Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die
deutsche Project 1-Mannschaft hat im Verlauf der heutigen offiziellen Bestätigung ihres FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-GTE-Am-Engagements mit Porsche das Pilotentrio für die erste WM-Saison vorgestellt. Die Mannschaft aus dem niedersächsischen Lohne wird 2018/19 in der Superseason der WEC mit dem Pilotentrio Jörg Bergmeister, Patrick Lindsey und Egidio Perfetti ausrücken.
Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister ist seit 1987 im Motorsport aktiv und kennt den Porsche 911 RSR wie kein Zweiter. Der 5-fache ALMS-GT-Champion, 3-fache Daytona-Sieger und Le Mans-GT-Sieger 2004 in der GT-Klasse bringt die meiste Erfahrung in das Team mit. .
Als zweiter Fahrer im Bunde reiht sich der Kalifornier Patrick Lindsey ein. Zusammen mit Park Place Motorsports kämpft er seit 2013 in der Weather Tech-USCC-Serie und erwies sich ebenfalls als Experte im Umgang mit den Fahrzeugen von Porsche. Neben dem 911 GT3 Cup und einem 911 GT America war er zuletzt im 911 GT3 R unterwegs.
Der
Norweger Egidio Perfetti komplettiert das Trio. Er ist seit 2010 im europäischen Rennsport unterwegs. Durch seine unzähligen Rennen im französischen Porsche Carrera Cup konnte er auf nationaler Ebene bereits viel Erfahrung sammeln. Doch auch im Porsche Mobil1 Supercup und dem Michelin Le Mans Cup war er erfolgreich unterwegs.
„Der Einsatz des Porsche 911 RSR bildet die Spitze unseres hauseigenen Motorsportprogramms. Zu unserem Firmenjubiläum steigen wir erstmals in die Langstrecken-Weltmeisterschaft ein“, sagt Projektleiter Axel Funke. „Wir wissen, dass es harte Arbeit wird, doch wir fühlen uns der Herausforderung gewachsen und haben dabei ein klares Ziel vor Augen: Die 24 Stunden von Le Mans in unserer Klasse gewinnen.“
In den kommenden Wochen stehen für das Team von Project 1 zahlreiche Testfahrten auf dem Programm, bevor es am 6. April weiter zum Prolog geht. Bei den offiziellen Testfahrten kommt es zum ersten Aufeinandertreffen mit der Konkurrenz vor dem Saisonstart auf dem Circuit de Spa-Francorchamps am 5. Mai.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der ACO hat
heute auf seiner Saisonstarts-Pressekonferenz das Feld der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft vorgestellt. 36 Wagen – 10 LMP1, 7 LMP2, 10 GTE-Pro und 9 GTE-Am werden an der Superseason der Weltmeisterschaft, die erstmals und wahrscheinlich einmalig 2 Ausgaben der 24hLM im Kalender vorsieht teilnehmen. Das Feld enthält trotz vieler bekannter Details einige Überraschungen.
In der LMP1 bleibt es bei den 6 bekanten Teams von Toyota Gazoo Racing, ByKolles Racing, SMP Racing, Manor GP GP, Dragonspeed und Rebellion Racing. Sowohl SMP, Toyota ,
Rebellion Racing als letztes bekannt gegebenes Team als auch überraschenderweise Manor GP bingen dabei je 2 Chassis an den Start. Von der britischen Ginetta-Mannschaft, die dank ihres Sponsors unter chinesischer Nennung startet, war bislang nur ein Wagen bestätigt worden. Alle 10 Wagen sind selbstredend für die beiden 24 Stunden Rennen von Le Mans im Kalender gemeldet.
Interessant ist ein reglementatorisches Detail – da es keine Herstellerwertung mehr sondern nur noch eine Teamwertung in der LMP1 gibt hat man nach Wegen gesucht die 2-Wagenteams gegenüber den 1-Wagen Mannschaften gleich zu stellen. Als Konsequenz wird pro Team nur der bestplatzierte Wagen gewertet. Damit werden alle Mannschaften ungeachtet ihres finanziellen Aufwands in der Meisterschaft gleichgestellt. Zudem wird Le Mans statt mit doppelter Punktezahl nur noch mit dem Punktefaktor 1,5 bewertet. Für das 100 Meilen-Rennen in Sebring gilt der Faktor 1,25.
7
Wagen 5 Oreca 07, 1 Ligier und ein Dallara treten 2018/19 in der LMP2-Klasse an die von 11 Autos 2017 aum 4 Wagen - alles Umsteiger in die LMP1 – schrumpft. TDS Racing Signatech-Alpine, Dragonspeed und Jackie Chan DC Racing (mit 2 wagen) sind die Einsatzmannschaften für oreca. Der einzelne Ligier ist von Larbre Competition genannt worden, die damit in die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zurück kehren.. Das Racing Team Nederland zeichnet für den Einsatz des ersten Dallara in der Meisterschaft verantwortlich.
In Le Mans werden zusätzliche 13 LMP2 in diesem Jahr zum Feld hinzustossen. 2 zusätzliche Jackie Chan Orecas lassen das Kontingent der im letzten Jahr sensationell zweitplazierten Mannschaft auf 4 Wagen ansteigen. Zudem kommen 2 United Autosports-Ligiers, 2 G-Drive-Orecas, und je ein Wagen von Panis-Barthez Competition, Algave Pro Racing, SMP Racing , Graff Racing, Eurasia Motorsport, Villorba Corse und IDEC Sport hinzu.
In der GTE-Pro werden 10 Wagen erwartet. Sowohl das neu eingestiegene BMW Team MTek als auch Ford, Ferrari, Porsche und Aston-Martin bringen 2 der aktuellen Autos an den Start. Sowohl der neue Vantage von Aston Martin als auch der BMW M8 sind dabei neue Variablen im Kampf um die Meisterschaft. Für Le Mans wächst dieses Werkswagen-Kontingent um einen zusätzlichen AF Corse-Ferrari, und je 2 Porsche, Ford und Corvettes auf 17 Werks-GTE an.
Die
GTE-Am wächst auf eine Feldstärke von 9 Wagen an und ist damit erstmals wieder nicht die kleinste Klasse – dieses Prädikat gebührt 2018/19 in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft der LMP2. Mit 3 Ferraris der Teams Spirit of Race, Clearwater Racing und MR Racing (alle eingesetzt von AF Corse ) 4 Porsche GTE von Dempsey-Proton, der deutschen Project 1 Mannschaft und Gulf Racing sowie den beiden Aston Martin Vantage GTE von TF Sport und der Aston-Martin-Racing-Truppe um Paul Dalla Lana sind 3 Hersteller in der Meisterschaft vertreten. Für Le Mans 2018 kommen die ELMS-Mannschaften Ebimotors, Proton Competition, JMW-Motorsport und die amerikanische Keating Motorsports Mannschaft mit einem von Risi Competitione eingesetzten Ferrari hinzu, so das 2018 13 GTE-Am an der Sarthe um das Klassenpodium kämpfen werden.
36 Wagen für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und 60 Autos - 30 Prototypen und 30 GTE - für Le Mans. 2018 hält der ACO das Level in seinem Top-Championat aufrecht. Insbesonders die WEC-Läufe, von denen es in der Superseason nur 4 abseits Le mans in 2018 geben wird, werden vom um 10 Autos angewachsenen Feld profitieren.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Die
Europäischen Le Mans Serie hat am heutigen Tage – einen Tag vor der Bekanntgabe des WEC-Feldes – die Nennliste für die 2018´er Saison der europäischen Serie (der Link führt zum PDF-Download) bekannt gegeben. 41 Autos – 17 LMP2, 18 LMP3 und 6 GTE – sind demnach für die 6 Rennen der europäischen Serie gemeldet. Damit erreicht man wieder die Grösse der Anfangsjahre der Serie.
In der LMP2 tritt das bislang historisch grösste Prototypenfeld in der Klasse an.
7 Oreca 07 werden von den Teams Dragonspeed, Racing Engineering, G-Drive Racing (Graff Racing ist das diesjährige Einsatz-Team des russischen LMP2-Projekts von Pilot Roman Rusinov), Duqueine Engineering, APR-Rebellion Racing und Graff Racing eingesetzt. Die Ligier-Phalanx aus insgesamt 6 Autos bilden die Teams von United Autosports, Algave Pro Racing, IDEC-Sport, und Panis Barthez Competition. Dallara setzt auf die Mannschaften AVF by Adrian Valles, SMP Racing, Cetilar Villorba Corse und High Class Racing die insgesamt 4 Autos – je ein Chassis pro Mannschaft – an den Start bringen. Auf das erste Multimatic-Riley-Einsatzteam muss man hingegen weiter warten.
18 LMP3-Mannschaften sind in diesem Jahr involviert. 15 Ligier-Teams treten dabei gegen 3 Norma an. Letztere werden von dem aus dem Michelin Le Mans Cup aufgestiegenen Luxemburger DKR Engineering-Team, dem Oregon Team und ein Wagen von der französischen M.Racing-Yvan Muller Racing-Mannschaft an den Start gebracht. Ligier baut auf die Einsatzteams von United Autosports, Euro-International und Inter-Europol Competition (alle 3 mit jeweils 2 Ligier JS P3 LMP3), sowie BHK Motorsport, Ultimate, RLR Motorsport, AT Racing, M.Racing-Yvan Muller Racing, Cool Racing, 360 Racing und der ebenfalls aus dem Michelin Le Mans Cup aufgestiegenen Ecurie Ecosse Nielsen-Team.
Damit
hat es sich aber auch schon mit den Aufsteigern erledigt. Letzte Saison wurde noch vollmundig ein Liga-System für die LMP3 verkündet nach dem die 5 schlechtesten Mannschaften aus der ELMS in den Michelin Le Mans Cup absteigen und im Gegenzug die 5 besten Teams der 2-stündigen Rennserie in die ELMS aufsteigen dürfen. Nun sind weder die Teams von Motorsport 98, Graff Racing (gar nicht mehr in der LMP3- vertreten!) und Spirit of Race in der ELMS präsent, noch sind Oregon, Eurointernational, By Speed Factory, und Cool Racing in den Michelin Le Mans Cup verwiesen worden (Duqueine ist ja im Gegenteil nach der Übernahme des operativen Norma-Geschäfts nun in die LMP2 aufgestiegen) . Offensichtlich sind die lang kommunizierten Vorstellungen der ACO-Organisatoren den finanziellen Realitäten der Teams und Piloten nicht lange gewachsen gewesen. Erfreulich ist dagegen das mit dem zweiten von Paul Scheuschner und Hendrik Still pilotierten Inter-Europol Competition Ligier JS P3 LMP3 ein zusätzliches rein deutsch besetztes Auto in der Klasse antritt.
Eher in Grenzen
hält sich hingegen der Zuwachs in der GTE-Klasse die mit 6 Autos – 3 Porsche und 3 Ferrari – um ein Auto anwächst. Proton Competition rüstet auf einen zweiten Porsche für die ELMS auf. Zusätzlich bringt die italienische Ebimotors-Mannschaft, die als Sieger der GT3-Wertung des Michelin Le Mans Cup in die ELMS aufsteigt, einen dritten Porsche an den Start. Die Ferraris werden von der letztjährigen Meistermannschaft JMW-Motorsport, Spirit of Race und Krohn Racing (die beiden Letzten vertrauen wieder auf AF Corse als Einsatzteam) an den Start gebracht. Vergeblich sucht man hingegen ein Aston Martin-, Corvette- oder Ford-Einsatzteam in der europäischen Serie. Sowohl TF Sport als auch Beechdean werden für die FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Superseason gerüchtelt. Eine Info die der ACO spätestens morgen im Verlaufe seiner offiziellen Pressekonferenz bestätigen wird.
Zusammenfassend
muss man sagen das trotz des attraktivens Feldes die Anziehungskraft der ELMS auf die deutsche Rennszene weiter überschaubar ist. Mit dem unter polnischer Nennung antretenden Inter-Europol-Team – mit Keese Motorsport als operationellem Einsatzteam – und Proton Competition starten gerade mal 2 Mannschaften mit deutschem Hintergrund in der Meisterschaft. Für dien Langstreckensport stehen den hiesigen Teams jede Menge preiswerterer und kundenorientierterer Alternativen (Blancpain GT Serien Endurance Cup , VLN Langstreckenmeisterschaft, 24 Stunden-Serie) zur Verfügung denen der ACO lediglich die Aussicht auf eine kostenintensive Teilnahme beim 24 Stunden Rennen von Le Mans entgegen halten kann. Immerhin plant eine weitere deutsche GT3-Mannschaft noch dieses Jahr den Einstieg in die LMP2. Und ein ehemaliges GT-Masters und VLN-Team ist dem Vernehmen nach an einem Einstieg in die LMP3 interessiert.