Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Porsche
hat beim WEC-Prolog in Monza nun auch die letzten Werkspiloten für sein doppeltes Werksengagement in der LMP1 und GTE-Pro-Klasse benannt. An Bord der beiden bereits mit Stammfahrern besetzten neukonstruierten Mittelmotor-991 GTE werden beim 24 Stunden Rennen von Le Mans Dirk Werner und Patrick Pilet die beiden Stammcrews verstärken. Werner kommt auf dem #91 Porsche gemeinsam mit Richard Lietz und Fred Markowiecki zum Einsatz. Pilet wird auf der #92 Michael Christensen und Kevin Estre verstärken. Mit den beiden Crews steigt Porsche nach einer einjährigen Entwicklungspause wieder werksseitig in die GTE-Pro-Klasse der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ein.
Bereits
bestätigt wurden die LMP1-Piloten der Weissacher. Nach dem Abgang von Mark Webber, Marc Lieb und Romain Dumas wurden hier die Crews um neue Mitglieder ergänzt. Nick Tandy, ex-Audi-Neuzugang André Lotterer und der amtierende Weltmeister Neel Jani werden sich das Steuer des WM-Gewinners von 2016, des Porsche 919 Hybrid mit der #1 teilen. Auf der #2 gehen die beiden Weltmeister 2015 Timo Bernhard und Brendon Hartley gemeinsam mit dem 24 Stunden von Le Mans Sieger 2015, dem Neuseeländer Earl Bamber in die Saison. Das Sextett ist hier nebenstehend beim Fototermin in Monza abgelichtet worden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Anlässlich des WEC-Prologs in Monza , der den ELMS-Testtagen an selber Stelle folgte, haben Porsche und Toyota ihre überarbeiteten LMP1-Hybrid-Boliden für die Saison 2017 vorgestellt. Abgesehen davon das das Farbdesign beider Autos aus Zufall sich soweit angenähert hat das selbst die Fotographen an der Strecke Schwierigkeiten haben die Autos voneinander zu unterscheiden, sollen auch Updates bei beiden Modellen einen wiederum engen Kampf um die Siege in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und in Le Mans erlauben.
Toyotas
LMP1, der nach wie vor auf die Bezeichnung TS050 hört, wird von einem gründlich überarbeiteten 2,4l V6-Motor mit einem 8 MJ-Hybrid-System befeuert, der mit gesteigerter thremischer Effizienz und einer überarbeiteten Brennkammer, neuem Zylinder-Block und -Kopf daher kommt. Verkleinerte, leichtere Motor-Generator-Units (MGU) füttern eine ebenfalls überarbeitete Lithium Ionen Batterie mit der Hybrid-Power, wobei speziell die Erkenntnisse dieser Weiterentwicklung direkt in die Serie einfliessen.
Aufgrund der Tatsache das der ACO über eine Beschneidung der Aerodynamik die Rundenzeiten an der Sarthe wieder erhöhen möchte, wurden der Frontsplitter um 15mm angehoben und der Heckdiffusor ebenfalls regulativ verkleinert. Daneben sind nur noch 2 statt 3 verschiedenen Aero-Konfigurationen erlaubt. Das führte zu einer kompletten Überarbeitung der Aerodynamik, die in Zugammenarbeit zwischen TMG in Köln und Toyota in Higashi-Fuji realisiert wurde. Resultat sind eine erhöhte Fahrzeugnase und geänderte Seitenkästen am neuen Toyota, der bereits 30000-Testkilometer bei diversen Ausfahrten in Paul Ricard, Aragon und Portimao, incl. 4 30h-Tets absolviert hat.
Porsche hat seinerseits auch den Porsche 919 Hybrid gründlich überarbeitet. Vor allem in den Bereichen Aerodynamik, Fahrwerk und Verbrennungsmotor kommen Neuerungen zum Einsatz. Teamchef und komissarischer Technischer Direktor Andreas Seidl: „Insgesamt lässt sich der Anteil der Neuentwicklungen für 2017 auf 60 bis 70% des Gesamtfahrzeugs beziffern. Das Monocoque blieb gegenüber 2016 identisch, alle anderen Bauteile wurden auf ihr Optimierungspotenzial überprüft und mehrheitlich verändert.“
Besonderes
Augenmerk legten die Ingenieure darauf, den Vorderwagen aerodynamisch unempfindlicher zu gestalten. „2016 saugte die Frontpartie zu leicht Gummiabrieb von der Strecke auf. Dieser setzte sich fest und störte die Fahrzeugbalance. Das Phänomen wurde analysiert. In der Folge konnten wir die entsprechenden Karosserie-Teile optimieren.„Durch die reglementbedingten aerodynamischen Einbußen rechnen wir in Le Mans mit einem Anstieg der Rundenzeiten von 3-4s“, kalkuliert Seidl. „Inwieweit sich das durch die verschiedenen Weiterentwicklungsmaßnahmen kompensieren lassen wird, ist noch nicht abzusehen.“ Beim Vorher-Nachher-Vergleich mit dem Vorjahres-919 fallen in der Frontansicht die höheren, breiteren und längeren Radhäuser ins Auge. Seitlich sind sowohl die angepassten hinteren Lufteinlässe für die Kühler als auch der neue Durchlass vom Monocoque zum Radhaus auszumachen.
Die Optimierungen am Antriebsstrang betreffen die Getriebe an Vorder- und Hinterachse, den Verbrennungsmotor, die E-Maschine und die Rückgewinnungssysteme. Die Hinterachse des 919 wird weiter von einem 2l-V4 mit 500 PS angetrieben. 2 unterschiedliche Energierückgewinnungssysteme – Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie – speisen über eine Lithium-Ionen-Batterie den Elektromotor, der auf Abruf die Vorderachse mit zusätzlich über 400 PS antreibt. Etwa 60% der zurückgewonnenen Energie trägt das KERS (Kynetic Energy Recovery System) der Vorderachsbremsen bei. 40% liefert die Abgasenergierückgewinnung die durch eine Turbine mit bis zu 120.000Umin realisiert wird.
Software-Neuerungen tragen daneben zur verbesserten Fahrbarkeit des 919 bei. Diese betreffen insbesondere die Traktionskontrolle und das Hybridmanagement. Beides hat großen Einfluss auf die Haltbarkeit der Reifen. Diesem Punkt kommt 2017 eine noch größere Bedeutung zu da pro Rennwochenende drei Reifensätze weniger pro Auto zur Verfügung stehen wie noch 2016. Deshalb müssen die Reifensätze im Rennen häufiger Doppelstints aushalten
Sowohl Toyota als auch Porsche haben sich in einem Gentlemans-Agreement darauf geeinigt aus Kostengründen den Gebrauch der bisherigen Monocoques für 3 Jahre bis 2019 festzuschreiben. Erste Rundenzeiten sind an diesem Wochenende in den Testsessions des Prologs zu erwarten. Danach müssen Porsche und Toyota eigentlich nur noch in einer gemeinsamen Session miteinander ausknobeln mit welchen zusätzlichen Farben man die Autos jeweils besser von denen des Gegners unterscheidbar macht.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
In
den letzten 2 Tagen trafen sich die Teilnehmer der Europäischen Le Mans Serie 2017 zu den 2-tägigen Testtagen in Monza. 41 Mannschaften kamen im Rahmen des obligatorischen Tests der Serie in Monza zusammen. In den insgesamt 5 Sessions über zusammen 14 Stunden die in den 2 Tagen absolviert wurden, erzielte die IDEC Sport-Mannschaft mit einer 1:36,461 die schnellste Zeit des Meetings. Mit den damit verbundenen Top-Speeds von bis zu 311kmh war man nur wenig langsamer als die Audi R10 Tdi die 2008 im Rahmen der Serie als schnellste Wagen in Monza gestoppt wurden. Die schnellste LMP3-Zeit ging mit einer 1:45,219 an einen Ligier der United Autosports-Truppe, während die GTE-Bestzeit mit einer 1:48,720 gleich in der ersten Session vom TF Sport Aston Martin Vantage GTE erzielt wurde.
Einige Team blieben als Kollateralschäden auf der Strecke. Am schlimmsten erwischte es Norma-LMP3-Pilot Gwenael Delomier der seinen LMP3 in der Ascari-Schikane massiv abrollte. Während Delomier mit einer Wirbelverletzung für zumindest die erste Hälfte der Saison ausfällt, hat die Yvan Müller Racing Mannschft nun 2 aufregende Wochen vor sich um den massiv zerstörten Norma bis zum Saisonstart in Silverstone in 2 Wochen wieder in Stand zu setzen.
Während SMP Racing in Monza fehlte, kommt mit der Cool Racing by CPC-Mannschaft zumindest ein weiterer Ligier JS P3 LMP3 in die Serie hinzu. Hingegen soll wohl die Murphy Prototypes Mannschaft einen Umstieg mit dem bisherigen Oreca O03 in die Creventic-Prototypenserie planen.