41 Autos für die ELMS 2018

Die Europäischen Le Mans Serie hat am heutigen Tage – einen Tag vor der Bekanntgabe des WEC-Feldes – die Nennliste für die 2018´er Saison der europäischen Serie (der Link führt zum PDF-Download) bekannt gegeben. 41 Autos – 17 LMP2, 18 LMP3 und 6 GTE – sind demnach für die 6 Rennen der europäischen Serie gemeldet. Damit erreicht man wieder die Grösse der Anfangsjahre der Serie.

In der LMP2 tritt das bislang historisch grösste Prototypenfeld in der Klasse an. 7 Oreca 07 werden von den Teams Dragonspeed, Racing Engineering, G-Drive Racing (Graff Racing ist das diesjährige Einsatz-Team des russischen LMP2-Projekts von Pilot Roman Rusinov), Duqueine Engineering, APR-Rebellion Racing und Graff Racing eingesetzt. Die Ligier-Phalanx aus insgesamt 6 Autos bilden die Teams von United Autosports, Algave Pro Racing, IDEC-Sport, und Panis Barthez Competition. Dallara setzt auf die Mannschaften AVF by Adrian Valles, SMP Racing, Cetilar Villorba Corse und High Class Racing die insgesamt 4 Autos – je ein Chassis pro Mannschaft – an den Start bringen. Auf das erste Multimatic-Riley-Einsatzteam muss man hingegen weiter warten.

18 LMP3-Mannschaften sind in diesem Jahr involviert. 15 Ligier-Teams treten dabei gegen 3 Norma an. Letztere werden von dem aus dem Michelin Le Mans Cup aufgestiegenen Luxemburger DKR Engineering-Team, dem Oregon Team und ein Wagen von der französischen M.Racing-Yvan Muller Racing-Mannschaft an den Start gebracht. Ligier baut auf die Einsatzteams von United Autosports, Euro-International und Inter-Europol Competition (alle 3 mit jeweils 2 Ligier JS P3 LMP3), sowie BHK Motorsport, Ultimate, RLR Motorsport, AT Racing, M.Racing-Yvan Muller Racing, Cool Racing, 360 Racing und der ebenfalls aus dem Michelin Le Mans Cup aufgestiegenen Ecurie Ecosse Nielsen-Team.

Damit hat es sich aber auch schon mit den Aufsteigern erledigt. Letzte Saison wurde noch vollmundig ein Liga-System für die LMP3 verkündet nach dem die 5 schlechtesten Mannschaften aus der ELMS in den Michelin Le Mans Cup absteigen und im Gegenzug die 5 besten Teams der 2-stündigen Rennserie in die ELMS aufsteigen dürfen. Nun sind weder die Teams von Motorsport 98, Graff Racing (gar nicht mehr in der LMP3- vertreten!) und Spirit of Race in der ELMS präsent, noch sind Oregon, Eurointernational, By Speed Factory, und Cool Racing in den Michelin Le Mans Cup verwiesen worden (Duqueine ist ja im Gegenteil nach der Übernahme des operativen Norma-Geschäfts nun in die LMP2 aufgestiegen) . Offensichtlich sind die lang kommunizierten Vorstellungen der ACO-Organisatoren den finanziellen Realitäten der Teams und Piloten nicht lange gewachsen gewesen. Erfreulich ist dagegen das mit dem zweiten von Paul Scheuschner und Hendrik Still pilotierten Inter-Europol Competition Ligier JS P3 LMP3 ein zusätzliches rein deutsch besetztes Auto in der Klasse antritt.

Eher in Grenzen hält sich hingegen der Zuwachs in der GTE-Klasse die mit 6 Autos – 3 Porsche und 3 Ferrari – um ein Auto anwächst. Proton Competition rüstet auf einen zweiten Porsche für die ELMS auf. Zusätzlich bringt die italienische Ebimotors-Mannschaft, die als Sieger der GT3-Wertung des Michelin Le Mans Cup in die ELMS aufsteigt, einen dritten Porsche an den Start. Die Ferraris werden von der letztjährigen Meistermannschaft JMW-Motorsport, Spirit of Race und Krohn Racing (die beiden Letzten vertrauen wieder auf AF Corse als Einsatzteam) an den Start gebracht. Vergeblich sucht man hingegen ein Aston Martin-, Corvette- oder Ford-Einsatzteam in der europäischen Serie. Sowohl TF Sport als auch Beechdean werden für die FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Superseason gerüchtelt. Eine Info die der ACO spätestens morgen im Verlaufe seiner offiziellen Pressekonferenz bestätigen wird.

Zusammenfassend muss man sagen das trotz des attraktivens Feldes die Anziehungskraft der ELMS auf die deutsche Rennszene weiter überschaubar ist. Mit dem unter polnischer Nennung antretenden Inter-Europol-Team – mit Keese Motorsport als operationellem Einsatzteam – und Proton Competition starten gerade mal 2 Mannschaften mit deutschem Hintergrund in der Meisterschaft. Für dien Langstreckensport stehen den hiesigen Teams jede Menge preiswerterer und kundenorientierterer Alternativen (Blancpain GT Serien Endurance Cup , VLN Langstreckenmeisterschaft, 24 Stunden-Serie) zur Verfügung denen der ACO lediglich die Aussicht auf eine kostenintensive Teilnahme beim 24 Stunden Rennen von Le Mans entgegen halten kann. Immerhin plant eine weitere deutsche GT3-Mannschaft noch dieses Jahr den Einstieg in die LMP2. Und ein ehemaliges GT-Masters und VLN-Team ist dem Vernehmen nach an einem Einstieg in die LMP3 interessiert.

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