Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Italienische GT & Prototypen
Das Teilnehmerfeld des Italienischen Prototypen-Championnats war 2008 nicht immer so gut besetzt wie in den Jahren zuvor – bei vier von neun Saisonrennen gingen weniger als 20 Wagen an den Start. Anders als in den letzten Jahren dominierten statt den Osella und Lucchini zwei Fahrzeuge einer französischen Marke: Davide Uboldi (fünf Siege) und Franco Ghiotto (vier Siege) gewannen mit den Norma M20 Evo-BMW des WRC-Teams alle Läufe der Saison. Trotzdem blieb der Titelkampf bis zum Schluss spannend - erst beim letzten Rennen konnte sich Uboldi durchsetzen und mit einem Punkten Vorsprung die Meisterschaft sichern.
Bemerkenswert war auch der dritte Gesamtrang von Claudio Francisci im einzigen Tiga-BMW des Feldes. Erst hinter Jacopo Facchioni (Ligier-Honda) folgte Marco Jacoboni als Fünfter und somit bestplatzierter Lucchini-Fahrer in der Punktetabelle. Noch schlechter lief es für Osella – Maurizio Arfe konnte nur Rang 8 im Endklassement erreichen. Über das viel versprechende Debut des Lobart LA 01-BMW beim Saisonfinale der C.I.P. haben wir zuletzt berichtet – hier scheint sich ein künftig ernst zu nehmender Gegner für die etablierten Chassis-Hersteller präsentiert zu haben.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
In einer Reaktion auf die aktuelle Wirtschaftslage und auf Bitten mehrerer Teams hat der ACO als Kosten reduzierende Massnahme für 2009 den traditionellen Le Mans Testtag gestrichen. Dieser wurde bislang dafür genutzt, den eingeladenen Teams zwei oder drei Wochen vor dem Rennen erste Abstimmungtests auf dem Circuit La Sarthe zu ermöglichen. Die Teilnahme an der in diesem Jahr für den 31.Mai anberaumten freien Trainingssession war bislang obligatorisch. Nun müssen die Teams erst am Montag dem 8. Juni 2009 zur technischen Abnahme erscheinen.
Mit der Streichung des Testtags entfällt für die meisten Teams zumindest ein Anreisevorgang und die Kosten für ein Wochenende. Im Gegenzug werden gerade die Konstrukteure neuer Autos wohlmöglich mit dem Handicap leben müssen, ihre Wagen erst am Rennwochenende erstmals auf La Sarthe abstimmen zu können. Fehlkonstruktionen im Fahrwerksbereich können so nicht mehr zurecht gerückt werden, wie es in den bisherigen Jahren möglich war. Auch die Rookie-Test (zehn Pflichtrunden für Le Mans Neulinge) und die Sprit-ökonomischen Abstimmungen werden nun auf den freien Trainingsmittwoch konzentriert. Somit sagen Insider schon eine Steigerung des Unterhaltungswertes der Le Mans Qualifying-Sessions am Donnerstag vor dem Rennen voraus.
Auch in der Le Mans Serie sind Änderungen zur Kostenreduzierung etabliert worden. So soll das Format der Wochenenden so geändert werden, dass diese auf drei statt vier Tage verkürzt werden. Die technische Abnahme der Autos wird auf den Freitag gelegt. Wohlmöglich werden dafür auch eine oder zwei der freien Trainingssitzungen geopfert werden – die Pressemitteilung des ACO bleibt in dieser Richtung offen.
Die Absage des Testtages ist auf Sicht des ACO keine einschneidende Änderung, da dieser nicht immer Teil des Kalenders war. Erstmals wurde er 1959 eingeführt, und schon einmal – 1975 – aus wirtschaftlichen Gründen wieder gestrichen. Damals war die erste Benzinkrise Auslöser für die Massnahme. 1986 und 87 führte der ACO wieder vorübergehend einen Testtag ein, machte ihn aber 1993 erst wieder zum festen Bestandteil der Veranstaltung. Damals wurde er noch zu Qualifikationszwecken für die Hinterbänklerteams genutzt, aber in den letzten Jahren wandelte er sich zunehmend zur reinen Testsession und rückte immer näher an das eigentliche Renndatum heran. Ob nun auch in diesem Zusammenhang der just bekannt gegebene LMS-Kalender mit seinen zwei Testsessions – eine davon auf dem Circuit Bugatti in Le Mans – eine Straffung erfahren wird, werden die nächsten Wochen zeigen müssen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Sonstige GT
Alexander Frei – schweizer Privatier und 2004 LMP2-Champion der LMES auf einem Courage – hatte 2008 ein Jahr Auszeit vom Motorsport genommen. Für 2009 plant der langjährige Courage-Kundenpilot, der 2007 zuletzt ein eigenes Auto einsetzte, zumindest eine Rückkehr in die Markenpokalszene. Wie bereits berichtet lanciert Lamborghini die neue Blancpain Lamborghini Super Trofeo, eine Meisterschaft für Privatpiloten und Profis, ähnlich der ehemaligen Lamborghini GTR Supertrophy. Für Frei bot sich die Gelegenheit den dafür umgebauten Gallardo in Vallelunga zu testen.
„Das Auto fühlt sich sehr gut an, hat viel Power - ein echter Lamborghini eben. Dank dem 4-Rad-Antrieb ist das Fahrzeug sehr stabil in den Kurven und bietet viel Traktion. Fahrspass im Regen ist garantiert. Meiner Meinung nach auf jeden Fall das zur Zeit interessanteste und sicher auch das schnellste Markencup-Fahrzeug.“