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Stand der Dinge bei den LMP3

in den vergangenen turbulenten Wochen hat sich die LMP3-Szene rasant entwickelt. Nicht mit allen News konnten wir Schritt halten, daher folgt hier eine kleine Zusammenfassung.

Da der ACO gerade dabei ist den Markt der LMP2-Hersteller zu bereinigen (wir berichteten ), fiel dem französischen Verband wohl auf das man auch vorsichtshalber schon ein ähnlichens Vorgehen bei den LMP3 ansetzen könnte, die als Cost-Cap-Kategorie auch mit mangelnden Margen bei zu vielen Herstellern zu kämpfen hätte. Daher hat man flugs die Anzahl der maximal möglichen Chassis-Hersteller in der neuen Kategorie auf 5 beschränkt. Neben Ginetta , denen nun nach der abgelehnten LMP2-Lizenz zumindest das LMP3-Geschäft bleibt, und Riley-Ave und Ligier , die nun in gleich 2 LMP-Kategorien den Markt abschöpfen dürfen, steht bisher lediglich Adess als Hersteller fest. Für die letzte Lizenz können potentielle Bewerber bis zum 1. August eine Bewerbung beim ACO abgeben. Angeblich soll BR-Engineering, der Konstruktionszweig von SMP Racing nach der abgelehnten LMP2-Bewerbung an einem LMP3-Programm interessiert sein. Aber auch Gibson und Wolf könnten Kandidaten für solch eine Lizenz sein.

Aus dem Rennen ist dagegen Sora Composites. Deren als Pescarolo-CN geborenes Chassis, das zusammen mit Adess und Sebastian Loeb Racing als LAS für die LMP3 homologiert werden sollte fiel beim ACO wegen unpassender Chassis-Abmessungen durch. Da weder Sora noch Loeb den Aufwand für zusätzliche Umbauten vornehmen wollten, entwickelte die F1-erfahrene Truppe um Adess Chef Stephane Chosse kurzerhand einen komplett eigenen LMP3.   

In einem technischen Bulletin vom 1.Juli hat der ACO die Gewichte und Cost-Caps der LMP3 weiter angehoben. Ginetta hatte angeblich solche Mühen das 900kg Limit zu erreichen das man jetzt für alle Konstruktionen 930 kg Leergewicht vorgeschrieben hat. Ob das die Speeddifferenz der Ginetta zu den GTE weiter verringert sei dahin gestellt. Zudem wurde die Cost-Cap um 11.000€ auf einen Basispreis für alle Chassis von 206.000€ angehoben.

svk-ginetta.jpgAls einziges Chassis mit dem bislang Erfahrungen vorliegen hat der Ginetta-Juno LMP3 Stoff für reichlich Kontroversen geboten. Während der mangelnde Speed möglicherweise kein Ginetta-spezifisches Problem ist – dem Nissan-Treibsatz könnten per ECU-Umprogrammierung leicht zusätzliche PS für schnellere Rundenzeiten entlockt werden – hat die Zuverlässigkeit der Boliden, mit der sogar das LNT-Werksteam bei seinen Europäischen Le Mans Serie-Auftritten zu kämpfen hatte für reichlich Irritationen gesorgt. Angeblich sollen sich schon erste potentielle Kunden zu anderen Herstellern umorientiert haben. Dennoch hat die britische Kooperation, schon an 7 weitere Teams (RLR Motorsport, Lanan Racing, SVK by Speed-Factory, Scuderia Villorba Corse, Prime Racing, United-Autosport, BR-Racing Taiwan) Autos verkaufen können – LNT als Quasi-Werksteam mal nicht mitgezählt.

Ligier ligierlmp3test.jpgschockte die britische Konkurrenz jedenfalls mit der Ankündigung das der in Le Mans vorgestellte JS-P3 bei einem Test in Aragon gerade mal 3s langsamer als der LMP2 gestoppt wurde. Ob diese Angabe zutreffend ist wird sich wohl erst nach den beiden ersten Rennen des Autos bei der Asiatischen Le Mans Serie in Fuji und dem ELMS-Finale in Estoril verifizieren lassen. Jedenfalls hat Ligier mit Graff Racing, Eurointernational, Extreme Limite und Duqueine Engineering schon einen soliden Kundenstamm in Petto. Gerüchte besagen das noch im Laufe dieser Woche ein weiterer Kunde hinzu kommen könnte.

Adess g-private_adess03_lmp3.png haben wir in den letzten Tagen ausführlich beleuchtet . Auch hier wird das Debüt des Autos, von dem bislang 4 Chassis konkret verkauft wurden und nun gebaut werden, in der Asiatischen Le Mans Serie stattfinden, so das ein direkter Vergleich vom Ginetta, dem Ligier und dem A03 nach der Runde in Fuji erfolgen kann. Mit dem Team AAI, das (wenn auch noch nicht offiziell) den Einsatz der Adess übernimmt, EuroInternational und dem BR-Racing Team Taiwan stehen in Fuji zwischen 3 und 5 LMP3 riley-ave_lmp3.pngam Start, die mit 2 zusätzlichen CN und mindestens 3 LMP2 ein halbwegs passables Prototypenfeld nach der peinlichen Saison 2014 präsentieren könnten.

Die grosse Unbekannte ist Riley-Ave: die amerikanische Kooperation möchte ihren LMP3 auch in Amerika ins Geschäft bringen. Konkrete Kunden hat man allerdings ebenso wenig vorzuweisen wie ein existierendes Chassis. Allerdings soll es einen ersten Kunden geben der ein Renndebüt bei den diesjährigen 25h von Thunderhill plant. Für den Vertieb in Europa plant man eine Basis am Nürburgring einzurichten, was aber wohl erst mal konkrete Kunden in Europa voraussetzen würde, die sich als Entwicklungsteam zur Verfügung stellen würden.

Ratel verstärkt Beziehung nach Asien

macao.jpgStephane Ratels SRO verstärkt seine Verbindungen nach Asien weiter: die Automobile General Association Macao-China (AAMC) hat mit Ratels GT-Sport-Verband eine Kooperation zur Ausrichtung eines FIA GT World Cup Rennens auf der Traditionsstrecke in Macao vereinbart, die das ursprünglich angesetzte GT-Weltfinale in Baku ersetzen soll, das von Seiten der aserbeidschanischen Kooperationspartner vor einigen Wochen vordergründig aus Budgetgründen abgesagt wurde. Anscheinend will man sich in Aserbaidschan nun mehr auf die Ausrichtung eines F1-GP in den kommenden Jahren konzentrieren.

Der nun als FIA GT World Cup angesetzte Event, in dem die Top-Teams aus Asien, Europa und wohlmöglich auch den USA teilnehmen werden soll am 19-22.ten November 2015 stattfinden. Mit Benjamin Franassovici hat Ratel den selben Koordinator für den Event benannt der nun auch die 12h von Sepang unter seinen Fittichen betreut. Da die SRO zudem ab der kommenden Saison auch in die 12h von Bathurst involviert ist, fügen sich langsam die Puzzlesteine einer asiatischen Blancpain Endurance-Serie zusammen, wie der französischen GT-Zampano unseren Kollegen von Sportscar 365 just in einem Interview bestätigte:

„Um eine Serie zu veranstalten braucht es mindestens 3 Rennen. Wir haben nun Sepang, wir sind in Bathurst involviert und das wir nun mit einem so etablierten Event wie Macao zusammenarbeiten stärkt unsere Position weiter. Nun fehlt nur noch ein kleines Stück um das Ganze perfekt zu machen“.

Beim FIA-GT-Weltcup handelt es sich um ein erstmals ausgetragenes Format. Ratels Ziel ist es für 2 Sprintrennen je 3 Wagen von 7 Herstellern und 7 lokale Wildcard-Teams zusammen zu bekommen „In einem so überlaufenen Markt wie den GT3 wollten wir etwas herausragendes schaffen. Ein Event am Ende der Saison der die besten Teams des Globus zusammen bringt war meine erste Priorität. Macao als etabliertes Rennen hat sich da von selbst angeboten.“

Eine WM will Ratel trotz des internationalen Übersee-Status des Rennens dennoch nicht noch einmal ansetzen. „Wir haben es so hart zwischen 2010 und 2012 versucht, wirklich alles dabei versucht und haben es dennoch nicht geschafft. Zudem hat die FIA mit dem ACO bereits einen Vertrag über eine Sportwagen-WM. Da werden wir uns nicht dazwischen pressen können.“

67.te 24h von Spa starten am Dienstag

Am kommenden Wochenende geht die 67.te Ausgabe des 24 Stunden Rennens von Spa-Francorchamps, die vierte Runde der Blancpain Endurance Serie 2015 über die Bühne. 58 Wagen sind laut aktuellem Stand der Nennliste für den Klassiker gemeldet. Zurückgezogen wurden seit der ersten Veröffentlichung der ursprüngilch 66 Teams umfassenden Nennliste die Wagen von Car-Collection, Attempto Racing ,der Lago Racing-Gallardo, der Motion Performance Aston Martin Vantage GT3 und 2 Ferrari F458 GT3 Italia von AF Corse und Glorax Racing. Damit steht bei dem mittlerweile exklusiv für die GT3-Klasse ausgeschriebenen Event ein Feld von 25 Mannschaften im Pro-Cup, 22 Teams im Pro-Am-Cup und 11 Teams in der Gentleman-Trophy am Start.

7 Audi, 3 Bentley , 4 BMW Z4 GT3, 4 Mercedes SLS AMG GT3, 2 Nissan GT-R Nismo GT3, 2 Lamborghini Huracan und 1 Aston Martin Vantage GT3 des Oman Racing Teams bilden die Top-klasse der um den Gesamtsieg kämpfenden Profifahrzeuge. Audi strebt nach dem Sieg beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring 2015 danach, den zweiten Klassiker in diesem Jahr mit seinem neuen GT3-Herausforderer unter Dach und Fach zu bringen. Die Teams Phoenix Racing und das Belgian Audi Club Team WRT bringen wie am Ring je 2 der neuen Boliden an den Start, mit denen man nun zusätzliche Erfahrungen mit dem Reifen von Pirelli sammeln will, ehe die Spezifikation des Wagens für die im September beginnende Serienproduktion entgültig festgelegt werden soll. Härteste erklärte Gegner werden die beiden Marc VDS BMW Z4 GT3 werden, die zum letzten Mal mit den Z4 einen Sieg beim Klassiker gegen die Audi in Angriff nehmen wollen. Während Roal Racing und das BMW Sports Trophy Team Brasil je einen weiteren Z4 in der Klasse an den Start bringen wollen, wird Marc VDS zudem in der Pro-Am Klasse einen dritten Z4 ins Rennen schicken der allerdings unter einem Charity Programm (Racing against Cancer) läuft und nur für einen Teil des Rennens zum Einsatz kommen soll. Seitens Mercedes werfen die beiden deutschen Mannschaften von Black Falcon und ROWE Racing je 2 SLS in die Schlacht. Zudem sollten die Mannschaften von Bentley (2* M-Sport und HTP-Motorsport), Lamborghini und Nissan weitere Würze in die Langstreckenschlacht bringen.

Was auffällt, ist das Ferrari komplett auf ein Antreten in der Top-Klasse verzichtet. Dafür finden sich 9 F458 in der Pro-Am-Klasse wieder, nebst 3 Mercedes, 5 BMW Z4 GT3, und je einem Bentley , Nissan, Aston Martin Jaguar und Audi. Bernd Schneider im #18 Black Falcon Mercedes SLS AMG GT3 und Stefan Mücke im #32 Leonard AMR Aston Martin Vantage GT3 werden hier die Aufmerksamkeit der deutschen Fans auf sich ziehen.

In der Gentleman Trophy sind 5 weitere Ferrari F458 GT3 Italia , 2 BMW Z4 GT3 , 2 Audi R8 LMS GT3 und 2 Porsche genannt. Nach dem Rückzug der 3 Attempto McLarens bringt die deutsche Mannschaft hier lediglich noch ihren Porsche für Frank Schmickler und seine beiden Teamkollegen Jürgen Häring und Dimitros Konstantinou an den Start. Mit Ralf Oeverhaus auf dem Boutsen-Ginion Racing Z4 startet zudem ein weiterer deutscher Pilot in der Gentleman-Klasse.

Die Rennaction in Spa-Francorchamps beginnt am Dienstag dem 21 Juli mit dem Bronze-Test der Privat-Piloten. Am Samstag um 16.30 Uhr beginnt das Rennen das als grösster GT3-Event der aktuellen Motorsportszene gilt. Wie immer wird GT-Eins mit einem Team vor Ort den Event begleiten.

Heisse Duelle im GT86-Cup bei VLN4

vln4gt86sieger.jpgBei der 46. Adenauer ADAC Worldpeace-Trophy, dem 4. Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft lief in der CUP4-Klasse des Toyota GT 86-Cups nur auf dem Papier alles nach Plan. Das Dörr Motorsport-Duo Arne Hoffmeister und Fabian Wrabetz holte sich den 3.Klassensieg in Folge und führte über das gesamte Rennen die Klasse unangefochten an der Spitze an. Angesichts der Temperaturen von über 35°C auf der Strecke und an die 60°C in den Cockpits war der Sieg jedoch hart erkämpft, wie Fabian Wrabetz nach dem Sieg erläuterte:

„Wir sind trotz der Hitze bei unserem Plan geblieben und haben das Rennen in zwei Doppelstints absolviert. Unser Auto lief perfekt, aber körperlich war das schon ziemlich anstrengend, zumal mir in den letzten zwei Runden das Trinken ausgegangen ist. Aber das war nach nur einer Runde sowieso heiß wie Tee und nicht besonders erfrischend. Was die Temperaturen im Cockpit angeht, hat die Nordschleife ihrem Namen ,Grüne Hölle´ heute alle Ehre gemacht“.

vln4whgt86.jpgHinter dem Dörr Duo tobte jedoch unter den Konkurrenten ein enger Markenpokal-Kampf der sich zwischen 2 Duos entschied. Um P2 kämpften das Vater-Sohn Team Wolfgang und Kevin Hönscheid mit dem WH-Motorsport Toyota und das Toyota Swiss Racing Duo Amweg/Lampert. WH Motorsport war dank einer erstmals unter 10 Minuten liegenden Quali-Runde von Rang 2 gestartet und lieferte sich über das gesamte Rennen einen engen Kampf mit dem schweizer Toyota mit mehreren Positionswechseln. Die Entscheidung brachte am Ende ein Reifenschaden in der letzten Runde, der den lange auf P2 liegenden Hönscheid-Toyota auf P3 zurückwarf. Insgesamt musste das Familienteam an diesem Rennwochenende 3 Reifenschäden verzeichnen, rettete aber mit P3 zumindest Rang 2 in der Cup-Wertung.

Hinter diesem Duell fand ein weiterer Zweikampf um P4 statt. Hier setzte sich der zweite der 3 gestarteten Dörr-Toyota mit Florian Wolf und Nils Jung am Ende gegen die belgische Mannschaft von PitLane Racing mit dem Trio Brody, Barbaro, Muytjens durch. Alle 5 zuvorderst plazierten Wagen in der Klasse kamen in der gleichen Runde ins Ziel. Mit den eine Runde dahinter liegenden dritten Dörr-Toyota und dem zweiten Pit-Lane Racing GT-86 kamen alle 7 gestarteten Teilnehmer trotz der verschärften klimatischen Rennbedingungen in Wertung ins Ziel.

VLN und Nürburgring erneuern Vertrag für mindestens 3 Jahre

Mit einem Vorvertrag über 3 Jahre und einer Option auf 2 weitere Jahre haben die capricorn NÜRBURGRING GmbH (CNG) als Betreibergesellschaft des Nürburgrings und die Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) OHG als Organisator der populären Rennserie eine längerfristige Zusammenarbeit beschlossen. Die Vereinbarung, die am Donnerstag von CNG-Geschäftsführer Carsten Schumacher und Karl Mauer als Generalbevollmächtigtem der VLN Langstreckenmeisterschaft unterzeichnet wurde, sieht darüber hinaus eine gemeinsame Weiterentwicklung der Rennserie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Kommunikation vor. Festgelegt wurde zudem, dass die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring auch in der nächsten Saison traditionell 10 Rennen auf der Nordschleife umfassen wird. Eine aus Kostenreduzierungsgründen diskutierte Kürzung des Kalenders ist damit vom Tisch.

Vor dem Hintergrund des im Dezember 2015 auslaufenden aktuellen Einjahresvertrages erklärte Karl Mauer: „Der neue Vorvertrag gibt schon zu diesem frühen Zeitpunkt der VLN mit allen Teams und Fahrern sowie allen engagierten Firmen und Sponsoren eine wichtige Planungssicherheit mindestens für die nächsten drei Jahre. Das ist eine gute Basis für alle weiteren Entscheidungen, um die fast 40-jährige Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Wir wollen, dass unsere Rennserie auch in Zukunft faszinierenden Rennsport für Tourenwagen und GT-Sportwagen bietet – und das auf der spektakulärsten Rennstrecke der Welt, der Nordschleife des Nürburgring.“

„Seit 1977 hat sich die VLN Langstreckenmeisterschaft zu einer einzigartigen und bei Fahrern, Teams sowie Fans sehr beliebten Rennserie entwickelt, die untrennbar mit der Nordschleife verbunden ist. Zudem ist die VLN Langstreckenmeisterschaft mit zehn Rennen im Jahr und mit durchschnittlich 170 teilnehmenden Teams ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region um den Nürburgring“, äußert Carsten Schumacher. „Daher ist es uns wichtig, mit der geschlossenen Vereinbarung der Rennserie eine längerfristige Grundlage zu geben. Gemeinsam mit der VLN wollen wir die erfolgreichen Veranstaltungen weiterentwickeln.“

Cup-Huracan beweist Langstreckentauglichkeit

Am letzten Wochenende setzte Leipert Motorsport erstmalig einen Lamborghini Huracán Super Trofeo bei einem 24h Rennen ein. Das in der Supertropheo dieses Jahres neu zum Einsatz kommende Gerät bewies bei den 24h von Le Castellet auch seine Eignung als Langstreckenfahrzeug.

leiperthuracanteam.jpgAn den Start gingen für das langstreckenerfahrene Motorsportteam aus Wegberg, das bislang in der 24 Stunden-Serie auf einen Lamborghini Gallardo GT3 vertraute, das französischsprachige Amateurfahrer-Quartett Jean-Charles Perrin, Franck Leone-Provost, Lionel Amrouche und Jerome de La Chapelle.

Bereits in den freien Trainingssitzungen am Donnerstag und Freitag bei rund 34 Grad Außentemperatur lief alles rund. Das Qualifying am Freitagnachmittag bescherte dem Team dann auch einen 4. Startplatz in der Klasse SP2. Da aber nicht immer alles so glatt läuft, wie man sich das wünscht, setzte die Rennleitung den Huracán in der Startaufstellung am Samstag auf die drittletzte Startreihe zurück, da der Veranstalter bis zum Start des Qualifyings am Freitagnachmittag auf Grund eines Softwareproblems nicht alle Daten aus dem Fahrzeuglogger auslesen konnte.

Nach den ersten 4 gefahrenen Stunden hatte sich der Lamborghini Huracán Super Trofeo von Startplatz 53 gesamt auf Platz 18 (P4 in Klasse SP2) vorgekämpft. Auf Grund der extrem hohen Außentemperaturen hatte sich das Team dazu entschieden, die vier Amateurfahrer während der Tagstunden die Fahrer jeweils nur einen Stint fahren zu lassen. Während der Nachtstunden fuhren die Fahrer dann jeweils Doppelstints. In den frühen Morgenstunden - auf Platz 19 gesamt (P4 in Klasse SP2) liegend - ließ plötzlich der Bremsdruck nach. Beim Boxenstopp stellte das Team fest, dass die Bremsleitung am linken Bremssattel durch eine Beschädigung infolge äusserer Einwirkungen undicht war. Im Zuge des Boxenstopps wurde der Huracán dann gleichzeitig noch auf weitere Mängel untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Manschette der linken Antriebswelle defekt war. Das Team wechselte den Bremssattel sowie die Antriebswelle und der Huracán konnte nach ca. 50 minütiger Standzeit wieder am Rennen teilnehmen. Durch die Reparaturzeit ging das Fahrzeug auf Platz 46 gesamt liegend wieder ins Rennen wo man P3 der SP2 Klasse erobern konnte.

In der 23. Fahrstunde stand dann ein Wechsel der Bremsscheibentöpfe, Bremsscheiben, Mitnehmerpinne und einer Felge hinten links an . Durch diesen ca. 20 minütigen unfreiwilligen Boxenstopp verlor man die fast schon sichere Podiumsplatzierung und musste sich mit P4 der Klasse SP2 zufrieden geben.

Teamchef Ingo Leipert war dennoch zufrieden: "Der erste Langstreckeneinsatz eines Lamborghini Huracán Super Trofeo war trotz der kurz vor Rennende verlorenen Podiumsplatzierung ein voller Erfolg. Nach ca. 4000 gefahrenen Kilometern und mit Erreichen der Zielflagge steht fest, dass der Huracán Super Trofeo ein standfestes Langstreckenfahrzeug ist, dass sich in allen Bereichen mit anderen Herstellern messen kann. Lamborghini hat bei der Entwicklung des Fahrzeugs perfekte Arbeit geleistet. Die Zusammenarbeit mit der Lamborghini Crew und der Ersatzteilversorgung vor Ort in Paul Ricard hat auch beispielhaft funktioniert." Nach diesem ersten erfolgreichen Langstreckenrennen mit dem Lamborghini Huracan Super Trofeo wird das Team den Huracán auch definitiv beim kommenden 24h Rennen in Barcelona einsetzen.

G-Private Racing Services wird Partner des Adess LMP3-Projekts

G-Private Racing g-private_adess03_lmp3.pngist ab sofort der neue Europa-Partner des Adess LMP3-Projektes, das nach langem Vorlauf damit in eine konkrete Realisierungsphase kommt. Das vor einigen Jahren im ADAC GT-Masters engagierte süd-deutsche Team, das nun auf der spanischen Rennstrecke Circuit Llucmajor auf Mallorca seinen Hauptstammsitz hat, hat die Rolle bei dem Projekt übernommen die ursprünglich Sebastian Loeb Racing zugedacht war. Während derzeit das erste Fahrzeug des Adess-03 bei Adess in München unter Beteiligung einiger Mechaniker des Teams aufgebaut wird, soll die Montage zukünftiger, für Europa gedachter Kunden-Modelle des Boliden in den Hallen des Teams auf Mallorca erfolgen. G-Private Racing Services, die gleich 2 der Adess 03 geordert haben, übernimmt dabei auch die ersten Test- und Renneinsätze in Europa wie uns Teammanager Helmut Gay gestern abend telefonisch bestätigte:

adesslmp3front.png„Geplant ist den oder die Wagen nach einer ausgiebigen Testphase auf unserer hauseigenen Rennstrecke in Llucmajor nach Möglichkeit zuerst beim Herbstpreis in Brünn und danach bei den 6h von Vallelunga an den Start zu bringen. Vorrang hat dabei allerdings die Zuverlässigkeit des aufgebauten Wagens die wir vor dem ersten Renneinsatz sicher gestellt haben wollen. Von den Veranstaltern in Vallelunga, der Peroni-Gruppe, haben wir schon die Zusage das der Wagen auf jeden Fall dort einklassiert und an den Start gebracht werden kann. Als erste Piloten haben wir dafür Jürgen Alzen, Sebastian Stahl und unseren teameigenen Instruktor Sebastian Grunert verpflichten können. Darüber hinaus bestehen für 2016 Pläne, unsere eigenen Wagen mit diesen Piloten in der VdeV-Serie und der italienischen Langstreckenmeisterschaft an den Start zu bringen. “

Auf ein eigenes Europäische Le Mans Serie -Engagement, wie bereits von den Kollegen kolportiert, will sich Gay allerdings wegen der privilegierten Rolle als Aufbauteam nicht festlegen lassen. „Prinzipiell werden wir an der ELMS 2016 wohl teilnehmen, aber es kann sein das wir uns dabei auf die Rolle des Einsatzteams für andere Mannschaften beschränken werden. Derzeit zeichnet sich ein Interesse von Kunden für unsere Chassis für die ELMS-Saison 2016 ab. Wir würden in diesem Fall nicht gegen unsere eigenen Kunden fahren sondern diese statt dessen vor Ort unterstützen.“ Um welche Kunden es sich dabei handelt will Gay wegen der noch laufenden Verhandlungen noch nicht verraten.

circuitllucmajor.jpgDa Gay seit 2 Jahren auch der Betreiber der Rennstrecke auf Mallorca ist, bringt der neue Kooperationspartner Adess eine Reihe von Vorteilen, wie Stephane Chosse, Chef von Adess erläuterte: „Wir werden Teile unserer Konstruktionsabteilung nach Mallorca verlegen, womit wir dann unseren Kunden und Interessenten eine ganzjährig betreibbare Teststrecke direkt neben der in der Pitlane liegenden Konstruktionsabteilung anbieten können. Llucmajor liegt nur 5 Minuten vom Flughafen Mallorca entfernt und ist damit von ganz Europa aus schnell zu erreichen. Eine solche Infrastruktur hebt uns von unseren Mitbewerbern in der LMP3-Klasse ab!“

Chosse bestätigte GT-Eins gegenüber ferner das der erste Renneinsatz des Wagens weltweit im Rahmen der Asiatischen Le Mans Serie erfolgen würde. „Wir haben 2 weitere Autos an ein asiatisches Team verkauft das in Kürze sein Engagement offiziell bekannt geben wird. Dieses wird auch in Asien als Vertriebspartner unserer Autos fungieren. Die ersten 4-5 Chassis werden wir noch in München aufbauen bevor wir die Produktion mittelfristig nach Mallorca verlagern werden.“ Chosse bestätigte ein Kundeninteresse weiterer Mannschaften, rechnet aber erst für das Saisonende 2015 mit weiteren Deals.

Mitte September soll der Adess-03 offiziell in Llucmajor vorgestellt werden. Dann sind auch weitere Details zur Technik sowie den Einsatzplänen von G-Private Racing und eventuellen weiteren Kundenteams zu erwarten.

Supercar Challenge Zandvoort

 Im Rahmen der DTM fand in Zandvoort das nächste Rennen der Supercar Challenge statt. Hier war nur die GT Klasse am Start, die ihr Zandvoort Rennen vom Osterwochenende nachholten, als sie auf Grund der Lärmbeschränkung nicht fahren durften. Allerdings mischten sich auch Fahrzeuge aus den anderen Klassen unter die GT´s um das Rennen trotzdem bestreiten zu können.

dsc_dtmzand_zumbrink.jpgDen Sieg im Samstagsrennen sicherte sich der Volvo Pilot Henry Zumbrink. Nach 34 Runden in den Dünen betrug sein Vorsprung auf die zweitplatzierte Viper von Grouwels/Snoeks lediglich 4s. Den dritten Platz sicherten sich Vandierendonck/van Hooydonk in der Corvette vor dem Radical von Henk Thuis. Niels Bouwhuis, der mit seinem Praga normalerweise in der Superlight Klasse am Start ist belegte P5 vor Kohler/Kuijer im Solution F. In der GTB Wertung siegte der JR Motorsport BMW von Sluys/Jonckheere. Den zweiten Platz sicherte sich Marcel van Berlo im Porsche vor den Markenkollegen Bordet und Lamster/Molenaar.

Im zweiten Rennen am Sonntag machte Henry Zumbrink genau da weiter wo er am Vortag aufgehört hatte. Er lieferte sich ein interessantes Duell mit der Viper von Grouwels/Snoeks und siegte erneut, diesmal mit 5 Sekunden Vorsprung. Das Wochenende hätte für den Volvo Piloten nicht besser laufen können. Aber auch beim Team Raceart durfte man mit den beiden zweiten Plätzen durchaus zufrieden sein. Aber es gab auch neue Gesichter auf dem Siegertreppchen. Kohler/Kuijer schafften im Solution F den dritten Platz vor dem Praga von Niels Bouwhuis und dem Mosler von den beiden Spaniern Morcillo/Cintrano. Die Corvette von Vandierendonck/van Hooydonk kam nach einer Zeitstrafe nur auf Platz 6 ins Ziel. Großes Pech hatte Berry van Elk. Nach einem Getriebeschaden an seinem Mosler im ersten Rennen war das Wochenende für ihn gelaufen. Milan Dontje/Ferdinand Kool siegten mit der Corvette in der GTB Klasse vor dem Porsche von Lamster/Molenaar und Bob Herber im BMW.

Das nächste Rennen findet am ersten August Wochenende in Assen im Rahmen der Gamma Racing Days statt. Dort sind dann auch die Tourenwagen wieder mit von der Partie.

Jürgen Alzen 2015: Ford GT3 und LMP3

fordgtvln4training.jpgIn der letzten Saison gelang Jürgen Alzen mit seinem Team der erste Sieg eines Ford GT3 in der VLN Langstreckenmeisterschaft. Beim Finale der Serie, dem 37 DMV Münsterlandpokal , setzte sich Alzen zusammen mit Stammpilot Dominik Schwager bei schwierigen Wetterverhältnissen nach 21 Runden gegen 163 Konkurrenten durch, obwohl man nach einem Unfall im Qualifying aus der Boxengasse nachstarten musste. Der historische Sieg – 15 Jahre lang gewann kein Ford in der VLN Langstreckenmeisterschaft - der Alzen zum Rekordsieger in der Meisterschaft machte (29 Siege) blieb allerdings in diesem Jahr ohne Folgeeinsatz – bis jetzt...

Bei den Trainings zum VLN-Lauf #4 war Alzens Bolide dann aber doch wieder im Feld zu sehen. Der Test diente, wie Alzen uns heute erzählte, zur Vorbereitung des VLN-Programms 2015, das etwas kleiner und kostengünstiger wie im Vorjahr ausfallen wird:

„Beim 5.VLN-Lauf am 1. August werden wir zum ersten Mal ins Geschehen eingreifen. Geplant sind in diesem Jahr allerdings vorläufig nur 3 Rennen, nämlich die VLN-Läufe 5,6 und 8. Ich werde allerdings nicht ins Steuer greifen, da ich mich mit den Tempolimits auf der Nordschleife immer noch nicht arrangiert habe. Dominik Schwager ist als Pilot bei allen geplanten Läufen mit an Bord. 2 der Läufe wird mein Bruder Uwe bestreiten. Für den dritten suchen wir noch einen Piloten, da Uwe dort eine Terminüberschneidung hat.“

adesslmp3front.pngDaneben steht für Jürgen Alzen in diesem Jahr ein Aufbruch zu neuen Ufern an: Er versucht sich zum ersten Mal als LMP-Pilot. Wie diese Woche bekannt wurde ist Alzen neben Sebastian Stahl und Sebastian Grunert einer der ersten verpflichteten Piloten des Adess-LMP3-Projektes von G-Private Racing (morgen dazu mehr).

„Wenn das Projekt im Zeitplan bleibt dann werden wir neben den geplanten Testeinsätzen in Mallorca schon in diesem Jahr erste Rennen absolvieren. Eines der ersten Rennen werden die 6h von Vallelunga sein, die ich dann mit meinen Teamkollegen bestreiten werde. Für mich wird der LMP eine völlig neue Erfahrung werden. Der Wagen sieht optisch sehr gut aus und von Seiten des Konstrukteurs Adess steckt eine Menge F1-Erfahrung in dem Projekt. Zudem weiss ich das Teamchef Helmut Gay da sehr fundiert und überlegt an das Projekt heran geht. Über die Pläne 2016 mit dem LMP kann ich allerdings erst was sagen wenn wir die ersten Einsätze absolviert haben.“

AMG GT3 gegen RC-F GT3 - Rückblick auf VLN 4

Der vierte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft  die 46. Adenauer ADAC Worldpeace-Trophy (der Link führt zum Rennbericht) ist zwar nun schon fast 2 Wochen her, dennoch macht es Sinn noch einmal auf die beiden Renndebüts in der SPX-Klasse zu blicken. Die beiden neuen GT3-Boliden von Lexus und Mercedes absolvierten dort bei hochsommerlichen Temperaturen ihre ersten Entwicklungseinsätze auf der anspruchsvollen Nürburgring-Nordschleife.

Das Brüder-Duo Mario und Dominik Farnbacher von Farnbacher Racing sah die Zielflagge als Sieger in der Prototypen-Klasse. In der Gesamtwertung fuhren die beiden den P10 nach Hause. Ohne einen Ausrutscher in die Reifenstapel der Querspange mit anschliessender Kurzreparatur hätte vielleicht sogar noch ein besseres Resultat dringelegen. Dabei deutete man bereits im Qualifying an, was im neuen Lexus RC F GT3 steckt. Dabei ging es der Mannschaft von Farnbacher Racing weniger um die schnellsten Zeiten. „Für uns ging es im Qualifying nur darum, Erfahrungen zu sammeln. Die Zeit spielte weniger eine Rolle“, so Mario Farnbacher „Die Bedingungen für diesen Test hätten anspruchsvoller nicht sein können. Über 30°C und sehr heiße Asphalttemperaturen sind sehr hart. Die Hitze macht nicht nur uns Fahrern zu schaffen, sondern stellt die Technik vor eine enorme Herausforderung. Aber wir haben unser Testprogramm erfolgreich absolviert und konnten zudem auch eine super Platzierung verbuchen. Und gleich im ersten Rennen mit dem neuen Auto aus der fünften Startreihe zu starten, ist doch eine gute Leistung.“

  Der Entwicklungseinsatz trug auch aus Sicht der vorläufigen Einstufung in die SPX Früchte: „Wir haben noch ein paar Details entdeckt, die wir verbessern können“, erklärte Farnbacher „Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Lexus. Für die kommenden Läufe sind wir sehr optimistisch, weitere Schritte nach vorn zu machen.“

Direkt hinter dem Lexus der Farnbacher Brüder kam auf Gesamtrang 11 der Lexus der Emil Frey Racing Mannschaft ins Ziel. Hier führte ein weitestgehend rund laufendes Rennen der Piloten Markus Oestreich, Jordan Tresson und Lorenz Frey zu einem soliden Resultat. Bei beiden Teams steht nach wie vor die Entwicklungsarbeit am noch nicht 100%ig zu Ende entwickelten Lexus im Vordergrund, was für die nächsten Läufe weitere Spannung verspricht.

Das noch Entwicklungspotential besteht bewies Mercedes die mit dem neuen AMG-GT das Qualifying und die erste Rennhälfte auf Augenhöhe mit der Spitze der GT3-Fahrzeuge dominierten, und damit im Rennen 10s und im Qualifying 20s schneller als die Lexus gestoppt wurden. Das man nicht gleich beim ersten Auftritt schon den ersten Sieg einfuhr war lediglich einem Radlagerschaden zu Rennmitte zu verdanken, der den neuen Boliden um 4 Runden zurückwarf, so das das Endergebnis mit P52 auf den ersten Blick nicht spektakulär anmutete. Spektakulär war dafür das Qualifying-Resultat: mit einer 8:02.897 war Bernd Schneider trotz der nach VLN1 verhängten Tempolimits am Ring kaum langsamer als die schnellsten Zeiten die im Vorjahr gefahren wurden. Bei AMG war man daher rundum zufrieden mit dem Debüt wie AMG-Chef Tobias Moers betonte:

„Für uns ist dieses Testrennen auf der Nürburgring-Nordschleife von großer Bedeutung gewesen. Es ist die anspruchsvollste Rennstrecke der Welt und spielt daher bei der Entwicklung unserer Straßen- und Rennfahrzeuge eine wichtige Rolle. Dass beim ersten Rennen nicht alles reibungslos läuft, kann passieren. Dennoch bin ich sehr zufrieden und es wird nicht unser letzter Auftritt bei der VLN Langstreckenmeisterschaft gewesen sein.“

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