Die GTE-Klasse: Le Mans Vorschau 3

luxurylmtestag.jpgAls dritte Kategorie startet die GTE-Klasse mit 22 Wagen beim diesjährigen 24 Stunden Rennen von Le Mans. 9 Ferrari, 5 Porsche, 4 Corvettes und 2 Aston Martin Vantage GTE bilden das Feld, das sich aus 9 Fahrzeugen in der GTE-Pro- und 13 Autos in der Am-Unterkategorie zusammen setzt. Beide Kategorien fahren ihre getrennten Wertungen und Podien aus.

Auf Seiten Ferraris gehen alle Teams mit dem F458 ins Rennen – der F430 hat im letzten Jahr ausgedient und die Vorjahreschassis sind – gründlich überholt und auf den neuesten Stand gebracht – nun auch in der Am-Klasse unterwegs. AF Corse betreut hier vier Autos, wobei das Trio Fisichella / Bruni / Vilander wohl die besten Chancen auf den Klassensieg hat. Luxury Racing betreut zwei Chassis, wobei der Pro-Wagen von Makowiecki / Farnbacher / Melo schon angesichts der Fähigkeiten seiner Piloten als Geheimfavorit auf ein Podiumsplatz gelten darf. Weitere Ferraris bringen die Teams von Krohn Racing (AM) und JMW Motorsport (PRO) an den Start, die allerdings auf Dunlop statt auf Michelin-Bereifung setzen. Die JMB Racing-Mannschaft komplettiert hier mit einer reinen AM-Mannschaft den Kader der Gefährte aus Maranello.

Porsche hat zwei mit Werkspiloten aussichtsreich besetzte Wagen im Feld. Da ist zum einen der Felbermayr-Proton-Porsche mit Lieb / Lietz / Henzler und zudem gibt es den Flying Lizard Motorsport-Porsche von Bergmeister / Long / Henzler. Sowohl Felbermayr-Proton als auch Flying Lizard Motorsport haben zudem ein Am-Auto im Feld und mit dem britischen, Dunlop-bereiften JWA Avila-997 startet ein 5. Kundenauto von Porsche. corvporast.jpgZumindest dem deutschen Wagen von Ried / Ruberti / Roda darf nach den Auftakterfolgen in Sebring und Spa-Francorchamps zugetraut werden, auch im Kampf um das GTE-AM-Podium in Le Mans eine entscheidende Rolle zu spielen.

Corvette beschränkt sich auf die Pro-Klasse, wo man den Sieg aus dem Vorjahr verteidigen möchte. Für den amerikanischen Hersteller ist dies das Highlight des Jahres und man will auch in Le Mans wieder Im Kampf gegen Ferrari und Porsche bestehen, die man im Vorjahr erstmals in der GTE-Kategorie schlagen konnte.

Konkurrenz könnte den Amerikanern aus bekannter Ecke drohen: Aston's GTE lernt langsam doch das Laufen und konnte schon erste Podien in diesem Jahr erzielen. Neben dem Pro-Auto von Mücke / Fernandez / Turner gibt es noch das „Am“-Auto von Nygaard / Poulsen / Simonsen, wobei deren Am-Status zumindest nach dem letzten Sieg des Duos Poulsen / Nygaard beim GT-Masters nicht ganz unumstritten ist.

Auch dieses Jahr ist der deutschsprachige Kader in der GTE-Klasse stark vertreten: Richard Lietz (#77) ist der einzige Österreicher im Klassen-Feld. Die deutschen Fans können zudem den Wagen mit der #77 (Marc Lieb / Wolf Henzler), der #88 (Christian Ried) und der #80 (Jörg Bergmeister / Marco Holzer) die Daumen drücken. Ferrari-Liebhaber dürften ihre Sympahien eher an Dominik Farnbacher (Luxury-Ferrari #59) oder Pierre Ehret (#58) verteilen. Unser Mann bei Aston Martin ist nach wie vor Stefan Mücke, der als Qualifying-Experte sicher mehr als einen Glanzpunkt mit dem Vantage bei den 80.ten 24h von Le Mans setzen wird.

Top Series - Curitiba - Ergebnis

Top Series - Curitiba 2012 - www.topseries.com.btAuf dem Autodromo de Pinhais von Curitiba gewannen Chico Longo / Daniel Serra (Via Italia-Ferrari F458 GT3), die erst fünf Runden vor Schluss des drei-Stunden-Rennens die Führung übernommen hatten, mit 25,011 Sekunden Vorsprung auf das Vater-Sohn-Duo Xandy Negrao / Xandinho Negrao (Mattheis-Lamborghini Gallardo LP 600+), Dritte wurden Pedro Queirolo / Rodrigo Barbosa (Corvette Z06R GT3; -2 R.). Die Ränge 4 und 5 gingen an die bestplatzierten Prototypen-Besatzungen - Eduardo Amorin / Jindra Kraucher (MRX Metal Moro; -6 R. / 1. der Klasse PR1) sowie Jair Bana / Duda Bana (Predator; -8 R. / 1. PR2). Der dritte von sechs vorgesehenen Saisonläufen dieser neuen Langstrecken-Serie soll am 22.07. in Sao Paulo / Interlagos ausgetragen werden.

Die Bob Wollek Gedächtnistour

Mit einer speziellen Aktion will ex-Teamchef Kai Kruse zur Zeit an die Le Mans-Legende Bob Wollek erinnern. Zusammen mit Motorsportjournalist Mike Frison, dem Betreiber des inoffiziellen Nürburgring-Fanforums 20832.com will der ehemalige Teamchef des KSM-Teams die 731km vom Nürburgring bis nach Le Mans per Fahrrad zurück legen. Damit will der Kölner Zwillings-Vater an den legendären Porsche-Werkspiloten erinnern.

Der gebürtige Elsässer Bob Wollek war von den 70er Jahren bis zu seinem Tode 2001 eine feste Grösse in der Sportwagenszene und in Le Mans. Er gewann u.a. viermal die 24h von Daytona und wurde 1982 und 83 Meister der DRM. In Le Mans nahm er 30mal teil, ohne jedoch je den Sieg einfahren zu können. Wollek war stets für seine Fitness bekannt, so reiste er grundsätzlich nach Le Mans mit dem Fahrrad an. Eine Tradition an die Kruse und Frison mit ihrer 731km langen Tour erinnern wollen.

Leider war diese konditionelle Disziplin auch Wolleks Schicksal; der Elsässer wurde 2001 auf dem Weg zu den 12h von Sebring auf seinem Fahrrad von einem Wohnmobil erfasst und verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Auf ihrer eigens eingerichteten Webseite www.NR2LM.com erinnern Kai & Mike an den legendären Piloten und protokollieren den Fortgang ihrer Reise.

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