Road to Le Mans-Läufe in Le Mans

48 Mannschaften traten bei den beiden „Road to Le Mans“-Rennen des Michelin Le Mans Cups im Rahmen des 24 Stunden Rennens von Le Mans an. Die beiden 55 Minuten Läufe im Rahmen des ACO-Saisonhöhepunktes wichen vom üblichen 2h-Format der Serie ab.

Lauf 1 ging an die britische United Autosports-Truppe mit den Piloten John Falb und Sean Rayhall, die vor dem M.Racing -Ligier mit der #18 und dem RLR-M-Sport Ligier gewann. 17 Ligiers kamen auf den ersten 17 Plätzen ins Ziel, nachdem die beiden führenden Norma M30-Mannschaften zum Boxenstop in Probleme kamen. Die GT-Wertung gewann der TF-Sport Aston Martin Vantage GT3 vor dem Spirit of Race Ferrari und dem Ebimotors Lamborghini Huracan.

Lauf 2 am Rennsamstag ging an die Luxemburger DKR Engineering Truppe mit den Piloten Jean Glorieux und Alex Toril, die mit ihrem Norma das Rennen trotz eines Drehers im ersten Rennteil dominierten. Der am Vortag noch siegreiche United Autosports Ligier kam auf P2 ins Ziel. Auf dem dritten Platz wurde mit dem M.Racing-YMR-M30 ein weiterer Norma auf dem Podium verzeichnet. Die 3 Norma im Feld kamen auf den Plätzen 1, 3 und 5 ins Ziel. Die GT3-Wertung gewann nach einer Zeitstrafe für den IMSA-Performance-Porsche der TF-Sport Aston Martin Vantage GT3 vor einem Garage 59 McLaren und dem SVC Sport Management Lamborghini Huracan.

VLN ändert BoP nach dem 24h-Rennen

Die VLN Langstreckenmeisterschaft geht mit einer geänderten BoP in die Läufe nach dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring. Vorteile gibt’s für BMW, Mercedes, Porsche und Bentley . Zurück geregelt werden die Performances von Audi, Ferrari und den Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003.

Audi, die beim Rennen ab morgen mit einem Profi-R8 für die Land Motorsport Piloten Jeffrey Schmidt und Michael Ammermüller am Start sind wurde von der BoP um 7 PS zurückgeregelt. Die Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003 verlieren nach ihrer Pole beim 24h-Klassiker 20 Millibar an Ladedruck. Das selbe Ladedruckdefizit und zusätzliche 10kg an Ballast muss die Wochenspiegel Team Monschau Ferrari-Truppe in ihren Pro-Am Ferrari einpacken. Dieser verdiente sich das „Ehrenblei“ durch die schnellste Zeit in der Qualifyingsitzung am Freitag, als Daniel Keilwitz (an diesem Wochenende nicht am Start) eine Zeit hinlegte die die gesamte Konkurrenz um 4s distanzierte.

Vorteile gibt es hingegen für die Crews der Porsche und Mercedes-Teams. Die 4 Porsche-Mannschaften dürfen bei VLN3 auf 5PS mehr Leistung bei um 0,5mm vergrösserten Restriktoren zurückgreifen. Für die Mercedes AMG GT stehen gar nach der selben Restriktorvergrösserung 10 PS zusätzlich zur Verfügung. Die Walkenhorst BMW-Mannschaft darf am M6 auf 15Millibar mehr Ladedruck zurück greifen. Bei den Bentleys, die an diesem Wochenende nicht am Start sind, würden ab jetzt sogar 20 Millibar mehr Ladedruck erlaubt sein. Damit würde ein Bentley-Gesamtsieg in den Bereich der Möglichkeiten rücken. Einen besseren Anreiz für weitere Auftritte kann man Bentley nicht bieten.

Toyota Boss entschuldigt sich

In einem ungewöhnlich offenen Statement nach dem 24 Stunden Rennen von Le Mans hat sich Toyota-Firmenvorstand Akio Toyoda bei seinen Piloten mehrfach für die Ausfälle während des denkwürdigen 24h-Klassikers entschuldigt. Gleichzeitig liess er dezente Kritik am Hybrid-Reglement einfliessen – in vorsichtigen Worten zwar, die der ACO aber auf keinen Fall unterschätzen sollte.

„Entschuldigt, das wir nicht in der Lage waren das ihr alles herausfahren konntet.“ waren die Worte die er gleich mehrfach in der PR-Mitteilung benutzte. Demnach hatten die Piloten ihm eröffnet das sie ihn gerne bei der Siegerehrung auf der obersten Stufe des Podiums dabei hätten und daher definitiv nicht verlieren wollten. Für seine Aussage „Vertraut den Fahrzeugen die die Mechaniker für euch vorbereitet haben, Fahrt alles heraus!“ fühlte sich Toyoda verpflichtet, sich öffentlich bei seinen Piloten zu entschuldigen.

Neben dem obligatorischen Dank an die Fans und Gegner Porsche waren vielmehr die Worte in Richtung des ACO aufschlussreich „Dieses mal waren sowohl Porsche als auch wir nicht fähig die 24h ohne Zwischenfälle in unseren Hybrid-Autos zu überstehen. Selbst die siegreiche #2 und unsere #8, die das Rennen überstanden, waren gezwungen langwierige Reperaturen zu überstehen bevor sie sich über die Ziellinie schleppten. Während die Hybridtechnologie in den 6h-Rennen der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ihre Möglichkeiten unter Beweis gestellt hat, mag es sein das sie nfür die schwierigeren 24h von Le Mans noch nicht ausgereift genug ist.“

Insbesondere dieser Satz sollte beim ACO die Alarmglocken schrillen lassen. Denn hier setzt einer der beiden beteiligten Konzernchefs ein Fragezeichen hinter einer wichtigen Grundlage des ACO-Top-Reglements. Auf der anderen Seite haben Hybrid-Wagen durchaus in den vergangenen Jahren das Rennen überstehen können – und schliesslich gingen 2 der diesjährigen Ausfälle – Toyotas #9 und Porsches #1 auf schnöde Unfälle bzw. Motorschäden zurück. Auch Toyotas letztjähriger Ausfall in letzter Runde ging auf einen Turboladerschaden und nicht auf einen Hybriddefekt zurück.

Toyoda liess allerdings nur wenig Zweifel das man nächstes Jahr wieder an die Sarthe zurückkehren würde: „Le Mans ist ein präzises Labor in dem wir weiter die Herausforderungen der involvierten Technologien unter Extrembedingungen testen können .... Wir laden sie ein mit uns voraus zu schauen was wir in Zukunft noch erreichen können.“

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