Der Algarve-Motorpark scheint nur wenig Chancen zu haben, sich als populärer Veranstaltungsort für den FIA-GT4 Europacup zu empfehlen. Auch in diesem Jahr wagten nur elf Teams die weite und kostenintensive Anreise an den Südwestzipfel Europas, um sich um die Meisterschaftspunkte zu duellieren. Am ehesten lohnte sich die Anreise für den Niederländer Paul Meijer (Bild Mitte). Der Rhesus RacingAston Martin Vantage GT4-Pilot errang mit einem Sieg in Lauf 1 und dem zweiten Platz in Lauf 2 vorzeitig den Titel des Europacup-Siegers in der derzeit hochrangigsten GT4-Serie. Damit ist er nach Joe Osborne (2009) und Eric de Doncker (2008 & 2007) der dritte Meister der seit vier Jahren bestehenden Serie. Auch das Rhesus Racing Team erzielte genügend Punkte zum vorzeitigen Gewinn der Teamwertung. Somit konnte sich die Mannschaft der traditionellen Meisterfeier im Pool der Rennstrecke anschliessen.
In Lauf 1 am vergangenen Samstag folgten Meijer Ginetta-Pilot Matt Nicoll-Jones und RJN Motorsport-Nissan-Pilot Jordan Tresson auf das Podium. In Rennen 2 siegte Meijers bisheriger schärfster Verfolger Michael Mallock, während Nicoll-Jones Rang 3 belegte. Bei den Supersports teilten sich die Meisterschaftskonkurrenten Giudici auf Lotus und Ladas / Veltman auf KTM die Siege, wobei Gianni Giudici zwei Punkte mehr an der Algarve erzielen konnte und nun mit neun Zählern Vorsprung die beiden letzten Rennen in Magny-Cours am 17. Oktober unter die Räder nehmen kann.
Christian Hohenadel und Daniel Keilwitz sind die Champions der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft. Damit kommen zum zweiten Mal in Folge die Champions der internationalen Serie aus Deutschland, nachdem im letzten Jahr Christopher Haase und Christopher Mies den Titel errangen. In den beiden Rennen an der Algarve in Portugal fuhren Hohenadel und Teamkollege Daniel Keilwitz mit ihrer Callaway Competition-Corvette Z06.R GT3 auf einen zweiten Platz und stellten den vorzeitigen Titelgewinn im Rennen am Sonntag standesgemäß mit einem Sieg sicher.
Einen Tag vor seinem 34. Geburtstag sicherte sich der Corvette-Pilot Hohenadel in Portimao vorzeitig den Europameistertitel und machte sich so selbst das schönste Geschenk. „Das ist mein bisher wichtigster Titel in Motorsport! Mein Teamkollege und mein Team haben nicht nur an diesem Wochenende, sondern bereits in der kompletten Saison einen perfekten Job gemacht.“ Die Callaway-Crew bedankte sich bei Hohenadel und Keilwitz nach dem Rennen auf ihre Weise und warf die neuen Europameister nach der Sektdusche auf dem Podium erst einmal zur Abkühlung in den Pool im Fahrerlager von Portimão.
In beiden Rennen in Portugal fuhr das Duo taktisch klug und überlegt. Am Samstag übernahm Hohenadel die Corvette von Keilwitz auf Platz 2 liegend und brachte diesen Rang sicher ins Ziel. Im Rennen am Sonntag lag Hohenadel in der Startphase kontrolliert auf dem achten Platz und schonte seine Reifen. „Ich habe gesehen, dass die Gegner um mich herum ganz schön ihre Reifen ruiniert haben. Obwohl ich etwas schneller als die vor mir Fahrenden war, habe ich die Reifen geschont. Denn ich wusste, dass Daniel in der zweiten Rennhälfte dann alle Chancen hat, denn er kann sehr gut mit gebrauchten Reifen umgehen.“ Keilwitz machte dann mit einer starken Performance in seinem Stint den Titelsack zu. „Das ist heute mein erster Titel im Autosport. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir es wirklich geschafft haben. Die Reifen waren noch sehr gut am Schluss. Das nächste Ziel für uns ist nun, für Callaway beim Finale in Zolder am 10. Oktober die Teamwertung zu gewinnen.“
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Maurizio Mediani (Vittoria Competizione-Ferrari F430 GT2) gewann den ersten GT Sprint-Lauf auf dem HTTT Paul Ricard vor Cedric Sbirrazzuoli (AF Corse-Ferrari F430 GT2; +13,323s), Glauco Solieri (Edil Cris-Ferrari F430 GT2; +41,908s) und dem Debütanten Daniele Perfetti (Seminole Racing-Porsche 997 RSR, Bild; +43,088s). Im zweiten Rennen siegte Niki Cadei (AF Corse-Ferrari F430 GT2) vor Perfetti (+1:03,960), Alessandro Bonetti (Vittoria Competizione-Ferrari F430 GT2; +1:10,137) sowie Solieri (+1:11,173).
Durch diese Resultate wurde es der Spitze der Gesamtwertung vor dem Saisonfinale am 10.10. in Vallelunga eng: Mediani / Bonetti (167) führen vor Cadei / Sbirrazzuoli (166), mit deutlichem Abstand folgt Solieri (103).
Dabei hatte es nach dem Start zunächst nicht nach einem Erfolg ausgesehen. Hohenadel fiel auf von P3 auf P8 zurück, während vorne ein Marc VDS-Ford GT3, ein Audi des Sainteloc-Phoenix-Teams und der am Vortag siegreiche Prospeed Competition-Porsche von Marco Holzer die Pace machten. Mike Parisis und Joachim Lambottes Graff Racing-Corvette steckte gegen Rennbeginn jedoch im Ende des Mittelfeldes fest, so dass sich ein vorzeitige Entscheidung der Meisterschaft zu diesem Zeitpunkt bereits andeutete. Bis zum Beginn der Boxenstopp-Phase musste Hohenadel noch einen Platz hergeben. Dies tat er allerdings mit taktischer Umsicht, um die Reifen für Partner Keilwitz zu schonen. Vorab war einer der Chad Racing-Ferraris von Pilot Diego Alessi nach einem unnötigen Dreher in den Kies ausgefallen.
Eine Viertelstunde vor dem Rennende spitzten sich die Ereignisse zu, als der führende VDS-Ford von Gael Lesoudier und der Prospeed Competition-Porsche von Paul van Splunteren in der Hairpin kollidierten. Der Sainteloc-Audi von Gregory Guilvert übernahm für eine Runde die Führung, drehte sich aber seinerseits in der Hairpin unbedrängt von der Strecke. Die Titelentscheidung fiel zehn Minuten vor dem Rennende, als die Graff-Racing Corvette mit einem Reifenplatzer im Kies strandete. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Daniel Keilwitz bereits auf P3 verbessert. Beide vor ihm plazierten Wagen, ein Schubert-BMW und der Prospeed-Porsche bekamen noch Probleme mit ihren Reifen. Am Ende kreuzte Keilwitz die Ziellinie als Sieger mit 6s Vorsprung vor dem Porsche und dem United Autosports-Audi #23 von Bell / Brown.
Nick Tandy hat am vergangenen Wochenende in der Motorsport Arena Oschersleben den achten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland dominiert. Er war in den freien Trainingssitzungen der Schnellste, holte die Pole-Position, fuhr die schnellste Rennrunde und gewann das vorletzte Saisonrennen mit 5,8s Vorsprung. Mit Saisonsieg #5 hat der Brite vom Team Konrad Motorsport seine Chancen gewahrt, beim Finale in vier Wochen in Hockenheim den prestigeträchtigen Meistertitel zu erringen. Nachdem Tabellenführer Nicolas Armindo als Zweiter über die Ziellinie fuhr, verringerte sich der Abstand zwischen dem Franzosen vom Team Hermes Attemto Racing und seinem britischen Verfolger vor dem letzten Saisonlauf mit 126 zu 121 Punkten auf nur mehr fünf Zähler.
Für Tandy war nur die erste von 22 Rennrunden kritisch, als Gaststarter René Rast – frisch gebackener Porsche Mobil1 Supercup-Champion - versuchte, den Spitzenreiter zu attackieren. Nachdem der Steyerberger aber noch im ersten Umlauf wegen Kühlflüssigkeitsverlust aufgeben musste, hatte der Brite freie Fahrt. Das galt auch für Armindo, der vom vierten Startplatz aus bereits nach der ersten Runde Zweiter war und sich in der Folge leicht von Robert Renauer absetzen konnte. Für den Jedenhofener ging sein Traum in Erfüllung, in dieser Saison endlich noch einen Podiumsplatz zu holen. Nur am Schluss wurde es ungemütlich, als Sean Edwards näher kam. Mit einer halben Sekunde Vorsprung rettete Renauer P3.
Edwards bewies mit Rang vier erneut seine kämpferischen Qualitäten: Der Brite vom Team Deutsche Post by tolimit war nur als Siebter in den Sprint gestartet. Und obwohl Edwards nicht bei allen Rennen an den Start gegangen ist, hat er vor dem Finale Martin Ragginger von Platz fünf der Gesamtwertung verdrängt. Der Österreicher vom Team Schnabl Engineering verbuchte in Oschersleben eine weitere Nullrunde. Der neunte Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland – das Finale – wird am 17. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg ausgetragen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Beim zweiten Lauf in Brands Hatch setzten sich doch wieder die Favoriten durch: Raymond Narac / Patrick Pilet (IMSA Performance-Porsche 997 RSR; Bild) gewannen nach 31 Runden vor Pierre Kaffer / Alvaro Barba (AF Corse-Ferrari F430 GT2; +3,210s) und den Vortages-Siegern Lucas Guerrero / Max Wiser (Villois Racing-Aston Martin Vantage; +15,587s). Die Ränge 4 und 5 belegten Enrico Toccacelo / Raffaele Giammaria (Edil Cris-Ferrari F430 GT2; +27,451s) sowie Richard Lietz / Gianluca Roda (Autorlando-Porsche 997 RSR; +35,729s). Bestes Team aus der GTS-Klasse waren Lorenzo Bontempelli / Stefano Livio (Kessel Racing-Ferrari F430 Scuderia; +45,806s) als Gesamt-Sechste.
In der Punktetabelle konnten Kaffer / Barba (170) an diesem Wochenende ihren Vorsprung auf Lietz / Roda (144), Narac / Pilet (144) und Toccacelo / Giammaria (133) etwas vergrößern. Die nächste Runde der Serie findet Anfang Oktober in Monza statt, danach folgt noch das Saisonfinale Ende Oktober auf dem Circuit de Catalunya.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Für das Finale des ADAC-GT-Masters in der Motorsport Arena Oschersleben plant das Chrzanowski Racing Team den Einsatz von bis zu drei seiner Porsche in der Trophy-Klasse - dies teilte uns Teamchef Günter Chrzanowski am Nürburgring mit. Dort war die aus dem Porsche Sports Cup und der früheren GPC-Szene bekannte deutsche Mannschaft das einzige Team, das in der Wertung für Porsche-Cup-Fahrzeuge antrat.
Dem Vernehmen nach ist die Mannschaft, die schon in Hockenheim einen ersten Start in der Trophy-Wertung mit zwei Fahrzeugen unternahm, sehr angetan vom Umfeld der deutschen Top-GT3-Meisterschaft und lotet derzeit die Möglichkeiten aus, auch 2011 im Championnat wieder teilzunehmen.
Eines kann man dem Vitaphone Racing Team nach der überzeugenden Vorstellung an der Algarve (der Link führt zum Rennbericht) nicht vorhalten - mangelnden Kampfgeist. Die vierfache Meistertruppe aus der FIA-GT Meisterschaft scheint ihren Siegeszug trotz aller Balance-of-Performance- Bemühungen der FIA auch in der neu geschaffenen FIA-GT1 Weltmeisterschaft fortsetzen zu können. Schlüssel zum Sieg war dabei nicht der technische Vorteil der Maseratis sondern die Teamleistung. In beiden Läufen an diesem Wochenende fertigten die Mechaniker des Teams die beiden MC12 der Mannschaft schneller ab als die direkten Konkurrenten. Das - und die tadellose Vorstellung von Bartels / Bertolini - lässt die Mannschaft erneut der Konkurrenz enteilen.
Mittlerweile hat das Pilotenduo drei Meetings vor dem Ende der Meisterschaft mit 122 Zählern einen Vorsprung von 28 Punkten auf Matech-Ford-Pilot Thomas Mutsch (95). Weitere 15 Punkte dahinter schwinden die Meisterschaftchancen für Phoenix Racing-Pilot Marc Hennerici schon deutlich. Turner / Enge haben trotz einer erneut guten Vorstellung mit 56 Punkten Rückstand nur noch theoretische Titelchancen. Und auch in der Teamwertung führt Vitaphone Racing mit 152 Punkten klar vor Reiter Engineering (109). Zumindest diese Wertung könnte man beim nächsten Meeting in Navarra in einem Monat schon mal mit dem ersten Matchball des Jahres einsacken.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Schon in den Qualifyings hatte sich abgezeichnet, dass der GT2-Aston Martin von Villois Racing (Bild) in Brands Hatch mit den Ferrari und Porsche der Top-Teams mithalten kann. Im ersten Rennen am Sonntag nutzten Max Wiser und Lucas Guerrero das Potentials des Wagens und holten ihren ersten GT-Open-Gesamtsieg. Zweite wurden Philipp Peter / Michal Broniszewski (Kessel Racing-Ferrari F430 GT2; +1,838s) vor Enrico Toccacelo / Raffaele Giammaria (Edil Cris-Ferrari F430 GT2; +7,567s). In der GTS-Wertung lagen zwei britische Mannschaften voran: Duncan Cameron / Matt Griffin (MTech-Ferrari F430 Scuderia; +22,652s / 4.) gewannen die Klasse knapp vor Peter Bamford / Alex Mortimer (RPM-Ford GT; +22,878s / 5.). Die Tabellenführer Pierre Kaffer / Alvaro Barba (AF Corse-Ferrari F430 GT2) wurden Sechste (bzw. Vierte der Super GT-Kategorie), die Porsche-Besatzungen Lietz / Roda (Autorlando-997 RSR) und Narac / Pilet (IMSA Performance-997 RSR) fielen nach Kollisionen aus.
Auch in Utah auf dem Miller Motorsports Park siegte Ganassi Racing und sicherte sich neben dem achten Sieg in dieser Saison die Meisterschaft für Fahrer, Team und die Hersteller Riley bzw. BMW.
Für das GARRA-Comeback hatte sich Dyson Racing mit Davy Jones und John McCutchen vorgenommen, den Wagen ins Ziel zu bringen und schafften ihr Soll ohne Zwischenfälle oder Probleme.
In der GT-Klasse siegte zum ersten Mal in dieser Saison Stevenson Motorsports mit dem Chevrolet Camaro.
Mehr zum Rennen auf GrandAm.de und ein Video mit den Rennhighlights bei GARRA.