24h Qualifyers 2022 - BMW & AMG siegen

qualifyers1Am vergangenen Wochenende fand am Nürburgring der erste Aufgalopp im Vorfeld der 50.ten Ausgabe des 24 Stunden Rennen am Nürburgring statt. Bei den beiden 3 stündigen Rennen der 24h Qualifyiers wurden offiziell weitere Positionen für das Top-30 Qualifying des 24h Klassikers vergeben. De Facto dürfte der Event jedoch angesichts voller und sich überschneidender Rennkalender seinen eigentlichen Zweck eher als Permitveranstaltung für ausländische Piloten und Testrennen im Vorfeld des Klassikers für die designierten Teilnehmerteams erfüllt haben. Kurzum: auch wenn eine gute Show geboten wurde war der sportliche Wert eher zweitrangig. Funktionstests unter Rennbedingungen standen im Vordergrund und diese bedingten durch den gegebenen Rennspeed dann doch so manche Abflüge.

Die beiden getrennt gewerteten 3 stündigen Rennen am Samstag und Sonntag nahmen dann 87 bzw. 81 Teilnehmer unter die Räder. Im Rennen am Samstag abend, das in die Nacht hinein führte, dominierten zunächst die neuen BMW M4-GT3: das BMW Junior-Trio Daniel Harper,Max Hessse und Neil Verhagen kam am Ende 10s vor dem anfänglich führenden ROWE Racing M4 von Philipp Eng Augusto Farfus und Nick Yelloly ins Ziel. Platz 3 belegte dahinter der GetSpeed Performance AMG GT3 von Maro Engel, Jules Gounon und Daniel Juncadella, die sich nur knapp vor dem zweiten ROWE Racing M4 von Catsburg/Wittmann/van der Linde behaupten konnten. 22 Wagen kamen am Samstag abend in der Nacht in der Führungsrunde ins Ziel. 74 der 87 gestarteten Teams wurden am Ende abgewunken.

qualifyers2Nach einer leichten BoP-Anpassung am Sonntag relativierte sich die BMW-Überlegenheit vom Vortag. Als am Sonntag abgewunkjen wurde hatte der #3 GetSpeed Performance Mercedes AMG GT3 von Adam Christodoulou, Fabian Schiller und DTM-Champion Maximilian Götz die Haube vorne. 24s dahinter kamen die am Vortag noch siegreichen BMW-Junioren ins Ziel, gefolgt vom nur 1s dahinter gewerteten Lionspeed by Car-Collection Audi R8 LMS GT3 von Christopher Mies , Patrick Kolb und Mattia Drudi, die sich nur knapp vor dem zweiten Car-Collection Audi von Haase/Niederhauser durchsetzen konnten. Am Sonntag kamen 67 der 81 Starter in Wertung an. Davon lagen am Ende 17 Autos in der Führungsrunde.

Die im vergangenen Winter auf weiteren Bereichen neu asphaltierte Strecke schraubte das Geschwindigkeitslevel um weitere Punkte nach oben. Angesichts einen neuen Qualifying-Rekords von Nick Yelloly von 8:08.421 dürfte die alte Rekordzeit von Kevin Estre von 8:09.105 (2018 im Manthey Porsche) nur Bestand haben wenn die Wetterverhältnisse am Freitag abend in 3 Wochen ungünstig ausfallen.

Das gestiegene Tempo hatte aber leider einige schmerzhafte Abflüge in den beiden Rennen zur Folge. Schon im Vorfeld erwischte es Manuel Metzger, der im Pflnzgarten mit seinem AMG so heftig einschlug das er sich eine Brustwirbelfraktur zuzog. Auch beide Falken-Porsches blieben am Wochenende nicht von Unfällen verschont. Audi verlor gegen Ende des ersten rennens 2 R8 durch Leitplankenkontakte im einsetzenden Regen (wobei beide am Folgetag wieder starten konnten) dafür gab es für einen der True Racing KTM GT2 einen heftigen Abflug auf der Döttinger Höhe zu Beginn des 2. Rennens zu verbuchen. Schlisslich musste auch der Octane 126 Ferrari gegen Rennmitte einen Unfall verbuchen.

Bis zum Rennen in 3 Wochen dürften (vielleich abgesehen von Metzger – gute Besserung von dieser Stelle aus!) alle Blessuren verheilt und repariert sein von daher dürfte einer würdigen Jubiläumsausgabe der 24h nichts im Wege stehen.

2. WEC-Runde 2022 in Spa

Mit einem Feld von 37 Wagen und damit einem mehr als beim Saisonauftakt in Sebring tritt die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft an diesem Wochenende zu ihrer 2.Runde in Spa-Francorchamps an. 19 Prototypen (4 LMH & 15 LMP2) und 18 GTE (5 Pro & 13 Am) werden am Samstag für das Rennen erwartet. Das zusätzliche Auto ist dabei der GR Racing Porsche von Pilot Michael Wainwright und seine Co-Piloten Ben Barker und Riccardo Pera, die bedingt durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs die Auftaktrunde auslassen mussten.

Neben der verspäteten Premiere des Porsches gibt es aber auch einige Fahrerumbesetzungen in 3 Klassen zu vermelden , wobei 7 Teams davon betroffen sind. In der LMH-Klasse hat im Glickenhaus 007 LMH Pipo Derani den Sitz von Ryan Briscoe übernommen. In der LMP2-Klasse hat Sebastian Bourdais im seinen von Mike Rockenfeller im Vector Sport Oreca in Sebring warm gehaltenen Sitz übernommen. Alexander Lynn übernimmt Paul di Restas Sitz im #23 United Autosports Oreca. Im Inter-Europol Competition Oreca ist Alex Brundle wieder von seiner Covid-Infektion genesen und kann nun dort ins Steuer greifen. Im ARC Bratislava-Oreca aus der Pro-Am-Klasse wird der Niederländer Bent Viscaal den Sitz von Matthias Beche einnehmen.

Während es in der GTE-Pro-Klasse bei allen 5 Besatzungen bleibt, vermeldet die GTE-Am Klasse 2 Umbesetzungen. Der Portugiese Henrique Chavez nimmt im TF Sport Aston Martin Florian Latorres Sitz ein. Und im #88 Porsche wird der Belgier Jan Heylen den in Sebring noch engagierten Julian Andlauer ersetzen.

Die ersten Sessions in Spa-Francorchamps starten bereits morgen, wobei vor der ersten WEC-Session um 15.30 Uhr bereits die diversen Porsche Carrera Cups aus Deutschland, Frankreich und Benelux im Rahmenprogramm zum Einsatz kommen. Das Qualifying der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird am Freitag ab 18.20 Uhr absolviert. Das Rennen startet am Samstag um 13 Uhr.

Reiter Engineerings LMP3-Einstieg

reiterligierMit einer gemischten Bilanz absolvierte Reiter Engineering die Premiere des Prototype Cup Germany in Spa-Francorchamps. Das Fahrerduo Florian Janits und Eike Angermayr begann den ersten Lauf am Samstag nach einer guten Vorstellung von Janits im Qualifying von der Pole aus und konnte das Rennen am Ende auf Platz 3 mit einem Podiumsergebnis beenden. Rennen 2 endete dagegen nach nur 2 Runden im Kiesbett der Pif-Paf-Kurve. Weil beim Bergen des Ligier JS P320 LMP3 der Mannschaft das Bergungsfahrzeug einen Getriebeschaden erlitt, zeichnete man indirekt auch noch für die erste rote Flagge der Seriengeschichte verantwortlich.

Geleitet wurde der Einsatz vor Ort nicht etwa von Hans Reiter sondern seiner Tochter Sabrina, da Reiter Sr. wegen anderer Renneinsätze im Einsatz war. „Unser LMP3-Engagement ist nicht etwa nur ein Testeinsatz sondern wir haben diesen als langfristiges Programm im Auge. Die LMP3-Szene wächst im Augenblick und wir sind mit dem Ligier ja nicht nur hier in der deutschen Serie sondern auch im Michelin Le Mans Cup mit dem Duo Freddie Hunt und Mads Siljehaugg unterwegs. Über das LMC-Engagement werden wir unter anderem dieses Jahr auch im Rahmenprogramm der 24h von Le Mans starten. Das ist sogar langfristig unser Ziel wieder nach Le Mans zurückzukehren. Über die LMP3 können wir da erste Verbindungen knüpfen.“

Auch wenn Sabrina Reiter hier bezüglich weiterer Nachfragen sich eher schmallippig zeigte, scheint im Hause Reiter das Interesse an den Prototypen allgemein und an Le Mans im Speziellen derzeit besonders hoch zu sein. Schon im vergangenen Jahr hatte Hans Reiter in einem Interview uns gegenüber Interesse an der LMP3-Szene geäussert. Zudem tun sich in Le Mans in den kommenden Jahren dank der anstehenden Regelementsänderungen einige interessante Optionen auf. Damit würde die Mannschaft aus Kirchanschöning ein Comeback an der Sarthe anstreben, nachdem man 2006 bereits als Einsatzteam des JLOC-Lamborghini Murcielago-Teams erste Erfahrungen noch in der GT1-Klasse gesammelt hatte.

„Nach Möglichkeit werden wir versuchen das LMP3-Programm als neue Kundensport-Säule weiter auszubauen. Es gibt derzeit ein auch für uns spürbar wachsendes Interesse von Kundenpiloten die sich mit einem LMP3 engagieren wollen, zumal diese Wagen derzeit billiger wie ein GT3 sind. Vielleicht bauen wir das Programm in Kürze auch auf ein zweites Fahrzeug aus.“ teilte uns Sabrina Reiter abschliessend mit.

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