Die belgische Mannschaft von Prospeed Competition hat von der FIA vor drei Wochen schon den Team-Titel der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft zurückerhalten. Die Entscheidung, die Disqualifikation nach dem Finale in Zolder am 10. Oktober (wir berichteten) aufzuheben, war dabei nicht unumstritten. Nach dem Rennen war die Porsche-Mannschaft wegen zu leichter Bremsscheiben, die nicht den homologierten Teilen entsprachen, disqualifiziert worden.
Der FIA-Gerichtshof bestätigte zwar, das die Stewards die gefundenen Teile korrekt als nicht homologations-konform eingestuft hatten, hob aber die Disqualifikation zugunsten einer Geldstrafe von 10.000€ auf. Dadurch kam Prospeed Competition im Endklassement mit 10 Punkten vor Callaway Competition zu stehen. Marco Holzer und Paul van Splunteren stehen damit als Porsche-Cup-Sieger und GT3-Vizemeister hinter den Corvette-Piloten Christian Hohenadel und Daniel Keilwitz fest.
Die FIA schloss sich der Argumentation des Teams an, dass bei dem betreffenden Teil ein Fehler im Homologationsprozess seitens des Herstellers vorlag und das Team dafür nicht in vollem Umfang bestraft werden könnte. Möglicherweise hat die FIA damit einen Präzedenzfall geschaffen, denn in der Vergangenheit hatten die Rennkommissare in Bezug auf Homologationsfehler recht konsequent gehandelt – zuletzt bis zum Meisterschaftsausschluss - z.B. beim Marc VDS-Ford Mustang. Nun scheint eine simple monetäre Lösung in Zukunft in solchen Fällen auszureichen.
Prospeed-Teammanager Rudi Penders konnte nun in der vergangenen Woche die Trophäen bei der FIA-Gala, der Porsche Night of Champions (als bestes Porsche-Kundenteam) und bei den RACB Awards (Beste belgische Mannschaft) abholen. Für das kommende Jahr dürfte die Mannschaft nach der erfolgreichen Verteidigung des Teamtitels in der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft erneut als Porsche-Kundenteam in dieser Serie antreten.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Die abgelaufene Saison der VdeV Endurance GT/Tourisme entwickelte sich zu einem spannenden Zweikampf zwischen Pascal Gibon / Christophe Bourret (IMSA Performance-Porsche 997 RSR; Bild) und den Titelverteidigern Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier (Visiom-Ferrari F430). Beide Mannschaften waren bei vier der acht Rennen mit namhafter Verstärkung - Raymond Narac bzw. Anthony Beltoise - unterwegs. Vier Siege, zwei zweite Plätze und ein fünfter Rang brachten Gibon / Bourret mit 287 Zählern letztlich knapp den Titel. Pagny / Perrier standen zwar in allen Läufen auf dem Podest (dreimal Erste, einmal Zweite, viermal Dritte), durch die Streichresultat-Regel kamen jedoch für dieses Duo nur 270,5 Punkte in die Endwertung.
Einen Laufsieg gab es für die Marke Lamborghini - Fabien Giroix und Mike Wainwright gewannen im Gulf Team First-Gallardo GT3 die 3h von Ledenon. Im heuer meist gut besetzten Feld der Serie erreichten auch noch die Piloten des zweiten regelmäßig eingesetzten IMSA-Porsche 997 RSR, des Jetalliance-Porsche 997 Cup und des Polybaie-Porsche 996 RSR sowie zwei Mosler MT900 GT3-Besatzungen einzelne Podestplätze.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
2011 wird das 2009 begonnene Kundensport-Programm der Audi AG ausgebaut und neu strukturiert. Die Weiterentwicklung des Audi R8 LMS GT3, der Vertrieb der Fahrzeuge und die technische Betreuung der weltweiten Kunden- und Importeursteams wurde der quattro GmbH übertragen. Nachdem das Hauptaugenmerk bisher auf Europa lag, wird im Jahr 2011 auch der asiatische Markt bedient. Die Speerspitze des Kundensport-Engagements mit dem Audi R8 LMS GT3 bilden Einsätze beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps. Die Starts bei anderen Langstrecken-Rennen wie dem 12-Stunden-Rennen in Bathurst und dem 24 Stunden von Dubai wird Audi im Rahmen seines Kundensport-Engagements ebenfalls unterstützen.
Zusätzlich plant Audi auf Basis des Audi TT RS ein modulares Kundensport-Konzept, zu dem eine Langstrecken-Version und eine GT4-Variante zählen werden. Der TT-RS hat bereits erste Einsätze auf der Nürburgring-Nordschleife erfolgreich absolviert und wird über den Winter weiterentwickelt. Eine Studie des TT GT4 wurde wie bereits berichtet während des DTM-Rennens in Schanghai präsentiert.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Wir schulden euch noch den Bericht von der zweiten Runde der virtuellen GT-Eins-Langstreckenserie 2010/11, die am vergangenen Wochenende auf dem Kurs von Spielberg stattfand.
Die virtuelle Neuauflage der 500 km von Spielberg gewann das SBI-Racing Team von Markus Wohlan (D) / Kenneth Jeanty (B) / Marc Francois (F), die damit trotz 40kg Zusatzgewicht nach dem „Bitburger 400“ auf dem Nürburgring auch den zweiten Lauf der auf dem Spiel rFactor basierenden Simraceserie gewinnen konnten. Platz 2 holte nach 3h Renndauer die Team GTR4U-Viper von Phillip Kollo / Martin van Ojien mit 44s Rückstand auf die siegreiche Audi-Crew. Den dritten Platz erkämpfte sich in der Endphase des Rennens das neu eingestiegene X-Factor Racing Team von Jörg Langen / Thomas Pache, die sich von Platz 2 gestartet gegen den Aston Martin der online-motorsport-liga von Achim Krause / Carsten Wilhelm durchsetzen konnten. Die Aston-Mannschaft war über die gesamte Renndistanz am Kampf um die Podiumspositionen beteiligt, musste in der Endphase aber aufgrund einer nachlassenden Onlineverbindung und der damit verbundenen Lags & Ausrutscher seinen Platz noch mit 2s Rückstand an die Viper abgeben. Dahinter kam mit der fGn-Viper das dritte Viper-Team in die Top-5.
In der Anfangsphase des Rennens dominierte der von Ronnie Hähnel auf Pole gestartete Notox Racing-Porsche das Rennen. Ein unerklärlicher Ausrutscher in der 20. Runde in der Remus-Kurve, bei dem Hähnel beim Anschlag an die Reifenstapel seinen Unterboden verlor, kostete der Porsche-Mannschaft die Führung. Anschliessend fiel die Mannschaft dann beim Wechsel auf Manuel Hähnel mit einem Disconnect komplett aus. In der Folge kämpfte die East Racing- Corvette von Roberto und Johannes Schünemann mit der GTR4U-Crew um die Führung. Doch nach den ersten Boxenstopps fiel die Corvette einigen Scharmützeln im Mittelfeld zum Opfer.
Die bestplazierten Teams der einzelnen Klassen waren darüber hinaus RSA-Racing (Lamborghini / Gesamt. 6.), Brakesman.eu (BMW / 7.), East-Racing (Corvette / 8.), Racing Angels (Porsche / 11.), Racing Assiociation (Ford / 12.) und GT-Eins Racing 1 (Ferrari / 13.).
Eine Videoaufzeichung des Laufes, bei dem mit GT-Masters-Champion Albert von Thurn & Taxis auch der amtierende Meister der deutschen GT3-Serie für ein Interview hinzugeschaltet wurde, kann unter diesem Link auf Simrace.tv eingesehen werden. Der dritte und nächste Lauf der mit Simrace.de zusammen organisierten, auf sechs Läufe ausgelegten Serie wird am 8. Januar mit den 4h von Spa-Francorchamps ausgefahren.
Für die Porsche-Fans ein kleiner Rundblick durch die Terminplanungen diverser Serien: Der Porsche Carrera Cup Great Britain nimmt sich auch für die nächste Saison ein umfangreiches Programm vor - 2011 sollen wieder zehn Rennwochenenden stattfinden: 02./03.04. - Brands Hatch, 16./17.04. - Donington, 30.04./01.05. - Thruxton, 04./05.06. - Oulton Park, 18./19.06. - Croft, 06./07.08. - Snetterton, 03./04.09. - Knockhill, 17./18.09. - Rockingham, 01./02.10. - Brands Hatch, 15./16.10. - Silverstone.
Der Porsche Carrera Cup Italia hat im kommenden Jahr nach aktuellem Stand sieben Events auf dem Programm: 30.04./01.05. - Imola, 14./15.05. - Franciacorta, 04./05.06. - Misano, 24./25.06. - Nürburgring (Carrera World Cup), 30./31.07. - Mugello, 17./18.09. - Vallelunga, 15./16.10. - Monza.
Die nordamerikanische IMSA GT3 Challenge wird 2011 fünfmal in den USA und einmal in Kanada antreten: 17./18.03. - Sebring, 09.07. - Lime Rock Park, 23./24.07. - Mosport, 19./20.08. - Road America, 17./18.09. - Laguna Seca, 29./30.09. - Road Atlanta.
Der vorläufige Kalender für die Porsche GT3 Cup Challenge Australia sieht sechs Termine vor: 02./03.04. - Wakefield Park, 30.04./01.05. - Mallala, 16./17.07. - Eastern Creek, 13./14.08. - Morgan Park, 10./11.09. - Sandown, 05./06.11. - Phillip Island.
Das amerikanische Team West Racing hat gemäß einer Meldung unserer Kollegen von Endurance-Info.com den ersten ihrer zwei geplanten GT2-Gallardos von Reiter Engineering erhalten. Damit will die amerikanische Mannschaft von Teambesitzer Eduardo Espindola (Foto) und Teammanager Brian Ma die ALMS 2011 bestreiten. Eigentlich hatte das Team vor schon im Dezember erste Tests mit dem Auto zu unternehmen. Allerdings düfte nun ein erster umfangreicherer Test bei den Sebring Winter Tests in 53 Tagen wahrscheinlich sein.
Das in Indianapolis beheimatete Team beabsichtigt, in den nächsten Tagen seinen Fahrerkader bekannt geben zu können. Noch vor dem Wintertest könnte der Wagen in Florida seinen ersten Auslauf erleben. Mit dem Lamborghini steigt die Anzahl der in der GT2/GTE engagierten Hersteller auf neun Fabrikate an.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Bernard Moreau / Miguel Langin (Polybaie-Porsche 911 3,0 RSR / Baujahr 1974; Bild) waren in der abgelaufenen Saison bei fünf von sechs Veranstaltungen der VdeV Historic Endurance die bestplatzierte GT-Mannschaft. Dabei gelang ihnen beim 2h-Rennen auf der Motorland Aragon-Strecke und dem 3h-Lauf in Ledenon sogar der Gesamtsieg. Moreau / Langin erreichten mit 246,5 Zählern auch die höchste Punkteanzahl aller Teilnehmer. Schon auf dem zweiten Rang des GT-Endklassements platzierte sich die Siegerin der Challenge Feminin Severine Moreau (Polybaie-Porsche 911; 159,5).
Trotz Erfolgen einer Lola-Besatzung in Jarama sowie eines Chevron-Teams in Paul Ricard wurde die Prototypen-Tabelle letztlich von den konstant punktenden Fahrern der beiden Mecamoteur-Elva Mk8 (Baujahr 1966) beherrscht. Yann Le Calvez erzielte zwar mit Co-Pilot Loic Deman nur einem Gesamtsieg, holte jedoch mit 215,5 Zählern überlegen den Kategorien-Titel vor seinen Teamkollegen Sylvain Guanzini / Marc Alloend-Bessand (164).
Es ist gerade Kalendersaison – so langsam haben fast alle Serien ihre Kalender veröffentlicht. Auch die FIA-GT1 Weltmeisterschaft hat in den vergangenen Tagen einen ersten Entwurf ihres Terminplans für 2011 veröffentlicht. Demnach nimmt die spektakuläre Serie einen neuen Anlauf, in China Fuss zu fassen, und will im kommenden Jahr auf einigen neuen Strecken antreten.
Gleich vier neue Austragungsorte sind im neuen, zehn Rennen umfassenden Kalender der GT1-Serie enthalten. Statt in Spa-Francorchamps wird die belgische Runde gleich als zweites Rennen im flämischen Zolder ausgetragen. Die deutsche Runde zieht vom anscheinend überteuerten Nürburgring an den Sachsenring um, wo sich die veranstaltende SRO deutlich mehr Besucher verspricht. Statt in Interlagos findet das vorletzte, brasilianische Rennen in Curitiba statt - einer Strecke, die so ein wenig als das brasilianische Oschersleben angesehen werden kann. Vorher will man am 4. September allerdings eine Runde auf dem neuen chinesischen Kurs von Ordos durchführen. Die 18 Kurven umfassende Strecke (Bild unten) liegt in der inneren Mongolei und soll nach dem Auftakt in Abu Dhabi die zweite asiatische Runde im Kalender darstellen.
Von den noch in Spa-Francorchamps im Juli angekündigten Runden in Nordamerika ist somit nichts übrig geblieben. Dort hatte Stephane Ratel noch Verhandlungen mit amerikanischen und kanadischen Streckenbetreibern angekündigt, die sich aber nun anscheinend nicht in Rennen ummünzen lassen konnten. Auch eine australische oder japanische Runde – bei Nissan als beteiligtem Hersteller eigentlich zu erwarten – konnte nicht fixiert werden. Wie das vergangene Jahr gezeigt hat ist der Kalender zu diesem Zeitpunkt auch noch keine Garantie, dass alle Rennen stattfinden können. So sollten die Fans nicht zu enttäuscht sein, wenn die Runden in China und Brasilien noch aus dem Kalender kippen sollten. Denn die im letzten Jahr geplanten Läufe in Südafrika und Zhuhai mussten auch gestrichen werden.
Der derzeitige Kalender liest sich wie folgt: 26. März: Abu Dhabi (VAE) 10. April: Zolder (B) 08. Mai: Portimao (P) 15. Mai: Sachsenring (D) 05. Juni: Silverstone (GB) 03. Juli: Navarra (E) 17. Juli: HTTT (F) 04. September: Ordos (RC) 23. Oktober: Curitiba (BR) 06. November: San Luis (ARG)
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Aston Martin wird 2011 den eigenen britischen Markenpokal mit Aston Martin Vantage GT4/N24-Wagen fortsetzen. Von diesen existieren mittlerweile weltweit über 80 Fahrzeuge. Nach der Auftaktsaison des britischen Cups mit etwa durchschnittlich 10-12 Fahrzeugen erwartet man für 2011 ein Feld von 20 Teams. Neben den sieben Rennen in England wird man den Kalender ausserdem um zwei Runden in Dijon-Prenois und Spa-Francorchamps erweitern. Zudem werden zwei der Rennen eine von 90 Minuten auf 3h verlängerte Renndistanz haben.
Der Kalender lautet wie folgt:
30. April Silverstone (90 min)
14. Mai Snetterton (180 min)
25. Juni Donington Park (180 min)
26. Juni Donington Park (90 min)
09. Juli Spa-Francorchamps (2*60 min)
06. August Oulton Park (90 min)
27. August Brands Hatch (90 min)
10-11. September Dijon-Prenois (90 min)