Österreichisches F3-Team vor Umstieg in die FIA-Langstrecken-WM?

Einer Meldung unserer französischen Kollegen von Endurance-Info.com nach könnte ein weiteres deutschsprachiges Team 2012 in die FIA-Langstrecken-WM einsteigen. Demnach erwägt das bislang im ATS-F3-Cup aktive österreichische Team HS Technik Motorsport einen Einstieg in die WM mit einem LMP2-Oak-Pescarolo-Nissan. Damit wäre die österreichische Equipe das zweite Kundenteam von Oak Racing, das deren LMP2-Wagen – entwickelt aus der von Pescarolo übernommenen Konstruktion – einsetzen würde. Teammanager für das Prototypenprojekt soll ein alter Bekannter aus der Le Mans-Szene sein. Der in Frankreich lebende Japaner Ietoshi Kaneko der bereits als Berater und auch Teambesitzer (T2M-Motorsport) in der GT2- und LMP2-Klasse Einsätze in der FIA-GT Meisterschaft, der Le Mans Serie und in Le Mans selber vorweisen kann, soll dem Einsatz der alpenländischen Truppe vorstehen. Demnach wäre auch sein langjähriger Partner Martin Stessel wieder mit von der Partie. Der Schwarzwälder - bei T2M als Chefmechaniker im Dienst - arbeitete in den letzten Saisons regelmässig bei Reiter Engineering bei deren GT-Masters- und Langstreckeneinsätzen.

Marco Werner zurück auf der Nordschleife

Marco Werner wird auch im kommenden Jahr auf der Nordschleife im Audi R8 LMS GT3 zu sehen sein. Das gab der dreifache Le Mans-Sieger uns auf der Essen-Motorshow bekannt: „Es wird zumindest zu drei bis vier Einsätzen in der VLN Langstreckenmeisterschaft und zum Einsatz bei den 24 Stunden am Nürburgring kommen. Ob ich dabei allerdings auf einem Werksauto von Abt Sportsline oder Phoenix Racing starten kann, ist derzeit noch in der Schwebe. Der Termin überschneidet sich mit dem DTM-Rennen in Brands Hatch und daher ist derzeit noch nicht beschlossen, ob Audi bei den 24h werksseitig antreten kann. Es gibt aber zumindest die zwei Autos der Audi Race Experience, wo ich dann fahren könnte. Die Audi Race Experience wird auch mein Einsatzteam für die VLN-Läufe sein. Dort stehen einige neue und vielversprechende Privatfahrer für 2012 bereit.“

Zumindest scheint damit der Verbleib von Audi beim Klassiker an der Nordschleife gesichert. Technische Malaisen hatten den Ingolstädtern in den Vorjahren jeweils einen Sieg beim deutschen Langstreckenklassiker verhagelt, weswegen sich auch einige der Kunden vom R8 LMS abgewandt hatten. Mit dem neuen R8 LMS ultra (wir berichteten) hofft man nun verlorenes Terrain wieder zurück zu gewinnen. Dazu wird allerdings ein Werkseinsatz erfolgen müssen, will man nicht wieder gegen BMW und Porsche das Nachsehen haben.

Speed Euro Series - 2012 ein weiterer Chassis-Hersteller im Feld

In der abgelaufenen Saison kamen bei den Rennen der Speed Euro Series Fahrzeuge von fünf CN-Chassis-Herstellern (WFR, Ligier, Wolf, Juno und Norma) zum Einsatz. 2012 könnte es diesbezüglich noch mehr Vielfalt geben: Das britische Team RLR Motorsport plant für die nächste Saison die Verwendung des neuen Tatuus PY012-Carbon-Monocoques, über welches GT-Eins bereits im Oktober berichtete.

Der LMS-Kalender 2012

Die Le Mans Serie hat nun endlich nach einigen Verzögerungen offiziell der Kalender für 2012 aufgelegt – kurz zu den Fakten:

09.-10.03.: Testtage HTTT
30.03.-01.04.: 6h von Le Castellet
18.-20.05.: 6h von Zolder
13.-15.07.: 6h von Donington
07.-09.09.: 6h von Brünn
02.-04.11.: 6h der Algarve

Eine Liste die nicht unkommentiert stehen gelassen werden kann. Wie erste Ankündigungen bereits befürchten liessen, hat man Kurse "aus der zweiten Reihe" rekrutiert. Brünn dürfte angesichts des Interesses der tschechischen Fans vielleicht sogar zum Saisonhighlight und zum adäquaten Ersatz für das nun doch weggefallene Spa-Francorchamps werden. Zolder und Donington (war schon 2006 für das LMS-Feld zu klein!) sind hingegen eher negative Überraschungen. Hinzu kommt, dass Zolder am selben Wochenende wie die 24h am Nürburgring terminiert ist – ein Schlag ins Gesicht der deutschsprachigen Fans und der Teilnehmer, die auch die 40.te Ausgabe des Langstreckenklassikers auf der Nordschleife auf ihrem Programm hatten. Während man für das Debüt auf das bekannte Le Castellet zugreifen kann, erfordert das Finale in Portimao wieder erhöhte Reiseaufwendungen - auch wenn der Termin im November deutlich günstiger als wie bisher in der Hauptsaison liegt.

Damit sind frühere Aussagen von LMS-Organisator Patrick Peter hinfällig, die andeuteten, dass man durchaus auf den selben Strecken wie die FIA-Langstrecken-WM fahren könnte. Erste Infos lassen vermuten, dass Peter bei der Saisonplanung darauf angewiesen war, die Streckenmieten niedrig zu halten. Das soll zumindest der Grund für den Zolder-Termin gewesen sein, da es die Strecke dort quasi umsonst (also mit deutlich verbesserten Konditionen) gab. Der ACO hat seinen Support offensichtlich in die WM umgeleitet. Ob solche Umstände für die Rekrutierung des angekündigten 40 Wagen-Feldes förderlich sind, sei mal dahingestellt. Die Le Mans Serie wird sich mit der Rolle der zweiten Liga hinter der WM abfinden müssen. Allerdings müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen, um diejenigen Teams und Piloten, die sich die WM nicht leisten können oder wollen, in die Le Mans Serie abzuziehen, statt alternativ in die Blancpain Endurance Serie oder die VdeV Endurance Serie.

Wie unsere Kollegen von Speedweek melden, sollen in der kommenden Saison wenigstens Live-TV-Bilder produziert werden. Auch gibt es Le Mans-Wildcards für die beiden bestplatzierten LMP2-, GTE-Pro- und GTE-Am-Mannschaften zu gewinnen. Die beiden Einladungen aus der Michelin Green X Challenge entfallen hingegen.

Kein weiterer Einsatz für den Conti-Artega

contiartega.jpgEbenfalls auf der Essen Motorshow zu sehen ist der gelb-schwarze Continental-Artega, der im Sommer bei den 24h am Nürburgring eine Zielankunft einfahren konnte. Leider war aber zu erfahren, dass die Fans vergeblich auf einen weiteren Einsatz des pittoresken Flitzers gehofft haben, wie Conti-Entwickler Burkhard Wies erläuterte: „Aus unserer Sicht ist das Ergebnis vom Ring ohne unverhältnismässig hohen Aufwand nicht mehr zu toppen. Um jetzt noch besser zu werden, müssten wir reine Slickreifen entwickeln und Artega müsste Arbeit in den Wagen stecken, um ihn eventuell in einer anderen Klasse zu homologieren. Beides ist allerdings nicht geplant.“ Der Artega (wir berichteten) hatte mit sportlich angehauchten Serienreifen in der hart umkämpften SP7-Klasse starten müssen, aber dennoch durch ein tadelloses Rennen einen 70. Gesamtrang im Klassiker belegt. Von dem Auto plant der westfälische Hersteller im kommenden Jahr eine rein elektrisch betriebene Variante, die ebenfalls in der Halle 3 zu sehen war.

Conti konzentriert sich nun laut Wies für das kommende Jahr motorsportlich auf die weitere Förderung der Grand Am-Programme mit Entwicklungspartner Hoosier, mit denen die gemeinsame Reifenentwicklung für die Grand Am und die Continental Tire Challenge weiter ausgebaut wird. Über weitergehende geplante Entwicklungsschritte im Motorsport hüllte man sich auf der Motorshow hingegen in Schweigen.

Bathurst 12hr 2012 - nur wenige australische GT-Teams am Start?

Von den regulären Teilnehmern der Australischen GT-Meisterschaft gab es bislang noch keine direkten Nennungen für die Ende Februar stattfindenden 12h von Bathurst 2012 - vor allem vermisst man die Langstrecken-erfahrene VIP Petfoods-Mannschaft.

Drei andere Teams aus down under haben jedoch ihre konkreten Vorbereitungen für dieses Rennen bereits begonnen: Maranello Motorsport plant, einen Ferrari F458 GT3 mit dem Piloten-Quartett Allan Simonsen / Dominik Farnbacher / John Bowe / Peter Edwards zu besetzen. Simonsen erzielte Mitte November bei einem Test auf den Mount Panorama Raceway im F458 (Bild) einen neuen Streckenrekord. Auch die zwei im vorläufigen Entry befindlichen Lamborghini-Mannschaften nutzten diese Gelegenheit - Roger Lago fuhr seinen neu erworbenen Gallardo LP600, am Steuer des Gallardo LP560 von Ted Huglin saß unter anderem Peter Kox. Der 75-jährige (!) Huglin will beim Bathurst 12hr wieder selbst als Pilot auftreten, wobei Kox, Cameron McConville und Luke Searle das Cockpit mit ihm teilen sollen.

Weiters dürfte auch zumindest ein Mosler MT900 GT3 an den Start gebracht werden: Rod Salmon, der bislang in Tourenwagen bei den 12h unterwegs war, will in die GT-Kategorie aufsteigen und hat dafür den zuletzt im nationalen GT-Championnat eingesetzten Mosler von Dean Grant gekauft.

BMW 2012 - DTM/ALMS/GT3 (und kein Le Mans?)

PLMBMW hat anlässlich der 50. Verleihung der jährlichen BMW Sport-Trophy sein Motorsportprogramm 2012 enthüllt. Neben dem DTM-Einstieg wird man in der ALMS und in der GT3 im GT-Bereich Flagge zeigen. In der ALMS soll Rahal Letterman Racing die Team-, Hersteller- und Fahrertitel (Dirk Müller und Joey Hand hatten die Lorbeeren für die Münchner geerntet) verteidigen. Die Pilotenauswahl für das Programm mit den BMW M3 GT2 wird noch festgelegt. Auch gab es noch überhaupt keine Aussage, ob BMW die beiden Autoentrys an der Sarthe nutzen will, die man sich in der ALMS durch Rahal Letterman Racing erfahren hat. Das BMW nicht an der FIA-Langstrecken-WM teilnehmen will, hatte man hingegen schon im Vorfeld durchblicken lassen.

Der für den scheidenden Mario Theissen als neuer Motorsportchef zu BMW gestossene Jens Marquardt bekräftigte zudem das Engagement im GT3-Bereich: „Wir glauben, dass die Kategorie GT3 eine gute Zukunft vor sich hat. Das sieht man schon an der Anzahl der Hersteller, die in dieser Kategorie mit wettbewerbsfähigen GT3-Versionen GT3 ihrer Serienfahrzeuge unterwegs ist. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um uns zu gewährleisten, dass die BMW Z4 GT3 weiterhin Erfolge unserer Piloten und Kundenteams garantieren können.“

Level 5 schon wieder mit neuen Autos

level501g.jpgLevel 5 Motorsport plant schon wieder ein Chassis-Update. Nachdem die Truppe von Scott Tucker beim Petit Le Mans in Road Atlanta just zwei HPD ARX 01g mit HPD-LMP2-Triebwerken an den Start brachte, stellt man die neuen Autos bereits nach einem Rennen in die Ecke - und plant für 2012 ein Update auf die neue Chassis-Variante. Der HPD 03b soll bereits in Sebring mit zwei Chassis für das Team debütieren. Der 03b ist die cost-capped LMP2-Variante des LMP1 03a, welcher bereits von Strakka Racing und mutmasslich auch von Muscle Milk Racing im kommenden Jahr eingesetzt wird. Über das Programm von Level 5 Motorsport für 2012 (ALMS?, FIA-WM?) gibt es noch keine bestätigten Informationen.

Lambda Performance-Ford GTE auf der Motorshow

fordgtelambda.jpgLambda Performance stellt auf der Essen Motorshow in Halle 1 den Prototypen der GTE-Version des Ford-GT aus. Die deutsche Firma hatte Mitte des Jahres bekannt gegeben, von Matech-Concepts die Vorbereitung und Wartung der GT3-Modelle zu übernehmen sowie das GTE-Projekt fortzuführen, an dem der Anfang dieses Jahres überraschend verstorbene Matech-Chef Martin Bartek zuletzt gearbeitet hatte. Technisch steht der in Essen im Rohzustand – zur besseren Übersichtlichkeit über die technischen Innereien - präsentierte Wagen vor der Komplettierung. Wie Lambda Salesmanager Sascha Fassbender uns mitteilte, will man unter dem Jahreswechsel erste Roll-Out-Tests durchführen. Sollte sich kein Kundenteam für den Ford GT finden, würde man erwägen, einzelne ausgesuchte Rennen in den in Frage kommenden Serien (Le Mans Serie, ALMS, FIA-WM?) in eigener Regie durchzuführen. Einen eigenen Renneinstz hatte man bereits im Rahmen des ADAC-GT-Masters Finales in Hockenheim gestemmt.

Der GTE wird wie die GT3 von einem 5,3l Ford-Yates Block befeuert, dabei aber von einer Bosch-ECU statt der bisherigen Magneti-Marelli-Elektronik gesteuert. Modifikationen gegenüber dem GT3 wurden hauptsächlich an den Bremsen sowie an der Aerodynamik und am Unterboden vorgenommen. Der Preis des GTE soll etwa 525.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer betragen.

Informationen gab es auch zur Chassis-Historie. Demnach sind von Matech-Concepts zu Beginn des Projektes mit dem Renn-Ford-GT fünf Strassenauto zu GT-Fahrzeugen konvertiert worden. Anschliessend legte Ford auf Bitten von Matech-Concepts noch einmal eine Miniserie von 25 Chassis auf, die zu Rennzwecken gefertigt wurden. 16 davon sind zu diversen GT3- und GT1-Fahrzeugen aufgebaut worden, wobei sich vier davon im Besitz von Lambda Performance befinden. Vier deweitere gingen nach Amerika, bei Ford selber sollen noch vier oder fünf Chassis auf Lager sein.

V de V Endurance GT/Tourisme - Endstand

IMSA Performance-Porsche 997 RSR - www.vdev.frDie abgelaufene Saison der VdeV-Endurance GT/Tourisme wurde von Porsche-Piloten dominiert: Anthony Pons (IMSA Performance-997 RSR, Bild; 250,5 Punkte) holte den Titel in dieser Serie vor Pascal Gibon / Christophe Bourret (IMSA Performance-997 RSR; 236,5), Eric Mouez / David Loger (Nourry Competition-997 GT3 Cup S; 215,5) und Raymond Narac (IMSA Performance-997 RSR; 205,5). Die Ränge 5 bis 7 der Gesamtwertung gingen an Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier (Visiom-Ferrari F430; 201), deren Teamkollegen Jean-Bernard Bouvet (166) sowie Gabriel Abergel / Xavier Pompidou (Ruffier Racing-Mosler MT900 GT3; 145,5).

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