Gibts eine weitere Saison für den Toyota GT86-Cup?

3 Jahre gibt es den Toyota GT 86-Cup nun schon innerhalb der VLN Langstreckenmeisterschaft. Nach 3 Jahren enden derart gestaltete Cups in der Regel, weil ein Modellwechsel ansteht oder das Budget der Teams in der Regel in solchen Intervallen investiert und verplant wird. Im Falle des Toyota-Markenpokals sind aber hinter den Kulissen Bestrebungen im Gange den Cup zumindest für eine weitere Saison zu verlängern oder zumindest umzugestalten, wie und Dörr-Teammanager Uwe Isert im Anschluss an den 6. VLN-Meisterschaftslauf, das 38. Grenzlandrennen vor fast 2 Wochen erläuterte.

„Unser Team diskutiert derzeit mit den Verantwortlichen bei TMG mehrere Optionen wie der Cup eventuell weitergeführt werden könnte. Denn die Nachfrage bei den Autos ist ungebrochen. Unsere Mannschaft plant ab dem kommenden Monat einen vierten Toyota einzusetzen und wenn wir alle Anfragen für das Auto befriedigen wollten, müssten wir sogar 6 GT 86 an den Start bringen. Auch die Mitbewerber sind von dem vergleichsweise günstigen Auto nach wie vor überzeugt. Wenn ich mir andere Cups innerhalb der VLN Langstreckenmeisterschaft ansehe und sehe was dort für Summen für die Autos und die laufenden Kosten aufgerufen werden dann kann ich beim besten Willen nicht verstehen warum nicht mehr Zulauf in unserer Klasse herrscht.“

Vielleicht ist es das Image der Wagen, die im Gegensatz zu den BMW M235i oder Opel Astra salopp als „Reisschüsseln“ abgetan werden. Auch die Performance - der Toyota GT 86-Cup wird mit Rundenzeiten von um die 10 Minuten von einigen Teilnehmern als zu wenig spektakulär angesehen – wurde in der Vergangenheit als Argument genannt. Punkte die auch Uwe Isert kennt.

„Zum einen bedeutet mehr Speed immer höhere Kosten, das sollte man sich vor Augen halten wenn man als Teilnehmer zum einen die steigenden Kosten in der VLN Langstreckenmeisterschaft kritisiert, zum anderen aber Wagen wie den Toyota-GT86 links liegen lässt. Allerdings diskutieren wir mit TMG durchaus auch eine Option statt der V3-Basis eine SP3-Basis für den Cup zu erwägen. Das würde ein moderates Leistungsupdate ermöglichen, das bei nur wenig höheren Kosten die Wagen schneller macht und an die anderen Cups heran bringt. Jedoch wollen wir eine mit den meisten Teilnehmern einvernehmliche Lösung finden, die es allen derzeit interessierten Teams ermöglicht im Cup zu bleiben und das Feld dort zu vergrössern.“

Dörr und Isert planen sogar an einem Incentive für die Cup-Champions, wobei ein Aufstieg in eine höhere Klasse im Mittelpunkt der Überlegungen steht. „Dabei denken wir aber weniger an eine Saison in der GT3, denn solch ein Programm wie mit dem McLaren wird sich unsere Mannschaft nicht noch mal antun.“ erläutert Isert. „Auch Gerüchte um ein Engagement mit Lamborghini oder Bugatti, die ja auch von der Dörr Gruppe vertrieben werden, sollten lieber als solche begriffen werden. Wahrscheinlicher ist da eher ein Aufstieg in eine Klasse wie die GT4. Dort bieten sich derzeit Lotus - Dörr hat ja 2 Autohäuser der Marke in Frankfurt und Stuttgart – oder KTM an. Der neue KTM X-Bow GT4 von Reiter Engineering liegt derzeit im Bereich unserer Überlegungen. Hingegen wird der in England laufende private Prototyp eines Toyota GT86-GT4 als zu teuer von uns angesehen“.

Derzeit sind die beiden Dörr Motorsport-Piloten und letztjährigen Toyota GT 86-Cup-Champions Arne Hoffmeister und Fabian Wrabetz auf dem besten Wege dahin den Titel erfolgreich zu verteidigen. Ein Aufstieg in die GT4 würde den beiden Piloten gut stehen und angesichts der schon attraktiven Bedingungen im Cup vielleicht doch noch weitere Teilnehmer anlocken. „Ein Jahrespreisgeld von 80.000Euro in einer Serie wo das Auto schon nur rund 40.000€ kosten ist ein Angebot das du im Motorsport erst mal suchen musst.“ konkludiert Isert.

167 Mannschaften beim VLN 6h-Rennen

167 Teams stehen auf der Nennliste für den 7. VLN Langstreckenmeisterschafts-Lauf des Jahres, das OPEL 6-Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen. Der Kampf um den Gesamtsieg und die Podiumspositionen beim längsten Evenst des Jahres wird sich dabei wohl zwischen den 9 gemeldeten GT3, 4 SPX-Autos und 2 SP-Pro entscheiden.

In der GT3/SP9-Klasse starten beim Saisonhighlight 4 Audi R8 LMS GT3 der Teams Phoenix Racing, Twin Busch Racing und Audi race experience, 3 Mercedes SLS AMG GT3 von Black Falcon, ROWE Racing und dem Haribo Racing Team, 2 Porsche vonFalken Racing und dem Frikadelli Racing Team sowie lediglich ein BMW Z4 GT3 der Walkenhorst Mannschaft. Neu im Feld der Piloten sind an Bord der Audi race experience Pierre Kaffer, René Rast und Marco Werner.

In der SPX treten erstmals seit dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring wieder die beiden Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003C an, die zusammen mit den beiden Lexus RC F GT3 von Lexus Racing und Farnbacher Racing um den Klassensieg kämpfen werden. In der SP Pro wird es für die beiden Teams von Wochenspiege Manthey und Kremer Racing um einen Platz in den Top-10 gehen.

Gleich 14 Porsche sind in der SP7-Klasse gemeldet, wo die Top-Teams von Black Falcon , Pro Sport Performance, dem Frikadelli Racing Team und Manthey Racing um den klassensieg und positionen in den Top-10 kämpfen werden. Letztere bieten an Bord der #92 Jörg Bergmeister und Patrick Pilet an der Seite von Stammpilot Christop Breuer auf. In der CUP2-Klasse kommen 5 weitere Cup-Porsche hinzu. Gleich 7 Fahrzeuge sind bei diesem Lauf in der SP8 gemeldet, die 2 Ferrari, 2 Lexus und je einen BMW, Aston Martin und Audi am Start sieht. Ein VW G7 Golf in der SP8T kommt hier hinzu. Dem gegenüber starten nur 4 SP10 in der GT4-Klasse.

Je 11 starten in den seriennahen Klassen V6, V5 und V4, was den zuletzt unter Teilnehmerschwund leidenden Klassen wieder etwas Auftrieb verschafft. Ergänzt werden diese um die CUP-Klassen in denen 19 (BMW), 12 (Opel) und 7 (Toyota ) weitere Teilnehmer am Start sind.

Das Qualifying findet am Rennsamstag wie gewohnt von 8.30 Uhr bis 10 Uhr statt. Das Rennen läuft von 12-18 Uhr und wird auf der VLN Website live per Videostream und Livetiming übertragen.

Die Zukunftspläne der LMP1-Teams

Im Verlauf der 6h am Nürburgring wurden einige Updates zu den bestehenden LMP1-Programmen bekannt, die wir im Rennbericht noch nicht alle erwähnt hatten. Im Folgenden eine kurze Übersicht.

Porsche gab im Vorfeld bekannt, das das LMP-Programm bis mindestens 2018 fortgeführt wird. Das beinhaltet, das man auch die Konstruktion eines Nachfolgemodells des Porsche 919 Hybrid für das ab 2017 angekündigte geänderte Effizienz-Reglement in Angriff nehmen wird. Porsche sieht hohe Synergiepotentiale für den Transfer der Rennsportentwicklungen in die Serie, weswegen unter anderem die Fortsetzung des Programms um nun 2 weitere Jahre beschlossen wurde.

Toyota hat wie bereits vermeldet die Saison so gut wie abgeschrieben und konzentriert alle Ressourcen im TMG-Entwicklungszentrum in Köln auf den Bau eines neuen Wagens für 2016. Der neue TS050 soll von einem V6 Turbomotor befeuert werden und statt des seit 2012 verwendeten Superkondensators sollen als Energiespeicher konventionelle Batterien wie auch bei Porsche zum Einsatz kommen. Damit will man wie auch Porsche in der 8MJ-Hybridsubklasse starten, die zwar weniger Benzinverbrauch, dafür aber mehr Energiekonsum erlaubt. Das Programm ist bereits vom Toyota-Vorstand abgesegnet und mit dem nötigen Budget versehen worden. Dabei wurde nun am Rande bekannt das Toyota ebenfalls bis mindestens 2018 dabei bleibt und sogar schon Planungen bis 2020 bestehen.

Audi arbeitet ebenfalls schon am nächstjährigen Auto, das allerdings auch weiterhin in Zukunft Audi R18 heissen wird, wie uns Ralf Jüttner bestätigte. „Da die Bezeichnungen ab R19 aufwärts von Renault mit einem Copyright gesichert sind werden die jetzigen Nummerierungen beibehalten.“ Details zu den technischen Stossrichtungen wollte Jüttner nicht kommentieren. Jedoch haben unsere Kollegen von Sportscar 365 beim technischen Entwicklungsleiter Chris Reinke zwischen den Zeilen herausgehört das es aller Wahrscheinlichkeit nach beim Dieselmotor im Audi bleiben wird, dieser aber von einem grösseren Hybrid-Speichersystem in der 6 oder 8MJ-Klasse flankiert werden soll. Dies legt auch bei Audi die Verwendung von Batterien, statt des bisherigen Schwungspeichers nahe.

Bei Nissan, die am Ring wegen der anhaltenden Probleme beim GT-R LM mit Abwesenheit glänzten, soll die Umrüstung auf Batterien ebenfalls beschlossene Sache sein. Da der Schwungspeicher im Auto nie richtig zum Funktionieren gebracht werden konnte dürfte diese Entscheidung leicht gefallen sein. Allerdings soll das Auto abgesehen vom Wegfall einiger nun obsoleter Antriebsstrang-Strukturen und deren direkte Auswirkung auf die Gewichtsverteilung auch an einem ziemlich verbastelten und mit gelinde gesagt hohem Entwicklungspotential ausgestatteten Aggregatsarrangement leiden, das schnelle Reparaturen während des Rennens fast unmöglich macht. Der erste Entwurf des Wagens wird nach den Erfahrungen in Le Mans, wohlmöglich nicht wieder zum Einsatz kommen. Ob Nissan bereit ist, erneut so viel Geld in die Hand zu nehmen um den Wagen von Grund auf neu zu konstruieren, und ob dann auch eine bessere Performance am Ende herauskommt ist dann noch unsicher.

Während bei Strakka Racing bereits ein eigener privater LMP1 - dieses mal ohne Unterstützung von Dome - in der Pipeline ist, wobei der Dome als Testträger herhält, wurde am Ring ein weiteres potentielles LMP1-Projekt bekannt. Alpine will auf jeden Fall das Engagement in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft mit dem Marketing getriebenen Programm weiter fortsetzen. Derzeit hat man dem Vorstand des Renaultprogramms 3 Vorschläge für eine Fortsetzung unterbreitet: eine Fortsetzung des LMP2-Programms, ein Umstieg in die GTE mit dem von Alpine geplanten GT-Wagen und ein potentielles LMP1-Programm, das als Alternative infrage käme wenn ein Rebranding der verwendeten Oreca-LMP2 von den neuen LMP2-Regularien ausgeschlossen würde. Hier hängt es nun an der Entscheidung des Renault-Vorstandes ob gegebenenfalls Rebellion Racing und das By Kolles-Team einen neuen Konkurrenten in der Nicht-Hybrid-Klasse erwarten können.

Vorschau auf die 24 Stunden von Barcelona 2015

startbcn14.jpgMit einem Starterfeld von gut 70 Fahrzeugen startet die Creventic Langstrecken-Serie am kommenden Wochenende mit den 24 Stunden von Barcelona ins letzte Drittel der Saison 2015. In der Top-Klasse A6 haben wie schon bei den letzten beiden Runden in Zandvoort und Le Castellet zehn Teams genannt – wobei sich jedoch einige Veränderungen gegenüber den vorherigen Rennen ergeben haben. Neu in der Klasse sind für den Wettstreit um die „Trofeu Fermi Velez“ das Team Walkenhorst mit einem BMW Z4 GT3 und die spanische Drivex-Mannschaft auf einem Audi R8 LMS ultra. Das größte Kontingent an GT3-Fahrzeugen stellt wie in der Serie mittlerweile üblich Mercedes mit insgesamt sechs SLS AMG GT3 für die Teams Hofor, Car Collection (2 Autos), HP Racing, SPS Automotive, und RAM Racing. Während die ersteren drei Teams vermutlich um den Titel der besten Amateur-Mannschaft streiten dürften, sind die anderen drei Flügeltürer allesamt als ernsthafte Anwärter auf den Gesamtsieg einzustufen. Gerade die RAM-Truppe mit dem bärenstarken Fahrer-Line-Up White – Jäger- Onslow Cole – Bleekemolen gilt als heißer Kandidat für den Rennsieg.

Neben den beiden erwähnten anderen Mercedes-Teams dürften die beiden größten Konkurrenten bei diesem Unterfangen der HB Porsche und die Scuderia Praha mit ihrem Ferrari 458 GT3 sein, welche das Rennen auch im Vorjahr für sich entscheiden konnte und mit Peter Kox und Matteo Malucelli zwei namhafte und schnelle Profi-Piloten verpflichtet hat. Ganz allgemein fällt auf, dass in der Top-Klasse einige große Namen vertreten sind: Bernd Schneider unterstützt wie gewohnt die HP-Mannschaft um Hari Proczyk, Jens Klingmann verstärkt das Walkenhorst Team, und auch SPS Automotive hat mit Alex Müller und Lance David Arnold zwei Top-Piloten im Cockpit. Renger van der Zande im Car Collection Mercedes und Christiaan Frankenhout bei Hofor dürften trotz ihrer bekannten Qualitäten lediglich in der Anfangsphase für Feuerwerk sorgen können, da ihre Co-Piloten nicht ganz das Niveau der stärksten Gesamtsieg-Kandidaten erreichen.

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Weniger prominent sind – Fahrer-seitig – die weiteren Klassen besetzt. Dennoch gibt es für die spanischen und zugereisten Fans auch hier Einiges zu sehen: In der traditionell hart umkämpften Porsche-Cup-Klasse haben diesmal 8 Mannschaften genannt; in der SP2-Klasse stehen 13 Autos auf der Starterliste, darunter 3 Lamborghini Huracan Super Trofeo, eine etwas ältere GT3 Dodge Viper und die deutsche RWT-Mannschaft mit einer Chevrolet Corvette. Ebenfalls erneut am Start sind drei der beliebten MARC-V8-Silhouetten-Fahrzeuge.

In der eigentlich den GT4-Fahrzeugen vorbehaltenen SP3-Klasse sind neben den bekannten Teilnehmern wie dem Cor Euser Lotus Evora und diversen Aston Martins und Ginettas auch drei Exoten im Feld vertreten: Boutsen Energy Racing bringt einen Maserati Gran Turismo in Markenpokal-Ausführung an den Start, Red Camel Racing einen Diesel-getriebenen Saker GT. Schließlich nimmt mit Martin Shorts Rollcentre-Mannschaft auch ein bekanntes ehemaliges Prototypen-Team in der SP3-Klasse an den 24h von Barcelona teil und hat einen BMW M3 E46 in V8-Ausführung genannt.

Der Rest des Starterfeldes wird von den Tourenwagen-Klassen gestellt, auf die hier jedoch nicht gesondert eingegangen werden soll. In der Klasse A5 versteckt sich mit dem BMW Z4M der französischen LD Racing Mannschaft allerdings noch ein kleiner GT-Wagen; daneben fällt auch ins Auge, dass die Klasse Cup-1 für die am Nürburgring und in Belgien sehr beliebten BMW M235i Racing Cup nicht ausgeschrieben, bzw. wegen Teilnehmermangel mit der Klasse A5 zusammengelegt wurde.

Das Programm der 24 Stunden von Barcelona beginnt am morgigen Donnerstag mit einem privaten Test. Am Freitag stehen die Qualifyings und das Nacht-Training auf dem Programm bevor das eigentliche Rennen dann am Samstag um 12 Uhr mittags gestartet wird. Wie für die Creventic Langstrecken-Serie üblich wird das Rennen auf der Serien-Webseite  gestreamed werden, wobei die Radio Le Mans-Crew rund um John Hindaugh den Kommentar beiträgt.

Kamm und Fisch siegen bei der STT am Sachsenring

Edy Kamm (Audi DTM) und Sven Fisch (Koppehel Eigenbau) teilten sich die Gesamtsiege auf der Berg- und Talstrecke des Sachsenrings . In der Division II siegte im ersten Rennen Jürgen Gerspacher (Seat Leon). Nach einem korrigierten Ergebnis wegen ausgesprochener Zeitstrafen profitierte Lars Harbek (BMW M3 E46) in Lauf 2.

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Das verregnete Qualifying am Freitag hatte die Startaufstellung kräftig durcheinandergewirbelt. So stand Topfavorit Edy Kamm auf dem DTM Audi nur auf Starplatz 18. Als Polesetter ging Mercedes SLS AMG GT3-Pilot Mario Hirsch ins Rennen.

Hirsch übernahm zunächst die Spitze vor Uli Becker (Porsche 997 GT3 RSR) und dem Luxemburger Christian Franck (Porsche 997 GT3 Cup). Dahinter machten Michael Bäder (BMW M3 E92), Jürgen Bender in der Chevrolet Corvette und Stefan Oschmann im 991 GT3 Cup mächtig Druck auf das Führungstrio. Wenige Runden später hatten sich Sven Fisch (Koppehel Eigenbau) und der Schweizer Edy Kamm durchs Feld gearbeitet und drängten zur Spitze. Die Führungsspitze konnte dem Druck von Kamm und Fisch nicht länger Stand halten und mussten beide ziehen lassen. Edy Kamm setzte sich schließlich als Sieger durch und gewann mit 1,4s Vorsprung vor dem Stuttgarter Sven Fisch. Platz drei behauptete Mercedes Pilot Mario Hirsch, der Ulrich Becker hinter sich halten konnte.

Im zweiten Rennen ging Sven Fisch von Startposition 1 ins Rennen und machte mächtig Dampf. Dem Stuttgarter gelang es gleich nach dem Start sich von Mario Hirsch, Ulrich Becker und Edy Kamm etwas abzusetzen. Im Laufe des Rennens baute Fisch den Vorsprung immer weiter aus und sah schon als der sicherer Sieger aus. Eine längere Gelbphase machte den Vorsprung wieder zunichte. Jetzt saßen ihm mit Edy Kamm, Mario Hirsch, Ulrich Becker und Jürgen Bender gleich mehrere Hochkaräter im Nacken. Nach der langen Gelbphase war noch eine Runde übrig geblieben. Fisch und Kamm setzen sich ab und flogen dem Ziel entgegen. Plötzlich fehlte der Schweizer. Ein Dreher beendete den Zweikampf und Sven Fisch fuhr seinem ersten Gesamtsieg in der Spezial Tourenwagen Trophy entgegen. Platz zwei ging an Mario Hirsch vor dem BMW Piloten Michael Bäder.

Spannend ging es auch in der Division II zu, die vom Zweikampf zwischen Gerhard Ludwig (Toyota MR2) und Jürgen Gerspacher (Seat Leon) geprägt wurde. Am Ende konnte Jürgen Gerspacher das Duell für sich entscheiden. Den dritten Podestplatz sicherte sich zunächst Lars Harbeck. Eine Zeitstrafe machte die Platzierung jedoch zunichte, wodurch Alf Ahrens auf Platz drei rutschte.

Das zweite Rennen entwickelte sich wiederum zu einem Duell zwischen Jürgen Gerspacher und Gerhard Ludwig Dahinter kämpften Lars Harbeck (BMW M3 E46) und Alf Ahrens (Seat Leon) um den dritten Podestplatz. Ludwig konnte ab der dritten Runde die Führung übernehmen und hielt Gerspacher hinter sich. In der letzen Runde sah der Seat Pilot seine Chance und ging kurz vor Schluss an Gerhard Ludwig vorbei. Beide konnten sich aber nicht lange über das Ergebnis freuen. Eine Zeitstrafe für beide wegen Überholens unter Gelb legte das Ergebnis ad acta. So profitierte Lars Harbeck, der damit den ersten Division II Sieg in der STT feiern durfte. Dahinter belegten Alf Ahrens und der Schweizer Marc Roth (Audi A4) die weiteren Podestplätze.

Der nächste Meisterschaftslauf findet wiederum im Rahmen des ADAC GT-Masters statt. Dann geht es vom 18.-20.09. nach Zandvoort.

Gute Chancen für ein Comeback der WEC an den Ring

zuschauernring.jpgFIA Langstrecken Weltmeisterschafts Organisator Gerard Neveu steht nach dem vergangenen Wochenende vor einem Luxusproblem: mit den 6h am Nürburgring (der Link führt zum Rennebericht auf unseren Seiten) hat man seit dem vergangenen Wochenende die bestbesuchteste Runde des Championats seit dessen Bestehen in den Büchern stehen. Dabei war die deutsche Runde ursprünglich nur als Ersatz für den abgesagten Lauf in Sao Paulo in den Kalender gerutscht. Schon am Samstag hatten wir eine kurze Gelegenheit uns mit Neveu über das kommende Zuschaueraufkommen und die Konsequenzen für den Kalender zu unterhalten.

„Es hat sich schon im Vorfeld angedeutet das wir an diesem Wochenende eine sehr gut besuchte Runde haben werden. Alleine im Vorfeld waren über 15.000 Karten verkauft worden Am Renntag rechnen wir bei gutem Wetter mit 40-50.000 Zuschauern. (eine Zahl die sich etwa in dieser Grössenordnung dann auch am Sonntag bestätigte) Das ist ein grosser Erfolg, der zeigt das die Bedenken im Vorfeld gegenüber der Strecke als Veranstaltungspartner völlig unberechtigt waren.“ Auf die Frage was dies jetzt für Konsequenzen für den Verbleib des Nürburgrings im Kalender hat antwortete Neveu: gerardneveu.jpg„Wir haben ja die Bekanntgabe des Kalenders für 2016 bereits im Vorfeld auf die nächste Runde in Austin verschoben. Wir haben auch noch nicht mit allen potentiellen Veranstaltungsorten die Verträge unter Dach und Fach. Aber fest steht das wir eine erfolgreiche Runde nicht aus dem Kalender entfernen werden. Die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft braucht auch einen hohen Zuspruch von den Fans weil dies die Bedeutung unser Serie für die engagierten Hersteller unterstreicht. Da stehen eher die Rennen auf dem Prüfstand bei denen der Zuschauerzuspruch nicht so hoch ist.“

Auch in der Europäischen Le Mans Serie stehen noch Kalenderänderungen an. Dort verdichten sich die Hinweise das Spa-Francorchamps erneut in den Kalender rücken könnte, nachdem der ACO die Location bisher für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft reserviert hatte. Diese Info wollte Neveu auf Nachfrage uns gegenüber weder bestätigen noch dementieren.

„Der Kalender für die ELMS sollte ja Ende der Saison in Estoril bekannt gegeben werden. Es kann aber sein das wir diesen Termin evtl. vorziehen da wir jetzt schon eine Reihe von Anfragen von potentiellen Teilnehmern bekommen, die vorher schon Planungssicherheit für die kommende Saison haben möchten. Fest steht jedoch das wir, falls wir in Spa-Francorchamps antreten, dies nicht im Rahmen der WEC-Runde geschehen wird. Beide Serien zusammen lassen sich logistisch nicht in Spa-Francorchamps gemeinsam unterbringen. Auf jeden Fall kann ich aber jetzt schon versprechen das die Fans sich auf die nächste Saison freuen dürfen. Die ELMS wird sich ganz stark präsentieren und auch das Veranstaltungspaket mit den Rahmenserien wird sich in der Attraktivität deutlich steigen!

24 Stunden Zolder - Hattrick für Kenneth Heyer

24hzolda.jpgDas Team Belgium Racing hat zum dritten mal in Folge die 24 Stunden von Zolder gewonnen. Bei allen drei Erfolgen saß Kenneth Heyer am Steuer des Porsche 911. Seine diesjährigen Teamkollegen waren Dylan Derdaele, Peter Hoevenaars und Marc Goossens. Nach 796 Runden, welches einer Distanz von ca. 3185 Kilometern entspricht, hatte der Porsche beim überqueren der Ziellinie 18 Runden Vorsprung auf den zweitplatzierten Wolf GB08 von Bellarosa/Belotti/Geoffroy die von der Pole Position aus die 37. Auflage der 24h von Zolder in Angriff nahmen. Technische Probleme im Rennen verhinderten einen Gesamtsieg des Wolf der aber immerhin die CN Prototypen Klasse gewinnen konnte. Das Podium komplettierte ein weiterer Porsche. Dieser wurde von den Thiers Brüdern sowie Hoogaars/De Laet/Maassen pilotiert. Der Wolf von Bas Koeten Racing mit Knap/van Splunteren/Cools/Breukers beendete das Rennen als vierter. Der BMW von Dreszer/Kox/Menten/Retera gewann als gesamt fünfter die Tourenwagen Klasse. Dieses Ergebnis war gleichzeitig auch das Resultat des dritten Laufes zur Belcar Trophy welche mit diesem Rennen die Saison beendete. Auf den Endstand in der Meisterschaft gehen wir in einem Separaten Bericht ein.

Von den 61 gestarteten Fahrzeugen sahen 47 die Zielflagge. Eine sehr ansehnliche Quote. Insgesamt waren 9 CN Prototypen am Start - 4 Wolf, 2 Radical, 2 Praga und ein Norma. Die GT Klasse bestand aus 6 Porsche, einem BMW und einem Saker.

24hzoldb.jpgIm Rahmen der 24 Stunden von Zolder fand auch der fünfte und sechste Meisterschaftslauf der Belgian Racing Car Championship statt. Es gab somit zwei Punktewertungen. Die erste nach drei Rennstunden und die zweite nach der Gesamtdistanz. Volle Punkte gab es für den Belgium Racing Porsche der beide Läufe gewann. Nach drei Stunden (Lauf 5) siegten sie vor den Markenkollegen Stevens/Wauters/Longin und Richard/Paque/Vanhover/Noel. Den vierten Platz sicherten sich Mondron/Cencetti im Seat Leon.

Das Ergebnis des sechsten Laufes änderte sich im Vergleich zum Resultat nach 3 Rennstunden automatisch da drei Fahrzeuge, der zweitplatzierte Porsche, der Seat sowie ein BMW nach Ablauf der drei Stunden die Box ansteuerten und das Rennen nicht weiter fuhren. Sie nutzten somit das Streichresultat, was jedem Team einmal pro Saison zur Verfügung steht, um das kostspielige 24 Stunden Rennen nicht komplett bestreiten zu müssen. Bert Longin setzte das Rennen auf einem Wolf weiter fort, sah aber die Zielflagge trotzdem nicht. Da der siegreiche Belgium Racing Porsche auch in der BRCC eingeschrieben ist gewann er automatisch auch den sechsten Lauf vor dem Porsche von Hans und Frank Thiers/Hoogaars/De Laet/Maassen, dem BMW von De Vocht/van Loo/Meulders/Piessens und dem Porsche von Richard/Paque/Vanhover/Noel.

In der Meisterschaft führen Derdaele/Hoevenaars mit 100 Punkten vor den Thiers Brüdern mit 87, Guillaume Mondron mit 75, Stevens/Wauters mit 71 und Bert Longin mit 70 Punkten. Das Saisonfinale findet am 3. Oktober im französischen Anneau du Rhin statt.

Werbung für die Sportwagenszene - die 6h am Nürburgring

Bestes Wetter, ein von nur wenigen Zwischenfällen geprägtes sauberes Weltmeisterschafts-Rennen unter den 31 Teilnehmern und mit offiziell 62.000 Zuschauern am Wochenende ein neuer Zuschauerrekord für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft - die WM-Runde am Nürburgring (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) kann als voller Erfolg für die WM, die Teilnehmer und die Organisatoren gewertet werden. Mit einem Zuschauerzuspruch der dem des 24 Stunden Rennen am Nürburgring ebenbürtig war startete am Sonntag das LMP- und GTE-Feld in die vierte Runde der Meisterschaft.

Was für Audi vor der Rekordkulisse - die realistisch geschätzt am Rennsonntag etwa 40.000 Besucher betrug - zur Le Mans Revanche avancieren sollte, konnte Porsche im Endresultat in einen ersten Doppelsieg bei einer der 6h-Runden ummünzen. Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley gelang am Ende nach einer überlegenen, fast sauberen Fahrt - lediglich zu Rennbeginn musste nach einem Kontakt die fronthaube auf die Schnelle getauscht werden -  nach 203 absolvierten Runden der Sieg mit einer Runde Vorsprung vor den Teamkollegen Marc Lieb , Neel Jani und Romain Dumas, denen ein defekter Benzindurchflussmengensensor 3 Strafstopps und eine Runde Rückstand auf die Teamkollegen einbrachte. Obwohl die beiden Audi R18 e-tron Quattro des Audi Sport Team Joest daraufhin an der von der Pole gestarteten #18 vorbeizogen, kämpfte man sich dank des neu entwicklten High-Downforce-Kits wieder an die 2. Position zurück, wobei wieder einmal Neel Jani für den unterhaltsamen Dreikampf mit den beiden Audi von Oliver Jarvis und Benoit Treluyer sorgte . Nur 15s Vorsprung standen am Ende für den zweiten Porsche 919 Hybrid zu Buche. Die verfolgenden Audi tauschten am Ende nach einer Teamorder von Dr.Ullrich noch kurz vor dem Ende die Positionen um den Meisterschaftsführenden Piloten Marcel Fässler , André Lotterer und Benoit Treluyer mehr Punkte für den Meisterschaftskampf zu verschaffen. Toyota blieb mit 3 bzw. 4 Runden Abstand auf die Sieger nur die Statistenrolle.

Auch in der GTE-Klasse verzeichnete das Porsche Team Manthey einen Doppelsieg – das erste Mal in der Geschichte der Meisterschaft, das ein Hersteller beide Top-Klassen mit solch einem Erfolg abschliessen konnte. Beide 991 GTE hatten im Qualifying einen Satz Reifen gespart. Doch das stellte sich im Rennen als nur ein Baustein zum Sieg heraus. Den Porsche kam auch die geänderte BoP zu Gute die die bislang dominierenden Aston Martin Vantage GTE am kurvigen Nürburgring besonders traf. AF Corse bremste ein Elektronikproblem an der #51. Die #71 wurde während einer Full Course Yellow im Infight vom #92-Porsche von Fred Makowiecki erwischt und handelte sich einen Reifenschaden ein, der auch durch den Strafstopp der #92 nicht wettgemacht werden konnte. Die problemlos durchfahrende #91 von Richard Lietz und Michael Christensen heimste daher den Sieg am Ring ein.

In der LMP2-Klasse setzte sich der KCMG-Oreca 05 von Mattew Howson, Richard Bradley und Le Mans Gesamtsieger Nick Tandy gegen die beiden G-Drive Ligier durch. Die GTE-Am-Kategorie ging an das SMP Racing-Trio Victor Shaitar, Andrea Bertolini und Aleksey Basov, denen Probleme an den beiden Proton Competition Porsches den Sieg erleichterten. Christian Ried beschädigte in Führung liegend die #88 nach einem Dreher im Schumacher S und handelte sich knapp 6 zusätzliche Minuten Rückstand ein, die am Ende ziemlich genau auf den Klassensieger fehlten. Die #77 von Marco Seefried , Patrick Dempsey und Patrick Long bremste ein herausgefallenes Seitenfenster ein, welches das Porsche Trio am Ende den dritten Platz um nur 3s verpassen liess.

Zumindest in der LMP1-Privatiersklasse konnte ein weiterer deutscher Pilot erstmals den Siegerpokal bei der Heimrunde nach Hause schleppen. Pierre Kaffer, der mit Simon Trummer den ByKolles CLM01 im Duo bewegte, bezwang am Ring die mit Motoren und Elektronikproblemen kämpfenden Rebellion Racing R-Ones. Deren #13 schaffte im Rennen nur eine einzige gezeitete Runde. Ein aufgrund eines Elektronikdefekts ausgelöster Feuerlöscher kostete der #12 von Nick Heidfeld, Nicolas Prost und Matthias Beche den Klassensieg, den auch ein abgerissener Heckflügel am dieses Mal deutlich zuverlässiger laufenden Wagen von Kaffer – der Deutsche blieb am sich drehenden Porsche von Christian Ried hängen – nicht retten konnte.

PWC * Die August-Rennen von Mid-Ohio, Miller und Sonoma

Ein ereignisreicher August in der Pirelli World Challenge ging mit den beiden Sonoma Rennen zu Ende.

Nach dem Doppelsieg von Ryan Dalziel in Mid-Ohio und dem Doppelsieg von Johnny O'Connell auf dem Miller Motorsports Park holte sich in Sonoma Mc-Laren-Pilot Kevin Estre den Sieg im ersten Lauf. Renger van der Zande, Polesitter und Ersatzfahrer für den bei der WEC am Nürburgring verhinderten Ryan Dalziel, konnte die Pace von Estre nicht mitgehen. Doch im zweiten Lauf konnte van der Zande seinen EFFORT-Porsche an die Spitze des Feldes platzieren und holt sich den ersten Sieg. 

Einen vollständigen Rennbericht zu den 3 Events sowie die Rennergebnisse auf unserer Partnerseite von americansportscar.de

Der Rennbericht zur FIA-WEC-Runde am Nürburgring...

... ist unter diesem Link auf unseren Seiten zu finden. 31 genannte Mannschaften werden am Sonntag bei vorhergesagtem besten Rennwetter um die Punkte streiten. Der Sieg entscheidet sich dabei aller Voraussicht nach unter den beiden deutschen Werksmannschaften von Audi und Porsche, die sich in den ersten Trainingssessions ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Bestzeiten geliefert haben.

Alle Rennergebnisse, und Hintergrundinfos sowie zahlreiche Bilder sind im Rennbericht zu finden, der wie gehabt auch während des Rennens zeitnah aktualisiert wird.

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