Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Mit der vierten von acht Veranstaltungen erreicht die GT-Open-Serie von 22. bis 24.07. in Brands Hatch ihre Saisonmitte. Die vorläufige Entryliste für diesen Event umfasst 25 Wagen. In der Super GT-Kategorie wird bei den Ferrari-Mannschaften der Generationswechsel zum neuen Fahrzeugmodell immer deutlicher: Lediglich AF Corse hat noch zwei F430 GT2 genannt, dem gegenüber stehen acht F458 GT2 der diversen anderen Teams. Porsche ist durch je einen 997 RSR von Autorlando und Drivex vertreten, hinzu kommt noch der Sunred SRX.
Die GTS-Klasse erhält als Neuzugang den Mercedes SLS AMG GT3 des portugiesischen Teams Sports & You mit der italienischen Fahrerbesatzung Nicola De Marco / Marcello Puglisi. Gemeldet sind bei den GTS sechs Ferrari, vier Porsche, ein Ford und der Mercedes.
Mit den beiden Rennen in Le Castellet hat die FIA-GT1 Weltmeisterschaft ihr europäisches Gastspiel abgeschlossen. Wie die Saison weitergeht und wie das Feld sich im kommenden Jahr gestaltet, ist allerdings offen - genauso wie die Frage, ob es 2012 überhaupt eine GT-Weltmeisterschaft geben wird.
Offen ist für die laufende Saison weiterhin, wo die Ersatzrunde für den abgesagten Lauf in Brasilien ausgetragen wird. Bislang gab es von der SRO dazu kein verbindliches Statement. Hingegen liegt seit einiger Zeit das Konzept einer World-GT-Klasse auf dem Tisch, mit dem das derzeitige GT1-Konzept entgültig beerdigt wird.
Kernpunkt ist eine BoP-Angleichung der bestehenden GT1-, GTE-, GT2- und GT3-Fahrzeuge, die alle interessierten Hersteller auf ein Leistungslevel bringen soll. Auch soll die kostenintensive 2 Teams / 4 Autos pro Hersteller-Regelung auf 1 Team / 2 Wagen pro Hersteller reduziert werden. Diese Regelung hatte SRO-Promotor Stephane Ratel im Rückblick mehr Teams gekostet wie Nutzen gebracht. Beide Änderungen haben schon zu nennenswertem Interesse von Einsatzteams geführt, die ihre Audis, Ferraris oder Mercedes nun auch in einer entsprechend umgestalteten WM an den Start bringen würden.
Allerdings hat Ratel dem Vernehmen nach bereits eine Deadline gesetzt, zu der er mindestens neun Mannschaften zu einer Zusage für 2012 bewogen haben möchte. Sollten bis in 1½ Wochen - am 27. Juli - diese Zusagen nicht vorliegen, droht er mit einer Absage der WM. Somit sollte man im Vorfeld des 24 Stunden Rennens von Spa-Francorchamps mehr über die Zukunft der Meisterschaft erfahren.
Nach dem Interesse erregenden Einsatz bei den 24 Stunden am Nürburgring hat Aston Martin nun eine Entscheidung bezüglich der Serienfertigung des Zagato Sportcoupé´s getroffen. Die beiden handgefertigten Prototypen mit den Cosenamen „Zig“ und „Zag“ waren im Vorfeld der 24h bei einzelnen VLN Langstreckenmeisterschafts-Läufen und beim Klassiker selber angetreten. Dort belegten beide die Gesamtplätze 89 und 111 und die Ränge 5 und 6 in der SP8-Klasse. Der auf der Technik des V12 Vantages beruhende Zagato soll nun in einer limitierten Auflage von 150 Exemplaren als Kleinserie gefertigt werden. Der Preis soll ca. 375.000 € betragen. Der Zagato ist mit einer handgefertigten Aluminium-/Carbon-karosserie ausgestattet. Weitergehende Motorsportpläne existieren für das Sondermodell allerdings bislang nicht.
In der Teamwertung hat dagegen die sächsische Lamborghini-Truppe mit 169 Zählern noch einen Vorsprung von fünf Punkten auf das britische Nissan-Einsatzteam, welchem die Aston Martin-Mannschaften von Young Driver AMR (157) und Hexis Racing (155) folgen. Bei maximal noch 99 zu vergebenden Zählern ist die Meisterschaft alles andere als vorentschieden.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Spanische GT
Einen Doppelerfolg für die Ferrari-Teams brachte das Rennen der Spanischen GT in Estoril: Miguel Ramos / Joao Ramos (Edil Cris- F458 GT2) sahen nach zwei Stunden und 10 Minuten Renndauer als Erste die schwarz-weiss-karierte Flagge vor Celso Miguez / Hugo Godinho (Aurora Racing-F430 GT2; +23,741s) sowie den Siegern der GTS-Klasse Cesar Campanico / Joao Figueiredo (Novadriver-Audi R8 LMS; +42,964s).
Im Duell um Rang 4 setzten sich Alan Sicart / Brian Lavio (RSV Motorsport-Ferrari F430 GT2; +1:06,405) um wenige Zehntel gegen Patrick Cunha / Jose Ramos (Goodsense Racing-Lamborghini Gallardo LP600 GT3; +1,06,989 / 2. GTS) durch. Hinter Jesus Diez de Villaroel / Alvaro Fontes (Team Villaroel-Ferrari F430 GT2; +1:41,994) wurden die Mitfavoriten Miguel Angel de Castro / Miguel Amaral / Manuel Giao (Drivex-Porsche 997 RSR; + 1:50,232) nur Siebente. Die Wertung der GT Light-Kategorie gewannen Pol Rosell / Miguel Toril (Baporo Motorsport-Ferrari F430 Challenge; -6 R. / Gesamt-11.).
In der Meisterschafts-Tabelle führen unverändert Campanico / Figueiredo (125) vor Miguez / Godinho (122) und Giao (108). Deutlich aufgeholt haben Miguel und Joao Ramos (93), die in Estoril auch schon nach einer Stunde voran lagen und deshalb das Maximum an den diesmal doppelt zu vergebenden Punkten kassierten. Die nächste Station der Spanischen GT liegt wieder in Portugal - Mitte September tritt man in Portimao an.
Bereits zwei Wochen nach der Veranstaltung in Navarra stand für die Protagonisten die vierte Runde der FIA-GT3 Europameisterschaft auf dem Programm. Der Event im französischen Le Castellet markierte gleichzeitig das Ende des zweiten Saisondrittels. Im Kampf um die Fahrerkrone wurden die Abstände dabei enger, unter anderem auch weil die Siege nicht von den eigentlichen Klassementsleadern eingefahren wurden.
Im ersten Lauf konnten sich einmal mehr Albert von Thurn und Taxis sowie Nikolaus Mayr-Melnhof im Lamborghini Gallardo LP600+ durchsetzen. Für die Paarung ist es bereits der zweite Erfolg in der laufenden Meisterschaft, doch da man in Rennen 2 punktlos blieb, ist der Abstand zur Spitze weiterhin relativ groß. Den zweiten Platz sicherten sich Federico Leo / Francesco Castellacci im AF Corse-Ferrari F458, kombiniert mit dem vierten Rang in Lauf 2 bedeutete dies die Tabellenführung mit insgesamt 79 Zählern. Dahinter setzten sich Greg Franchi / Enzo Ide (75 Punkte) im Audi R8 LMS von WRT fest, nachdem man allerdings lediglich einen dritten Platz zu Buche stehen hatte.
Das zweite Rennen wurde von Maxime Soulet / Paul van Splunteren gewonnen, damit ist nun auch der erste Porsche-Sieg in der EM-Saison 2011 fixiert. Hinter dem Prospeed-Duo kamen Gael Lesoudier / Maxime Martin ins Ziel, die damit hinter Abdulaziz Al Faisal und Edward Sandstroem auf den vierten Platz in der Meisterschaft vorgerückt sind (73 zu 69 Punkte). Insgesamt verlief das Wochenende für die bisweilen so erfolgreichen BMW-Mannschaften durchwachsen, im ersten Lauf kam kein Z4 GT3 in die Punkte, drei der vier eingesetzten Fahrzeuge sahen nicht die Zielflagge. Mit den Plätzen 5 und 6 am Sonntag holte Schubert Motorsport dennoch genügend Punkte, um die Führung in der Teamwertung zu übernehmen.
United Autosports schaut sich nach neuen Betätigungsfeldern um. Wie das Team just bekanntgegeben hat, plant man nach den 24 Stunden von Spa-Francorchamps Ende diesen Monats einen LMP2-Einsatz im Rahmen des Intercontinental Le Mans Cup-Laufs in Road Atlanta Ende September / Anfang Oktober. Dort will man einen Schnuppereinsatz im Prototypenbereich fahren, um beurteilen zu können, ob die Langstreckenweltmeisterschaft im kommenden Jahr eventuell eine Option für das Team sein könnte. Man wird dabei erst mal keinen eigenen Wagen an den Start bringen, sondern plant einen Einsatz in Zusammenarbeit mit einem bestehenden Prototypenteam. Gegenüber Speed.com bezifferte Team-Mitbesitzer Zak Brown die Wahrscheinlichkeit des Zustandekommens dieses Deals mit „grösser als 50%“.
United Autosports fährt derzeit ein Doppelprogramm aus britischer Meisterschaft und der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft. Nach den beiden Läufen am HTTT am vergangenen Wochenende hat man alle Autos nach Ingolstadt verfrachtet, wo sie in der kommenden Woche auf die Langstreckenspezifikation des Audi R8 LMS GT3 umgerüstet werden. Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps wird die britisch-amerikanische Mannschaft drei Autos an den Start bringen. Diese werden von Matt Bell, Mark Blundell, Eddie Cheever und Mark Patterson (Audi #11), Alain Li, Arie Luyendyk, Richard Meins und Henri Richard (Audi #12) und Zak Brown, Richard Dean, Johnny Herbert & Stefan Johansson (Audi #23) pilotiert werden.
Das Sonntags-Rennen der Italienischen GT-Meisterschaft auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari gewannen Rinaldo Capello / Alessandro Cicognani (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS) vor Paolo Ruberti / Mario Cordoni (Autorlando Sport-Porsche 911 GT3 R; +5,654s), Marco Bonanomi / Andrea Sonvico (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; +15,620s) und den Vortages-Siegern Michele Merendino / Davide Di Benedetto (RC Motorsport-Corvette Z06R; +16,903s). Bestplatzierte Teams aus der GT Cup-Kategorie waren Giorgio Sanna / Davide Stancheris (Team Imperiale-Lamborghini Gallardo LP570; +45,582s), Matteo Malucelli / Flavio Pierleoni (Team 27 Baldini Mode-Ferrari F430 Challenge; +46,850s) sowie Giacomo Piccini / Stefano Livio (Mik Corse-Lamborghini Gallardo LP570; +48,497s) auf den Rängen 5 bis 7.
In der GT3-Tabelle führen Bonanomi / Sonvico (126) vor Cicognani (112), Cordoni (110), Ruberti (98) und Capello (92). Die Top-3 der GT Cup-Gesamtwertung sind Malucelli / Pierleoni (99), Piccini / Livio (88) und Sanna / Stancheris (83). Ende Juli findet in Mugello die nächste Runde der Serie statt.
Verfasst von Hans-Theis Schmidt am . Veröffentlicht in DMV-GTC
Am Tag vor seinem 25. Geburtstag gönnte sich Jürg Aeberhard in Motorsport Arena Oschersleben seinen vierten DMV-Touringcar Championship-Saisonsieg. Das war bereits der 14. Erfolg für den Schweizer in der DMV-Seriengeschichte. 0,088sec vor dem vom Start weg führenden Mintgen Motorsport Viper-Piloten Sascha Bert war sensationell knapp. Bert fuhr auch die schnellste Runde. Platz 3 ging an Reiner Noller, der Jürgen Benders heißen Atem im Genick bis ins Ziel spürte. Mit Robin Chranzowski, Thomas Langer, Martin Dechent, Jörgen Hansen (DK), Bruno Stucky (CH), Gerhard Ludwig und Edwin Stucky (CH) führten 11 GT’s das Feld an.
Sascha Bert schlug in Rennen 2 zurück: Start-Ziel-Sieg und schnellste Runde von der Pole, am Ende wieder bedrängt vom Aeberhard. Mit 0,4sec Abstand schossen beide Frontrunner durchs Ziel. Bender wurde klar Dritter. In der Tabelle bleibt das Mintgen-Team mit Bert / Hammel vor Team-Donic-Porsche-Ass Frank Schreiner vorn. Dahinter nun bereits auf Platz 3 Jürgen Bender auf seinem 2006er Porsche 997 GT3.
Riesen Pech für den bis vor Oschersleben Tabellen-Zweiten Tobias Paul aus Dresden. Der BMW-GT-Mann geriet in einen Dreher - “ganz alleine meine Schuld”, so der Routinier. Das kostete ihn Tabellenrang 2. Technische Probleme im Training und Rennen warfen auch Albert Kierdorf entscheidend zurück.
Lotus plant eine Ausweitung seiner Sportwagenaktivitäten auf den Nordamerikanischen Raum. Wie die in malaiischem Besitz befindliche britische Marke letzte Woche mitteilte, ist dazu ein neues Werksteam Lotus Sport USA gegründet worden, das von den beiden Teamchefs Ian Dawson und John Pritzlaff geleitet wird.
Das Team plant zunächst ein Engagement mit den GTE-Lotus-Evora in 2012 und soll auch das bevorzugte Einsatzteam für einen eventuell noch kommenden LMP2 von Lotus werden. Erste Tests mit den GT2-Evoras sollen Ende dieses Jahres erfolgen. Mit Lotus würde die Markenvielfalt in der ALMS (derzeit sechs beteiligte Hersteller) weiter untermauert werden.
Genau gelesen sorgt die Pressemitteilung für einige Verwunderung. Dort ist nämlich auch von einem internationalen Einsatzplan für Lotus Sport USA die Rede, während das derzeitige, im Intercontinental Le Mans Cup engagierte Entwicklungsteam Jetalliance Racing mit keiner Silbe erwähnt wird. Auch fragen sich Insider, ob Ian Dawson als Teamchef wirklich erste Wahl bei der Besetzung eines leitenden Werksteampostens ist. Der Brite, der schon zu früheren Formel 1-Zeiten in den 70-ern Beziehungen zu Lotus hegte, machte bislang eher mit sowohl ausgefallenen als auch notorisch im Rennen ausfallenden Konzepten von sich reden, so dem ersten Diesel-LMP, dem LMP1-Radical oder dem leider nie zum Renneinsatz gekommenen Bio-Diesel-Lola. Dass man Dawson zumindest den aus der Finanzbranche kommenden Pritzlaff zur Seite stellt, lässt hoffen, dass das Team nicht wegen der Dawson-typischen Unterfinanzierung seine Renneinsätze wieder regelmässig absagen muss.