Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Aston Martin hat am Sachsenring-Wochenende des GT-Masters (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) den ersten Sieg mit dem neuen GT3-Vantage einfahren können. Nach 43 Runden im Sonntagsrennen überquerten Kristian Poulsen und Christoffer Nygaard aus dem Young Driver AMR-Team die Ziellinie als Erste. Die beiden Dänen rissen damit die Kohlen für die gesamte Mannschaft aus dem Feuer, nachdem der zweite Vantage des Teams das Rennen schon in der ersten Kurve - als Folge einer Kollision im Kiesbett fest steckend - beenden musste. Es war der erste Sieg durch dänische Piloten in der Geschichte der deutschen GT3-Meisterschaft und erst der zweite Sieg eines Aston Martin-GT3-Modells. Der erste fand vor 4 Jahren statt - ebenfalls auf dem Sachsenring, als Christian Hohenadel und Fred Makowiecki mit dem Vorgängermodell DBRS9 erfolgreich waren. Zudem gewann an diesem Wochenende mit Kristian Poulsen ein Pilot aus der Amateurwertung einen Meisterschaftslauf zum GT-Masters.
Hinter dem Vantage der beiden Dänen kam der Prosperia uhc-Audi R8 LMS ultra von Edward Sandström / Christopher Mies mit 1,222s Rückstand als Zweiter über die Start-Ziellinie. Die beiden Audi-Piloten wurden vom Überraschungsdritten - dem zweiten Schubert Motorsport-BMW Z4 GT3 - gefolgt, in dem Abdulaziz Al Faisal und Mirko Bortolotti nur 0,211s hinter dem Audi unerwartet aufs Podium vorfuhren. Damit kam zum ersten Male in der Geschichte der Meisterschaft ein arabischer Pilot in die Top-3 eines GT-Masters-Laufes.
Alle Podiumskandidaten profitierten vom Pech einiger ihrer schnelleren Konkurrenten. Die Polesetter Daniel Keilwitz / Diego Alessi in ihrer Callaway Competition-Corvette verloren die Führung, nachdem Keilwitz mit einem Verdacht auf einen Reifenschaden die Box etwas zu früh ansteuerte und man auf P4 zurückfiel, womit sie allerdings ihre Tabellenführung auf nun 85 Punkte ausbauten. Das Alpina-Duo Martin / Lunardi wurde erneut durch einen Reifenschaden aus dem Kampf um den potentiellen Sieg geworfen. Eine umstrittene Durchfahrtsstrafe wegen eines mutmasslichen Vergehens beim Start kostete das zweite Schubert-Duo Claudia Hürtgen / Dominik Schwager alle Chancen auf einen Podiumsplatz. Von all dem unbeeindruckt liefen Frank Kechele und Toni Seiler als Fünfte ein, was Seiler hinter Poulsen den 2. Rang in der Amateurwertung des Rennens einbrachte.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Italienische GT & Prototypen
Thomas Biagi / Stefano Colombo (Roal Motorsport-BMW Z4 GT3) gewannen auf dem Circuit del Mugello das Sonntags-Rennen der Italienischen GT-Meisterschaft vor Giacomo Barri / Alessandro Balzan (Ebimotors-Porsche 911 GT3 R; +5,980s), Gabriele Lancieri / Fabio Mancini (Easy Race-Ferrari F458 GT3; +5,981s inkl. Penalty) sowie Alex Frassinetti / Davide Di Benedetto (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; +6,765s).
In der GT3-Gesamtwertung führen nach zwei von sieben Saisonrunden Biagi / Colombo (67 Punkte) vor Frassinetti / Di Benedetto (43) und Christian Montanari / Andrea Sonvico (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; 38). Die nächste Veranstaltung der Italienischen GT findet Anfang Juli in Misano statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
13 LMP1, 20 LMP2 und als Experimental-Wagen der Deltawing - mit 34 LMP stellt sich das grösste Prototypenfeld seit langem den Herausforderungen des 24 Stunden Rennens von Le Mans. Auch wenn die GT-Kategorie erste Anzeichen eines weiteren Abbaus zeigt - das Prototypenfeld alleine ist schon der 80.ten Ausgabe des Klassikers würdig. Damit steuert das „Jahr der Jubiläums-Rennen“ (50.tes 24h Daytona, 60.tes 12h Sebring, 10.tes 12h Bathurst, 40.tes 24h Nürburgring, 15.tes Petit Le Mans) auf seinen vorläufigen Höhepunkt zu.
Allerdings ist im Jubiläumsjahr beim Gesamtsieg keine grosse Überraschung zu erwarten. Die Frage dürfte sich darauf beschränken, welcher der zwei anwesenden Konstruktionen von Audi, der Diesel-Hybrid R18 eTron Quatto oder der Diesel R18 ultra, am Ende den Sieg einfahren wird. Nach dem wirtschaftlich begründeten Rückzug von Peugeot am Anfang des Jahres fehlt der einzige ernstzunehmende Gegner, der die Ingolstädter wirklich unter Druck setzen könnte - Toyotas TS030 ist bei allem Respekt für das Engagement der Japaner und ihres Einsatzteams Oreca noch zu frisch, als dass man gleich im Premierenrennen auf einen Sieg hoffen könnte. Eine Zielankunft wäre schon eine allerseits respektierte Leistung der Japaner.
Hinter den Werksteams wird der Kampf um die LMP1-Privatierswertung der LMP1-Teams wieder zwischen den Teams von James Rumsey Motorsport, Strakka Racing, Rebellion Racing, Oak Racing und Pescarolo entschieden. Wobei die letztere Mannschaft sich mit dem Dome, der nicht in diese Wertung zählt, und dem nun endlich laufenden Pescarolo 03-Judd ein Doppelprogramm aufgebürdet hat, das nicht ganz ohne Herausforderungen ist. Der Dome krankt trotz seines Speeds an zahlreichen elektronischen Gremlins und der neue P03 darf seine Feuertaufe gleich beim 24h-Klassiker erleben. Man darf davon ausgehen, dass schon eine Zielankunft für beide Wagen ein herausragender Erfolg wäre.
Das deutschsprachige Fahrerkontingent ist in Le Mans in der LMP1-Klasse in diesem Jahr auch wieder stark vertreten, wenngleich der bei den Testfahrten in Sebring verletzte Timo Bernhard nun doch durch Marc Gene bei Audi ersetzt wird. Die Ingolstädter haben mit André Lotterer und Marcel Fässler im Quattro #1 und Mike Rockenfeller im ultra #4 noch drei deutschsprachige Piloten im Kader. Bei Toyota gilt es ex-Sieger Alexander Wurz die Daumen zu drücken. Sein Landsmann Dominik Kraihamer sitzt auf dem Oak Racing-Pescarolo #15. Zudem dürfte die Leistung des schon in Spa-Francorchamps einwandfrei agierenden Nick Heidfeld auf dem Rebellion-Lola in Le Mans im Focus stehen.