Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mit einem Feld von 37 Wagen und damit einem mehr als beim Saisonauftakt in Sebring tritt die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft an diesem Wochenende zu ihrer 2.Runde in Spa-Francorchamps an. 19 Prototypen (4 LMH & 15 LMP2) und 18 GTE (5 Pro & 13 Am) werden am Samstag für das Rennen erwartet. Das zusätzliche Auto ist dabei der GR Racing Porsche von Pilot Michael Wainwright und seine Co-Piloten Ben Barker und Riccardo Pera, die bedingt durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs die Auftaktrunde auslassen mussten.
Neben der verspäteten Premiere des Porsches gibt es aber auch einige Fahrerumbesetzungen in 3 Klassen zu vermelden , wobei 7 Teams davon betroffen sind. In der LMH-Klasse hat im Glickenhaus 007 LMH Pipo Derani den Sitz von Ryan Briscoe übernommen. In der LMP2-Klasse hat Sebastian Bourdais im seinen von Mike Rockenfeller im Vector Sport Oreca in Sebring warm gehaltenen Sitz übernommen. Alexander Lynn übernimmt Paul di Restas Sitz im #23 United Autosports Oreca. Im Inter-Europol Competition Oreca ist Alex Brundle wieder von seiner Covid-Infektion genesen und kann nun dort ins Steuer greifen. Im ARC Bratislava-Oreca aus der Pro-Am-Klasse wird der Niederländer Bent Viscaal den Sitz von Matthias Beche einnehmen.
Während es in der GTE-Pro-Klasse bei allen 5 Besatzungen bleibt, vermeldet die GTE-Am Klasse 2 Umbesetzungen. Der Portugiese Henrique Chavez nimmt im TF Sport Aston Martin Florian Latorres Sitz ein. Und im #88 Porsche wird der Belgier Jan Heylen den in Sebring noch engagierten Julian Andlauer ersetzen.
Die ersten Sessions in Spa-Francorchamps starten bereits morgen, wobei vor der ersten WEC-Session um 15.30 Uhr bereits die diversen Porsche Carrera Cups aus Deutschland, Frankreich und Benelux im Rahmenprogramm zum Einsatz kommen. Das Qualifying der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird am Freitag ab 18.20 Uhr absolviert. Das Rennen startet am Samstag um 13 Uhr.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Prototypen diverse
Mit einer gemischten Bilanz absolvierte Reiter Engineering die Premiere des Prototype Cup Germany in Spa-Francorchamps. Das Fahrerduo Florian Janits und Eike Angermayr begann den ersten Lauf am Samstag nach einer guten Vorstellung von Janits im Qualifying von der Pole aus und konnte das Rennen am Ende auf Platz 3 mit einem Podiumsergebnis beenden. Rennen 2 endete dagegen nach nur 2 Runden im Kiesbett der Pif-Paf-Kurve. Weil beim Bergen des Ligier JS P320 LMP3 der Mannschaft das Bergungsfahrzeug einen Getriebeschaden erlitt, zeichnete man indirekt auch noch für die erste rote Flagge der Seriengeschichte verantwortlich.
Geleitet wurde der Einsatz vor Ort nicht etwa von Hans Reiter sondern seiner Tochter Sabrina, da Reiter Sr. wegen anderer Renneinsätze im Einsatz war. „Unser LMP3-Engagement ist nicht etwa nur ein Testeinsatz sondern wir haben diesen als langfristiges Programm im Auge. Die LMP3-Szene wächst im Augenblick und wir sind mit dem Ligier ja nicht nur hier in der deutschen Serie sondern auch im Michelin Le Mans Cup mit dem Duo Freddie Hunt und Mads Siljehaugg unterwegs. Über das LMC-Engagement werden wir unter anderem dieses Jahr auch im Rahmenprogramm der 24h von Le Mans starten. Das ist sogar langfristig unser Ziel wieder nach Le Mans zurückzukehren. Über die LMP3 können wir da erste Verbindungen knüpfen.“
Auch wenn Sabrina Reiter hier bezüglich weiterer Nachfragen sich eher schmallippig zeigte, scheint im Hause Reiter das Interesse an den Prototypen allgemein und an Le Mans im Speziellen derzeit besonders hoch zu sein. Schon im vergangenen Jahr hatte Hans Reiter in einem Interview uns gegenüber Interesse an der LMP3-Szene geäussert. Zudem tun sich in Le Mans in den kommenden Jahren dank der anstehenden Regelementsänderungen einige interessante Optionen auf. Damit würde die Mannschaft aus Kirchanschöning ein Comeback an der Sarthe anstreben, nachdem man 2006 bereits als Einsatzteam des JLOC-Lamborghini Murcielago-Teams erste Erfahrungen noch in der GT1-Klasse gesammelt hatte.
„Nach Möglichkeit werden wir versuchen das LMP3-Programm als neue Kundensport-Säule weiter auszubauen. Es gibt derzeit ein auch für uns spürbar wachsendes Interesse von Kundenpiloten die sich mit einem LMP3 engagieren wollen, zumal diese Wagen derzeit billiger wie ein GT3 sind. Vielleicht bauen wir das Programm in Kürze auch auf ein zweites Fahrzeug aus.“ teilte uns Sabrina Reiter abschliessend mit.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Prototypen diverse
Vor einer Woche absolvierte der Prototype Cup Germany-sein Debüt im Rahmen der 12h von Spa-Francorchamps der Creventic-Serie. Zwar starteten auf dem ersten Blick nur 11 Wagen – doch die kamen von 11 verschiedenen Teams und diese hatten zumeist alle eine Vergangenheit in der ACO-Rennszene. 3 verschiedene Hersteller, Teams aus 7 Ländern (Deutschland, Luxemburg, Belgien England, Litauen, Polen, Finnland), ein nicht minder internationales Fahrerfeld und eng Zweikämpfe um die Podiumspositionen. Die Zuschauer bekamen trotz des scheinbar mageren Feldes eine ordentliche Show geboten.
Guido Quirmbach – als Fachbereichsleiter Automobil-Rundstreckensport von Seiten des ADAC einer der Verantwortlichen für die Serie – ordnete für uns die Auftaktveranstaltung ein: „Wichtig war zuerst einmal das wir mit der Serie gestartet sind. Das hatten uns viele Seiten nicht zugetraut. Wenn man zudem bedenkt das es einige Schwierigkeiten bezüglich des Termins gab – wir hatten 3 Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen der deutschen Rennszene – und sich in Erinnerung ruft das die Teams jeweils nur mit einem Auto präsent waren, dann wird klar welche Perspektiven sich für die kommenden 4 Läufe ergeben. Viele der Mannschaften sind auf der Suche nach Besatzungen um weitere Autos zu besetzen. Und es gibt weitere Teams die wegen der NLS-Runde oder ihrem Engagement im ADAC-Paket ihre LMP3 nicht hier an den Start bringen konnten.“
Bedauern war angesichts der Starterzehl über das Ausbleiben der aus dem BeNeLux-Bereich erwarteten CN-Teams zu vernehmen. „Wir hatten im Vorfeld mit mehreren Mannschaften Kontakt von denen jedoch nun keine hier am Start ist. Ehrlich gesagt hatten wir wegen des all zu verschiedenen Performance-Fensters die CN nur für diese Saison hier und in eingebremster Form vorgesehen. Es soll aber in der kommenden Saison neben den LMP3 auch eine weiter Klasse für schwächere Prototypen wie dem Ligier JS P4 oder dem neuen Nova-Prototyp von Norma geben. Diese passen dann sicher besser in das Leistungsgefüge der Serie bei dem die LMP3 die Top-Klasse bilden soll.“
Das die CN nicht leistungsequivalent eingestuft werden sollten sondern unterhalb der LMP3 hatte neben den Vorgaben des ACO noch andere Gründe, die Quirmbach an einem weiteren Beispiel erläuterte.
„Wir hatten im Vorfeld auch Anfragen von Teams die noch ältere LMP3 – wie etwa dem Ligier JS P3 LMP3 oder dem Norma M30 LMP3 - einsetzen wollten. Wir haben uns jedoch dagegen entscheiden müssen diese Autos zuzulassen. Das hat den simplen Grund das es für diese Autos von Seiten Orecas - die den Motorservice machen – oder von Seiten der Hersteller keine Serviceteile mehr gibt. Dort müssen die Teilnehmer sich sämtliche Ersatzteile aus anderen, nicht homologierten Quellen besorgen. Eine technische Konformitäts-Kontrolle solcher Autos ist streng genommen nicht möglich wenn zum Beispiel in jedem Auto andere Radlager verbaut worden sind. Das wird um ein vielfaches einfacher wenn die Teilnehmer mit aktuellen Autos kommen und alle Teile gleich sind. Daher sind nur die aktuellen Wagen zugelassen was unter den professionellen Teams durchweg Zustimmung gefunden hat, weil man so eine versteckte kostenintensive Entwicklung im Ansatz verhindert.
Bei den CN hätte man die selbe Situation wie mit den älteren LMP3. Auch hier sind die Teams mittlerweile auf Eigenentwicklungen bei den Ersatzteilen angewiesen. Daher sind wir eigentlich auf der sicheren Seite wenn wir die Autos auf aktuelle Modelle limitieren und dies auch für eine eventuelle kleinere Klasse so vorsehen.“