Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Das Team Šenkýř Motorsport
aus Brno, in diesem Jahr erstmals mit einem BMW Z4 GT3 im ADAC GT
Masters vertreten, ist komplett. Bei den offiziellen Vorsaisontests
am 8. und 9. April in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben,
war das Team noch mit Filip Sladecka als zweitem Fahrer neben dem Tschechen
Jakub
Knoll angetreten. Sladecka wird als Test- und Ersatzfahrer im Team bleiben. Der zweite Platz als Einsatzfahrer neben Knoll ging jetzt an den bisherigen ADAC Stiftung
Sport-Förderpiloten Lennart Marioneck aus Bamberg.
Marioneck verfügt bereits
über eine zweijährige Erfahrung im ADAC GT Masters, am Steuer einer
Chevrolet Corvette. „Ich freue mich sehr auf die neue und spannende
Herausforderung mit Šenkýř Motorsport und dem BMW Z4 GT3. Sowohl
das Auto, als auch das Team sind für mich neu, aber diese
Kombination klingt vielversprechend. Gemeinsam mit Jakub und dem Team
möchte ich mich steigern und vielleicht springen dabei ja einige
Top-10 Platzierungen raus", so Marioneck.
Wie wir schon Anfang März
berichtet hatten, stand Knoll bereits als erster Pilot auf dem Z4
fest. „Ich bin überzeugt von dem Team und dem Z4 GT3. Ich muss
noch einiges lernen, um das Auto schnell zu bewegen. Ich werde
sicherlich von der Erfahrung meines Teamkollegen profitieren können.“
Teamchef Robert Šenkýř
erklärte: „Es war nicht leicht, einen zweiten, schnellen Fahrer zu
finden. Wir setzen auf Lennart, weil er in den beiden letzten Jahren
bereits Erfahrung mit GT3-Fahrzeugen sammeln konnte. Wir freuen uns
darauf und hoffen, gemeinsam mit ihm und Jakub durch Leistung und
Speed überzeugen zu können. Bevor es in der kommenden Woche in
Oschersleben ernst wird, werden wir am nächsten Dienstag noch einen
Funktionstest in Brno durchführen, wo beide Fahrer sich zum ersten Mal das Lenkrad des BMW Z4 GT3 teilen werden.“
Verfasst von Timo Schumacher am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der Saisonauftakt zur FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ist Geschichte. Was bleibt ist der Eindruck, dass mit Audi und Porsche zwei der drei Hersteller auf Augenhöhe kämpfen und ihre unterschiedlichen Stärken gnadenlos ausspielen wollen. Toyota haben die beiden deutschen Hersteller schlagen können – doch es war von vornherein klar, dass das japanische Werksteam mit Sitz in Köln mit der Streckencharakteristik zu kämpfen hat. Es fehlten einfach die harten Bremszonen um den Energiespeicher der Superkondensatoren maximal aufzuladen.
Audi und Porsche hingegen konnten ihre Vorteile nutzen und zeigen, wo der Hammer hängt; im wahrsten Wortsinn zeigte sich der Porsche 919 Hybrid als Dampfbrumme: Im Schnitt der 50 schnellsten Topspeeds (1/4 der Renndistanz) auf der Hangar-Straight führt der zweitplatzierte Porsche #18 die Hitliste klar an mit 288,2 km/h. Mit einem Respektabstand folgt der Toyota TS040 Hybrid #1 und 279,3 km/h. Beim siegreichen Audi R18 e-tron Quattro #7 war im Rennen klar zu beobachten, dass hier noch Potenzial besteht: mit 271,2 km/h stehen im Schnitt ganze 17 km/h weniger zu Buche als beim Porsche – das ist mehr als eine Welt.
Die auf den Geraden verlorene Zeit hat man sich in den Kurven zurückgeholt, denn hier war Abtrieb gefragt. Gerade der 2. Sektor mit der Kurvenkombination Maggots, Becketts und Chapel war das Revier der Audi. Hier gewann man auf die Porsche 3,5 Zehntel, auf die Toyota gar fast eine halbe Sekunde. Genau der zweite Sektor war es, der Toyota viel Zeit kostete – im weiteren Saisonverlauf wird sich zeigen, ob es nur am für Silverstone nicht optimalen Hybridsystem lag, oder ob die Konkurrenz beim Abtrieb im Winter mehr zulegen konnte.
Die etwas kürzeren Sektoren 1 und 3 zeigen keine weiteren Auffälligkeiten: Alle drei Hersteller liegen innerhalb 1-2 Zehntelsekunden, Audi immer in Front.
Was hat am Ende den Unterschied gemacht und dazu geführt, dass Porsche trotz eines eingesparten Boxenstopps gegenüber den Mitbewerbern „nur“ auf Platz zwei gelandet ist? Audi war auf Dauer einfach zu schnell und bei der Reifennutzung vorne, da halfen auch die längeren Stints der Porsche (30 Runden, Audi und Toyota 28 Runden) nicht aus. Selbst eine Stop&Go-Strafe, die Marcel Fässler im Audi kurz vor Rennende antreten musste konnte der Crew Fässler/Lotterer/Treluyer den Sieg nicht mehr nehmen. Während Porsche und Audi nur auf den ersten Blick die gleiche Pace gehen konnten, zeigte Toyota zwar eine gute Konstanz, doch es fehlte das letzte Quäntchen Speed. Dennoch fehlte nicht viel auf Porsche: Trotz eines Stopps mehr lag man nach6 Stunden nur 10 sek zurück. Im Schnitt der 50 schnellsten Rennrunden (betrachtet nur die bestplatzierten Autos jeder Marke) führte der Audi #7 mit 1:42,461 min vor Porsche 1:43,035 min und Toyota mit 1:43,178 min.
Aus den Daten sehen wir: Benoit Tréluyers schnellste Rennrunde war 0,9 sek schneller als die zweitbeste Runde der #1. Bei der Konkurrenz waren die Abstände hier wesentlich geringer. Bei Toyota schaffte Sebastien Buemi ein Kunststück: Die schnellste Rennrunde der #1 fuhr er gleich zweimal; in Runde 4 und noch einmal in Runde 187. Audi und Porsche erreichten ihre besten Zeiten allesamt zu Beginn eines Stints mit frischen Reifen, Buemi einmal zu Beginn und einmal zum Ende eines Stints. Soweit ein erster Blick in die Daten.
Auf den ersten Blick auch recht aufschlussreich – doch wir sollten nicht vergessen, dass wir drei Giganten mit unterschiedlichsten Verbrennungs- und Hybridsystemen sehen, die ihre Stärken je nach Strecke unterschiedlich gut ausspielen können. Der Highspeed-Kurs im belgischen Spa-Francorchamps am ersten Maiwochenende könnte uns schon wieder ein ganz anderes Bild zeigen.
DasAuftaktrennen der Blancpain Endurance Serie 2015 in Monza erlebte beim Fallen der Flagge den scheinbaren Auftaktsieg des Grasser Racing Team Lamborghini Huracan-Trios Fabio Babini, Jeroen del Mul und Andrew Palmer. Doch die Feude der Österreichischen Mannschaft über den Triumph beim Debüt des neuen Lamborghini Huracans währte nicht lange: Der grüne Bolide fiel in der technischen Nachuntersuchung wegen eines irregulären Tankrestriktors durch.
Damit erbte die Rinaldi Racing Pro-Am Mannschaft von Norbert Siedler and Rinat Salikhov mit dem #333 Ferrari den Sieg in Monza - eine Entscheidung gegen die derzeit noch ein Widerspruch der GRT-Mannschaft läuft. Der 2. Platz wird nach dem derzeitigen Stand der Dinge vom #1 Belgian Audi Club Team WRT Audi von Laurens Vanthoor, Jean-Karl Vernay und Robin Frijns gehalten, die vor dem AF Corse Duo Matt Griffin und Matt Griffin einliefen, welche Tags zuvor noch in Silverstone auf dem GTE-Podium der ELMS bei deren Auftakt standen. Der Sieg im Am Cup ging an den #111 Kessel RacingFerrari F458 GT3 Italia von Stephen Earle, Marco Zanuttini und Liam Talbot.
Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag fand der offizielle Vorsaisontest des ADAC GT-Masters in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben statt. Dort wird vom 24. bis 26. April der Start in die neue Saison erfolgen. Der zweitägige Test war auch die erste Gelegenheit den neuen Exklusivreifenpartner Pirelli genauer zu beurteilen. Insgesamt 18 von 25 Fahrzeugen, die für die Saison 2015 eingeschrieben sind, nutzten die Gelegenheit, um sich in insgesamt 6 Testsessions mit den Reifen aus Italien vertraut zu machen.
„Ein tolles Feld mit neuen Supersportwagen, ein attraktiver Kalender und Pirelli als neuer Reifenpartner machen das ADAC GT-Masters 2015 wieder zu einem Highlight“, sagte ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk am Mittwoch bei der Pressekonferenz des Test- und Medientags. „Neue Teams und auch neue Fahrer beweisen, dass die Attraktivität des ADAC GT Masters in der nun neunten Saison ungebrochen ist und sich die "Liga der Supersportwagen" weiterhin sehr gut entwickelt.“ „Die Fans dürfen sich in diesem Jahr auf mehr Teams und mehr Markenvielfalt bei den acht Masters Events freuen“, so Lars Soutschka, ADAC Leiter Motorsport und Klassik. „Gemeinsam mit unserem neuen Live-TV-Partner SPORT1 zeigen wir alle 16 Rennen nun bereits in der sechsten Saison live im Fernsehen. Mit dem umfangreichen Rahmenprogramm und insbesondere der neuen ADAC Formel 4 werden wir auch in diesem Jahr mit spannendem Motorsport begeistern und viele Schlagzeilen produzieren.“
Nun aber zum Wesentlichen. Schnellste war bei der Generalprobe die Callaway CompetitionCorvette von Andreas Wirth und Daniel Keilwitz. Mit einer Zeit von 1:26,936 Min. fuhren sie am Donnerstag die schnellste Rundenzeit des Tests. Außerdem stellten sie in zwei der sechs Sessions die Bestzeit auf. Titelverteidiger Kelvin van der Linde fuhr am ersten der zwei Testtage die Tagesbestzeit. Nicht nur der Audi R8 LMS GT3 mit der Startnummer 1 war am ersten Testtag schnell unterwegs, auch die weiteren R8 starteten gut sortiert. Die viertschnellste Zeit am Mittwoch ging an den Audi von Andreas Weishaupt und Christer Jöns vor dem R8 von Edward Sandström (kfzteile24 MS RACING Team).
Vier unterschiedliche Marken teilten sich die Bestzeiten an den beiden Tagen. Neben den zwei Corvette-Bestzeiten lag auch Audi zwei Mal mit Titelverteidiger Kelvin van der Linde / Stefan Wackerbauer sowie Andreas Weishaupt / Christer Jöns von C.Abt Racing vorn. Eine weitere Bestzeit ging an das neue Mercedes-Benz-Team HP Racing mit Hari Proczyk und Andreas Simonsen. In der letzten Session lag schließlich der MRS GT-RacingNissan GT-R Nismo GT3 von Dominic Jöst und Florian Scholze an der Spitze. Sie hatten am Vortag noch eine komplette Trainingseinheit wegen eines Schadens an der Lichtmaschine und fehlendem Ersatz verpasst. Ebenso wie der zweite Nissan von Florian Strauß und Craig Dolby mit Problemen an der Kupplung.
Neben dem FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Auftakt gab es in Silverstone noch den Saisonstart der Europäischen Le Mans Serie (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zu bewundern. Auch in diesem Jahr schaffte es die europäische Serie trotz Absagen noch ein grösseres Feld als die WM zusammen zu bekommen. 31 Autos stellten sich am Start auf, angeführt vom Polesetter, dem Greaves MotorsportGibson 015S des Trios Jon Lancester, Gary Hirsch und Björn Wirdheim. Wie im Vorjahr sollte man in Sachen Rennaction dem Publikum in Nichts schuldig bleiben.
Schon der Auftakt des Rennens geriet turbulent. Nach einem Dreher des unter der Nennung von AF Corse startenden SMP RacingOreca 03R von Kyrill Ladygin, kollidierte der russische Pilot spektakulär mit dem Pegasus Racing Morgan von Jonathan Coleman, was das Safetycar auf die Strecke rief. Beide schwer beschädigten Autos konnten dank des Einsatzes ihrer unermüdlichen Crews noch einmal in das Rennen zurückkehren, waren aber somit aus dem Kampf um eine Spitzenposition ausgeschieden.
Dieser wurde in der Folge zwischen den beiden Gibson Teams von Geaves und dem Team Jota, sowie dem neuen TDS RacingOreca 05 des Trios Ludovic Baday, Pierre Thiriet und Tristan Gommendy ausgetragen.
Nachdem das SC kurz nach der Rennhalbzeit wegen eines Unfalls des dänischen Massive Motorsport Aston Martin Vantage GT3 mit einem der AF Corse-Ferraris noch einmal ausrücken musste, wurde der Kampf um den Sieg in der Endphase durch 2 diskussionswürdige Manöver entschieden. Zuerst berührten sich hinter dem führenden Gommendy die beiden aufholenden Gibson von Greaves Pilot Lancester und Team Jota-Fahrer Harry Ticknell in Becketts, was Ticknell, dem gemäss unserer Statistikauswertungen schnellsten LMP2-Piloten im Feld , nach einem Dreher den Anschluss verlieren liess. Dann schob Lancester 10 Minuten vor dem Ende in Abbey den vor ihm liegenden TDS-Oreca nach Anlauf über den Grünstreifen von der Strecke. Zwar gelang es Ticknell wieder den Anschluss herzustellen, aber er hielt sich mit einer finalen Attacke ob des kompromisslos fahrenden Lancester und in Aussicht auf sichere Meisterschaftspunkte und eine potentielle Zeitstrafe für das Greaves-Team zurück.
Diese kam dann aber nach Rennende doch nicht, was dem Greaves Motorsport Team den ersten ELMS-Gesamtsieg der Teamgeschichte sicherte.
Lancester erhielt ob seiner Aktionen Pfiffe auf dem Podium. Erst in Imola wird man erfahren ob die ausbleibende Bestrafung möglicherweise das falsche Signal an die Meisterschaft in Punkto offensiver Fahrweise war. Während das Team Jota sich der sicheren Punkte erfreute, fand TDS-Pilot Gommendy deutliche Worte bei der Pressekonferenz. In Le Mans wäre solch eine Aktion folgenschwerer ausgegangen.
Das bis eine Stunde vor dem Rennende viertplazierte Murphy Prototypes Team fiel mit einem Elektrikdefekt aus, so das am Ende die Krohn Racing Mannschaft mit dem Ligier JS P2 auf den vierten Platz kam. Das Debüt der LMP3 gewann das LNT-Duo Charley Robertson und ex Olympiasieger Chris Hoy, der seinen LMP-Einstand gab. Mit RLR Motorsport-Pilot Jens Petersen kletterte der einzige deutsche Teilnehmer in der neuen Prototypenkategorie bei deren Rennpremiere mit auf das Podium. Der GTE-Klassensieg ging an den Porsche 991 GTE von Michael Wainwright, Adam Carroll und Phil Keen. Die britische Mannschaft rundete ein erfolgreiches Wochenende mit dem Podiumsrang des Lamborghinis von Roald Goethe, Archie Hamilton und Daniel Brown in der GTC-Klasse ab, die vom TDS RacingBMW Z4 GT3 des französischen Trios Franck Perrera, Dino Lunardi und Eric Dermont gewonnen wurde.
Der Sieg des BMW Sports Trophy Team Schubert beim ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen auf der Kombination aus Grand Prix Kurs und Nürburgring Nordschleife war aber alles andere als unverdient oder nur dem Glück geschuldet. Das Team mit Dominik Baumann, Claudia Hürtgen, Jens Klingmann und Martin Tomczyk lag, von Position sieben gestartet, nach 41 Runden und etwas mehr als sechs Stunden auf der insgesamt 25,378 km langen Strecke, eine Runde vor dem Manthey-Porsche 911 GT3 Cup MR von Christoph Breuer, Matteo Cairoli und Sven Müller. Nach weiteren 12,421 s folgte der von Black Falcon Racing eingesetzte Porsche 911 GT3 Cup von „Gerwin“, Manuel Metzger, Philipp Eng und Hannes Plesse.
Dieser scheinbar klare Abstand zum Zweitplatzierten täuscht jedoch. In Wirklichkeit lag der Manthey-Porsche nach Ablauf der 6 Stunden nur etwa 2 Minuten und 55 Sekunden hinter dem Schubert-BMW. Da dieser nur eine Sekunde vor Ablauf der Renndauer die Ziellinie erneut überquerte, musste er eine weitere komplette Runde zurücklegen. Die Polesitter Uwe Alzen, Maximilian Götz, Marco Holzer und Mike Stursberg im neuen Mercedes SLS von Haribo Racing hatten dagegen ein Riesenpech. Das Team hatte in dem spannenden Rennen, mit nicht weniger als neun Führungswechseln, alle Chancen ihre Trainingsbestzeit in einen Gesamtsieg zu verwandeln. Weniger als eine Viertelstunde vor Schluss musste die Gummibären-Mannschaft aus Bonn mit einem technischen Defekt unmittelbar vor dem Karussell aufgeben.
Bis kurz vor dem Ende des Rennens hatte Haribo Racing wie der sichere Sieger ausgesehen. Nach der Pole Position von Maxi Götz, lief zunächst alles nach Plan. Bis Götz nur 15 Minuten vor Schluss mit Vibrationen an der Vorderachse außerplanmäßig an die Boxen fuhr. Das Team versuchte zwar, den Mercedes nach einem Reifenwechsel noch ins Ziel zu bringen, aber vor der Einfahrt ins Karussell kam das Endgültige „Aus“ für den rasenden Goldbären. Damit erbte der BMW Z4 GT3 des Schubert-Teams die Führung. Über die gesamte Distanz hatte man sich mit dem SLS von Haribo um die Führung gestritten und war dabei konstant schnell unterwegs. Eine strahlende Claudia Hürtgen konstatierte: „Das Team hat perfekt gearbeitet und wir Fahrer haben einen guten Job gemacht. Jetzt feiern wir den Sieg.“ Auch Teamkollege Martin Tomczyk jubelte: „Uns haben natürlich die Umstände in die Karten gespielt – aber wir freuen uns dennoch über den Sieg.“ Auch im Team der Zweitplatzierten war die Freude groß. Christoph Breuer: „Der zweite Platz ist für uns ein Erfolg, mit dem wir nicht gerechnet haben. Es ist das erste Rennen mit dem Auto und diesen Piloten, das wir durchfahren konnten – Kompliment an die ganze Mannschaft, wir freuen uns alle sehr.“
Vielen der über 70 angetretenen Teams diente das Rennen der intensiven Vorbereitung auf das ADAC Zurich 24h-Rennen, das vom 14. bis 17. Mai an gleicher Stelle ausgetragen wird.
Der Fünfte im Gesamtklassement, Dirk Werner, sagte nach dem Rennen: „Für uns war es in erster Linie wichtig, durchzufahren und so viele Daten wie möglich zu sammeln. Das ist angesichts der wenigen Testmöglichkeiten vor dem 24h-Rennen besonders wichtig. Ich als Fahrer mag an diesem Qualifikationsrennen vor allem die Tatsache, dass nicht ganz so viele Fahrzeuge auf der Strecke sind und ich einen guten Rhythmus finden kann.“
Zum ersten Mal galten die neuen Sicherheitsbestimmungen für die Nürburgring-Nordschleife, die kurz vor dem Rennen vom DMSB verkündet wurden. Zwei sogenannte „Slow Zones“ in den Bereichen Flugplatz (Posten 75-80, vmax 200 km/h), Schwedenkreuz (Posten 80-86, vmax 250 km/h) sowie Döttinger Höhe (Posten 188-198, vmax 250 km/h) und eine um 5 % reduzierte Motorleistung bei den leistungsstärkeren Fahrzeugkategorien, sorgten für insgesamt etwas langsamere Rundenzeiten. Trotz allem war der Unterschied zu den Zeiten des letztjährigen Qualifikationsrennens nicht signifikant.
Festzuhalten bleibt aber, dass die neuen Regeln sich bewährt haben. Die angeordneten Maßnahmen hatten im Vorfeld für viele, zum Teil recht unsachliche Diskussionen gesorgt.
„Im Vordergrund stand an diesem Wochenende die Gewöhnung an die neu installierten Geschwindigkeitsbegrenzungen“, sagte Martin Tomczyk. „Diese wurden meiner Meinung nach sehr gut kommuniziert und auf der Strecke angezeigt. Für mich als Fahrer war es kein Problem, mich damit zurechtzufinden. Dafür ein großes Lob an den Veranstalter.“
Allerdings gab es auch Stimmen, die die Meinung vertraten, mit den Speed Limits sei die Nordschleife ihres gesamten ursprünglichen Charakters beraubt. Hier und da war auch von Abwanderung in andere Rennserien oder zu anderen Rennstrecken die Rede.
Eines ist jedenfalls klar, dass die aufgrund des knappen Zeitrahmens beschlossenen Änderungen auch von den Verantwortlichen nicht als Dauerlösung gesehen werden. Darüber hinaus wurde aber auch deutlich, dass sie einem spannenden Rennverlauf eindeutig nicht geschadet haben.
Auch Rennleiter Walter Hornung zog eine positive Bilanz des Wochenendes: „Ich muss den Fahrern ein großes Kompliment machen: Wir haben keinen einzigen Tempo-Verstoß in den permanenten Gelb-Zonen ahnden müssen. Das zeigt mir, wie professionell die Fahrer und Teams mit der neuen – und für alle Beteiligten ungewohnten – Situation auf der Nordschleife umgegangen sind. Trotzdem muss man sicher vor dem 24h-Rennen noch ein wenig Feintuning an den sportlichen Regeln betreiben. Das werden wir gemeinsam mit dem DMSB in den nächsten Tagen angehen.”
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Es war das definitive Highlight des Rennens: Bei den 6h von Silverstone, dem Auftakt der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2015 lieferten sich zu Beginn der 3. Rennstunde Marcel Fässler im Audi R18 e-tron Quattro und Neel Jani im Porsche 919 Hybrid ein Duell um die Führung das die Zuschauer in Silveratone und die Berichterstatter vor Ort restlos begeisterte. Fast 20 Minuten lang (der Videoausschnitt nebenan gibt nur den Beginn wieder) duellierten sich das „Kurventier“ - der auf Abtrieb getrimmte Audi von Fässler – mit der „Dampfbrumme“ - der beim Topspeed unschlagbare Porsche von Jani – miteinander mehrfach auf der Strecke im Kampf um die Führung überholend. Was besonders hervorstach war die Fairness mit der die beiden Schweizer miteinander bei aller Härte umgingen. Ein willkommener Kontrapunkt zum Tags zuvor zu hart ausgefallenen Spitzenkampf um die ELMS-Führung.
Das volle Duell , das einige Berichterstatter schon an die legendäre Schlacht Tambay vs. Prost beim F1-Klassiker in Dijon erinnerte, kann unter diesem Video genossen werden (ab etwa 2h:15min), das das volle Rennen zeigt.
Auch nach dem Rennen war den beiden Kontrahenten sichtlich der Spass anzusehen den sie bei ihrem Duell hatten. Neel Jani : „So ein Duell kann richtig Spass machen wenn man sich dabei gegenseitig vertrauen kann, das der andere keine unfaire Aktion macht. Ich muss Marcel sehr hoch anrechnen das er nie versucht hat mich abzudrängen – das hätten andere Piloten sicher anders gelöst. Ich musste auf den Geraden immer sofort gegenhalten, weil ich wusste sobald ich den Anschluss an Marcel einmal verliere zieht er mir in den Kurven davon. Zudem bekamen wir zunehmend Probleme mit unseren Bremsen. Während des Duells haben wir uns ab und zu in den Wagen gegenseitig angeschaut, wobei ich auf den Geraden immer das Grinsen nicht unterdrücken konnte. Aber leicht war es dennoch nicht. Ich musste zu dieser Rennphase in Hinblick auf die Rennstrategie die Bremsen schonen, gleichzeitig Sprit sparen und auch noch mit Marcel kämpfen. Das war ein richtiges Highlight dieses 6h-Sprints!
Auch Fässler, dessen Crew sich am Ende mit gerade mal 4s Vorsprung gegen den Porsche mit der #18 durchsetzen konnte, hatte seinen Spass am Duell: „Einer der besten Fights meiner Karriere! Das war sehr fair aber für mich stellenweise auch sehr nervtötend! Jedes Mal wenn ich mich in den Kurven vorbei gekämpft hatte ist Neel ganz einfach auf den Geraden wieder an mir vorbei gezogen. Wir hatten einfach die effizientere Downforce und das hat dem Duell den Pfiff gegeben, weil hier die verschiedenen Wagenkonzepte aufeinander trafen. Als Neel eine Stunde vor dem Schluss noch mal in meinem Rückspiegel auftauchte, dachte ich nur 'Nicht schon wieder der!' Aber dann musste der Porsche ja zu seinem Stopp reinkommen.“
Fast wäre es zu einer dritten Auflage des Duelles gegen Ende des Rennens gekommen als Fässler 10 Minuten vor Rennende eine umstrittene Strafe wegen Verlassens der Strecke bei einem Überrundungsmanöver antreten musste. „Als unsere Renningenieurin Leena mir das durchgegeben hat ist es mal kurzfristig sehr laut geworden im Auto. Ich dachte jetzt verlieren wir die Führung oder es kommt noch einmal zu solch einem Zweikampf. Aber wir haben uns doch knapp in Führung halten können.“ Jani war gerüstet für einen weiteren Zweikampf „Wir hatten, da die Strecke am Ende mehr Grip hatte, nur die linken Reifen gewechselt und dadurch Zeit gespart. Aber die Bremsprobleme waren gegen Ende zu gravierend. Fest steht das der Speed des Porsche 919 Hybrid , da ist um Siege einzufahen. Auf einer schnelleren Strecke wie Spa-Francorchamps oder Le Mans sollten wir noch besser aussehen.“
Edy Kamm erwies sich beim Saisonauftakt der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Hockenheimring mit seinem Audi A4 DTM als unschlagbar. Der Eidgenosse fuhr in beiden Rennen zum Gesamtsieg vor Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) bzw. Jürgen Bender (Corvette GT3). In der Division 2 gingen die Siege an Jürgen Gerspacher (Seat Leon Mk2) und Dirk Ehlebracht (Audi A3 Turbo).
Wie gewohnt hielt sich Edy Kamm im Qualifying noch zurück. Hier schnappte sich Pertti Kuismanen jeweils in der letzten Runde die Pole.
Im Rennen hatte der Finne keine Chance gegen den schnellen DTM-Audi. Zunächst hielt sich Kuismanen in Front, dann zog Kamm vorbei. Auf knapp über 13s wuchs der Vorsprung bis zum Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs beim ersten Rennen an. „Im Bereich vor der Sachskurve hatte ich die Chance vor zu kommen. Ich kann nur im Motodrom etwas Abstand herausfahren, dass mich Pertti bis zur Ostkurve nicht mehr aufholt. Sonst habe ich keine Chance. Ich muss immer schauen, dass ich nach der Kurve Vorsprung habe, so dass ich mich zur nächsten Kurve retten kann. Auf der Geraden habe ich keine Chance“, so Kamm. „Gegen den Audi von Edy Kamm ist es unmöglich zu gewinnen. Das ist ein DTM Auto und eben kein GT. Es liegt unheimlich auf der Straße und hat den besten Andruck. Das Auto hat auch 300 kg weniger als die Viper. Wir hatten heute auch Probleme mit den Reifen. Die hatten zu viel Druck und wir hatten keine Chance mehr dies zu ändern“, erklärte Kuismanen, der sich zumindest über den Klassensieg bei den großen GT-Fahrzeugen freuen konnte.
Dasselbe Spielchen wiederholte sich im zweiten Heat, wobei es für Kuismanen noch dicker kam. Nachdem sich beide Kontrahenten berührten, bekam die Viper Probleme mit der Öltemperatur. Kurz darauf rollte der GT-Bolide mit einem Motorschaden aus. „In der Mercedes Arena war außen ein anderes Fahrzeug. Dieses fuhr mittig und ist wohl etwas erschrocken, als ich links vorbeiging und kam selbst nach links. Da kam dann Pertti von außen herein und fuhr mir mit seiner Schnauze auf die Tür. Mein Unterboden war dann auch lose“, berichtete Kamm über die entscheidende Szene des Rennens. Davon profitierte Jürgen Bender, der mit seiner Corvette GT3 einen bärenstarken STT Einstand abgab. Im ersten Rennen musste sich Bender noch hinter Kuismanen anstellen, doch nach dem Ausfall des Finnen war dem Corvette-Piloten der zweite Rang nicht zu nehmen.
Sehr spannend ging es um die weiteren Positionen zu. Das erste Rennen war geprägt vom Positionskampf der beiden Mercedes SLS AMG GT3 von Josef Klüber und Mario Hirsch, Maximilian Stein im Audi R8 LMS GT3 und V8-Star-Pilot Sven Fisch. Hierbei konnte Fisch zunächst Maximilian Stein von der vierten Gesamtposition verdrängen, doch lange hielt sich der V8 STAR Pilot nach einem Ausritt nicht vor der GT3 Meute. So machten die GT3-Piloten den vierten Rang unter sich aus. Zunächst bestimmte Maximilian Stein das Tempo, während die beiden SLS im Schlepptau folgten. In Runde acht ging dann aber Klüber vorbei, während Hirsch im letzten Umlauf ebenfalls noch vorbeizog.
Der zweite Durchgang war erneut vom Kampf der GT3-Fahrzeuge geprägt, wobei es durch den Ausfall von Kuismanen um den dritten Rang auf dem Treppchen ging. Den schnappte sich diesmal Josef Klüber, der damit Maximilian Stein und Mario Hirsch in Schach hielt. Mario Hirsch, der als Gesamtfünfter als Dritter aufs Treppchen in der Klasse 1 fuhr zeigte sich mit seiner STT Premiere zufrieden. „Das Rennen war für mich heute eigentlich wie gestern. Wir SLS und der Audi waren eng beieinander. Ich bin letztendlich total happy. Ich war zum ersten Mal dabei und in der Klasse gleich auf den dritten Platz gefahren. Einfach super. Mit den Überrundungen und den auflaufenden Fahrzeugen bin ich dann etwas vorsichtiger zu Wege gegangen. Ich wollte da bei meinem ersten Start auch nichts riskieren“, erzählte Hirsch.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Lexus steht kurz davor, das Rätselraten um die Einsatzteams des neuen Lexus RC-F GT3 im ADAC GT-Masters und in der VLN Langstreckenmeisterschaft zu beenden. Für Mittwoch den 22.4 hat Lexus im Showroom in Stuttgart Filderstedt zu einer exklusiven Präsentation von Lexus Racing eingeladen wo man der Öffentlichkeit die Pläne für die Saison 2015 und die ausgewählten Einsatzteams vorstellen will. Gleichzeitig sollen auch einer der Einsatzwagen und die langfristigen Ziele für die Zukunft enthüllt werden.
Interessant und aufschlussreich ist die Liste der einladenden Personen die im Namen von Lexus Racing zu dieser Präsentation laden. Unterzeichner der Einladung sind Dominik Farnbacher im Namen von Farnbacher Racing, Lorenz Frey im Namen von Emil Frey Racing und Hannes Gautschi für Farnbacher Lexus Schweiz. Gautschi ist unter anderem am Nürburgring auch als Mann hinter dem Toyota Swiss Racing Projekt bekannt, das in Zusammenarbeit mit dem Einsatzteam von Ring-Racing mehrere Toyota GT 86 in der V3 und der Cup 4 Klasse zum Einsatz bringt.
Mit der Ankündigung werden die auf Deutschland fokussierten Einsatzbekenntnisse des RC-F GT3 nun endlich konkret. Am 22.4 sind nun weitere News zum GT3-Projekt des japanischen Herstellers zu erwarten, von dem bislang nur ein Fahrzeug in der japanischen GT-Meisterschaft (Foto) im Einsatz ist.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Am Ostermontag vor einer Woche gingen die Piloten der Supercar Challenge in Zandvoort erneut auf die Jagd. Allerdings nicht nach bunten Eiern sondern nach Meisterschaftspunkten.
Der zweite Lauf der Superlight Prototypen wurde diesmal über die Distanz von 60 Minuten ausgetragen. Nicht nur wegen der doppelten Rennlänge dürfte die Freude bei York Schumacher doppelt so groß gewesen sein. Nach Platz zwei im Sprintrennen gewann der Deutsche zusammen mit seinem Teamkollegen Joey Splunteren im Wolf GB08 des Bas Koeten Racing Teams den zweiten Lauf nach 35 Runden mit 8 Sekunden Vorsprung auf den Vortagessieger Henk Thuis im Radical. Bob Herber & Bas Schouten komplettierten mit dem zweiten Wolf das Podest. Joosen/Haverhals überquerten mit dem Tatuus als vierte die Ziellinie gefolgt von Radical Pilot Rob Kamphues. Wibo Rademaker siegte im Radical in der Division II vor dem Norma von Filip Declercq und dem Praga von Paul Sieljes.
Die deutschen Radical Sports Cup Piloten Dierkes/Hölscher, Osman/Teichmann und Ingo Lauscher erreichten die Plätze 10, 12 und 15 im Gesamtresultat. Heinz Kremer kam im Osella auf P14 ins Ziel, dies bedeutete den siebten Platz in der kleinen Klasse. Nach dem vierten Rang im ersten Rennen konnte man beim Yellow Arrow Racing Team mit dem Auftakt zufrieden sein.
Im zweiten Rennen der Supersport Klasse schaffte Daan Meijer das was ihm am Samstag auf Grund einer Durchfahrtstrafe verwehrt blieb. Der BMW Pilot sicherte sich den Sieg vor den Markenkollegen Koen Bogaerts/Mark van der Aa, de Groot/de Graaf und Eric van den Munckhoff. Das Rennen musste nach 28 Runden 5 Minuten vor dem regulären Ende abgebrochen werden da der BMW von Ruud Olij eine große Ölspur auf der Strecke hinterlassen hatte. In der S1 Division siegte Rob Nieman im Renault Clio vor dem Markenkollegen Frank Bedorf und van der Voort/van den Berg im BMW.
Die nächsten Rennen finden am 9 & 10 Mai in Zolder statt. Dort werden auch die GT´s am Start sein.