Harald Becker vor schwieriger GT-Masters Runde in Nürnberg

Argo-GallardoHarald Becker, Pilot im Argo-Racing Gallardo, kennt den Norisring noch aus DTM-Zeiten. Zusammen mit seinem Junior-Partner Frank Kechele rechnet er sich für die ADAC-GT-Masters Runde auf dem Nürnberger Stadtkurs allerdings nicht so gute Chancen wie noch beim letzten Rennen am Nürburgring aus, wo er in Lauf 1 mit auf das Podium steigen konnte:

"Unser Gallardo ist auf der Bremse stark, das ist auf dem Norisring sicher ein Vorteil, aber unterm Strich ist der Stadtkurs eine 'Leistungsstrecke', und da sehe ich den Ford GT und die Corvette vorn." Zudem rechnet Becker mit einem physisch anstrengenden Rennen wegen der vorausgesagten Hitze mit Temperaturen von um die 30 Grad an der Strecke: "Das ständige Bremsen und Beschleunigen auf dem Stadtkurs ist ohnehin anstrengend, wenn dann noch Hitze dazu kommt, kann das schon an der Substanz zerren", weiß Harald Becker. "Zum Glück gibt es auch längere Geraden, auf denen man sich etwas erholen kann.“

Becker steht derzeit in der Tabelle des ADAC-GT-Masters mit 15 Punkten gemeinsam mit Partner Kechele auf Rang 3, nur 7 Punkte hinter dem derzeitigen Leader Tim Bergmeister. Rang 2 teilen sich sechs weitere Piloten, so dass erst nach diesem Rennen mit einer Entzerrung der Meisterschaftstabelle gerechnet werden kann.

Reifenschlacht an der Sarthe: das 2008-er Duell

Virgo Zwar sind die 24 Stunden von Le Mans 2008 schon zwei Wochen her, aber die Zeit für eine Nachbetrachtung ist noch lange nicht vorbei, insbesonders wenn es sich um technische Aspekte handelt - wie zum Beispiel die Reifen:

Vergleicht man die diesjährige Ausgabe mit den vergangener Jahre, so fällt auf das heuer nur zwei Reifenhersteller ein ernsthaftes Engagement an der Sarthe zeigten. Das waren zum einen Michelin, die den Endurace-Sport seit jeher als Marketing-Instrument nutzen und Dunlop, die ihr Engagement in diesem Jahr deutlich verstärkt haben und schon einige Achtungserfolge in der Lemans Serie einfahren konnten. Die Koreaner von Kumho, letztes Jahr in der LMP2 mit dem Binnie-Lola erfolgreich, fehlten in diesem Jahr ganz. Pirelli und Yokohama rüsteten jeweils nur ein Auto aus (den BMS Scuderia Italia-Ferrari GT2 für den italienischen und den Tokai-Courage für den japanischen Hersteller), wobei Pirelli mit dem 2. GT2-Rang sogar einen Erfolg verbuchen konnte.

Die Ergebnisse der Pneulieferanten müssen nach Klassen beurteilt werden. So konnte in der LMP1 Michelin seinen Erfahrungsschatz ausspielen und die vordersten 9 Plätze belegen. Michelin vor DunlopZieht man die Werksdiesel ab, dann war der Rollcentre-Pescarolo der beste Dunlop ausgerüstete Wagen auf Rang 4 der Benziner-Wertung. Allerdings rüsteten die Briten nur drei ausgesprochene Privatiers-Wagen in der Klasse aus, wobei der AIM-befeuerte Creation und der Chamberlain- Lola nicht in der Lage waren, das Tempo an der Spitze der Klasse mitzugehen.

In der LMP2 wurde es interessanter. Das Porsche RS-Spyder Team Essex ist offizieller Entwicklungspartner von Dunlop und zeigte sich trotz der von Sascha Maassen diagnostizierten leichten Performance-Einbussen in der Anfangsphase als dem Michelin-bereiften van Merksteijn Spyder ebenbürtig. "Verglichen mit den Michelins, mit denen das Fahrwerk des RS-Spyder entwickelt worden ist, sind die Dunlops "spitzer". Der Haftungsbereich der Reifen ist enger. Die Michelins verzeihen doch mehr. Die Lücke ist aber kleiner, als ich zunächst gedacht habe." Wie immer waren allerdings nicht die Reifen sondern die Zuverlässigkeitsbilanz am Ende ausschlaggebend für den Sieg. Immerhin konnte das Team Essex am Ende P2 verbuchen. Michelin und Dunlop belegten im Endergebnis in der Klasse schön abwechselnd sortiert die Plätze.

Während die GT1-Klasse nur vom französischen Hersteller exklusiv ausgerüstet wird, tobte in der GT2 der einzige interessante Reifenkrieg mit mehr als zwei Herstellern. BMSAnders als in der Lemans Serie, wo Michelin nur Kundenreifen an die Strecke bringt, die hauptsächlich für die Porsche zugeschnitten sind, hatte man in Le Mans ähnlich wie in der ALMS auch jene weiterentwicklten Konstruktionen am Start, die auch auf den Ferrari gut funktionierten. Damit duellierten sich die Entwicklungsteams von Michelin (Risi Competitione), Dunlop (Virgo) und Pirelli (BMS Scuderia Italia) um den Sieg. Die britische Virgo-Mannschaft fiel leider 2 ½ Stunden vor Rennende mit einem Motorschaden auf P2 liegend aus. Somit war es das Farnbacher-Team, das für Dunlop, die ihre Entwicklung seit zwei Jahren auf Ferrari konzentrieren, am Ende auf dem Podest stand. Michelin, Pirelli und Dunlop hatten somit (in dieser Reihenfolge) je ein Auto auf dem Podium stehen.

Vier weitere Klassensiege für Michelin standen also am Ende der diesjährigen Ausgabe zu Buche. Die Gallier haben ihre Hausstrecke erfolgreich gegen den britischen Angriff verteidigt. Das wird man PR-mässig weiter verwenden können, ehe im kommenden Jahr die nächste Reifenschlacht an der Sarthe ansteht.

22 Wagen und letzte Pilotenänderungen an der Noris

gprivatecorvetteWie auf der offiziellen Website des GT-Masters mittlerweile verlautet worden ist werden nun 22 Wagen die beiden Rennen am Samstag und Sonntag an der Noris unter die Räder nehmen. Demnach hat es nun auch einige Änderungen bei den Besatzungen gegeben: Wie bereits vermeldet startet Frank Stippler ab sofort für Mühlner Motorsport. Sein Partner wird an diesem Wochenende der Tscheche Jiri Janak sein, ehe Stippler und Bergmeister von Bernhard Mühlner zu Porsches Speerspitze in der deutschen Meisterschaft zusammen gespannt werden. Das Team von Kessel Racing bringt leider nur einen Ferrari an den Start, den sich der deutsche Privatier Carsten Welpmann und der Lichtensteiner Thomas Wille teilen werden.

In der G-Private-Corvette (Bild) wird Sascha Bert den österreichischen Wagenbesitzer Alois Meir bei dessen Podiumsambitionen unterstützen. Schließlich werden auf dem dritten Porsche des Teams, das an der Noris nicht weniger als vier Wagen an den Start bringt, die Österreicher Patrick Ortlieb und Martin Sagmeister zusammen an den Start gehen. Da dieser Wagen der fünfte 997 GT3 Cup im Feld ist dürfte er lediglich Gaststarter-Status bekommen.

Schließlich gibt es noch eine News aus dem Team von Schnabel Engineering. Da Christoph Langen terminlich verhindert ist, wird nun doch Sven Hannawald an der Seite von Johannes Stuck auf dem GT3 Cup des Teams starten. Damit besteht das Feld in Nürnberg aus 6 Lamborghini, 3 Porsche GT3 Cup S, 5 997 GT3 Cup, 4 Corvette Z06 GT3, 2 Aston Martin DBRS9 und je einem Ford GT bzw. Ferrari F430.

Italienische GT – Valencia – Entry

08gtit106Die Italienische GT-Meisterschaft bestreitet am 28./29.06. als vierte Saisonrunde ihre diesjährige Auslandsveranstaltung in Valencia – laut einer Presseaussendung des ACI wollen 35 Teams die Anreise nach Spanien auf sich nehmen.

Um die Laufsiege ist einmal mehr ein Duell der Autorlando-Porsche 997 RSR mit den zahlreichen Ferrari-F430 GT2-Mannschaften zu erwarten (im Bild eines der Fahrzeuge des Teams Edil Cris). Bei Autorlando sollen Lietz / Cruz Martins sowie Roda / Pilet als Fahrer aufgeboten werden.

Australische GT – künftig in drei Kategorien

08agtc300eNunmehr sind weitere Informationen über die - doch nicht ganz so neue - Klasseneinteilung der Australischen GT bekannt geworden: Im „GT Championship“ werden die GT3-Fahrzeuge laufen - in Abänderung der bisherigen Pläne sind aber auch vier GT2- bzw. National GT-Fahrzeugtypen, die bisher schon down under zum Einsatz kamen, weiter zugelassen. Es handelt sich dabei um den Ferrari 360 GT, den Lotus Elise MS200, den Porsche 996 RSR und die Dodge Viper ACR (letztere drei im Bild rechts). Diese Wagen werden alle „sunset claused“, also über das technische Reglement eingebremst, starten dürfen.

Die GT Challenge-Kategorie dient als Auffangbecken für alle möglichen nicht GT3- oder GT4-kompatiblen, in Australien schon vorhandenen GT-Autos: Neben den soeben genannten Typen finden sich hier diverse, zum Teil modifizierte Varianten der Porsche 996 und 997, Ferrari 430 Challenge bzw. 360 Challenge, Maserati Trofeo oder Lamborghini Diablo.

In der Fahrzeug-Liste für die GT Production-Klasse werden neben den GT4-Wagen auch der HSV Monaro und der BMW M3 nach dem Reglement der APCC (Australian Performance Car Championship) angeführt. Konkrete Verhandlungen sollen angeblich über den Einsatz von Aston Martin N24 aus dem Aston Martin Asia Cup sowie einigen Exemplaren des für 2009 angekündigten GT4-Lotus im Gange sein.

Ein erster Entwurf für den nächstjährigen Terminkalender umfasst Auftritte im Rahmenprogramm des Clipsal 500, des F1-GP und des Gold Coast Indy, zwei sogenannte „Sportscar-Festivals“ in Eastern Creek und Phillip Island sowie als Saisonabschluss das Sandown GT Classic.

Regenschlacht in Mid-Ohio

 War es während Training und Qualifying zum Grand-Am-Lauf in Mid Ohio noch schönes sonniges Wetter, begann es passend zum Rennbeginn nass zu werden. Für das Alex Job Team mit ihrem seit dem letzten Rennen neu eingesetzten Crawford DP08 lief alles schief. Noch in der Aufwärmrunde fiel man mit einem Antriebsschaden aus. Man konnte den Eingangs der Boxengasse geparkten Wagen zwar noch in die Box schleppen, wollte dann den Wagen aufgrund der Witterungsbedingungen nicht aufs Spiel setzten.

Das war auch gut so, denn während des ganzen Rennens gab es kaum eine Runde ohne Dreher. Ja selbst die Führenden erwischte es hin und wieder, auch in den nötigen Gelbphasen kam es ab und zu aufgrund starken Aquaplaning zu Drehern.

Nach 2 3/4-Stunden siegte dann der #99 Stallings/Riley/Matthews Riley-Pontiac von Jon Fogarty und Dan Gurney. In der GT-Klasse gewann erstmals seit langem mal wieder ein Porsche. Mehr Informationen zum Rennen gibt es wie immer im Rennbericht. Wer sich einen kurze Videozusammenfassung ansehen will, findet diesen hier in der Video Gallery von GrandAm.

Spanische GT – Albacete - Entry

08gtes106Das Teilnehmerfeld für die dritte Runde der Spanischen GT-Meisterschaft am 28./29.06. in Albacete umfasst laut vorläufiger Entryliste nur 22 Fahrzeuge (9 GTA, 6 GTS, 7 GTB). Nachdem in den bisherigen vier Saisonrennen die Ferrari-GT2-Teams zehn der zwölf möglichen Podestplätze eingefahren haben, gelten die Mannschaften von ASM, RSV Motorsport, Automobil Club d’Andorra und V-Line auch diesmal als Anwärter auf die Laufsiege.

Eine reglementarische Änderung gab es bezüglich der GTS-Klasse: Dort sind neben den GT3-Fahrzeugen und einem Marcos Mantis nun auch zwei Porsche 996 RSR eingestuft. Details über etwaige technische Restriktionen für diese beiden Autos sind vorerst nicht bekannt.

Frank Stippler wechselt zu Mühlner Motorsport

Voller EinsatzDas im belgischen Spa-Francorchamps ansässige Mühlner Motorsport Team  wird an der Noris erstmals alle drei seiner Porsche GT3 Cup S Wagen im ADAC-GT-Masters einsetzen. Tabellenführer Tim Bergmeister wird sich den Porsche mit der Startnummer 15 wieder - wie bereits am Nürburgring - mit Marc Basseng teilen. Nach den beiden Podiumsplätzen beim Saisonauftakt in Oschersleben zusammen mit seinem Bruder Jörg konnte Tim am Nürburgring zusammen mit Basseng weitere acht Punkte einfahren und damit die Tabellenspitze übernehmen. Momentan führt er die Wertung mit vier Punkten Vorsprung vor einem ganzen Pulk von Piloten an. „Unsere Zielsetzung sind natürlich möglichst gute Platzierungen, aber nicht um jeden Preis. Wir werden unnötige Risiken vermeiden. Auf einer Strecke wie dem Norisring enden unnötige Aktionen oft in der Mauer. Mein bisher letztes Rennen auf dem Norisring bin ich 2000 gefahren, ich werde also vorsichtig an die Sache herangehen", so Bergmeister, der seinen bislang angebrochenen Fuss in den letzten Wochen durch einen Gips auskuriert hat.

Neu im Mühlner Team ist der ehemalige DTM-Pilot Frank Stippler, der den bislang noch vakanten dritten Porsche mit der Startnummer 14 fahren wird. Wer sein Teamgefährte am kommenden Wochenende sein wird, ist noch nicht abschließend entschieden. Stippler war bislang auf dem Heico-Porsche engagiert, der am Nürburgring den ersten Sieg eines GT3S erzielen konnte. Die Heico-Mannschaft hat nun für den Lauf in Nürnberg nicht mehr gemeldet. Ab dem Lauf in Assen soll Stippler dann der etatmäßige Partner von Tim Bergmeister für den Rest der Saison 2008 auf dem Mühlner Porsche mit der Startnummer 15 werden.

Kundenpilot Ronald van de Laar tritt bei der dritten Veranstaltung des Jahres mit dem dritten Partner an: Nach Michael Bleekemolen in Oschersleben und Melvin de Groot auf dem Nürburgring wird nun Le Mans Sieger Jeroen Bleekemolen, bei den 24 Stunden von Le Mans 2008 auf dem van Merksteijn-Spyder erfolgreich, seinen niederländischen Landsmann auf dem Porsche mit der Startnummer 16 unterstützen. „Mit diesem Fahrerkader sollten wir das Potential des Porsche 911 GT3 Cup S voll ausschöpfen können", erwartet Teamchefin Renate-Carola Mühlner denn auch.

ADAC Titelverteidiger Haase vor Heimrennen an der Noris

haasetutChristopher Haase (Foto: links) tritt in dieser Saison als Titelverteidiger im ADAC-GT-Masters an. Der Franke aus der Nähe von Kulmbach teilt sich den Flatex-Lamborghini des Teams Reiter Engineering mit Albert von Thurn und Taxis (rechts) und freut sich bereits auf das am Norisring ausgetragene dritte Rennwochenende der Serie. Mit aktuell 18 Punkten liegt der Champion punktgleich mit weiteren Fahrern auf dem zweiten Tabellenplatz – nur 4 Punkte hinter Tabellenführer Tim Bergmeister. Prognosen für den Norisring wagt er aber in einem Interview auf der offiziellen GT-Masters Website keine:

„Zuletzt am Nürburgring haben Albert und ich als Dritte zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Podium gestanden. Bevor wir eine Prognose für den Norisring wagen können, müssen wir erst einmal das Training auf einem so speziellen Stadtkurs abwarten. Klar ist: Wir wollen um die Meisterschaft fahren, und ein Sieg wäre auch wieder ganz schön.“

Die erstmals ausgetragene Runde am Norisring ist aus mehrfachem Grund quasi das Heimrennen für Haase „Ich stamme aus Kirchleus, was rund 130 Kilometer von Nürnberg entfernt liegt. Mein Teamkollege Albert aus Regensburg hat auch keine sehr weite Anreise. Und unser Sponsor Flatex ist in Kulmbach ansässig. Natürlich ist auch der Kurs etwas ganz Besonderes. Lange Geraden, extreme Bremsmanöver vor den engen Kurven, der teils wellige Asphalt öffentlicher Straßen, die eng an der Strecke stehenden Leitplanken - genau das finde ich sehr reizvoll. Wir werden jedoch wohl nur sehr kurze Trainingszeiten haben, um die Besonderheiten kennenzulernen. Wie sehr ich Stadtkurse mag, habe ich erlebt, als ich mein erstes GT-Rennen mit einem Lamborghini in Bukarest gefahren bin. Ich bin allerdings noch nie ein Rennen am Norisring gefahren.“

FFSA-GT – Val de Vienne - Entry

08ffsa307eDie vorläufige Nennliste für die vierte Runde der Französischen GT-Meisterschaft am 28./29.06. in Val de Vienne bringt keine Überraschungen: In der GT1-Kategorie kommt es einmal mehr zum Duell von vier Saleen gegen drei Corvette. Klare Favoriten für die Laufsiege sind die Top-3 der Punktetabelle Bornhauser / Bouchut (Larbre Competition-Saleen S7R), Dayraut / Lebon (DKR-Corvette C6.R) und Ayari / Hernandez (SRT-Corvette C6.R).

Für die GT2-Klasse wurden fünf Porsche gemeldet, wobei die beiden 997 RSR des Teams IMSA Performance mit den Piloten Lecourt / Balandras und Polette / Narac am stärksten einzuschätzen sind. Den Klassensieg der 21 GT3-Wagen (acht Ferrari F430, je fünf Dodge Viper und Lamborghini Gallardo, zwei Porsche sowie eine Corvette Z06R) dürften vermutlich wieder die Ferrari- und Lamborghini-Mannschaften unter sich ausmachen.

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