Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der ACO hat nach dem 1000km-Rennen in Silverstone einen ersten Punktestand des Le Mans Interkontinental Cups (pdf-download) veröffentlicht. Wie anzunehmen führt Peugeot sowohl bei der Teamwertung wie auch bei der Herstellerwertung das Feld an. Audi hat aufgrund des Ausfalls des Wagens von Kristensen / McNish - der Schotte strandete nach kaum eine Rennstunde mit einem gebrochenen Differential - schon einen empfindlichen Rückstand nach dem Start in die drei Rennen umfassende Miniserie zu verzeichnen.
In der LMP2-Teamwertung wird Oak Racing knapp vor Mik Corse, der ehemaligen Racing Box-Mannschaft, geführt. Larbre Competition scheint mangels Konkurrenz in der GT1 vor einem ähnlichen Durchmarsch wie in der Le Mans Serie bei der GT1-Teamwertung zu stehen.
In der GT2 wird AF Corse vor Felbermayr-Proton und CRS-Racing geführt. Offiziell ist derzeit keine dieser Mannschaften für das Petit Le Mans gemeldet. Somit werden wahrscheinlich bei der kommenden Runde des Cups nur die in der ALMS fest eingeschriebenen Teams, wie Flying Lizzard Motorsport, Risi Competitione, Rahal Letterman Racing und Jaguar RSR Punkte für die Team- und Herstellerwertung einfahren können.
Nach 2006 kehrt Lucas Luhr für drei Läufe zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring wieder zurück in das Team von Olaf Manthey. Der Audi-Werksfahrer wird ab dem kommenden VLN-Lauf im Porsche 911 GT3 R Platz nehmen und zeigt sich auf seiner Homepage glücklich mit der Gelegenheit:
„Mein Arbeitgeber Audi hat mir dankenswerterweise eine Freigabe erteilt, damit ich in privaten Teams mit den Produkten der Konzernmarke Porsche antreten kann. Für mich ist es eine Rückkehr in eine alte Familie: Ich werde für das Team von Olaf Manthey aus Meuspath starten. Für seine Porsche-Mannschaft bin ich schon früher Langstreckenrennen gefahren. Zusammen mit drei weiteren Fahrern habe ich 2006 bereits die 24 Stunden Nürburgring für Olaf gewonnen. Auf dem Ring steuere ich den Porsche 911 mit der Startnummer #114. Das ist eine schöne Gelegenheit, für die ich mich bei Olaf sehr bedanken möchte.“
Der nächste Lauf zur VLN findet am Samstag, den 25. September statt.
Panoz plant nun doch das Debüt des neuen GT-Modells Abruzzi beim Petit Le Mans in zwei Wochen. Allerdings wird der Wagen ausserhalb der GT2-Wertung starten, da die Homologation des Modells aufgrund eines noch nicht existierenden Strassenmodells noch in der Schwebe ist. In der aktuellen Nennliste für den Event, die sich bis zum Rennen allerdings noch sicherlich ändern wird, sind sogar schon zwei Piloten für den Einsatz genannt, darunter ein alter Bekannter für Panoz aus dem deutschsprachigen Raum: Der Schweizer Benjamin Leuenberger soll neben dem Briten Ian James den Wagen für das Entwicklungsteam, das Team PTG, pilotieren.
Für Leuenberger markiert die Premiere mit dem Panoz Abruzzi eine Rückkehr zu Panoz nach sieben Jahren. Bereits 2003 startete Leuenberger in der ALMS und bei den 24 Stunden von Le Mans mit dem Panoz LMP1 Roadster. „Panoz hat mich 2003 in den Sportwagensport gebracht, mit einem Panoz bin ich auch erstmals in Le Mans gestartet. 2003 war ich der letzte Fahrer, der mit dem LMP1 gefahren ist und wurde damals in Road Atlanta Vierter im Gesamtklassement. Nun bin ich der Erste, der mit dem neuen GT2-Modell startet, ebenfalls in Road Atlanta. PTG arbeitet derzeit mit Hochdruck am Bau des Panoz Abruzzi, ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Tom Milner und seinem Team.“
Angetrieben wird der Abruzzi von einem 6,2 Liter V8-Sauger. Ergebnisse stehen bei der Rennpremiere des Abruzzi noch nicht im Vordergrund. „ Den Einsatz in Road Atlanta sehen wir als Testeinsatz für die kommende Saison. Das Auto wird erst knapp vor dem Rennen fertig, aber Don Panoz möchte es den Fans beim Highlight der ALMS nicht vorenthalten und Erfahrung für 2011 sammeln. Wir wollen Erfahrungen mit dem neuen Auto sammeln, unser Ziel ist es, das Rennen zu beenden und möglichst viel über das Auto zu lernen.“
Bei einer erfolgreichen Premiere in Road Atlanta plant das das Team PTG auch einen Einsatz bei den 6h von Zhuhai am 7. November in China. Allerdings sollte diese Ankündigung nicht überbewertet werden, denn wie bereits erläutert hat das Team bei der Fertigstellung des Rennfertigen Abruzzi noch eine gewaltige to-do-Liste abzuarbeiten. Eine erfolgreiche Entgegennahme der Zielflagge nach 10h Renndistanz beim PLM wäre derzeit - unabhängig von der erreichten Position - wie ein Sieg für das Team zu werten.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Nach zweieinhalb Monaten Sommerpause findet die International GT-Open-Serie am 18./19.09. auf der britischen Traditionsstrecke von Brands Hatch ihre Fortsetzung: In der Gesamtwertung haben sich nach fünf von acht Saisonrunden Pierre Kaffer / Alvaro Barba (AF Corse-Ferrari F430 GT2; 144 Punkte), Richard Lietz / Gianluca Roda (Autorlando-Porsche 997 RSR; 136), Raymond Narac / Patrick Pilet (IMSA Performance-Porsche 997 RSR; 122) und Enrico Toccacelo / Raffaele Giammaria (Edil Cris-Ferrari F430 GT2; 109) als Favoriten auf den Titel etabliert.
Die Entry-Liste für Brands Hatch umfasst 25 Wagen: In der Super GT-Kategorie sind sieben Ferrari F430 GT2, je ein Porsche 997 RSR von Autorlando bzw. IMSA Performance und der Villois Racing-Aston Martin Vantage (Bild) genannt. Bei den GTS bestehen zwei Drittel des Klassen-Feldes aus vier Ferrari F430 Scuderia sowie je zwei Porsche 911 GT3 R, Aston Martin DBRS9 und Marcos Mantis. Hinzu kommen je ein Audi R8 LMS, Dodge Viper Competition Coupe, Ford GT, Lamborghini Gallardo GT3 und Mosler MT900 GT3.
Am kommenden Wochenende startet die FIA-GT1 Weltmeisterschaft in Portimao zu ihrer siebten von zehn Runden. Der eigentlich als Europa-Finale geplante Lauf ist nun doch - nach der Absage der Runde in südafrikanischen Durban (wir berichteten) - der vorletzte Lauf in der alten Welt. Erst nach der Runde auf dem neuen spanischen Kurs von Navarra wird sich der Tross der FIA-GT1 Weltmeisterschaft auf den Weg nach Südamerika machen, wo die Runden in Argentinien und Brasilien die Titelentscheidung in der ersten Saison der neuen WM bringen soll.
In der Nennliste der 23 gemeldeten Autos haben sich keine grossen Änderungen ergeben. Im All-inkl.com-Racing-Lamborghini Murcielago GT1 wird wieder Christophe Bouchut an der Seite von Marc Basseng starten, der am Ring noch wegen eines ALMS-Engagements des Franzosen auf die Unterstützung von Thomas Jäger bauen dürfte. In der Mad Croc-Corvette hat Pertti Kuismanen nun im Franzosen Laurent Cazenave einen neuen Partner gefunden. Phoenix Racing wird auch weiterhin - wie bereits vermeldet - nur noch eine Corvette für Alexander Margaritis und Marc Hennerici an den Start bringen.
In den Punktewertungen hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht viel verändert: Wieder jagen alle Konkurrenten nach sechs absolvierten Runden die Vitaphone Racing Team-Maseratis! Bartels / Bertolini führen in der Fahrerwertung mit 95 Punkten vor Thomas Mutsch (77), der am Nürburgring komplett leer ausging, und Enge / Turner (65), die sich durch die beiden Siege am Ring um 33 Punkte verbesserten. In der Teamwertung führt Vitaphone Racing mit 121 Zählern vor Reiter Engineering (95) und Young Driver AMR (91). Die Herstellerwertung machen derzeit Maserati (186) und Aston Martin (166) untereinander aus.
Nach einer langen Sommerpause von mehr als zwei Monaten geht die Saison der FIA-GT3 Europameisterschaft in wenigen Tagen in die entscheidende Phase. Der Tross an Teams und Piloten reist für die fünfte und vorletzte Runde an die Algarve, wo man bereits vor einem Jahr einen Auftritt absolvierte. In Portugal könnte auch schon ein vorzeitiger Titelträger bei den Fahrern gefunden werden, liegen die beiden Deutschen Christian Hohenadel und Daniel Keilwitz doch mit einem komfortablen Vorsprung an der Spitze der Wertung.
Mit bislang drei Saisonsiegen, zwei davon bei der letzten Veranstaltung auf dem Paul Ricard HTTT in Südfrankreich, haben sich Keilwitz und Hohenadel eine solide Basis gelegt, auf die sie nun aufbauen können. Auf einen Ausfall beim ersten Rennen kamen – bis auf eine Ausnahme, ein vierter Platz in Jarama – nur Podien. Diese Konstanz kann das Corvette-Duo nun schon vorzeitig zum Triumph verhelfen, denn mit 138 Punkten haben sie auf ihre stärksten Kontrahenten, Mike Parisy und Joakim Lambotte, 51 Punkte Vorsprung. Sollten sie also zweimal vor den Piloten von Graff Racing ins Ziel kommen, schmücken sie sich gut einen Monat vor dem Saisonfinale in Zolder mit dem Titel des Europameisters.
Wie das endgültige Kräfteverhältnis an der Algarve jedoch aussehen wird, muss sich in den ersten freien Trainings am Freitag zeigen. Klar ist, dass Hohenadel und Keilwitz wieder mit 40 Kilogramm Erfolgsballast unterwegs sein werden, Parisy und Lambotte aufgrund der zwei zweiten Plätze in Frankreich mit 30 Kilogramm. So bekommen vielleicht andere Teams die Möglichkeit, sich in der Tabelle noch nach vorne zu schieben. Die Qualifikation am Samstag sowie die beiden Wertungsläufe werden wieder auf der offiziellen Seite übertragen, die Termine werden wir noch veröffentlichen.
Eine Weltpremiere gab es bei den beiden Rennen der SCCA World Challenge am Wochenende auf dem Virginia International Raceway zu vermelden: Zum ersten Mal in der Geschichte der Marke gewann mit Randy Pobst ein Volvo-Fahrer die Meisterschaft in einer GT-Serie.
Nachdem er bereits das verregnete Samstags-Rennen vor Porsche-Pilot James Sofronas (+6,882s) und seinem Team-Kollegen Andy Pilgrim (+7,238 s) gewonnen hatte, genügte Pobst am Sonntag ein zweiter Platz (+1,392s) hinter Pilgrim um schon vor dem Saisonfinale in zwei Wochen in Utah alles klar zu machen. Dritter im Sonntags-Rennen wurde Sofronas (+2,955s). Mit den beiden Siegen sicherte sich Volvo auch den Titel in der Hersteller-Wertung.
Die Siege in der GTS-Klasse gingen an die beiden Acura TSX-Piloten Nick Esayian und Peter Cunningham, wobei Esayian am Samstag von der Disqualifikation des Porsche Cayman von Ernie Janukowski profitierte. In der Tourenwagen-Klasse gewann Todd Buras auf einem VW Jetta GLI beide Rennen. Die gesamten Rennergebnisse gibt es hier und hier.
Marco Werner kehrt für den letzten Lauf der Saison zur ALMS zurück. Wie der dreifache Le Mans-Sieger und dreimalige ALMS-Champion auf seiner Website bekannt gab, wird er das Petit Le Mans in Road Atlanta für Level 5 Motorsport Motorsport in einer deren Formula Le Mans-LMPC-Autos bestreiten. Marco Werner soll zusammen mit Burt Frisselle und Teameigner Scott Tucker fahren. Tucker hat den Routinier verpflichtet, um damit den Titel in der LMPC zu gewinnen. Dort führen in der Fahrerwertung Scott Tucker und Gunnar Jeanette vor dem letzten Lauf gleichauf mit 153 Punkten.
Für Werner ist es in dieser Saison der erste Einsatz in der ALMS und auch ein erster Auftrit in der LMPC. Der Routinier hatte sich nach dem Ausscheiden aus dem Audi-Kader 2010 in Le Mans bereits mit dem Highcroft-Team zusammen getan. Der 25-fache ALMS-Sieger gibt sich im Vorfeld hochmotiviert für das Rennen: "Ich freue mich auf den Einsatz in Atlanta. Das Petit Le Mans ist eines der grossen Rennen im Sportwagen und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch wenn ich dieses Mal keine Chance habe auf den Gesamtsieg, ist es schön wieder nach Atlanta zurück zu kehren und zu versuchen, auf das Podium zu fahren, in dem wir ein gutes Ergebnis in der Klasse der LMPC anpeilen.“
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Jody Firth / Warren Hughes (WFR Racing-Ligier JS49) gewannen beide 90-Minuten-Läufe des Saisonfinales der Sports Prototype Endurance Event Driving-Serie, welches im Rahmenprogramm der LMS in Silverstone ausgetragen wurde. Beim ersten Rennen belegten Simon Dolan / Alex Brundle (Jota Sport-Ligier JS49) und Alex Caffi / Maurizio Fratti (Avelon Formula-Wolf GB08) die Ehrenplätze. Im zweiten Lauf gingen die Ränge 2 und 3 an die Avelon Formula-Piloten - Ivan Bellarosa / Fabrizio Comi kamen dabei vor Caffi / Fratti ins Ziel. Die Wolf GB08 entsprechen nicht vollständig den SPEED-CN2-Regularien - aus diesem Grund waren sie der Invitation-Klasse zugeteilt.
Den Gesamtsieg der Serie holte das Team WFR Racing (Firth / Hughes / Foster) mit 76 Zählern vor Jota Sport (Dolan / Hancock / Brundle; 53), Woodcock Brothers (Ligier JS49, G. und M. Woodcock; 41) sowie RLR Motorsport (Ligier JS49, Gates / Garofall / Rigby / Wright; 39).
Riley Technologies - ein mehr als etablierter Sportwagenbauer aus den Vereinigten Staaten – hat sich hat sich in den letzten Jahren vornehmlich in der Daytona Prototypenszene und als Entwicklungspartner von GT-Herstellern umgetan. Nun gibt es Anzeichen, dass die amerikanische Manufaktur auch wieder als Hersteller von LMP-Prototypen in Erscheinung treten will. Wie das amerikanische Speed-TV-Magazin in einer Meldung auf seiner Website bekannt gab, will Riley Technologies anlässlich des Petit Le Mans in zwei Wochen erste Entwürfe des für 2011 vorgesehenen LMP2 vorstellen. Scheinbar tragen die Bemühungen des ACO damit weitere Früchte, mit dem neuen kostengünstigeren LMP2-Reglement zusätzliche Hersteller zu einem Einstieg zu bewegen.
Anders als die klobigen LMP1-Wagen aus dem letzten Jahrzehnt (zuletzt fuhren Riley-Autos 2004 in der ALMS - siehe Bild) soll der neue Prototyp im Frontbereich durch eine ausgefeiltere Aerodynamik mehr Abtrieb und aerodynamischen Grip produzieren. Damit schuldet Riley Technologies der technischen Weiterentwicklung in diesem Bereich Achtung. Der Heckflügel soll sich in seiner Aufhängung an die aktuellen Konstruktionen von Audi und Acura anlehnen. Als Motorisierung sind die geplanten seriennahen V6-Turbos von Ford-Roush und Honda-HPD vorgesehen.
Allerdings handelt es sich bislang nur um eine Absichtserklärung zum Bau eines nun entworfenen LMP2. Damit konkret der erste Wagen auch 2011 rollt, sind erste Kundenbestellungen von Nöten. Die könnten am ehesten aus der ALMS kommen, wo sich einige LMPC-Teams 2011 von den Formula Le Mans-Autos hin zu den LMP orientieren wollen. Ob man dafür aber das Wagnis eingeht, einen in der aktuellen LMP nicht vertretenen Hersteller als Partner zu wählen, bleibt abzuwarten.