20 LMP2 und der Deltawing - Le Mans Vorschau 2

Gegenüber den 11 Wagen aus dem Vorjahr sind die 20 LMP2 in diesem Jahr schon eine deutliche Steigerung, die den erfolgreichen Ansatz der kostenregulierten Klasse des ACO erstmals auch in Zahlen dokumentiert. Das komplett mit Dunlop bereifte Feld besteht aus 8 Oreca, 4 Lola, 3 Zytek, je zwei Morgan und HPD ARX-03b LMP2 sowie einem Norma. Damit sind alle derzeit aktiven LMP2-Hersteller im Feld vertreten. Bei den Antriebsaggregaten hat Nissan (13 ausgerüstete Teams) eindeutig den Vorteil vor Judd (5, inklusive des Lotus-gebrandeten Motors des Kodewa-Teams) und Honda (2).

Aus Sicht der deutschsprachigen Teams gilt es hier 4 Wagen die Daumen zu drücken: Kodewa ist das einzige deutsche Team, das dieses Jahr in der LMP2 antritt. Zudem hat man mit Mirco Schultis und Thomas Holzer zwei deutsche Piloten in der Besatzung.

Pierre Kaffer tritt auf dem Pecom-Oreca an und hat dort gute Aussichten auf ein Podium. Der Privatier Christian Zügel ist auf einem des mit zwei Zyteks engagierten Greaves Motorsport-Teams unterwegs. Zudem gilt es den drei Eidgenossen Frey / Meichtry / Hirschi von Race Performance die Daumen für ihren Oreca-Judd zu drücken.

Letztlich darf man auch nicht den Deltawing des Highcroft-Teams ausser Acht lassen. Dort sitzt mit dem von Motorenpartner Nissan eingebrachten Michael Krumm ebenfalls ein deutscher Pilot auf dem Auto. Der ausserhalb des Klassements antretende Experimentalwagen spaltet ob seines Designs zwar die Gemüter der Fans, dürfte aber ein interessanter Farbtupfer im Feld der Prototypen sein, auf dessen Performance man gespannt sein darf.

C.I.P. - Mugello - Ergebnis

ASD Perodi-Norma M20F - www.acisportitalia.itNachdem sich im bisherigen Saisonverlauf die Osella-Piloten Marco Visconti und Davide Uboldi die Laufsiege aufgeteilt hatten, gab es beim fünften Rennen der Italienischen Prototypen-Meisterschaft in Mugello ein eher überraschendes Ergebnis: Filippo Francioni (ASD Perodi-Norma M20F) gewann vor Raffaele Giammaria (Tatuus PY-012; +4,844s), Ronnie Valori (Linerace-Wolf GB08; +12,658s) sowie Jacopo Faccioni (Scuderia NT-Osella PA21 Evo; +38,290s).

In der C.I.P.-Gesamtwertung führt Visconti (MG Motorsport-Osella PA21 Evo; 57 Punkte) vor Alberto Bassi (BF Motorsport-Wolf GB08, 38), Faccioni (38) und Uboldi (Osella Racing-Osella PA21 Evo; 36). Die nächste Veranstaltung der Serie ist für Anfang Juli in Misano angesetzt.

Dänisches Doppel siegt im GT-Masters

Aston Martin hat am Sachsenring-Wochenende des GT-Masters (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) den ersten Sieg mit dem neuen GT3-Vantage einfahren können. Nach 43 Runden im Sonntagsrennen überquerten Kristian Poulsen und Christoffer Nygaard aus dem Young Driver AMR-Team die Ziellinie als Erste. Die beiden Dänen rissen damit die Kohlen für die gesamte Mannschaft aus dem Feuer, nachdem der zweite Vantage des Teams das Rennen schon in der ersten Kurve - als Folge einer Kollision im Kiesbett fest steckend - beenden musste. Es war der erste Sieg durch dänische Piloten in der Geschichte der deutschen GT3-Meisterschaft und erst der zweite Sieg eines Aston Martin-GT3-Modells. Der erste fand vor 4 Jahren statt - ebenfalls auf dem Sachsenring, als Christian Hohenadel und Fred Makowiecki mit dem Vorgängermodell DBRS9 erfolgreich waren. Zudem gewann an diesem Wochenende mit Kristian Poulsen ein Pilot aus der Amateurwertung einen Meisterschaftslauf zum GT-Masters.

Hinter dem Vantage der beiden Dänen kam der Prosperia uhc-Audi R8 LMS ultra von Edward Sandström / Christopher Mies mit 1,222s Rückstand als Zweiter über die Start-Ziellinie. Die beiden Audi-Piloten wurden vom Überraschungsdritten - dem zweiten Schubert Motorsport-BMW Z4 GT3 - gefolgt, in dem Abdulaziz Al Faisal und Mirko Bortolotti nur 0,211s hinter dem Audi unerwartet aufs Podium vorfuhren. Damit kam zum ersten Male in der Geschichte der Meisterschaft ein arabischer Pilot in die Top-3 eines GT-Masters-Laufes.

Alle Podiumskandidaten profitierten vom Pech einiger ihrer schnelleren Konkurrenten. Die Polesetter Daniel Keilwitz / Diego Alessi in ihrer Callaway Competition-Corvette verloren die Führung, nachdem Keilwitz mit einem Verdacht auf einen Reifenschaden die Box etwas zu früh ansteuerte und man auf P4 zurückfiel, womit sie allerdings ihre Tabellenführung auf nun 85 Punkte ausbauten. Das Alpina-Duo Martin / Lunardi wurde erneut durch einen Reifenschaden aus dem Kampf um den potentiellen Sieg geworfen. Eine umstrittene Durchfahrtsstrafe wegen eines mutmasslichen Vergehens beim Start kostete das zweite Schubert-Duo Claudia Hürtgen / Dominik Schwager alle Chancen auf einen Podiumsplatz. Von all dem unbeeindruckt liefen Frank Kechele und Toni Seiler als Fünfte ein, was Seiler hinter Poulsen den 2. Rang in der Amateurwertung des Rennens einbrachte. 

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen