Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Mit 24 GT3-Fahrzeugen in der Pro-Klasse, 22 in der Pro-Am und 14 in der Gentleman-Trophy stellt die Blancpain Endurance Serie beim Saisonauftakt in Monza am kommenden Wochenende ein Feld von 60 GT3-Fahrzeugen für das 3 stündige Rennen auf die Räder. Das bislang grösste Feld in der Geschichte der Serie wird beim Saisonhöhepunkt in Spa-Francorchamps Ende Juli wohl noch getoppt werden. Doch zuvor müssen sich die Teams einen Punktevorsprung in den jeweils hart umkämpften Klassenwertungen in den 3 vorangehenden Rennen in Monza , Silverstone und Le Castellet erarbeiten.
Die 24 Wagen in der Profikategorie verteilen sich auf die Fabrikate Audi (7), Bentley, McLaren, Mercedes (je 3), Lamborghini, Nissan, BMW (je 2), Aston Martin und Ferrari. Mit ROWE Racing, Rinaldi Racing, HTP-Motorsport, MRS GT-Racing, Attempto Racing, Black Falcon, dem Grasser Racing Team und Phoenix Racing, die neben dem Belgian Audi Club Team WRT einen der neuen 2015´er Audi R8 an den Start bringen steht ein starkes deutschsprachiges Mannschaftskontingent im Kampf um den Sieg parat. Hier auf jeden der deutschsprachigen Piloten eingehen zu wollen würde den Umfang dieser News sprengen.
Phoenix Racing scheint mit dem rein deutschen Trio Christopher Haase, Christopher Mies und Markus Winkelhock eines der stärksten Pilotentrios verpflichtet zu haben. Aber Maximilian Buhk bei HTP-Motorsport-Bentley und das Duo Siedler/Seefried bei Rinaldi könnten noch einer Rolle im Kampf um das heiß umkämpfte Gesamtpodium spielen.
9 Ferrari F458 GT3 Italia, je 4 Mercedes SLS AMG GT3 und BMW Z4 GT3 und je ein Audi R8 LMS GT3, Jaguar, Nissan GT-R Nismo GT3, Aston Martin und McLaren 650S GT3 starten in der Pro-Am-Kategorie, in der sich aus dem deutschsprachigen Lager Black Falcon , Attempto Racing Rinaldi Racing mit dem Black Pearl-Ferrari, Car-Collection und das Emil Frey Team engagieren. Auch wenn die schweizer Jaguar-Truppe wieder der eindeutige Fan-Favorit wird, dürften andere Teams in der fahrerisch sehr weit besetzten Klasse den Ton an der Spitze angeben. Unter anderem fahren hier Piloten wie Bernd Schneider (GT Russian), Kenneth Heyer (Car Collection), Pierre Kaffer (Black Pearl-Ferrari), Florian Strauss (RJN-Motorsport) und Maro Engel (Black Falcon) um die Führung und Punkte in der sehr umkämpften Klasse mit.
Die 14 GT3 aus der Gentleman Trophy runden mit 7 Ferrari, je 2 Audi, Porsche und BMW sowie einem Car-Collection Mercedes SLS AMG GT3 für das Duo Pierre Ehret und Alexander Mattschull das Feld ab. Auf dem Attempto Racing Porsche – die Langenhagener Mannschaft bringt neben 2 McLaren auch einen 997 GT3R an den Start – startet der letztjährige Teamkollge der beiden Mercedes-Piloten, Frank Schmickler zusammen mit Jürgen Häring und Dimitrious Konstatntinou. Der Eidgenosse Pierre Hirschi auf dem Classic & Modern Racing Z4 komplettiert das deutschsprachige Kontingent in der GTR-Trophy.
Das 3-stündige Rennen findet am Sonntag ab 14.30 Uhr statt und kann vom interessierten Fachpublikum auf der Website der Blancpain Endurance Serie als Stream und per Live-Timing verfolgt werden, so dieses nicht dem parallel statt findenden FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Lauf in Silverstone folgt. Ein Rennbericht zum Rennen wird in den folgenden Tagen mit kurzer Verspätung auf unseren Seiten folgen.
Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Mit dem Paasrace eröffnete die Supercar Challenge powered by Pirelli am Osterwochenende in Zandvoort die neue Saison. Da der Lauf aus Lärmschutzgründen in Zandvoort als leise Veranstaltung eingeteilt wurde galt ein Lärmlimit von 95 dB. Ansonsten hätte der Circuit Park Zandvoort sogenannte Lärmtage einsetzen müssen, von denen es pro Saison nur wenige gibt. Daher konnte die GT Klasse an diesem Rennen nicht teilnehmen und wird ihren Lauf im Juli im Rahmen des DTM-Laufs in Zandvoort nachholen. Auch das ein oder andere CN Team hatte Probleme mit der dB-Hürde und musste Modifikationen an der Auspuffanlage vornehmen.
Das 30 minütige Sprintrennen der Superlight Klasse gewann Henk Thuis mit seinem Radical SR8 nach 18 Runden mit knapp 2 Sekunden Vorsprung vor dem deutschen York Schumacher im Wolf GB08 und dessen Markenkollegen Bob Herber. Joosen belegte im Tatuus PY012 den vierten Platz vor Rob Kamphues
im Radical und Luc de Cock im Norma. In der kleinen Prototypenklasse gab es einen Doppelsieg für belgische Fahrer die auch noch das gleiche Fabrikat bewegten, einen Norma M20F. Philip Declercq siegte vor David Houthoofd. Dritter wurde Dominik Dierkes, der damit das erste Rennen im deutschen Radical Sports Cup gewann. Auf Platz vier kam Heinz Kremer im Osella ins Ziel.
Das erste Rennen in der Supersportklasse wurde wie gewohnt über eine Stunde ausgetragen. Auch in diesem Jahr scheint sich die BMW Dominanz zu wiederholen. Auf den ersten sieben Plätzen kamen sechs Fahrzeuge dieser Marke ins Ziel. Lediglich Cor Euser/Huub Delnoij schafften mit dem Lotus Exige den Sprung auf das Podest. Sie wurden dritte. Es siegten Koen Bogaerts/Mark van der Aa vor Eric van den Munckhoff. Pech hatte Daan Meijer. Er führte das Rennen, welches unter wechselnden Witterungsbedingungen statt fand, lange Zeit an. Beim Pflichtboxenstopp unterschritt er allerdings die Mindeststandzeit was zu einer Durchfahrtstrafe führte. Am Ende wurde es der vierte Platz für ihn. Ähnlich lief das Rennen auch in der S1 Klasse. Mit dem Unterschied das hier die Renault Clios das Maß aller Dinge waren und es einen Dreifachsieg gab. Rutgers/Poland siegten vor Rob Nieman und Wiebe Wijtzes.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Am
kommenden Wochenende veranstaltet der ADAC auf der Nordschleife parallel zum FIA Langstrecken Weltmeisterschafts- und Europäischen Le Mans Serie-Auftakt in Silverstone und parallel zum Blancpain Endurance Serie-Auftakt in Monza das 6-stündige ADAC Qualifikationsrennen zum 24h-Rennen. Rund 70
Nennungen hat die Sportabteilung des ADAC Nordrhein für das Wochenende bisher
erhalten. Nennungsschluss ist erst am heutigen 8. April. Am Samstagvormittag (11. April), geht es ab Nachmittags im Freien
Training (16:50 – 18:20 Uhr) und im ersten Qualifying (18:40 – 21:20 Uhr) bis in die
Abendstunden hinein über die 25,378 km lange Strecke, die auch beim 24h-Rennen
absolviert wird. Das zweite Qualifying am Sonntagmorgen (9:00 – 10:00 Uhr) bildet dann
den Aufgalopp für das sechsstündige Rennen (Start: 12:00 Uhr).
An der Spitze ist Audi etwa unter anderem durch zwei R8 LMS ultra der Audi
Race Experience vertreten, während die Teams von Phoenix Racing und dem Belgian Audi Club Team WRT mit den jeweils neuen Audi R8 GT3 in Monza am Start stehen. Bei BMW bildet das Sports Trophy Team Schubert mit zwei
exzellent besetzten Z4 GT3 die Speerspitze. Die Fraktion der Mercedes SLS AMG GT3 wird durch die BK Mobil Mannschaft und Haribo Racing repräsentiert, wobei letztere hier ihre Rennpremiere im
SLS feiert. Weitere Top-Boliden schicken die Porsche Teams Manthey und
Falken, sowie die Scuderia Glickenhaus ins Rennen. Das Toyota-Werksteam Gazoo Racing ist mit dem Lexus LFA Code X vertreten. HTP-Motorsport und das Bentley-Werksteam setzen jeweils einen Bentley Continental GT3 ein.
Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Bei
der Trophee des Fagnes fand in Spa Francorchamps das zweite Saisonrennen der Belgian Racing Car Championship statt. Das Feld reduzierte sich im Gegensatz zum ersten Rennen leider weiter, da die CN Prototypen nicht am Start waren. Lediglich sieben Teams hatten den Weg in die Ardennen gefunden. Da der Ferrari von Hans und Frank Thiers nach einem Unfall im verregnetem Qualifying die Segel streichen musste standen nur 6 Fahrzeuge am Start des 240 minütigen Rennens. Zum Glück hatte man bereits im Vorfeld entschieden dieses Rennen gemeinsam mit der französischen Tourenwagen Serie zu bestreiten, sodass man ein anständiges Feld zusammen bekam.
Guillaume Mondron/Stephane Lemeret sicherten sich im Zeittraining die Pole Position mit ihren nagelneuen Seat Super Copa TCR. Das Rennen verlief sicherlich anders als es sich mancher Teilnehmer erhofft hatte. Zunächst herrschten widrige Wetterbedingungen mit viel Regen und sogar leichtem Schneefall. Eine halbe Stunde vor Schluss wurde das Rennen mit der roten Flagge abgebrochen, da sich die neuen Geschwindigkeit-reduzierenden Bodenplatten im Streckenabschnitt Raidillon gelöst hatten. Nach 73 Runden siegte der Mext Racing Porsche von Kris & Koen Wauters sowie Bert Longin mit 4 Runden Vorsprung vor dem Seat von Mondron/Lemeret und dem BMW M3 GT4 von Verdonck/van der Horst/van Deyzen. Der Luxemburger Alain Berg (BMW M1) wurde bei seinem Gaststart vierter vor dem Seat von Belloc Diaz/Anos Lopez. Der Toyota GT E86 von Simone/Donniacuo sah die Zielflagge nicht.
In der Meisterschaft führt Bert Longin mit 50 Punkten vor Guillaume Mondron mit 40 und van der Horst/van Deyzen mit 29 Punkten.
Das nächste Rennen findet am 10 Mai in Zolder statt. Dieses wird gemeinsam mit der neuen Belcar Trophy stattfinden und auch die CN´s sollen wieder am Start stehen.
Eine Änderung gibt es für die aktuelle Saison. Beim 24 Stunden Rennen in Zolder wird es eine weitere Punktwertung geben. Neben den Punkten nach drei Rennstunden wird nun auch nach 24 Stunden gepunktet. Am Saisonende wird es also insgesamt 7 Ergebnisse bei den 6 Veranstaltungen geben.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Nun sind die Massnahmen des DMSB für die Sicherheit der grossen Klassen auf der Nordschleife also auf dem Tisch. Auf den ersten Blick geht alles in die richtige Richtung. Einbremsen von Topspeeds an kritischen Stellen, die Leistungsbeschneidung der Top-Autos, und als AdHoc Massnahme die Sperrung von in Gefahrenzonen liegenden Zuschauerbereichen. Das dürfte zumindest die Wiederholung des tragischen Szenarios vom VLN-Auftakt verhindern. Auch wenn die Massnahmen den Stempel des Zeitdrucks zeigen unter dem die Vorbereitung auf den 24h Event in 5 Wochen steht, waren sie in der Schnelle die am ehesten Umsetzbaren. Dennoch bleiben noch offene Optionen und einige Restrisiken, die sich aber eher auf den Charakter des Sports beziehen.
Das statt echter Schikanen nun virtuelle in Form von GPS-Auge Speedlimits aufgestellt wurden, ist eine derzeit wohl nur am Ring machbare Lösung, die durch den flächendeckenden teuren Einsatz dieses Systems am Ring möglich wird. Um Einwänden vorzubeugen: wie Mitglieder unseres Berichterstatterteams sich persönlich überzeugen konnten, arbeitet das System abseits der öffentlich zugänglichen Visualisierung präziser als allgemein angenommen. Und anders als in den Doppelgelb Bremszonen wird eingangs der Topspeedbegrenzungen nicht massiv gebremst sondern der bis dahin erzeugte Speed lediglich nicht weiter aufgebaut. Die fatalen lokal entstehenden Doppelgelb-Bremszonen mit Rückstaus, die mittlerweile selber ein Sicherheitsproblem am Ring geworden sind, entstehen also gar nicht erst.
Die Frage bleibt ob das generelle Problem wirklich von der grossen Expertengruppe angegangen worden ist, denn ein wichtiger Partner sass am gestrigen Dienstag und in den Vorrunden nicht mit am Tisch: die FIA war trotz des Status der VLN Langstreckenmeisterschaft und des 24 Stunden Rennens am Nürburgring als internationale Serie nicht als Dachbehörde eingebunden. Dabei ist die GT3, die aus dem Regelwerk des Dachverbandes stammt und aus der das Problem erst erwuchs, offensichtlich an einem Scheideweg angekommen: die Autos sind mit Rundenzeiten unterhalb von 8 Minuten nun in dem Bereich angekommen der einen Einsatz auf der immer noch sehr individuellen gestalteten Nordschleife grenzwertig erscheinen lässt. Das im Unterschied zu den damals verhältnismässig leichten Formel, GruppeC und GT1/GT-LM-Autos nun ein 1,3to schwerer GT3 Unterluft bekommen hat, verdeutlich wie gravierend das Problem angesichts der technischen Entwicklung der Klasse nun geworden ist.
Die Autos müssten nun eigentlich aerodynamisch modifiziert werden wie dies auch mit den LMP1 nach 1999 nach den Abflügen der Mercedes in Le Mans passiert ist: Begrenzung der Grösse des aerodynamisch wirksamen Unterbodens, Erhöhung der Bodenfreiheit und eine Mittelplanke am Unterboden wären die logischen Konsequenzen. Zudem müssten die immer leistungsfähigeren Reifen weg, die auf der Nordschleife mittlerweile alleine für 15s schnellere Rundenzeiten verantwortlich sind und durch harte Einheitsreifen für die Topklassen ersetzt werden, die die Rundenzeiten entsprechend herabsetzen würden. Gerüchte aus internationalen Foren besagen zumindest das die FIA schon an dementsprechenden Lösungen arbeiten würde und profilierte Reifen für die GT3 erwäge.
Doch diese Lösungen waren unter Zeitdruck – die Hersteller, die mittlerweile Unsummen in die Vorbereitung der 24h ausgegeben hatten brauchten für das Qualifikationsrennen am kommenden Wochenende eine realistisch umsetzbare Lösung – nicht realisierbar. Ohne langfristig ausgerichtete Beteiligung der FIA ist eine tiefgreifende Modifikation der GT3 nicht möglich. Schon die Leistungsbegrenzung jetzt birgt die Gefahr von Reglementsfallstricken einerseits und das eine DMSB-GT3 entsteht die sich kostenintensiv von der FIA-GT 3 Europa-Meisterschaft abspaltet und in einer aufgrund der Umbauten schwer finanzierbaren Sackgasse für die zahlreichen Privatteams endet. Die Reifenproblematik war aufgrund des notwendigen Entwicklungszeitraums schon keine Option. Das vielleicht auch wegen der Einbindung der Reifenhersteller als Sponsoren der Rennevents am Ring das Thema ausgeklammert wurde ist derzeit nur unbewiesene Spekulation. Das man die bei Fans und Aktiven teils unpopulären Streckenumbaumassnahmen nun zumindest nicht mehr ausschliesst ist hingegen ein Schritt der konsequenter in Richtung Sicherheit geht, so sehr ihn Puristen bedauern mögen.
Allerdings werden nach Meinung des Autors dieser Zeilen die Sportbehörden und Organisatoren am Ring um eine generelle Performance-Limit-Philosophie für die Nordschleife nicht herum kommen. Auch in Le Mans ist einmal ein Limit kommuniziert worden („nicht schneller als 3:30“) das allerdings vom deutlich unabhängigeren ACO nur halbherzig umgesetzt wird. Der Ring braucht eine ähnliche aber deutlich konsequenter umgesetzte Strategie: alles was schneller als 8:XX ist (man trage für xx eine genehme Zahl ein) gehört entweder modifiziert, eingebremst oder verboten. Das würde Exzesse wie die immer schneller gehende Rekordjagd der Top-teams zu Lasten der breiten Teilnehmermasse einschränken.
Um ein letztes Tabu zu brechen: Die GT3 mag zu eine Blüte der Serien am Ring geführt haben und sich zu einem Zugpferd entwickelt haben – zwingend notwendig für einen sehenswerten Sport am Ring ist sie dennoch nicht. Die Klasse ist erst seit einigen Jahren auf der Nordschleife zugelassen und auch davor hat es lange attraktiven Motorsport am Ring gegeben. Wenn die Autos trotz der nun eingeleiteten Gegenmassnahmen nun zu gefährlich für die Szene werden sollten, dann sollte nach lange vollzogenen Schnitten am unteren Ende der Leistungsskala nun auch ein Performancecut am oberen Ende der Rundenzeiten kein Tabu mehr sein. Es muss ja nicht gleich ein Verbot der GT3 sein, das obgleich anders als behauptet auch nicht den Untergang des Nürburgrings bedeuten würde. Aber auch mit 8:30´er Rundenschnitten hat es in der Vergangenheit packende Rennen am Ring gegeben – auch mit GT3-Fahrzeugen!
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Beim ADAC Qualifikationsrennen zum 24h-Rennen am kommenden Wochenende dürfen wieder Fahrzeuge aller Leistungsklassen starten. Gut eine Woche nachdem Deutscher Motorsport Bund, ADAC sowie die VLN Langstreckenmeisterschaft ein generelles Startverbot für die leistungsstarken Fahrzeugklassen (SP7, SP8, SP8T, SP9, SP-Pro, SP-X sowie Cup-2, die GT-Klassen der H4, die E1-XP1, E1-XP2 und E1-XP Hybrid) als Sofortmassnahmen nach dem folgenschweren Unfall bei der 61. Westfalenfahrt verhängt hatten, ist dieses mit den neuen am Dienstag verhandelten Massnahmen wieder aufgehoben worden. Das Präsidium des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) beschloss am Dienstag ein umfangreiches Nordschleifen-Sicherheitspaket in Form von Tempolimits an bestimmten Streckenabschnitten, der Einschränkung des Zugangs zu einzelnen Zuschauerbereichen sowie der Reduzierung der Fahrzeugleistung in den Topklassen.
Der DMSB folgte mit diesen Maßnahmen der Empfehlung eines „runden Tischs Nordschleife“, der nach dem tragischen Unfall beim ersten VLN-Lauf einberufen worden war. Die Maßnahmen werden beim 24h-Qualirennen erstmals wirksam, bei dem nun wieder alle unsprünglich anprojektierten Fahrzeugklassen starten können. Rund 70 Teams sind für dieses gemeldet worden.
Die nun beschlossenen Maßnahmen sind Folge des schweren Unfalls im Rahmen des Auftakts zur VLN Langstreckenmeisterschaft Ende März, bei dem ein Todesopfer unter den Zuschauern zu beklagen war. Der RJN-Motorsport Nissan GT-R Nismo GT3 von Jann Mardenborough hatte am Sprunghügel des Streckenabschnitts „Flugplatz“ Unterluft bekommen und war nach dem Aufprall auf die Streckenbegrenzungen unglücklich über den Zaun in den Zuschauerbereich katapultiert worden. Neben 4 Verletzten, darunter auch Unglückspilot Mardenborough, wurde ein Zuschauer von dem sich hinter dem Zaun überschlagenden Wagen so unglücklich getroffen das er noch an der Unglücksstelle verstarb.
Während die Details der Unfallumstände und ihrer Ursachen zur Zeit noch Gegenstand laufender Untersuchungen der Staatsanwaltschaft sind, haben der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) und eine Expertenrunde im Rahmen des „runden Tischs Nordschleife“ - Vertreter der Rennstrecke und von Automobilherstellern, Profirennfahrer und Breitensportler, Veranstalter sowie Sicherheits- und Technikexperten des DMSB - eine Reihe von Sofortmaßnahmen erarbeitet, die erstmals beim Qualifikationsrennen gelten, und die den beteiligten Herstellern, die bereits grosse Summen in die Vorbereitung auf das prestigeträchtige 24h-Rennen investiert haben, eine Startmöglichkeit für die Werksautos in den Topklassen verschaffen.
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Demnach soll die Motorleistung in den stärksten Fahrzeugklassen um 5% reduziert werden.
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Um ein gefährliches Abheben zu verhindern, soll die Geschwindigkeit an 3 kritischen Abschnitten (Flugplatz, Schwedenkreuz und Antoniusbuche) durch Geschwindigkeitsbeschränkungen gebremst werden. Jeweils einige Hundert Meter vor diesen Streckenabschnitten gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h (Döttinger Höhe: 250 km/h). Diese wird – ähnlich wie bei Gelbphasen – über das GPS-Auge System kontrolliert und bei Verstößen mit drastischen Strafen belegt. Nach dem Passieren der Zone darf wieder beschleunigt werden.
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Daneben werden in den Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz und Metzgesfeld einige Zuschauerzonen vorerst nicht mehr zugänglich sein, bis bauliche Veränderungen durchgeführt wurden.
Walter Hornung, Sportleiter des ADAC Nordrhein, der für das 24h-Rennen verantwortlich ist kommentierte die Massnahmen: „Die ganze Nordschleifen-Szene hat diese Maßnahmen mitgetragen. Ein solches Szenario darf sich auf keinen Fall wiederholen. Unsere Gedanken sind auch weiter bei den Freunden und Angehörigen, zu denen unsere Kollegen aus der VLN-Organisation Kontakt halten.“
DMSB-Präsident Stuck steht voll hinter den beschlossenen Massnahmen, machte aber deutlich, das diese nicht die einzige Reaktion auf den Unfall bleiben werden: "Alle Beteiligten waren sich einig, dass das alles getan werden muss, um Unfälle, bei denen Zuschauer zu schaden kommen können, zu verhindern. Nun haben wir Maßnahmen beschlossen, die kurzfristig den Rennbetrieb wieder erlauben – wenn auch im eingeschränkten Umfang. Gleichzeitig setzt der DMSB eine Expertenkommission ein, die mittelfristige Lösungen erarbeiten soll, die dann möglichst unmittelbar nach der Rennsaison umgesetzt werden sollen. Dazu könnten umfassende Reglementänderungen ebenso gehören wie eventuelle Baumaßnahmen."
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Spezial Tourenwagen Trophy ( STT )
Am kommenden
Wochenende startet die Spezial Tourenwagen Trophy in die mittlerweile schon 30. Saison. Auf dem Hockenheimring findet bei der Bosch Hockenheim Historic der Auftakt der beliebten Rennserie für Tourenwagen und GT-Fahrzeuge statt. Um die 30 Autos werden zum ersten Lauf auf der badischen Grand Prix Rennstrecke erwartet.
Mit gleich acht Fahrzeugen präsentiert sich die Klasse 1 für Fahrzeuge über 5500 ccm besonders stark besetzt. Wieder mit dabei ist Pertti Kuismanen, der mit seiner bärenstarken Chrysler Viper GTS-R als einer der Gesamtsiegfavoriten ins Rennen gehen dürfte. Auf den Finnen warten gleich drei Mercedes SLS AMG GT3, wobei gerade Christian Land, der sich das Cockpit mit Stefan Eilentropp teilt, ein Kandidat für das Treppchen ist. Doch auch Josef Klüber und STT-Neuling Mario Hirsch dürften auf einen der vorderen Ränge schielen. Timo Scheibner bringt genau wie Kuismanen eine Chrysler Viper GTS-R nach Hockenheim. Zudem sind die schnellen Porsche-Piloten Jörg Lorenz (Porsche dp 935) und Jan van Es (Porsche 993 GT2) mit von der Partie. Seinen STT Einstand gibt Bernd Gottmann (Chevrolet Camaro).
In der Klasse 2 muss Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 RSR) aus beruflichen Gründen auf den ersten Lauf verzichten. So rücken andere Piloten wie Maximilian Stein (Audi R8 LMS GT3) in den Fokus. Der Audi-Pilot dürfte ein ganz heißer Favorit auf den Klassensieg, aber durchaus auch auf eine Treppchenplatzierung sein. Erstmals sind die beiden Tschechen Michael Vorba und Ales Jirásek auf einem Audi TT RS dabei. Außerdem sind noch Berthold Gruhn (Audi R8 LMS ultra), das Team Ehninger/Ayasse (Audi RS4) sowie Anay Lorenzo im Lamborghini Super Trofeo mit von der Partie.
Die Klasse 3 ist wieder fest in der Hand der Zuffenhausener. Der letztjährige STT H&R Cup Gesamtsieger Christian Franck geht hier klarer Favorit ins Rennen. Dahinter streiten sich Tjarco Jilesen, Torsten Klimmer und Christian Neubecker (Porsche 997 GT3 Cup) um die weiteren Positionen. Aus den Reihen der Klasse 9 Piloten melden sich weitere Fahrer als Kandidaten auf die vorderen Platzierungen. So wird natürlich Edy Kamm mit seinem pfeilschnellen ex-DTM Audi A4 auf den Gesamtsieg schielen. Doch auch Sven Fisch dürfte im V8 STAR auf eine Platzierung auf dem Podest hoffen. Mit Petra Wiese und Christian Ladurner sind noch zwei weitere der soundstarken V8 STAR mit dabei.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Das
Feld der Europäischen Le Mans Serie 2015 startet in Silverstone ebenfalls mit 31 Autos. Während die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft somit einen leichten Zuwachs um ca 15% verzeichnet stehen somit in der europäischen Feederserie 8 Autos (ca. 20%) weniger am Start - ein Schwund der sich hauptsächlich in der im letzten Jahr Ferrari-dominierten GTC-Klasse manifestiert. Dafür wird mit der LMP3-Klasse eine neue Kategorie in das Seriengefüge eingeführt die derzeit noch als Ginetta-Markenpokal daher kommt.
11 LMP2, 5 LMP3, 9 GTE-Am und 6 GTC bilden das Feld zum Saisonauftakt. 7 Oreca - nur das TDS Racing Team setzt auf das neue O05-Modell – 2 Gibson 015S und je ein Ligier (Krohn Racing) und Morgan (Pegasus Racing) stehen in der Top-Klasse der europäischen Serie am Start. Leider verzichten muss man in England auf das Debüt der BR01-Chassis der russischen SMP Racing Mannschaft. Die mittlerweile in Frankreich stationierte Mannschaft hat das Renndebüt der beim Testtag am HTTT vorgestellen Neukonstruktion auf Imola verschoben. Statt dessen tritt man unter der Nennung und mit dem Support von AF Corse mit 2 Oreca 03 Chassis an.
5 Juno-Ginetta
der Teams LNT (2 Autos), Lanan, SVK by Speed Factory und University of Bolton (RLR Motorsport) stehen beim Debüt der neuen Klasse am Start. Mit dem Prototypenpiloten Jens Petersen startet auf dem RLR-Wagen der einzige deutschsprachige Pilot im Prototypenfeld der ELMS 2015.
6 Ferrari (3* AF Corse , AT-Racing, Formula Racing und JWM Motorsport), 2 Porsche und der Marc VDS BMW Z4 GTE (wir berichteten) bilden in Silverstone die GTE-Klasse. Mit Proton Competition, die sich mit Christian Ried, Klaus Bacheler und Khaled Al Qubaisi in Silverstone neben dem FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Einsatz einen Gastauftritt in der europäischen Serie gönnen, steht hier das einzige deutsche Team in der Serie am Start, die amsonsten eine bemerkenswert geringe Resonanz unter den deutschsprachigen Teams findet.
3 weitere AF Corse Autos starten in der GTC-Klasse. Das dänische Aston Martin Vantage GT3-Team Massive Motorsport, die französische BMW-Mannschaft TDS Racing und Gulf Racing UK, die neben dem Porsche in der GTE-Am-Klasse auch einen Lamborgini Gallardo GT3 in der GT3-Klasse einsetzen. Roald Goethe startet hier als einziger deutscher Teilnehmer in der Kategorie.
Wie auch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft startet die Rennaction in der Europäischen Le Mans Serie am kommenden Freitag. Das Qualifying und das Rennen finden am Samstag statt. Das Rennen wird auf der Website der Europäischen Le Mans Serie gestreamt werden, wo auch das Live-Timing zur Verfügung steht. Ein ausführlicher Rennbericht dazu wird auf unseren Seiten zur Verfügung stehen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Maxime
Martin und Dirk Müller haben den Sieg bei ersten Wochenende der Blancpain Sprint Serie auf dem BMW Sports Trophy Team Brasil BMW Z4 GT3 erzielt. Das belgisch-deutsche Duo kam 0,368s vor den beiden Belgian Audi Club Team WRT R8-Piloten Stéphane Ortelli und Stephane Richelmi ins Ziel, deren Teamkollegen Enzo Ide und Christopher Mies das Gesamtpodium komplettierten.
In der Pro Am-Klasse siegte der GT Russian Team Mercedes SLS AMG GT3 von Christophe Bouchut und Alexey Vasilyev vor ihren Teamkollegen Schneider/Karachev. Den Silber-Cup gewannen die auf dem ISR Racing Audi R8 LMS GT3 startenden Fjordbach-Brüder.
Das Qualifying-Rennen hatten gestern die WRT-Piloten Ortelli/Richelmi vor dem BMW und dem Audi von Mies/Ide gewinnen können. 18 Autos starteten an diesem Wochenende auf dem französischen Kurs von Nogaro.
Verfasst von Andreas Lutz. Veröffentlicht in GT4 European Series ( FIA-GT4 )
Mit zwei
Doppelsiegen für das niederländische V8-Racing Team endete
das erste Rennwochenende der GT4 European Series in diesem Jahr.
Nachdem Luc Braams und Duncan Huisman sich am Sonntag noch mit fünf
Sekunden Vorsprung vor ihren Teamkollegen Jelle Bellen und Marcel
Nooren behaupten konnten, drehten diese beim Montags-Rennen den Spieß
um und nahmen mit einer halben Sekunde Vorsprung die
schwarz-weiß-karierte Flagge als Erste in Empfang.
Hinter den beiden amerikanischen Muscle
Cars ging es in beiden Rennen turbulent zur Sache, wobei Hendrik
Still im SIN R1 GT4 hier der große Verlierer war und seine starke
Qualifying-Leistung nicht in ein gutes Renn-Ergebnis umwandeln
konnte: „Es war mein Fehler“, sagt Still über die Kollision mit
Jörg Viebahn im Mathol Aston Martin in der letzten Runde des
Sonntags-Rennens. „Ich war etwas schneller und versuchte ein paar
Mal, zu überholen. Es war ein fairer Kampf um den letzten
Podiumsplatz, aber ich habe einen Fehler gemacht, als ich versucht
habe, in einem Teil der Strecke zu überholen, wo man so keine
Position gewinnen kann. Was passiert ist tut mir sehr leid.“
Während Still nach dem Zusammenstoß auf Position sechs zurückfiel,
konnte sich Viebahn noch auf Platz drei ins Ziel retten.
In Lauf zwei
wurde Still dann unverschuldet Opfer eines Brems-Defektes am Ford Mustang von
Ricardo van der Ende, der für beide Fahrer das Renn-Ende in Runde
fünf bedeutete. Die letzte Podiumsplatzierung und der Sieg in der
Amateurwertung ging am Montag an André Grammatico im BMW M3 – am
Sonntag gewann Lisette Braams die Amateurwertung auf Gesamtrang
sieben. Die nächste Runde der GT4 European Series findet in sechs
Wochen mit einem voraussichtlich etwas größeren Starterfeld im niederländischen Zandvoort statt.