GRT verliert Monza-Sieg nach dem Rennen an Rinaldi

Das Auftaktrennen der Blancpain Endurance Serie 2015 in Monza erlebte beim Fallen der Flagge den scheinbaren Auftaktsieg des Grasser Racing Team Lamborghini Huracan-Trios Fabio Babini, Jeroen del Mul und Andrew Palmer. Doch die Feude der Österreichischen Mannschaft über den Triumph beim Debüt des neuen Lamborghini Huracans währte nicht lange: Der grüne Bolide fiel in der technischen Nachuntersuchung wegen eines irregulären Tankrestriktors durch.

Damit erbte die Rinaldi Racing Pro-Am Mannschaft von Norbert Siedler and Rinat Salikhov mit dem #333 Ferrari den Sieg in Monza - eine Entscheidung gegen die derzeit noch ein Widerspruch der GRT-Mannschaft läuft. Der 2. Platz wird nach dem derzeitigen Stand der Dinge vom #1 Belgian Audi Club Team WRT Audi von Laurens Vanthoor, Jean-Karl Vernay und Robin Frijns gehalten, die vor dem AF Corse Duo Matt Griffin und Matt Griffin einliefen, welche Tags zuvor noch in Silverstone auf dem GTE-Podium der ELMS bei deren Auftakt standen. Der Sieg im Am Cup ging an den #111 Kessel Racing Ferrari F458 GT3 Italia von Stephen Earle, Marco Zanuttini und Liam Talbot.

Ein Kurzbericht vom Rennen mit zusätzlichen Fotos und dem Rennergebnis ist unter diesem Link auf unseren Seiten einzusehen. 

Rückblick auf den GT-Masters-Testtag

adactestaudis.jpgAm vergangenen Mittwoch und Donnerstag fand der offizielle Vorsaisontest des ADAC GT-Masters in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben statt. Dort wird vom 24. bis 26. April der Start in die neue Saison erfolgen. Der zweitägige Test war auch die erste Gelegenheit den neuen Exklusivreifenpartner Pirelli genauer zu beurteilen. Insgesamt 18 von 25 Fahrzeugen, die für die Saison 2015 eingeschrieben sind, nutzten die Gelegenheit, um sich in insgesamt 6 Testsessions mit den Reifen aus Italien vertraut zu machen.

„Ein tolles Feld mit neuen Supersportwagen, ein attraktiver Kalender und Pirelli als neuer Reifenpartner machen das ADAC GT-Masters 2015 wieder zu einem Highlight“, sagte ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk am Mittwoch bei der Pressekonferenz des Test- und Medientags. „Neue Teams und auch neue Fahrer beweisen, dass die Attraktivität des ADAC GT Masters in der nun neunten Saison ungebrochen ist und sich die "Liga der Supersportwagen" weiterhin sehr gut entwickelt.“ „Die Fans dürfen sich in diesem Jahr auf mehr Teams und mehr Markenvielfalt bei den acht Masters Events freuen“, so Lars Soutschka, ADAC Leiter Motorsport und Klassik. „Gemeinsam mit unserem neuen Live-TV-Partner SPORT1 zeigen wir alle 16 Rennen nun bereits in der sechsten Saison live im Fernsehen. Mit dem umfangreichen Rahmenprogramm und insbesondere der neuen ADAC Formel 4 werden wir auch in diesem Jahr mit spannendem Motorsport begeistern und viele Schlagzeilen produzieren.“

adactestcallaway.jpgNun aber zum Wesentlichen. Schnellste war bei der Generalprobe die Callaway Competition Corvette von Andreas Wirth und Daniel Keilwitz. Mit einer Zeit von 1:26,936 Min. fuhren sie am Donnerstag die schnellste Rundenzeit des Tests. Außerdem stellten sie in zwei der sechs Sessions die Bestzeit auf. Titelverteidiger Kelvin van der Linde fuhr am ersten der zwei Testtage die Tagesbestzeit. Nicht nur der Audi R8 LMS GT3 mit der Startnummer 1 war am ersten Testtag schnell unterwegs, auch die weiteren R8 starteten gut sortiert. Die viertschnellste Zeit am Mittwoch ging an den Audi von Andreas Weishaupt und Christer Jöns vor dem R8 von Edward Sandström (kfzteile24 MS RACING Team).

Vier unterschiedliche Marken teilten sich die Bestzeiten an den beiden Tagen. Neben den zwei Corvette-Bestzeiten lag auch Audi zwei Mal mit Titelverteidiger Kelvin van der Linde / Stefan Wackerbauer sowie Andreas Weishaupt / Christer Jöns von C.Abt Racing vorn. Eine weitere Bestzeit ging an das neue Mercedes-Benz-Team HP Racing mit Hari Proczyk und Andreas Simonsen. adactestmrs.jpgIn der letzten Session lag schließlich der MRS GT-Racing Nissan GT-R Nismo GT3 von Dominic Jöst und Florian Scholze an der Spitze. Sie hatten am Vortag noch eine komplette Trainingseinheit wegen eines Schadens an der Lichtmaschine und fehlendem Ersatz verpasst. Ebenso wie der zweite Nissan von Florian Strauß und Craig Dolby mit Problemen an der Kupplung.

Die Heimmannschaft von Schubert Motorsport war mit zwei BMW Z4 GT3 für Claudia Hürtgen, den Österreicher Dominik Baumann, Jens Klingmann sowie Uwe Alzen angetreten. Alzen startet in seine erste volle ADAC GT-Masters-Saison. Ebenfalls einen guten Gesamteindruck hinterließen die beiden Nissan GT-R Nismo GT3, eingesetzt von MRS GT-Racing um Karsten Molitor, im vergangenen Jahr noch wenig erfolgreich mit dem McLaren MP4-12C GT3 unterwegs.

Turbulenter ELMS-Auftakt in Silverstone

Neben dem FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Auftakt gab es in Silverstone noch den Saisonstart der Europäischen Le Mans Serie (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zu bewundern. Auch in diesem Jahr schaffte es die europäische Serie trotz Absagen noch ein grösseres Feld als die WM zusammen zu bekommen. 31 Autos stellten sich am Start auf, angeführt vom Polesetter, dem Greaves Motorsport Gibson 015S des Trios Jon Lancester, Gary Hirsch und Björn Wirdheim. Wie im Vorjahr sollte man in Sachen Rennaction dem Publikum in Nichts schuldig bleiben.

Schon der Auftakt des Rennens geriet turbulent. Nach einem Dreher des unter der Nennung von AF Corse startenden SMP Racing Oreca 03R von Kyrill Ladygin, kollidierte der russische Pilot spektakulär mit dem Pegasus Racing Morgan von Jonathan Coleman, was das Safetycar auf die Strecke rief. Beide schwer beschädigten Autos konnten dank des Einsatzes ihrer unermüdlichen Crews noch einmal in das Rennen zurückkehren, waren aber somit aus dem Kampf um eine Spitzenposition ausgeschieden.

Dieser wurde in der Folge zwischen den beiden Gibson Teams von Geaves und dem Team Jota, sowie dem neuen TDS Racing Oreca 05 des Trios Ludovic Baday, Pierre Thiriet und Tristan Gommendy ausgetragen. Nachdem das SC kurz nach der Rennhalbzeit wegen eines Unfalls des dänischen Massive Motorsport Aston Martin Vantage GT3 mit einem der AF Corse-Ferraris noch einmal ausrücken musste, wurde der Kampf um den Sieg in der Endphase durch 2 diskussionswürdige Manöver entschieden. Zuerst berührten sich hinter dem führenden Gommendy die beiden aufholenden Gibson von Greaves Pilot Lancester und Team Jota-Fahrer Harry Ticknell in Becketts, was Ticknell, dem gemäss unserer Statistikauswertungen schnellsten LMP2-Piloten im Feld , nach einem Dreher den Anschluss verlieren liess. Dann schob Lancester 10 Minuten vor dem Ende in Abbey den vor ihm liegenden TDS-Oreca nach Anlauf über den Grünstreifen von der Strecke. Zwar gelang es Ticknell wieder den Anschluss herzustellen, aber er hielt sich mit einer finalen Attacke ob des kompromisslos fahrenden Lancester und in Aussicht auf sichere Meisterschaftspunkte und eine potentielle Zeitstrafe für das Greaves-Team zurück.

Diese kam dann aber nach Rennende doch nicht, was dem Greaves Motorsport Team den ersten ELMS-Gesamtsieg der Teamgeschichte sicherte. Lancester erhielt ob seiner Aktionen Pfiffe auf dem Podium. Erst in Imola wird man erfahren ob die ausbleibende Bestrafung möglicherweise das falsche Signal an die Meisterschaft in Punkto offensiver Fahrweise war. Während das Team Jota sich der sicheren Punkte erfreute, fand TDS-Pilot Gommendy deutliche Worte bei der Pressekonferenz. In Le Mans wäre solch eine Aktion folgenschwerer ausgegangen.

Das bis eine Stunde vor dem Rennende viertplazierte Murphy Prototypes Team fiel mit einem Elektrikdefekt aus, so das am Ende die Krohn Racing Mannschaft mit dem Ligier JS P2 auf den vierten Platz kam. Das Debüt der LMP3 gewann das LNT-Duo Charley Robertson und ex Olympiasieger Chris Hoy, der seinen LMP-Einstand gab. Mit RLR Motorsport-Pilot Jens Petersen kletterte der einzige deutsche Teilnehmer in der neuen Prototypenkategorie bei deren Rennpremiere mit auf das Podium. Der GTE-Klassensieg ging an den Porsche 991 GTE von Michael Wainwright, Adam Carroll und Phil Keen. Die britische Mannschaft rundete ein erfolgreiches Wochenende mit dem Podiumsrang des Lamborghinis von Roald Goethe, Archie Hamilton und Daniel Brown in der GTC-Klasse ab, die vom TDS Racing BMW Z4 GT3 des französischen Trios Franck Perrera, Dino Lunardi und Eric Dermont gewonnen wurde.

Der vollständige Rennbericht auf unseren Seiten ist hier einzusehen. Und unter diesem Link kann das Video-Review des Rennens verfolgt werden.

Sieg in letzter Sekunde – Schubert profitiert von Haribo Pech

qualirennen_start.jpg.jpg Der Sieg des BMW Sports Trophy Team Schubert beim ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen auf der Kombination aus Grand Prix Kurs und Nürburgring Nordschleife war aber alles andere als unverdient oder nur dem Glück geschuldet. Das Team mit Dominik Baumann, Claudia Hürtgen, Jens Klingmann und Martin Tomczyk lag, von Position sieben gestartet, nach 41 Runden und etwas mehr als sechs Stunden auf der insgesamt 25,378 km langen Strecke, eine Runde vor dem Manthey-Porsche 911 GT3 Cup MR von Christoph Breuer, Matteo Cairoli und Sven Müller. Nach weiteren 12,421 s folgte der von Black Falcon Racing eingesetzte Porsche 911 GT3 Cup von „Gerwin“, Manuel Metzger, Philipp Eng und Hannes Plesse.

Dieser scheinbar klare Abstand zum Zweitplatzierten täuscht jedoch. In Wirklichkeit lag der Manthey-Porsche nach Ablauf der 6 Stunden nur etwa 2 Minuten und 55 Sekunden hinter dem Schubert-BMW. Da dieser nur eine Sekunde vor Ablauf der Renndauer die Ziellinie erneut überquerte, musste er eine weitere komplette Runde zurücklegen. Die Polesitter Uwe Alzen, Maximilian Götz, Marco Holzer und Mike Stursberg im neuen Mercedes SLS von Haribo Racing hatten dagegen ein Riesenpech. Das Team hatte in dem spannenden Rennen, mit nicht weniger als neun Führungswechseln, alle Chancen ihre Trainingsbestzeit in einen Gesamtsieg zu verwandeln. Weniger als eine Viertelstunde vor Schluss musste die Gummibären-Mannschaft aus Bonn mit einem technischen Defekt unmittelbar vor dem Karussell aufgeben.

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Bis kurz vor dem Ende des Rennens hatte Haribo Racing wie der sichere Sieger ausgesehen. Nach der Pole Position von Maxi Götz, lief zunächst alles nach Plan. Bis Götz nur 15 Minuten vor Schluss mit Vibrationen an der Vorderachse außerplanmäßig an die Boxen fuhr. Das Team versuchte zwar, den Mercedes nach einem Reifenwechsel noch ins Ziel zu bringen, aber vor der Einfahrt ins Karussell kam das Endgültige „Aus“ für den rasenden Goldbären. Damit erbte der BMW Z4 GT3 des Schubert-Teams die Führung. Über die gesamte Distanz hatte man sich mit dem SLS von Haribo um die Führung gestritten und war dabei konstant schnell unterwegs. Eine strahlende Claudia Hürtgen konstatierte: „Das Team hat perfekt gearbeitet und wir Fahrer haben einen guten Job gemacht. Jetzt feiern wir den Sieg.“ Auch Teamkollege Martin Tomczyk jubelte: „Uns haben natürlich die Umstände in die Karten gespielt – aber wir freuen uns dennoch über den Sieg.“ Auch im Team der Zweitplatzierten war die Freude groß. Christoph Breuer: „Der zweite Platz ist für uns ein Erfolg, mit dem wir nicht gerechnet haben. Es ist das erste Rennen mit dem Auto und diesen Piloten, das wir durchfahren konnten – Kompliment an die ganze Mannschaft, wir freuen uns alle sehr.“schubert_bmw_qualirennen_2015.jpg

Vielen der über 70 angetretenen Teams diente das Rennen der intensiven Vorbereitung auf das ADAC Zurich 24h-Rennen, das vom 14. bis 17. Mai an gleicher Stelle ausgetragen wird. Der Fünfte im Gesamtklassement, Dirk Werner, sagte nach dem Rennen: „Für uns war es in erster Linie wichtig, durchzufahren und so viele Daten wie möglich zu sammeln. Das ist angesichts der wenigen Testmöglichkeiten vor dem 24h-Rennen besonders wichtig. Ich als Fahrer mag an diesem Qualifikationsrennen vor allem die Tatsache, dass nicht ganz so viele Fahrzeuge auf der Strecke sind und ich einen guten Rhythmus finden kann.“

Zum ersten Mal galten die neuen Sicherheitsbestimmungen für die Nürburgring-Nordschleife, die kurz vor dem Rennen vom DMSB verkündet wurden. Zwei sogenannte „Slow Zones“ in den Bereichen Flugplatz (Posten 75-80, vmax 200 km/h), Schwedenkreuz (Posten 80-86, vmax 250 km/h) sowie Döttinger Höhe (Posten 188-198, vmax 250 km/h) und eine um 5 % reduzierte Motorleistung bei den leistungsstärkeren Fahrzeugkategorien, sorgten für insgesamt etwas langsamere Rundenzeiten. Trotz allem war der Unterschied zu den Zeiten des letztjährigen Qualifikationsrennens nicht signifikant.bentley_flug_qualirennen_2015.jpg

Festzuhalten bleibt aber, dass die neuen Regeln sich bewährt haben. Die angeordneten Maßnahmen hatten im Vorfeld für viele, zum Teil recht unsachliche Diskussionen gesorgt. „Im Vordergrund stand an diesem Wochenende die Gewöhnung an die neu installierten Geschwindigkeitsbegrenzungen“, sagte Martin Tomczyk. „Diese wurden meiner Meinung nach sehr gut kommuniziert und auf der Strecke angezeigt. Für mich als Fahrer war es kein Problem, mich damit zurechtzufinden. Dafür ein großes Lob an den Veranstalter.“ Allerdings gab es auch Stimmen, die die Meinung vertraten, mit den Speed Limits sei die Nordschleife ihres gesamten ursprünglichen Charakters beraubt. Hier und da war auch von Abwanderung in andere Rennserien oder zu anderen Rennstrecken die Rede. Eines ist jedenfalls klar, dass die aufgrund des knappen Zeitrahmens beschlossenen Änderungen auch von den Verantwortlichen nicht als Dauerlösung gesehen werden. Darüber hinaus wurde aber auch deutlich, dass sie einem spannenden Rennverlauf eindeutig nicht geschadet haben.

Auch Rennleiter Walter Hornung zog eine positive Bilanz des Wochenendes: „Ich muss den Fahrern ein großes Kompliment machen: Wir haben keinen einzigen Tempo-Verstoß in den permanenten Gelb-Zonen ahnden müssen. Das zeigt mir, wie professionell die Fahrer und Teams mit der neuen – und für alle Beteiligten ungewohnten – Situation auf der Nordschleife umgegangen sind. Trotzdem muss man sicher vor dem 24h-Rennen noch ein wenig Feintuning an den sportlichen Regeln betreiben. Das werden wir gemeinsam mit dem DMSB in den nächsten Tagen angehen.”

Kurventier vs. Dampfbrumme - das Duell von Silverstone

Es war das definitive Highlight des Rennens: Bei den 6h von Silverstone, dem Auftakt der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2015 lieferten sich zu Beginn der 3. Rennstunde Marcel Fässler im Audi R18 e-tron Quattro und Neel Jani im Porsche 919 Hybrid ein Duell um die Führung das die Zuschauer in Silveratone und die Berichterstatter vor Ort restlos begeisterte. Fast 20 Minuten lang (der Videoausschnitt nebenan gibt nur den Beginn wieder) duellierten sich das „Kurventier“ - der auf Abtrieb getrimmte Audi von Fässler – mit der „Dampfbrumme“ - der beim Topspeed unschlagbare Porsche von Jani – miteinander mehrfach auf der Strecke im Kampf um die Führung überholend. Was besonders hervorstach war die Fairness mit der die beiden Schweizer miteinander bei aller Härte umgingen. Ein willkommener Kontrapunkt zum Tags zuvor zu hart ausgefallenen Spitzenkampf um die ELMS-Führung.

Das volle Duell , das einige Berichterstatter schon an die legendäre Schlacht Tambay vs. Prost beim F1-Klassiker in Dijon erinnerte, kann unter diesem Video genossen werden (ab etwa 2h:15min), das das volle Rennen zeigt. 

Auch nach dem Rennen war den beiden Kontrahenten sichtlich der Spass anzusehen den sie bei ihrem Duell hatten. Neel Jani : „So ein Duell kann richtig Spass machen wenn man sich dabei gegenseitig vertrauen kann, das der andere keine unfaire Aktion macht. Ich muss Marcel sehr hoch anrechnen das er nie versucht hat mich abzudrängen – das hätten andere Piloten sicher anders gelöst. Ich musste auf den Geraden immer sofort gegenhalten, weil ich wusste sobald ich den Anschluss an Marcel einmal verliere zieht er mir in den Kurven davon. Zudem bekamen wir zunehmend Probleme mit unseren Bremsen. Während des Duells haben wir uns ab und zu in den Wagen gegenseitig angeschaut, wobei ich auf den Geraden immer das Grinsen nicht unterdrücken konnte. Aber leicht war es dennoch nicht. Ich musste zu dieser Rennphase in Hinblick auf die Rennstrategie die Bremsen schonen, gleichzeitig Sprit sparen und auch noch mit Marcel kämpfen. Das war ein richtiges Highlight dieses 6h-Sprints!

Auch Fässler, dessen Crew sich am Ende mit gerade mal 4s Vorsprung gegen den Porsche mit der #18 durchsetzen konnte, hatte seinen Spass am Duell: „Einer der besten Fights meiner Karriere! Das war sehr fair aber für mich stellenweise auch sehr nervtötend! Jedes Mal wenn ich mich in den Kurven vorbei gekämpft hatte ist Neel ganz einfach auf den Geraden wieder an mir vorbei gezogen. Wir hatten einfach die effizientere Downforce und das hat dem Duell den Pfiff gegeben, weil hier die verschiedenen Wagenkonzepte aufeinander trafen. Als Neel eine Stunde vor dem Schluss noch mal in meinem Rückspiegel auftauchte, dachte ich nur 'Nicht schon wieder der!' Aber dann musste der Porsche ja zu seinem Stopp reinkommen.“

Fast wäre es zu einer dritten Auflage des Duelles gegen Ende des Rennens gekommen als Fässler 10 Minuten vor Rennende eine umstrittene Strafe wegen Verlassens der Strecke bei einem Überrundungsmanöver antreten musste. „Als unsere Renningenieurin Leena mir das durchgegeben hat ist es mal kurzfristig sehr laut geworden im Auto. Ich dachte jetzt verlieren wir die Führung oder es kommt noch einmal zu solch einem Zweikampf. Aber wir haben uns doch knapp in Führung halten können.“ Jani war gerüstet für einen weiteren Zweikampf „Wir hatten, da die Strecke am Ende mehr Grip hatte, nur die linken Reifen gewechselt und dadurch Zeit gespart. Aber die Bremsprobleme waren gegen Ende zu gravierend. Fest steht das der Speed des Porsche 919 Hybrid , da ist um Siege einzufahen. Auf einer schnelleren Strecke wie Spa-Francorchamps oder Le Mans sollten wir noch besser aussehen.“

STT Saisonauftakt 2015 in Hockenheim

sttstarthock.jpgEdy Kamm erwies sich beim Saisonauftakt der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Hockenheimring mit seinem Audi A4 DTM als unschlagbar. Der Eidgenosse fuhr in beiden Rennen zum Gesamtsieg vor Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) bzw. Jürgen Bender (Corvette GT3). In der Division 2 gingen die Siege an Jürgen Gerspacher (Seat Leon Mk2) und Dirk Ehlebracht (Audi A3 Turbo).

Wie gewohnt hielt sich Edy Kamm im Qualifying noch zurück. Hier schnappte sich Pertti Kuismanen jeweils in der letzten Runde die Pole.

Im Rennen hatte der Finne keine Chance gegen den schnellen DTM-Audi. Zunächst hielt sich Kuismanen in Front, dann zog Kamm vorbei. kammaudihock.jpgAuf knapp über 13s wuchs der Vorsprung bis zum Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs beim ersten Rennen an. „Im Bereich vor der Sachskurve hatte ich die Chance vor zu kommen. Ich kann nur im Motodrom etwas Abstand herausfahren, dass mich Pertti bis zur Ostkurve nicht mehr aufholt. Sonst habe ich keine Chance. Ich muss immer schauen, dass ich nach der Kurve Vorsprung habe, so dass ich mich zur nächsten Kurve retten kann. Auf der Geraden habe ich keine Chance“, so Kamm. „Gegen den Audi von Edy Kamm ist es unmöglich zu gewinnen. Das ist ein DTM Auto und eben kein GT. Es liegt unheimlich auf der Straße und hat den besten Andruck. Das Auto hat auch 300 kg weniger als die Viper. Wir hatten heute auch Probleme mit den Reifen. Die hatten zu viel Druck und wir hatten keine Chance mehr dies zu ändern“, erklärte Kuismanen, der sich zumindest über den Klassensieg bei den großen GT-Fahrzeugen freuen konnte.

Dasselbe Spielchen wiederholte sich im zweiten Heat, wobei es für Kuismanen noch dicker kam. Nachdem sich beide Kontrahenten berührten, bekam die Viper Probleme mit der Öltemperatur. Kurz darauf rollte der GT-Bolide mit einem Motorschaden aus. „In der Mercedes Arena war außen ein anderes Fahrzeug. Dieses fuhr mittig und ist wohl etwas erschrocken, als ich links vorbeiging und kam selbst nach links. Da kam dann Pertti von außen herein und fuhr mir mit seiner Schnauze auf die Tür. Mein Unterboden war dann auch lose“, berichtete Kamm über die entscheidende Szene des Rennens. Davon profitierte Jürgen Bender, der mit seiner Corvette GT3 einen bärenstarken STT Einstand abgab. Im ersten Rennen musste sich Bender noch hinter Kuismanen anstellen, doch nach dem Ausfall des Finnen war dem Corvette-Piloten der zweite Rang nicht zu nehmen.

kuismanen_kamm_bender.jpgSehr spannend ging es um die weiteren Positionen zu. Das erste Rennen war geprägt vom Positionskampf der beiden Mercedes SLS AMG GT3 von Josef Klüber und Mario Hirsch, Maximilian Stein im Audi R8 LMS GT3 und V8-Star-Pilot Sven Fisch. Hierbei konnte Fisch zunächst Maximilian Stein von der vierten Gesamtposition verdrängen, doch lange hielt sich der V8 STAR Pilot nach einem Ausritt nicht vor der GT3 Meute. So machten die GT3-Piloten den vierten Rang unter sich aus. Zunächst bestimmte Maximilian Stein das Tempo, während die beiden SLS im Schlepptau folgten. In Runde acht ging dann aber Klüber vorbei, während Hirsch im letzten Umlauf ebenfalls noch vorbeizog.

Der zweite Durchgang war erneut vom Kampf der GT3-Fahrzeuge geprägt, wobei es durch den Ausfall von Kuismanen um den dritten Rang auf dem Treppchen ging. Den schnappte sich diesmal Josef Klüber, der damit Maximilian Stein und Mario Hirsch in Schach hielt. Mario Hirsch, der als Gesamtfünfter als Dritter aufs Treppchen in der Klasse 1 fuhr zeigte sich mit seiner STT Premiere zufrieden. „Das Rennen war für mich heute eigentlich wie gestern. Wir SLS und der Audi waren eng beieinander. Ich bin letztendlich total happy. Ich war zum ersten Mal dabei und in der Klasse gleich auf den dritten Platz gefahren. Einfach super. Mit den Überrundungen und den auflaufenden Fahrzeugen bin ich dann etwas vorsichtiger zu Wege gegangen. Ich wollte da bei meinem ersten Start auch nichts riskieren“, erzählte Hirsch.

Weiter geht es für die Spezial Tourenwagen Trophy vom 8.-10. Mai. Dann geht es für die Fahrer und Teams in die Magdeburger Börde nach Oschersleben.

Deutsches Lexus-Programm startet in einer Woche

Lexus steht kurz davor, das Rätselraten um die Einsatzteams des neuen Lexus RC-F GT3 im ADAC GT-Masters und in der VLN Langstreckenmeisterschaft zu beenden. Für Mittwoch den 22.4 hat Lexus im Showroom in Stuttgart Filderstedt zu einer exklusiven Präsentation von Lexus Racing eingeladen wo man der Öffentlichkeit die Pläne für die Saison 2015 und die ausgewählten Einsatzteams vorstellen will. Gleichzeitig sollen auch einer der Einsatzwagen und die langfristigen Ziele für die Zukunft enthüllt werden.

lmcorsalexusgt3.jpgInteressant und aufschlussreich ist die Liste der einladenden Personen die im Namen von Lexus Racing zu dieser Präsentation laden. Unterzeichner der Einladung sind Dominik Farnbacher im Namen von Farnbacher Racing, Lorenz Frey im Namen von Emil Frey Racing und Hannes Gautschi für Farnbacher Lexus Schweiz. Gautschi ist unter anderem am Nürburgring auch als Mann hinter dem Toyota Swiss Racing Projekt bekannt, das in Zusammenarbeit mit dem Einsatzteam von Ring-Racing mehrere Toyota GT 86 in der V3 und der Cup 4 Klasse zum Einsatz bringt.

Mit der Ankündigung werden die auf Deutschland fokussierten Einsatzbekenntnisse des RC-F GT3 nun endlich konkret. Am 22.4 sind nun weitere News zum GT3-Projekt des japanischen Herstellers zu erwarten, von dem bislang nur ein Fahrzeug in der japanischen GT-Meisterschaft (Foto) im Einsatz ist.

Supercar Challenge Zandvoort Rennen 2

dscsupersports1d.jpgAm Ostermontag vor einer Woche gingen die Piloten der Supercar Challenge in Zandvoort erneut auf die Jagd. Allerdings nicht nach bunten Eiern sondern nach Meisterschaftspunkten.

Der zweite Lauf der Superlight Prototypen wurde diesmal über die Distanz von 60 Minuten ausgetragen. Nicht nur wegen der doppelten Rennlänge dürfte die Freude bei York Schumacher doppelt so groß gewesen sein. Nach Platz zwei im Sprintrennen gewann der Deutsche zusammen mit seinem Teamkollegen Joey Splunteren im Wolf GB08 des Bas Koeten Racing Teams den zweiten Lauf nach 35 Runden mit 8 Sekunden Vorsprung auf den Vortagessieger Henk Thuis im Radical. Bob Herber & Bas Schouten komplettierten mit dem zweiten Wolf das Podest. Joosen/Haverhals überquerten mit dem Tatuus als vierte die Ziellinie gefolgt von Radical Pilot Rob Kamphues. Wibo Rademaker siegte im Radical in der Division II vor dem Norma von Filip Declercq und dem Praga von Paul Sieljes.

dscsupersports1c.jpgDie deutschen Radical Sports Cup Piloten Dierkes/Hölscher, Osman/Teichmann und Ingo Lauscher erreichten die Plätze 10, 12 und 15 im Gesamtresultat. Heinz Kremer kam im Osella auf P14 ins Ziel, dies bedeutete den siebten Platz in der kleinen Klasse. Nach dem vierten Rang im ersten Rennen konnte man beim Yellow Arrow Racing Team mit dem Auftakt zufrieden sein.

Im zweiten Rennen der Supersport Klasse schaffte Daan Meijer das was ihm am Samstag auf Grund einer Durchfahrtstrafe verwehrt blieb. Der BMW Pilot sicherte sich den Sieg vor den Markenkollegen Koen Bogaerts/Mark van der Aa, de Groot/de Graaf und Eric van den Munckhoff. Das Rennen musste nach 28 Runden 5 Minuten vor dem regulären Ende abgebrochen werden da der BMW von Ruud Olij eine große Ölspur auf der Strecke hinterlassen hatte. In der S1 Division siegte Rob Nieman im Renault Clio vor dem Markenkollegen Frank Bedorf und van der Voort/van den Berg im BMW.

Die nächsten Rennen finden am 9 & 10 Mai in Zolder statt. Dort werden auch die GT´s am Start sein.

 

Audi gewinnt erneut die Tourist Trophy bei den 6h von Silverstone

Die 6h von Silverstone , der Auftakt der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2015, sind mit einem Sieg des Audi Sport Team Joest zu Ende gegangen. Das Audi Trio Marcel Fässler , André Lotterer und Benoit Treluyer gewann die seit 110 Jahren vergebene, traditionsreiche Tourist Trophy mit ihrem Audi R18 e-tron Quattro mit einer neuen Rekorddistanz von 201 Runden mit nur 4,6s Vorsprung vor dem Porsche 919 Hybrid von Marc Lieb , Neel Jani und Romain Dumas. 14s hinter den Siegern kam nach 6h Renndistanz der Toyota TS040 Hybrid von Sebastian Buemi, Kazuki Nakajima und Anthony Davidson ins Ziel.

Die knappen Distanzen zwischen den 3 Herstellern verdeutlichen wie eng es im Rennen zur Sache ging. Insbesondere die Duelle der beiden Schweizer Neel Jani im auf den Geraden bärenstarken Porsche und Marcel Fässler im in den Kurven überlegen Audi, bei dem beide über fast eine halbe Stunde mehrfach pro Runde im harten aber fairen Zweikampf die Positionen tauschten waren eine wahre Werbung für den LMP-Sport.

Die Schwesterfahrzeuge der Podiumsfinisher hatten weniger Glück. Der anfangs führende Mark Webber fiel nach einem Getriebedefekt in der zweiten Rennstunde aus. Der Audi #8 hatte verschiedene technische Probleme zu überstehen die den Wagen um mehrere runden zurück warfen. Den zweiten Toyota mit der #2 warf eine Kollision mit der Larbre Corvette, die einen Zusatzstop nach sich zog, aus dem Kampf um einen Podiumsplatz.

Die Klassensiege in den anderen Klassen gingen an den G-Drive-Ligier #26, den AF-Corse Ferrari von Gianmaria Bruni und Tony Vilander und den GTE-Am Aston Martin Vantage GTE von Mathias Lauda, Paul Dalla Lana und Pedro Lamy.

Der ausführliche Rennbericht zum Rennen kann unter diesem Link auf unseren Seiten eingesehen werden, inklusive ausführlicher Ergebnisse und zahlreicher Bilder.

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