Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Die
Europäischen Le Mans Serie hat am heutigen Tage – einen Tag vor der Bekanntgabe des WEC-Feldes – die Nennliste für die 2018´er Saison der europäischen Serie (der Link führt zum PDF-Download) bekannt gegeben. 41 Autos – 17 LMP2, 18 LMP3 und 6 GTE – sind demnach für die 6 Rennen der europäischen Serie gemeldet. Damit erreicht man wieder die Grösse der Anfangsjahre der Serie.
In der LMP2 tritt das bislang historisch grösste Prototypenfeld in der Klasse an.
7 Oreca 07 werden von den Teams Dragonspeed, Racing Engineering, G-Drive Racing (Graff Racing ist das diesjährige Einsatz-Team des russischen LMP2-Projekts von Pilot Roman Rusinov), Duqueine Engineering, APR-Rebellion Racing und Graff Racing eingesetzt. Die Ligier-Phalanx aus insgesamt 6 Autos bilden die Teams von United Autosports, Algave Pro Racing, IDEC-Sport, und Panis Barthez Competition. Dallara setzt auf die Mannschaften AVF by Adrian Valles, SMP Racing, Cetilar Villorba Corse und High Class Racing die insgesamt 4 Autos – je ein Chassis pro Mannschaft – an den Start bringen. Auf das erste Multimatic-Riley-Einsatzteam muss man hingegen weiter warten.
18 LMP3-Mannschaften sind in diesem Jahr involviert. 15 Ligier-Teams treten dabei gegen 3 Norma an. Letztere werden von dem aus dem Michelin Le Mans Cup aufgestiegenen Luxemburger DKR Engineering-Team, dem Oregon Team und ein Wagen von der französischen M.Racing-Yvan Muller Racing-Mannschaft an den Start gebracht. Ligier baut auf die Einsatzteams von United Autosports, Euro-International und Inter-Europol Competition (alle 3 mit jeweils 2 Ligier JS P3 LMP3), sowie BHK Motorsport, Ultimate, RLR Motorsport, AT Racing, M.Racing-Yvan Muller Racing, Cool Racing, 360 Racing und der ebenfalls aus dem Michelin Le Mans Cup aufgestiegenen Ecurie Ecosse Nielsen-Team.
Damit
hat es sich aber auch schon mit den Aufsteigern erledigt. Letzte Saison wurde noch vollmundig ein Liga-System für die LMP3 verkündet nach dem die 5 schlechtesten Mannschaften aus der ELMS in den Michelin Le Mans Cup absteigen und im Gegenzug die 5 besten Teams der 2-stündigen Rennserie in die ELMS aufsteigen dürfen. Nun sind weder die Teams von Motorsport 98, Graff Racing (gar nicht mehr in der LMP3- vertreten!) und Spirit of Race in der ELMS präsent, noch sind Oregon, Eurointernational, By Speed Factory, und Cool Racing in den Michelin Le Mans Cup verwiesen worden (Duqueine ist ja im Gegenteil nach der Übernahme des operativen Norma-Geschäfts nun in die LMP2 aufgestiegen) . Offensichtlich sind die lang kommunizierten Vorstellungen der ACO-Organisatoren den finanziellen Realitäten der Teams und Piloten nicht lange gewachsen gewesen. Erfreulich ist dagegen das mit dem zweiten von Paul Scheuschner und Hendrik Still pilotierten Inter-Europol Competition Ligier JS P3 LMP3 ein zusätzliches rein deutsch besetztes Auto in der Klasse antritt.
Eher in Grenzen
hält sich hingegen der Zuwachs in der GTE-Klasse die mit 6 Autos – 3 Porsche und 3 Ferrari – um ein Auto anwächst. Proton Competition rüstet auf einen zweiten Porsche für die ELMS auf. Zusätzlich bringt die italienische Ebimotors-Mannschaft, die als Sieger der GT3-Wertung des Michelin Le Mans Cup in die ELMS aufsteigt, einen dritten Porsche an den Start. Die Ferraris werden von der letztjährigen Meistermannschaft JMW-Motorsport, Spirit of Race und Krohn Racing (die beiden Letzten vertrauen wieder auf AF Corse als Einsatzteam) an den Start gebracht. Vergeblich sucht man hingegen ein Aston Martin-, Corvette- oder Ford-Einsatzteam in der europäischen Serie. Sowohl TF Sport als auch Beechdean werden für die FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Superseason gerüchtelt. Eine Info die der ACO spätestens morgen im Verlaufe seiner offiziellen Pressekonferenz bestätigen wird.
Zusammenfassend
muss man sagen das trotz des attraktivens Feldes die Anziehungskraft der ELMS auf die deutsche Rennszene weiter überschaubar ist. Mit dem unter polnischer Nennung antretenden Inter-Europol-Team – mit Keese Motorsport als operationellem Einsatzteam – und Proton Competition starten gerade mal 2 Mannschaften mit deutschem Hintergrund in der Meisterschaft. Für dien Langstreckensport stehen den hiesigen Teams jede Menge preiswerterer und kundenorientierterer Alternativen (Blancpain GT Serien Endurance Cup , VLN Langstreckenmeisterschaft, 24 Stunden-Serie) zur Verfügung denen der ACO lediglich die Aussicht auf eine kostenintensive Teilnahme beim 24 Stunden Rennen von Le Mans entgegen halten kann. Immerhin plant eine weitere deutsche GT3-Mannschaft noch dieses Jahr den Einstieg in die LMP2. Und ein ehemaliges GT-Masters und VLN-Team ist dem Vernehmen nach an einem Einstieg in die LMP3 interessiert.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Eine
der bekanntesten GT3-Mannschaften am Ring, das Haribo Racing Team, beendet nach 7 Jahren sein Rennengagement und schliesst für immer seine Tore. Das hat die Bonner Mannschaft gestern auf ihren Internetpräsenzen bekannt gegeben. „Die HARIBO Unternehmensgruppe hat sich gegen ein weiteres Engagement im Motorsport entschieden“, wird Marco Alfter, Pressesprecher des Teams zitiert. „Wir möchten uns von Herzen beim gesamten Team, allen Partnern und unseren treuen Fans bedanken für die harte gemeinsame Arbeit, eine tolle Erfolgsgeschichte und einen unnachahmlichen Teamgeist.“
Laut der Website sind demnach keine Engagements mehr bei den 24 Stunden Rennen am Nürburgring sowie bei der VLN Langstreckenmeisterschaft eingeplant. Beide Veranstaltungen waren in den letzten 5 Jahren ein Kernpunkt des Engagements der Bonner Truppe gewesen. In der letzten Saison gelangen dem Haribo Racing Team bei 5 Einsätzen in der Langstreckenserie 2 Gesamtpodiumsplätze. Den 24h-Klassiker beendete man als Gesamt-Neunter.
Damit konnte man allerdings nicht mehr den Erfolg aus 2016 wiederholen, als man in der VLN Langstreckenmeisterschaft 2 Gesamtsiege und 2 weitere Podiumsplätze holte und bei den 24 Stunden Rennen am Nürburgring 2016 als Gesamtdritter auf das Podium gelangen konnte.
Die ersten 2 Jahre hatte der Rennstall von Teamchef und Haribo-CEO Hans-Guido Riegel, der regelmässig selber in das Lenkrad seiner Einsatzgeräte griff, in der Blancpain Endurance Serie mit Betreuung durch Manthey Racing als Einsatzteam verbracht. 2013 sagte man einen ursprünglich geplanten Umstieg in die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ab und gründete statt dessen ein eigenes Rennteam das sich auf die Nordschleife als Einsatzgebiet spezialisierte. Mit Einsatzfahrzeugen von Porsche, Corvette und zuletzt Mercedes war man hier über 5 Jahre durchgehend präsent, wobei man allerdings keine gesamte VLN-Saison absolvierte.
Während die Einstellung des Rennengagements des eigenen Teams nun offiziell ist lässt die Pressemitteilung offen, ob man weiterhin als Sponsor dem Motorsport oder der Rennszene am Ring verbunden bleibt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Bevor
der ACO am morgigen Tage das Feld der Europäischen Le Mans Serie 2018 bekannt gibt, lohnt es sich einen letzten Blick auf den Saisonablauf 2017 zu werfen. Dort trat ein Feld von durchschnittlich 36 LMP2- LMP3 und GTE-Wagen an.
4 verschiedene Teams - United Autosports, die vom Dragonspeed-Team eingesetzte G-Drive Racing Mannschaft, SMP Racing und Graff Racing fuhren die 6 Siege ein. Am Ende setzte sich G-Drive im Meisterschaftskampf duch, nachdem der von Memo Rojas, Léo Russel und Ryo Hirakawa pilotierte Wagen 4 zweite Plätze und einen Sieg bei den ersten 5 Rennen erzielten konnte. 2 Siege gingen an Ligier und deren Spitzenteam United Autosports. 3 Siege errangen Einsatzteams mit dem Oreca 07. Ein Sieg ging mit SMP-Racing an eine Dallara-Einsatzmannschaft.
Rennen |
Silverstone |
Monza |
Red Bull Ring |
Le Castellet |
Spa |
Portimao |
LMP2 |
Erster |
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United Autosports |
G-Drive Racing |
United Autosports |
SMP Racing |
Graff Racing |
Graff Racing |
Zweiter |
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G-Drive Racing |
Dragonspeed |
G-Drive Racing |
G-Drive Racing |
G-Drive Racing |
United Autosports |
Dritter |
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High Class Racing |
High Class Racing |
Graff Racing |
Graff Racing |
SMP Racing |
SMP Racing |
LMP3 |
Erster |
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United Autosports |
M-Racing YMR |
Eurointernational |
United Autosports |
AT Racing |
United Autosports |
Zweiter |
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Ultimate |
M-Racing YMR |
United Autosports |
Inter-Europol |
Duqueine Engineering |
United Autosports |
Dritter |
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United Autosports |
Ultimate |
M-Racing YMR |
M-Racing YMR |
United Autosports |
M-Racing YMR |
GTE |
Erster |
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TF-Sport |
JMW Motorsport |
Spirit of Race |
Spirit of Race |
Spirit of Race |
Proton |
Zweiter |
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Proton |
TF-Sport |
JMW Motorsport |
TF-Sport |
JMW Motorsport |
JMW Motorsport |
Dritter |
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Beechdean Motorsport |
Beechdean Motorsport |
TF-Sport |
JMW Motorsport |
Beechdean Motorsport |
TF-Sport |
In der LMP3 konnten 5 verschiedene Mannschaften - beide United Autosports-Teams, der M.Racing-Yvan Muller Racing-Norma, Euro-international und AT-Racing - die Siege einfahren. Bei 5 der 6 Rennen stieg der #3 United Autosports Ligier JS P3 LMP3 von Mark Patterson, Wayne Boyd und Christian England auf das Podium. Das gab für die englisch-amerikanische Mannschaft am Ende in der hart umkämpften Klasse den Ausschlag zum Titelgewinn. 5 mal siegte ein Ligier JS P3 LMP3 - nur in Monza konnte sich einmal der Norma M30 der M.Racing-Yvan Muller Racing-Mannschaft durchsetzen.
In der GTE-Klasse gingen die 6 Siege an 5 Mannschaften von 3 verschiedenen Herstellern. 4 Siege gingen an die 3 Ferrari-Mannschaften von Spirit of Race (#51 und #55) und JMW-Motorsport. Der TF-Sport Aston Martin und der Proton Competition Porsche 991 GTE erzielten je einen Sieg. Am Ende setzte sich die JMW-Motorsport-Mannschaft – eine der am Längsten in der Europäischen Le Mans Serie engagierten Mannschaften – knapp mit einem mehr erzielten 2.Platz gegen die Konkurrenten von TF Sport durch.