• Startseite

News

Die LMP2-Teams für die WM 2015

10 Autos – 3 Ligier , je 2 HPD, Morgan und Oreca und ein Dome - sind für die kommende Saison in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft eingeschrieben. Nach dem Minifeld in der Klasse von 4 Autos für 2014 ist dies eine deutliche Steigerung um 150%. 2013 waren bereits ebenfalls 10 Autos in der Klasse eingeschrieben gewesen. 6 der Wagen werden von Nissan-Motoren angetrieben, 2 Treibsätze stammen von Honda und 2 von Judd.

1 26 Ligier GT3 Roman Rusinov (RUS), Julien Canal (F), Sam Bird (GB) G-Drive Racing Russland Ligier-Nissan
2 28 Ligier GT3 Gustavo Yacaman (COL), Luis Felipe Derani (BR), Ricardo Gonzales (MEX) G-Drive Racing Russland Ligier-Nissan
3 30 HPD GT3 Scott Sharp (USA), David Heinemeier-Hansson (DK), Ryan Dalziel (GB) Extreme Speed Motorsports USA HPD ARX 03b
4 31 HPD GT3 Ed Brown (USA), Johannes van Overbeek (USA), Carl Fogarty (USA) Extreme Speed Motorsports USA HPD ARX 03b
5 35 Ligier GT3 Jacques Nicolet (F), Jean-Marc Merlin (F), Erik Maris (F) Oak Racing Frankreich Ligier-Nissan
6 36 Oreca GT3 Nelson Paciatici (F), Vincent Capillaire (B), Paul Loup-Chatin (F) Signatech-Alpine Frankreich Alpine A450b-Nissan
7 39 Morgan GT3 Christian Klien (A), TBA, Koki Saga (J) Team SARD Morand Japan Morgan Evo SARD
8 42 Dome GT3 Nick Leventis (GB), Danny Watts (GB), Steven Kane (GB) Strakka Racing Gross-Britannien Strakka-Dome S103
9 43 Morgan GT3 Pierre Ragues (F), Tristan Vautier (F), Oliver Webb (GB) Team SARD Morand Frankreich Morgan Evo SARD
10 47 Oreca GT3 Mattew Howson (GB), TBA, TBA KCMG Hong-Kong Oreca 05-Nissan

dayqualiesm.jpgMit dem vom Einsatzteam von Oak Racing unterstützten G-Drive-Team, der amerikanischen Extreme Speed Motorsports-Mannschaft und dem Team Sard-Morand sind 3 2-Wagen-Teams am Start. Über die Besatzungen und das neue Design von G-Drive hatten wir bereits berichtet. Von Extreme Speed Motorsports (Bild) ist nach der Verstärkung des #30 Wagens durch David Heinemeier-Hansson zumindest ein starkes Team mit Titelambitionen für die Saison zu erwarten. Die japanisch-französische Kooperation Team Sard-Morand kommt mit dem überarbeiteten Morgan evo in die WM und setzt als einziges Team auf die als SARD umettikettierten Judd-Motoren.

Oak Racing setzt daneben einen Ligier unter eigenem Namen für Teamchef Jacques Nicolet und seine Kompagnons Jean-Marc Merlin und Erik Maris ein. Die schon im letzten Jahr in der WM involvierte Equipe von KCMG wird eines der neuen Oreca O05-Coupés an den Start bringen. Die Equipe aufs Hong-Kong ist die letzte die noch ihr Einsatzteam bekannt geben muss. Signatech wechselt mit dem als Alpine umetikettierten Oreca O03-Chassis nach 2 Europäischen Le Mans Serie-Titeln in die WM um sich für die Marketing-Kampagne für die wiederbelebte französische Marke mit den Top-LMP2-Konkurrenten zu messen.

strakkatest.jpgSchliesslich hat sich erneut das Strakka-Team mit dem Dome angemeldet, der ja schon 2014 debütierten sollte. Jedoch musste nach diversen Konstruktionsproblemen - ein Unfall bei Tests in Spa-Francorchamps deckte eine Fehlkonstruktion der Hinterachse auf - und Homogolations-Problemen (einem Konkurrenzteam waren nach der Veröffentlichung erster Bilder Unregelmässigkeiten bei den Abmassen der Karosserie aufgefallen) das Debüt des Wagens um ein ganzes Jahr verschoben werden. Letzte Tests die nun mit dem Wagen über mehrere 1000km absolviert wurden, sind nun nach Aussagen des Teams so positiv verlaufen, das man hofft nun das Renndebüt wirklich beim Saisonauftakt in Silverstone absolvieren zu können. Für das Team bleibt zu hoffen, das man bald erste zählbare Ergebnisse einfahren kann um endlich ein Kundenprogramm für die Konstruktion starten zu können.

GT-Corse und Rinaldi Racing fusionieren

pfeil_rinaldi.jpgGT Corse und Rinaldi Racing fusionieren nach einem Kooperationsjahr für 2015. Die Ferrari-Mannschaft tritt ab sofort nur noch unter dem Namen Rinaldi Racing in verschiedenen internationalen Wettbewerben an. Die in 2013 schrittweise geplante Übernahme von GT Corse durch Rinaldi Racing wurde vor dem Start in das Rennjahr 2015 endgültig vollzogen.

Danny Pfeil, (Bild: links) Teamgründer von GT Corse, unterstreicht die positiven Aspekte der Fusion: "Ich freue mich, dass wir den seit 2013 geplanten Schritt nun vollziehen konnten. Die Übernahme von GT Corse durch Rinaldi Racing kommt zum genau passenden Zeitpunkt. Ich werde in Zukunft ausgesuchte Projekte weiterhin intensiv begleiten, außerdem für Michele auch in diesem Jahr die wichtigen Kontakte zu Industrie und Fahrern herstellen. Ich bin gespannt, wie sich unser Projekt in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln wird."

Michele Rinaldi gibt einen Ausblick in die Zukunft: "Unser eindeutiger Anspruch ist es, das von Danny Pfeil initiierte deutsche Ferrari-GT-Projekt in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Wir wollen gemeinsam mit Ferrari weitere Highlights in den GT-Serien setzen. Unser Saisonkalender ist ausgearbeitet. Wir werden unser komplettes Rennprogramm in den kommenden Tagen ausführlich darstellen. Wir sind bereit für die Saison 2015."

In der letzten Saison hatten die beiden Teams Einsätze in der Blancpain Endurance Serie und der VLN Langstreckenmeisterschaft mit Ferrari gestemmt, wobei der Titel in der Gentleman-Trophy der Blancpain Endurance Serie nur knapp verpasst wurde. Als erster Einsatz 2015 ist ein Antreten bei den 12h von Mugello in der 24 Stunden-Serie in Planung.

Pegasus komplettiert ELMS- und Le Mans-Besatzung

Pegasus Racing hat seine Morgan-LMP2-Besatzung für die Europäische Le Mans Serie komplett: die beiden Chinesen David Cheng, amtierender Champion der Asiatischen Le Mans Serie und Adderley Fong werden laut einer Meldung unserer Kollegen von Sportscar 365 zusammen mit dem jungen Franzosen Leo Roussel in der europäischen Serie auf dem blauen Morgan des strassburger Teams an den Start gehen. Beide Asiaten könnten zudem einen wichtigen Part in den Plänen der Equipe für einen Einsatz in der Asiatischen Le Mans Serie und bei ausgewählten FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Läufen (wir berichteten) spielen, die die die Equipe just geäussert hatte.

David Cheng ist zusammen mit Ho Pin Tung amtierender Champion der Asiatischen Le Mans Serie. Die beiden Chinesen gewannen 2014 alle Läufe der auf 4 Rennen verkürzten Serie auf dem Oak Racing Morgan. Der in Kanada geborene Adderley Fong machte als Champion des asiatischen Audi R8-Cups 2013 von sich reden. Der Hongkong-Chinese nahm zusammen mit Cheng 2014 beim 24 Stunden Rennen von Le Mans auf dem Oak Racing Team Asia Ligier das Rennen in Angriff und beendete dieses auf P7 der Klasse.

GMG Racing mit 4 Audis in der PWC

gmg4car.jpgDas kalifornische Team Global Motorsports Group / GMG Racing tritt zu seiner 14. Saison in der Pirelli World Challenge mit 4 Audi R8 LMS GT3 an. Teamchef James Sofronas, der 2013 den Vizetitel feierte, kehrt ebenso ins Cockpit des deutschen GT3-Sportwagens zurück wie seine amerikanischen Landsleute Alex Welch und Brent Holden. GMG wird zudem in der neuen GT-Cup-Kategorie das junge Talent Alec Udell an den Start bringen. Die Saison umfasst 11 Veranstaltungen und beginnt am 6. März in Austin/Texas.

Frikadelli bringt einen 911 America in die VLN

frika_gt_america03.jpgDas Frikadelli Racing Team rüstet auf. Neben den 3 bekannten Fahrzeugen, dem Porsche 911 GT3 R, dem Porsche Cayman S und dem Audi TTRS hat man den Fuhrpark nun um einen Porsche 911 "GT America" erweitert. Das von Porsche letztes Jahr exklusiv für die Tudor-USCC-Serie aufgelegte Gefährt soll in der kommenden VLN Langstreckenmeisterschafts-Saison durch Besitzer Frank Kräling, Marc Gindorf und dem amerikanischen Porsche-Werksjunior Connor de Phillippi pilotiert werden. Bereits im letzten Jahr wechselten Marc Gindorf und Frank Kräling in der Saisonmitte vom bewährten Porsche 997 Cup auf den neuen 991 Cup und fuhren zusammen mit Christopher Brück zum Gesamtsieg in der SP 7. Nicht weniger Erfolg verspricht man sich in diesem Jahr im Frikadelli Racing Team mit dem neuen Exoten aus Übersee.

Beim Porsche 911 GT America handelt es sich um ein 2014 vorgestelltes Fahrzeug, welches eigens für die GTD-Klasse des amerikanischen ACO-Serienablegers entwickelt wurde. Doch diese Klasse adaptiert im kommenden Jahr 2016 das GT3-Reglement, so das die frisch verkauften 911 America dann obsolet werden. Das Auto basiert auf dem aktuellen Porsche 991 Cup Modell, verfügt über 4 Liter Hubraum, eine verbesserte Aerodynamik und weitere Änderungen, welche speziell auf den Langstreckensport abgestimmt sind. Allerdings gibt es noch keine Angaben über die Einstufung des Wagens in eine spezifische Klasse: möglich wären sowohl eine Einstufung in der SP-Pro, der SPX oder der SP8-Klasse, da er aufgrund fehlender GT3-Zulassung wohl nicht in der SP9 laufen wird.

Frikadelli Racing plant den neuen Wagen erstmals vom 5-6.3 bei einem privaten Test auf dem Ascari Race Resort an den Start zu bringen. Für diesen privaten Test hat die Mannschaft noch Fahrerplätze zu vergeben.

Godzilla zurück bei den 24h am Ring

Wie unsere Kollegen von Speedweek vermelden hat Nissan nur eine Woche nach dem geschichtsträchtigen Sieg bei den 12h von Bathurst (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) die Besatzungen der beiden von RJN-Motorsport eingesetzten Nissan GT-R Nismo GT3 beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring 2015 benannt. Die britische Werksmannschaft soll nach dem Debüt 2014 erneut einen Anlauf auf den Gesamtsieg beim Eifelklassiker starten. Auf einem der Wagen werden die beiden Bathurstsieger Florian Strauss und Wolfgang Reip zusammen mit LMP1-Pilot Jann Mardenborough und Alex Buncombe antreten. Der dritte erfolgreiche Bathurst-Sieger, Katsuma Chiyo, wird zusammen mit den beiden Nissan LMP-Piloten Lucas Ordonez und Michael Krumm sowie seinem Landsmann Kazuki Hoshino den zweiten GT-R bewegen.

Im letzten Jahr beim 24h-Rennen 2014 hatte RJN-Motorsport erstmals einen als Werkseinsatz identifizierbaren Einsatz der GT-R gestemmt. Allerdings mangelte es den Briten rückblickend an Test und Erfahrungkilometern auf der Nordschleife, zudem man auch noch auf den auf der Nordschleife selten vertretenen Pirellis gegen die Michelin-Konkurrenz antrat. Der Wagen von Nick Heidfeld, Alex Buncombe, Lucas Ordonez & Florian Strauss kam immerhin als 25.ter und 14ter in der SP9/GT3-Klasse ins Ziel während der zweite Wagen von Michael Krumm, Tetsuya Tanaka, Kazuki Hoshino & Katsumasa Chiyo nach 51 Runden nach einem schweren Unfall in der Fuchsröhre abgestellt werden musste.

V8-Racing vor Ende des Corvette-Engagements?

v8-corvette.jpgV8 Racing wechselt das Einsatzgefährt in der 24 Stunden-Serie . Statt mit der ex GT2-Corvette will man in Zukunft mit einem Mercedes SLS AMG GT3 in der Langstreckenserie für die niederländischen Piloten Ricardo Abresch, Alex van t Hoff und Danny Werkman antreten. Das vermelden unsere Kollgen von Endurance-Info.com. Das Debüt des neuen Fahrzeugs soll schon beim nächsten Lauf in Mugello erfolgen. Angeblich will man auch in der GT-Open Serie von Corvette auf Mercedes wechseln.

Yellow Arrow Racing Team

Schaut man sich zu dieser Jahreszeit Webcam Bilder von den Rennstrecken an wirken diese oftmals etwas trostlos. Die Strecke ist verwaist, die Boxengasse menschenleer, die Rolltore sind geschlossen - Winterpause.Doch hinter verschlossenen Türen arbeiten die Teams bereits intensiv an der Vorbereitung für die neue Saison. Wir nutzen diese Gelegenheit um ein Team vorzustellen, welches dieses Jahr mehrere Sportwagen in verschiedenen Serien an den Start bringen wird.

yart_osella.jpgDas in Moers ansässige Yellow Arrow Racing Team der Brüder Heinz & Stefan Kremer hat sich für das Jahr 2015 einiges vorgenommen. Zum einen wird man mit einem Osella PA 21 P in der Supercar Challenge am Start sein. Nach dem bereits im vergangenem Jahr mehrere SC Läufe probeweise bestritten wurden möchte man nun die komplette Saison in der Superlight Prototypen Klasse unter die Räder nehmen. Heinz Kremer wird am Steuer des knallgelben CN Prototypen aus dem Jahr 2003 sitzen. Der Osella wird von einem 256 PS starken Honda Motor angetrieben und darf sich nun auf der Rundstrecke austoben nach dem sein Vorbesitzer Martin Bobinger mit diesem Fahrzeug erfolgreich Bergrennen bestritt - u.a. Klassensieger bei den Rennen in Schleiz und Mickhausen 2009.

yart_norma.jpgNeuerdings befindet sich auch ein Norma M20F im Fuhrpark des YART Teams. Es handelt sich dabei um das Fahrzeug mit welchem Thorsten Rüffner 2011 die Meisterschaft in der Sports Car Challenge gewinnen konnte. Zuletzt wurde der Norma von Tim Seidel in der SCC und bei den AVD 100 Meilen eingesetzt. Nun wird der ebenfalls von einem Honda Motor befeuerte M20F aus dem Jahr 2007 eine andere Herausforderung erhalten. Er wird beim 24 Stunden Rennen in Zolder am Start stehen. Neben Heinz & Stefan Kremer werden voraussichtlich auch Tim Seidel und Martin Bobinger auf dem Fahrersitz platz nehmen. Zuvor wird der Norma an einigen Testtagen in Zolder teilnehmen, weitere Renneinsätze sind allerdings nicht geplant. 

Neben dem aktuellen Renngeschehen ist YART auch im historischen Rennsport aktiv. Im FHR Langstreckencup wird ein Lotus Europa S2 aus dem Jahr 1969 eingesetzt. Dieses Fahrzeug teilen sich Rolf, Stefan Kremer und Franz Adolf. yart_lotus.jpg

Die Anfänge des Teams reichen bereits bis ins Jahr 1970 zurück als sich begeisterte Rennsportfans dazu entschlossen selbst ein Fahrzeug einzusetzen. Hierfür wurde ein Glas 1300 GT selbst aufgebaut der zunächst in der Rundstrecken Meisterschaft und bei Bergrennen zum Einsatz kam bis ein Motorschaden dieses Projekt beendete. Anfang der 90er Jahre startete das Team dann erneut einen Anlauf eigene Fahrzeuge an den Start zu bringen. Man bestritt die Nürburgring Rundstrecken Challenge sowie Bergrennen zunächst mit einem Ford Escort, später mit einem Opel Manta. 2004 wechselte man in den historischen Rennsport und baute hierfür erneut einen Ford Escort auf. Ende 2007 wurde der Ford durch einen Porsche 911 ersetzt. Dieser wurde bis Ende 2013 eingesetzt. Seit 2011 befindet sich der oben erwähnte Lotus in Besitz des Teams.

Aktuell ist YART mit dem Lotus und den beiden CN Prototypen hervorragend aufgestellt und man kann sich auf eine interessante Saison 2015 freuen. Wir werden im Zuge unserer Berichterstattung über die Supercar Challenge immer mal wieder einen Blick auf das sympathische Team vom Niederrhein werfen und den Saisonverlauf interessiert verfolgen.

Termine der Asiatischen Le Mans Serie stehen fest

startaslmsshanghai.jpgDie Asiatischen Le Mans Serie wird in der Saison 2015 nur 3 Rennen umfassen. 2 der Läufe werden im Rahmen der beiden FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Runden in Fuji am 10.Oktober und Shanghai am 31.Oktober ausgeführt. Das Finale soll dann am 20.Dezember in Sepang stattfinden.

Bei der Klassenstruktur bleibt es bei den bereits kommunizierten Aufteilung von LMP2, LMP3/CN und einer zusammengelegten GT-Klasse aus GTE/GT3-Fahrzeugen. In der Serie werden in diesem Jahr 3 Autoentrys für das 24 Stunden Rennen von Le Mans 2016 an die Gewinner jeder Klasse vergeben. Allerdings wird der LMP3-Autoentry nur vergeben wenn mehr als 3 Autos in der Klasse starten und ggf in einen zweiten Autoentry für die GT-Klasse umgewandelt.

2016 soll die Serie nach dem Konsolidierungsjahr dann wieder 5 Rennen umfassen. Nach einigen organisatorischen Managementfehlern waren im vergangenen Jahr jeweils weniger als 10 Autos zu den Läufen des asiatischen ACO-Ablegers gestartet.

Wie funktioniert die BoP im GT-Masters?

Die Balance of Performance (kurz BoP) wird im Rennsport kritisch beobachtet. Einerseits sorgt sie dafür, dass an der Spitze der Felder einen große Marken- und Artenvielfalt erzeugt wird, indem die unterschiedlichsten Fahrzeuge auf einen vergleichbaren Rundenzeitenkorridor eingebremst werden. Andererseits werden durch diese Angleichung von Hause aus sportliche und für den Wettbewerb geeignete Fahrzeuge benachteiligt, indem diese eingebremst und im Gegenzug ungeeigneteren Fahrzeugen Zugeständnisse gemacht werden. So kämpfen auf der Rennstrecke grazile Renner von Ferrari, Porsche und Lamborghini gegen „Schwergewichte“ a la Nissan GT-R Nismo GT3 und Bentley Continental – und irgendwie muss ja auch der Chevrolet Camaro noch dazu passen.

Ziel soll es sein, die Fahrzeug- und nicht die Teamperformance zu bewerten. Neben der FIA-Einstufung, die die Fahrzeuge sowohl auf der Strecke, als auch am Computer vergleicht und eine Einstufung festlegt, kann auch die Rennserie - hier am Beispiel des ADAC GT-Masters - Anpassungen durchführen.

Die vier großen Stellschrauben sind:

  1. Das BoP-Gewicht (zusätzlich zum Minimum-Weight).

  2. Die Restriktorgröße (um die Leistung zu beschneiden oder wieder freizugeben)

  3. Die Fahrzeughöhe

  4. Bei Turbofahrzeugen der maximal erlaubte Ladedruck (je nach Modell wird der Ladedruck sogar Drehzahlabhängig eingestuft)

Um eine korrekte Einstufung vorzunehmen, werden neben der FIA-Einstufung auch die Erfahrungswerte aus der Vergangenheit mit einbezogen – und die Geschehnisse auf der Rennstrecke genauestens beobachtet. Da es um die Rundenzeit (und nicht die einzelnen Sektoren oder den Topspeed) geht beobachten wir häufig, wie ein Fahrzeug im Topspeed das Gesamte Feld dominiert (z.B. Chevrolet Camaro), während andere in schnellen Kurven viel Zeit gutmachen (z.B. Audi R8 LMS GT3 ). Es wird Streckenübergreifend gedacht: Wer am Red Bull Ring dank gutem Topspeed dominiert, der kann seine liebe Mühe haben, auf dem Sachsenring in die Punkteränge zu kommen.

Um die Chancengleichheit weiter zu erhöhen gibt es im ADAC GT-Masters noch zwei weitere Stellschrauben:

  • Die Mindeststandzeit in der Boxengasse (auch der Sicherheit wegen) sowie

  • der Erfolgsballast; der Sieger erhält im Folgelauf (auch Wochenübergreifend) ein Zusatzgewicht von 30 kg, der zweitplatzierte 20 kg und der Drittplatzierte 10 kg. Die Gewichte können danach wieder komplett ausgeladen werden – es sei denn, die Crew fährt erneut aufs Podest, dann muss für den nächsten Lauf wieder Gewicht eingepackt werden.

Wie gut die Balance of Performance mittlerweile funktioniert kann man daran erkennen, das jedes angetretene Fahrzeugmodell in der Saison 2014 (bis auf McLaren und Gaststarter Lamborghini) mindestens einmal den zweiten Platz auf dem Podium erklommen hat, und fünf verschiedene Fabrikate sich die schnellsten Rennrunden sowie Rennsiege teilten. In die erste Startreihe nach dem Qualifying hat es bis auf McLaren gar jedes mindestens einmal Modell geschafft. Auch die Vielzahl an Regulierungen ist zurückgegangen: Während allein zum Saisonfinale 2012 in Hockenheim 7 Fahrzeuge mit 11 Veränderungen neu eingestuft wurden (teilweise Gewichts- und Restriktoränderungen zeitgleich), gab es 2013 über die ganze Saison hinweg insgesamt 16 neue BoPs für die Fahrzeuge (20 Änderungen), und in der Saison nur 10 neue BoPs bzw. 11 Änderungen in den oben aufgeführten Bereichen. Auch wenn die Balance of Performance oft gescholten wird, so serviert sie uns bei richtiger Herangehensweise dennoch interessante Rennen ohne Seriensieger.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen