschaft, die in dieser Saison in Kooperation mit Dress-for-less-Racing den Formula Le Mans von Mirco Schultis einsetzte, wird dabei allerdings nicht ihr altes Courage-Chassis (Foto) einsetzen. Statt dessen denkt man, wie Pilot und Teammanager Julian Schell unseren Kollegen von Endurance-Info.com gegenüber mitteilte, über den Erwerb eines Oreca 03-LMP2 mit Nissan-Triebwerk nach.
Darüber hinaus arbeitet man an der Fixierung eines weiteren Programms, das entweder die FIA-Langstrecken-WM mit dem Oreca oder die Le Mans Serie mit dem Oreca und einem weiterem Formula Le Mans umfasst. Dabei würde man am liebsten die Kooperation mit Schultis und seinem Co-Piloten Patrick Simon fortsetzen. Das Trio Schultis / Simon / Schell hatte in diesem Jahr beim Debüt in der Klasse vier von fünf Rennen gewonnen und damit den Fahrer- und Teamtitel in überzeugender Weise unter Dach und Fach gebracht.
Daneben will die in Strassbourg ansässige Equipe auch ihr VdeV-Engagement mit einem aktuellen Ligier JS 53 (wir berichteten über das Auto) fortsetzen und arbeitet auch weiterhin an einem Elektro-JS51-Projekt.
Australischer Porsche Carrera Cup - Endstand
Craig Baird (Jet Travel Insurance-Porsche 997 GT3 Cup; Bild) holte nach 2006 und 2008 zum dritten Mal den Gesamtsieg im Australischen Porsche Carrera Cup. Eine Vorentscheidung war schon bei den Läufen Ende Oktober in Surfers Paradise gefallen, wo Baird alle drei Läufe gewann. Beim Saisonfinale in Sydney genügten ihm dann die Ränge 2 und 6 sowie ein Ausfall, um den Titel zu sichern. Die letzten drei Laufsiege dieses Cup-Jahres holten auf dem Homebush-Stadtkurs Ben Barker (Team BRM-Porsche 997 GT3 Cup / 2x) sowie Michael Patrizi (Ausdrill-Porsche 997 GT3 Cup).
Die Abschlusstabelle des Porsche Carrera Cup Australia 2011 lautet: Baird (980 Punkte) - Johnny Reid (Simjen Racing-Porsche 997 GT3 Cup; 918), Daniel Gaunt (Moneychoice MPD-Porsche 997 GT3 Cup; 884) - Steven Richards (Laser P&E-Porsche 997 GT3 Cup; 882) - Barker (755) - Patrizi (754).