Auf dem Nürnberger Norisring setzte Porsche-Junior Sven Müller seine Erfolgsserie im Porsche Carrera Cup Deutschland fort. Im neunten Meisterschaftslauf sicherte sich der 24-jährige Konrad Motorsport-Pilot am Samstag seinen siebten Sieg. Porsche-Junior Dennis Olsen wurde Zweiter, Christian Engelhart auf dem MRS GT-Racing Porsche belegte Rang drei. Bereits im Qualifying fuhr Müller bei sommerlichen Temperaturen von 32°C im türkisfarbenen Porsche 911 GT3 Cup von Konrad Motorsport zweimal auf die Pole-Position. Sowohl für das Samstagsrennen als auch für das Sonntagsrennen gelang ihm die beste Zeit.
Als die Startampeln am Samstag erloschen, versuchte sich der von Position zwei startende Jeffrey Schmidt (CH/Team Lechner Huber Racing) zunächst neben Müller zu setzen. Doch Müller bog in Führung liegend in die erste Kurve ein und ließ sich über 27 Runden nicht von der Spitze vertreiben. Hinter ihm gelang es Olsen noch an Schmidt vorbei zu schlüpfen. Über elf Runden lautete die Top-3-Reihenfolge Müller, Olsen und Schmidt. Doch im zwölften Umlauf touchierte Schmidt die Mauer und musste sein Fahrzeug wenig später abstellen. Von dem Ausfall profitierte zunächst Nick Foster im Team 75 Motorsport-Porsche, der damit auf Podiumskurs fuhr. Doch das Glück war für den Australier nur von kurzer Dauer, denn als der 24-Jährige einige Meter von der Ideallinie abkam, zog Engelhart an ihm vorbei.
Hinter Müller, Olsen und Engelhart konnte Foster sich als Vierter wertvolle Punkte sichern. An der Box wurde der Champion des Porsche Carrera Cup Australia diesmal von Langstreckenweltmeister Timo Bernhard persönlich unterstützt, der am Norisringwochenende am Kommandostand vom KÜS Team75 Bernhard steht. Dem Briten Ryan Cullen (Konrad Motorsport) gelang in seiner ersten Porsche Carrera Cup Deutschland-Saison mit Platz fünf sein bislang bestes Resultat. Sechster wurde David Kolkmann vom Rookie Team Deutsche Post by Project 1.
Am Rande des 24 Stunden Rennens von Le Mans waren bereits weitere Details zum Norma LMP3-Projekt bekannt geworden. Die im süd-französischen Saint-Pé-de-Bigorre beheimatete Firma von Konstrukteur Norbert Santos war im vergangenen Winter als sechster lizensierter LMP3-Hersteller vom ACO hinzugefügt worden, nachdem die Ligier-Konkurrenten Ginetta, Adess, Dome und Riley-Ave in diverse Schwierigkeiten mit dem Aufbau und Vertrieb ihrer LMP3-Konstruktionen gekommen waren. Weitere Einzelheiten zum nun M30 genannten LMP3-Projekt haben nun unsere französischen Kollegen von Endurance-Info.com in einem Interview mit Santos erfragt.
So wird der neue LMP3 teils in Kooperation mit der italienischen Chassis-Schmiede Tatuus konstruiert, die im Auftrag von Norma die CFD-Simulation der Aerodynamik optimiert. Als ersten Kunden für die neue Konstruktion, die in den freigestellten Bereichen Kinematik, Aufhängungsgeometrie, Chassis und Massenverteilung neue Lösungen gegenüber der Konkurrenz aufweisen soll, hat man das französische TDS Racing-Team gewinnen können. Der erste Wagen soll Anfang Oktober präsentiert werden und schon in der kommenden Saison der Asiatischen Le Mans Serie zum Einsatz kommen, ehe 2017 ein Programm in der Europäischen Le Mans Serie folgt. Erste Kundenanfragen nach dem Wagen nimmt Norma bereits an und über den Winter sollen dann weitere Kunden nach TDS Racing beliefert werden.
Norma und auch Tatuus hatten in der ersten Auswahl der letzten Herstellerlizenz der LMP3 gegen Dome den Kürzeren gezogen, waren aber umgehend wieder im Spiel als der japanische Hersteller ankündigte erst 2017 mit den ersten Konstruktionsarbeiten an einem entsprechenden Modell, dessen erstes Auto dann nicht vor 2018 den Rennbetrieb aufnehmen würde, beginnen zu wollen. Neben dem LMP3 will Norma weiterhin den Norma CN vertreiben, der derzeit die Haupteinnahmequelle der französischen Firma ist.
Jürgen Bender und Sven Fisch holten sich beim dritten Lauf der Spezial Tourenwagen Trophy die Gesamtsiege. Eng umkämpft war auf dem Hockenheimring die Division 2. Hier setzten sich Gerhard Ludwig (Toyota MR2) und Lars Harbeck (BMW M3 E46 GTR) jeweils einmal durch. Am Ende hatte Jürgen Bender das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Der Corvette-Pilot schnappte sich mit über 5s Vorsprung auf den Gesamtzweiten Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 R seinen vierten Saisonsieg. Der neue alleinige Führende der Meisterschaftswertung wartet allerdings erst einmal ab.
Von Startposition drei aus hatte Ulrich Becker die Spitze übernommen, während Edy Kamm (Audi A4 DTM) und Sven Fisch dicht dahinter folgten. In der dritten Runde übernahm der Eidgenosse die Führung und es sah nach dem ersten Saisonsieg aus. Doch der A4 wurde an diesem Wochenende als zu laut gemessen, woraufhin Kamm die Box ansteuerte. Damit war das Rennen gelaufen und Jürgen Bender zeigte sich als lachender Dritter. Denn auch Sven Fisch war nach einem Dreher in der Parabolika, verursacht durch den Ausfall des ABS, weit zurückgefallen. Am Ende reichte es für Fisch noch zu Gesamtrang vier.
Das 2.Rennen schnappte sich Sven Fisch, nachdem Ulrich Becker lange Zeit geführt hatte. In der 13. Runde setzte sich der Stuttgarter vor Becker, der kurz darauf mit einem Reifenschaden ausschied. Jürgen Bender erbte durch den Ausfall von Ulrich Becker die zweite Gesamtposition und führt mit dem sechsten Klassensieg in Folge als alleiniger Spitzenreiter die Tabelle an. Kurzzeitig hatte der Corvette-Pilot gegen Rennmitte die Führung übernommen, doch im Motodrom blieb der Gaszug hängen und die GT3 Corvette kam der Mauer bedrohlich nahe. Dadurch schlüpften Becker und Fisch vorbei. Als Dritter schaffte Mario Hirsch im Mercedes SLS AMG GT3 von Kornely Motorsport gleich zweimal den Sprung aufs Siegertreppchen. Vor allem im zweiten Heat war der SLS-Pilot in der Anfangsphase stark unterwegs und lag an der zweiten Gesamtposition.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Toyota hat die vorläufige Ursache des Defekts am TS050 bekannt gegeben, der dem Team um Pilot Kazuki Nakajima in der letzten Runde der diesjährigen 24h von Le Mans den Sieg kostete. Demnach hat ein Defekt an einer Luftleitung zwischen dem Turbolader und dem Ladeluftkühler der Toyota-Gazoo-Mannschaft den Sieg in den letzten Minuten gekostet. Dadurch ging die Kontrolle über den Turbolader verloren, der anscheinend in einen Sicherheitsmodus schaltete und durch eine Notabschaltung den Motor zum Stillstand brachte. Zwar gelang es dem Team den Schaden durch eine Reprogrammierung der Settings zu umgehen, um den Motor wieder zu starten, (wir hatten fälschlicherweise vermeldet das der Wagen die letzte Runde reim mit Hybrid-Power vollendet hatte), doch bleibt es bei dem Fakt das das Fahrzeug aufgrund einer Rundenzeit der letzten Runde von über 6 Minuten nicht gewertet wurde, was Toyota in der WM-Wertung durch den Ausfall weit zurück wirft.
Laut Toyota ist derzeit noch nicht klar warum dieser Fehler passierte. Man untersucht derzeit den Herstellungsprozess und mögliche Primärursachen des Bruchs um den fatalen Fehler, der den Japanern den sicheren ersten Sieg in Le Mans kostete zu vermeiden. Diese sollen aber in jedem Fall nichts mit den Motorschäden in Spa-Francorchamps zu tun haben, wo das regelmässige Aufsetzen der zu tief liegenden Autos in Eau Rouge die Motorschäden verursachte.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Der zweite Saisonlauf der Belcar Endurance Championship fand im Rahmen des Spa Euro Race in Francorchamps vor knapp 10 Tagen statt. Es ist das einzige Rennen in diesem Jahr das nicht in Zolder ausgetragen wird. Nach dem das erste Rennen von 43 Fahrzeugen unter die Räder genommen wurde fanden sich dieses Wochenende 45 Autos in den Ardennen ein.
Schon im Training zeichnete sich ab dass auf der Strecke gegen den Deldiche Racing Norma M20 kein Kraut gewachsen war. Tim Joosen/Luc de Cock sicherten sich im verregneten Qualifying am Sonntag Morgen die Pole Position mit drei Sekunden Vorsprung auf den Bas Koeten Racing Wolf GB08 von Piessens/van Laere. Im freien Training am Samstag auf trockener Strecke waren sie sogar 6,5 Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Es bedurfte also keiner hellseherischen Fähigkeit um zu erkennen wer hier der Favorit in diesem Rennen war. Zumal Deldiche Racing ja auch schon im April den Saisonauftakt in Zolder gewinnen konnte als Sam Dejonghe an der Seite von Luc de Cock zum Sieg fuhr.
Dieses schaffte de Cock in Spa gemeinsam mit Tim Joosen erneut. Sie siegten nach 125 Rennminuten und 42 gefahrenen Runden mit 51 Sekunden Vorsprung vor dem Mext Racing Porsche mit Kris & Koen Wauters sowie Xavier Stevens am Steuer. Den dritten Platz sicherten sich Hans & Frank Thiers im Ferrari. Mit einer Runde Rückstand kam der Mc Donalds Racing Norma von Houthoofd/Bouillon auf Platz 4 ins Ziel gefolgt vom Bas Koeten Racing Wolf von Piessens/van Laere und den beiden Speedlover Porsche von Verheyen/Despriet & Paque/Paisse. Wim Jeuris sah als bestplatzierter der drei Radical´s als achter die Zielflagge gefolgt von den beiden BMW´s von van Soelen/Bogaerts sowie Rob & Kris Verhoeven und dem VGL Racing Saker von Thienpont/Branckaerts/Wagtmans.
Der dritte Belcar Lauf findet am 3 Juli beim Syntix Super Prix in Zolder statt. Dieses ist die Generalprobe für die 24 Stunden von Zolder im August.
Die 3. Runde der Blancpain Endurance Serie findet an diesem Wochenende auf dem Circuit Paul Ricard mit den 1000km von Le Castellet statt. Das 6-stündige Rennen findet mit einem Grid von 57 Wagen statt in dem einige Änderungen notiert werden.
So bringt Black Falcon einen dritten Mercedes AMG GT mit zum Rennen in dem Bernd Schneider, Yelmer Buurman und Abdulaziz al Faisal sich am Steuer mit der Lenkradarbeit abwechseln werden. HTP-Motorsport hat ebenfalls einen dritten Mercedes AMG GT für Jules Szymkowiak, Thomas Jäger und Christian Hohenadel genannt, was theoretisch eine Widerauflage des spannenden Duells von den 24h am Nürburgring dieses Jahres möglich macht. Die deutsche SPS Automotive Performance Mannschaft hat ebenfalls einen Mercedes AMG GT für Valentin Plerburg, Lance-David Arnold und Alex Müller genannt. Einen vierten zusätzlichen Mercedes bringt das französische Akka ASP-Team an den Start.
In der ProAm-Klasse ersetzt Dominik Schwager den an diesem Wochenende am Nürburgring engagierten Daniel Keilwitz im #66 Rinaldi RacingFerrari F458 GT3 Italia. AF Corse bringt einen zusätzlichen Ferrari F458 GT3 Italia für Davide Rizzo, Duncan Cameron und Matt Griffin. Ein weiterer Ferrari wird von CMR with Sport Garage an den Start gebracht während Antonelli Motorsport einen Lamborghini Huracan GT3 hinzubringt.
In der Am-Klasse steigt Rinat Salikhov an Bord des Rinaldi Racing Ferrari 488 GT3 von Pierre Ehret und Stef Vancampenhoudt. Dieses Auto startet in Le Castellet mit der #333 statt der bisherigen #488.
Das Rennen findet am Samstag ab 18 uhr statt und wird um Mitternacht abgewunken. Stream und Livetiming können auf der Blancpain Endurance Serie-Website verfolgt werden.
Nach seinem ersten Saisonerfolg in Österreich ließ Andreas Fiedler im PRC-Turbo im tschechischen Most zwei weitere Siege folgen. Genau wie Fiedler siegte beim dritten Lauf der Sports Car ChallengePRC-Honda-Pilot Simon Stoller zweimal in der Division 2.
Nach dem ernüchternden Saisonauftakt bog PRC-Pilot Andreas Fiedler auf dem Red Bull Ring wieder in die Siegerstraße ein. Diesen Trend setzte Fiedler in Most weiter fort. Nur im völlig verregneten ersten Qualifying platzierte sich Ales Jirasek im Praga R1 in seiner letzten Runde vor dem PRC-Turbo. Ansonsten war Fiedler nicht von der Spitze zu verdrängen. Das lag zum einen auch daran, dass sich Hauptkonkurrent Siegmar Pfeifer im Norma-BMW bereits im Quali ins Kiesbett verabschiedete und den entstandenen Schaden vor Ort nicht mehr reparieren konnte.
Gleich von Beginn an bestimmte Andreas Fiedler das Tempo von der Spitze aus. Mit über 25s Abstand auf den engsten Verfolger Alexander Seibold im PRC-BMW sah der giftgrüne PRC die Zielflagge. Noch einmal souveräner lief es im zweiten Heat, wo Fiedler mit über einer Minute Vorsprung über den Zielstrich fuhr. „Ich möchte mich gerade bei Turi Breitenmoser bedanken. Mir ist während dem freien Training ein Stoßdämpfer gebrochen und Turi hat mir einen zur Verfügung gestellt. Sonst hätte ich nicht fahren können“, freute sich der Doppelsieger über den tollen Zusammenhalt neben der Strecke. Wie schon im ersten Durchgang konnte Alexander Seibold auf die zweite Position fahren.
Auf der dritten Gesamtposition folgte mit Simon Stoller schon der schnellste Fahrer aus der Division 2. Der Eidgenosse musste nur im zweiten Qualifying seinem Teamkollegen Thomas Amweg im PRC-Honda den Vortritt lassen. „Im zweiten Quali hatte ich Probleme mit der Kupplung. Das Team konnte alles bis Samstag reparieren und wir fuhren zwei problemlose Rennen. Alles in allem war es ein sehr erfolgreiches Wochenende“, berichtete Stoller. Thomas Amweg durfte sich endlich über zwei Zielankünfte und zweimal Platz zwei in der Division 2 freuen. In der großen Division fuhr im ersten Heat Turi Breitenmoser im PRC-Ford als Dritter aufs Treppchen. Im zweiten Durchgang musste der Schweizer nach nur zwei Runden aufgeben, so dass am Ende Peter Kormann (PRC Turbo) als Dritter gewertet wurde.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Im Vorfeld des vergangenen 24 Stunden Rennen von Le Mans war spekuliert worden, ob angesichts der im Vergleich zu den Vorjahren eher dünnen Besatzung an Werksautos und dem dichten Feld es ein LMP1-H-Team oder gar einer der LMP2 auf das Gesamtpodium schaffen könnte. Beide Fälle traten nicht ein, aber die Ergebnisse des Wochenendes in den beiden restlichen Prototypenklassen warfen ein Schlaglicht darauf in welcher Zwickmühle sich beide Klassen befinden – und die vom ACO vorgesehene Entwicklung wird sogar noch eher dazu führen das sich die Probleme in beiden Kategorien verschärfen werden.
Zu den Fakten: Hinter den LMP1, die die vordersten 4 (eigentlich 5) Plätze belegten, equivalierte der auf P5 gewertete Signatech Alpine A460 von Gustavo Menez, Nicolas Lapierre und Stephane Richelmi mit P5 das bisher beste Ergebnis eines LMP2 an der sarthe ein. P5 war bereits in den Jahren 2014 (Team Jota), 2010 (Strakka Racing) und 2001 (ROC-Reynard) als bestes Ergebnis in der kleinen Prototypenklasse erzielt worden. Die Signatech Crew hatte im 2. Rennviertel die Führung im hart umkämpften Prototypenfeld übernommen und diese dann kontinuierlich ausgebaut. Dahinter brachte der G-Drive Oreca O05 LMP2 mit Roman Rusinov, René Rast und Will Stevens P2 ins Ziel. Das Podium komplettierte die russische SMP Racing Mannschaft. Auf der vielleicht letzten wahren LMP2-Konstruktion eines kleinen aber technisch kompetenten Herstellers kam die russische Besatzung Victor Shaitar, Vitali Petrov und Kyrill Ladygin ins Ziel.
12 LMP2-Teams kamen in den Top-20 hinter den LMP1 ins Ziel ehe die besten GTE-Pro-Teams in den Ergebnislisten auftauchten. Für den einzigen überlebenden LMP1-L der privaten LMP1-Teams muss man gar noch tiefer ins Rennergebnis hinabtauschen. Der einzige überlebende Rebellion Racing R-One von Nick Heidfeld, Nicolas Prost und Nelson Piquet Jr. kam auf Rang 29 ist Ziel. Das Schwesterauto stoppte ein Elektrikdefekt; der ByKolles CLM fackelte am frühen Morgen nach einer von vielen Reparaturen geprägten Fahrt ab.
Eigentlich hatte der ACO die LMP1 H als Privatierskatrogie in der Königsklasse vorgesehen, doch die Realität sieht nun so aus, das die wenigen Teams die sich zum Verbleib in der Klasse entschlossen haben immer noch regelmässig hinter den LMP2 in den Endergebnissen zu finden sind. Die Zuverlässigkeit der LMP2-Motoren erweist sich regelmässig als besser als die des derzeit bei den beiden Teams verwendeten 2,4l P60-GDI AER-V6-Biturbo Triebwerks. Lediglich bei den 6h von Spa hatten Rebellion Racing und ByKolles ein reguläres Rennen mit Top-10 Positionen zu verzeichnen. Obwohl die Teams ein Heidenbudget aufbringen, das um einiges höher als das einer durchschnittlichen LMP2-Mannschaft ist, sind bislang die Ergebnisse nicht immer von der gewünschten Sorte. Daher sind seit Gründung der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft bislang 3 Teams ausgestiegen (JRM, Strakka Racing , Oak Racing), aber mit ByKolles nur ein Team hinzu gekommen.
Mit 24 LMP2 (den Garage 56 Morgan mal mitgezählt) stand dagegen das bislang grösste Feld in der kleinen Klasse am Start. Hier wird von einigen langjährigen Teilnehmern eine Budgetschräglage moniert, die sich exakt in den Rennergebnissen an der Sarthe niederschlägt. Auf der einen Seite gibt es Teams wie Signatech - die mit einer bis zu 40 Mann starken Crew, unterstützt von Renault Sport den Alpine Werkseinsatz durchführten - , G-Drive - die mit den russischen Gazprom-Millionen ein hochklassiges LMP2-Doppel-Programm in der WM und Europäischen Le Mans Serie stemmen können – und SMP, die mit dem von Boris Rotenburg finanzierten Projekt selbst die Entwicklung eigener, sehr zuverlässiger LMP2 stemmen können. Auf der anderen Seite gibt es langjährige Teilnehmer wie Pegasus Racing oder Race Performance deren zukünftige LMP-Programme angesichts immer grösser werdender Budgets immer schwieriger zu finanzieren sein werden. Die besser situierten Teams werden trotz ausreichender finanzieller Mittel nicht zu den technisch fragileren LMP1-H wechseln.
Zudem die propagierten Änderungen der LMP1-H die auf der ACO-Pressekonferenz bekannt gegeben wurden, eher höhere Kosten und noch mehr Komplexität statt Kostenersparnis und zuverlässigere Performance versprechen. Das in Zukunft mehrere Teams wieder in die LMP1-H wechseln ist daher angesichts der technischen Rahmenbedingungen der neuen Klasse mit stärkeren Einheitsmotoren und einem Herstelleroligopol ab 2017 mehr als fraglich.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Das zweite Rennen der Supercar Challenge in Spa wurde am vergangenen Sonntag über 90 Minuten ausgetragen. Die Bedingungen waren ähnlich wie am Samstag. Das Rennen begann auf trockener Strecke. Gegen Rennmitte setzte Regen ein und die Fahrer waren gezwungen auf Regenreifen zu wechseln. Wie schon am Vortag ging Jose Manuel Perez Aicart im Renault RS01 von der Pole Position aus ins Rennen. Auf dem zweiten Startplatz stand der Ligier LMP3 bei dem an diesem Tag der ehemalige Le Mans Sieger Jan Lammers ins Lenkrad griff.
Dieser Start sollte am Ende auch von Erfolg gekrönt sein auch wenn Lammers zu Beginn des Rennens seinen zweiten Platz an Henk Thuis verlor. Als sich das Feld nach den ersten Runden sortiert hatte schmiss Marcel van de Maat seinen BMW in Eau Rouge in die Leitplanke was eine Safty Car Phase nach sich zog nach dem die Streckenposten 2 Minuten lang vergeblich versuchten den Wagen zu bergen. Als das Safty Car denn letztendlich auf die Strecke geschickt wurde war der Führende Renault gerade 3 Sekunden vorher bei Start/Ziel vorbeigefahren und das Safty Car setzte sich vor den zweitplatzierten was wieder mal ein durcheinander zur Folge hatte. Immerhin schafften sie es im Gegensatz zum Vortag das Feld bis zum öffnen des Boxenstopp Fensters zu sortieren sodass ein großes Chaos ausblieb.
Als die Boxengasse öffnete zogen dunkle Regenwolken auf was die Teams vor eine schwierige Entscheidung stellte. Wenige Minuten später begann es kräftig zu regnen. Die Teams die schon gestoppt hatten mussten nun ein zweites Mal anhalten um sich Regenreifen zu holen. Wer nicht schnell genug reagierte bekam Probleme mit Aquaplaning. Berry van Elk im Mosler, Teodor Myszkowski im Lamborghini Huracan und Rob Nieman im Renault Clio rutschten von der Strecke. Kurz zuvor hatte auch Oliver Campos Hull seinen Mosler unfreiwillig geparkt. Darauf hin entschied die Rennleitung das Rennen zu neutralisieren und eine Full Course Yellow auszurufen. Als das Rennen wieder frei gegeben wurde setzte sich Milan Dontje, der den Ligier LMP3 von Jan Lammers übernommen hatte an die Spitze. Es folgten Smet im Renault, De Martin im Mosler und Thuis im Puma RT. In der GTB Klasse führte Cor Euser im Marcos. Dontje war nun der schnellste Mann im Feld und baute die Führung deutlich aus. Mit dem Sieg wurde es trotzdem nochmal eng da er eine Stop & Go Strafe wegen eines nicht korrekten Boxenstopps absitzen musste was ihn wieder hinter den Renault zurück warf. Dieser konnte die Führung aber nicht verteidigen. Dontje war zu schnell und eroberte die Spitze zurück. Dahinter schnappte sich Thuis den Mosler und sicherte sich den dritten Platz. In der GTB verlor Cor Euser die Führung auf Grund einer 73 Sekunden Zeitstrafe wegen eines Verstoßes bei der Full Course Yellow.
Nach 32 Rennrunden siegen Milan Dontje/Jan Lammers im Ligier LMP3 vor dem Renault RS01 von Smet/Perez Aicart, Henk Thuis im Puma RT, De Martin/Clucas im Mosler, Jean Pierre Lequeux im Ginetta LMP3 und dem Volvo von Henry Zumbrink. Nach der Strafe gegen den Marcos erbten Nicolas van Dierendonck/ Manu van de Ryse den Sieg in der GTB Wertung vor Koen Bogaerts/Mark van der Aa im BMW und Marcel van Berlo im Porsche. Cor Euser/Dennis Alleman fielen auf den vierten Platz zurück. Der deutsche Oliver Freymuth erreicht im Renault Megane den fünften Platz. Ronald & Look van Loon siegen mit ihrem BMW in der Supersport Klasse vor de Borst/de Kleijn im Seat. Vannerum/Behets waren mit ihrem BMW in der Sportdivision erfolgreich.
Das nächste Rennen findet am 2/3 Juli in Zolder statt.