Die beiden Peugeot 908 Hdi FAP haben erwartungsgemäß die ersten beiden freien Trainingssessions in Sao Paulo dominiert. Bei ausnahmsweise trockener Strecke - für das Rennwochenende sind sogar vereinzelte Gewitter vorhergesagt - legten die Wagen von Minassian / Gene bzw. Sarrazin / Lamy 1:21´er Zeiten vor, wobei die #7 von Marc Gene in beiden Sessions schneller war. Mit einem Abstand von 3s folgen die beiden anderen LMP1, wobei sich der Pescarolo jeweils um einen Tick schneller als der Creation Autosportif zeigte.
Die restlichen Klassen befinden sich noch im Abstimmungsprozess - die Bestzeiten in der umkämpften GT2-Klasse gingen an den frischgebackenen Grand Am GT-Champion Dirk Werner und Farnbacher Racing (in Session 1) und Marc Lieb/Xavier Pompidou in Session 2. Gut aussortiert zeigen sich auch die Teams von JMB mit GT2-Champion Rob Bell / Ben Aucott / Phillip Peter und das brasilianische Team von Dener Motorsport, die einen nagelneuen Porsche 997RSR sowie Ex-Indycar-Pilot Raul Boesel in der Mannschaft haben.
Heute vormittag werden in Brasilien die dritte freie Trainingssession und das Qualifying abgehalten. Der Freitag ist ohne Rennaction für die Teams, ehe es dann am Samstag auf die 1600km-Distanz geht. Die Renndauer dürfte um die 10h, vielleicht auch je nach Wetterbedingung länger, betragen. Informationen über die erzielten Zeiten - am Renntag auch als Live-Timing erhältlich - können über diesen Link erhalten werden.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in DMV-GTC
In der kommenden Saison wird man sich daran gewöhnen müssen: Der UHSport Divinol Cup wird nur noch als UHSport-Cup firmieren. Promoter Gerd Hoffmann hat das Abkommen zwischen der Veranstaltungsgesellschaft UHSport und der deutschen Schmiermittelfirma nicht weiter verlängert. „Wir hatten immer wieder Fälle, wo Sponsoren aus dem Schmiermittelbereich, die einzelne Teams unterstützten, sich nicht angemessen präsentieren konnten. Divinol wird zwar weiter auf einzelnen Autos vertreten sein, aber als Seriensponsor ist Divinol nicht mehr aktiv. Daher wird in der kommenden Saison die Serie nur noch UHSport-Cup heissen. Finanziell werden wir dadurch kaum Einbussen haben. Durch die starken Felder trägt sich die Serie schon fast alleine durch die Nenngelder.“
Noch keine entgültige Lösung ist dagegen bei der Meisterschaftsvergabe erfolgt. Der Protest der Swissracing-Teams gegen Martin Zajicek wird erst am 14.11. entgültig entschieden, da dann das Sportgericht des DMSB die Berufung des Tschechen gegen den Wertungsausschluss vom Finale verhandelt. Ob somit Pierre van Mentelen oder Zajicek Champion wird, kann daher erst am 15.11. bekannt werden.
Seit elf Jahren bietet die Sports Car Challenge eine attraktive Plattform für Sportwagen-Racer aus ganz Mitteleuropa. Vor allem in den letzten beiden Saisonen haben auch vermehrt Teams aus der Radical-Szene Ausflüge in die SCC unternommen. Dem trägt die Organisation der Serie nunmehr Rechnung: ab 2008 soll es für Radical-Fahrzeuge eine eigene Klasse geben.
Im Speziellen geht es um die kleineren Radicals mit Motoren bis 1.500 ccm, für die bei genügendem Interesse eine eigene Wertung innerhalb der Sports Car Challenge ausgeschrieben wird. Daneben sollen die größeren Radicals vom Typ SR8 innerhalb der großen Division der SCC erfasst werden; hier wird derzeit eine geeignete Gewichtseinstufung der Fahrzeuge angedacht.
Was in der Praxis bedeuten würde, dass diese Autos mit Zuladung von Gewicht direkt gegen PRC & Co. um den Titel in der Klasse antreten werden. Denkbar ist eine Einstufung der SR8 ähnlich den derzeitigen 2,5-Liter-Autos; die genauen Details werden hier noch erarbeitet.
Ein kurzer Blick auf die Punktestände der LMS vor dem Saisonfinale in Sao Paulo bietet sich an um die Konstellationen für das kommende Wochenende einzuschätzen. Mit Ausnahme der GT2-Punktewertung (Hier stehen Rob Bell und das Virgo-Team als Meister fest) geht es noch in zwei Klassen um Le Mans-Wildcards und in einer um den Titelgewinn.
In der LMP1-Klasse starten die drei erstplazierten Teams sowie die Creation Autosportif-Mannschaft. Da hier, in der LMP2 und der GT1 weniger als sechs Wagen starten, wird es nur halbe Punkte geben (1.Platz: 5 Punkte, 2.: 4, 3.: 3, 4.: 2,5). Sollte der Pescarolo unwahrscheinlicherweise gewinnen, so kann man den Titel nur holen, wenn die #8 ausfallen sollte oder den letzen Platz belegt. Im Falle eines Ausfalls des Peugeots von Lamy/Sarrazin reicht dem Pescarolo eine Zielankunft für die dritte Meisterschaft in Folge. Der Matchball liegt demnach eindeutig in den Händen des führenden Peugeot-Teams. An der Verteilung der Le Mans Wildcards an Peugeot und Pescarolo wird das Rennen in Sao Paulo unabhängig vom Ergebnis nichts ändern.
Bei den LMP2 ist die Lage etwas einfacher. Die vier führenden Teams haben sich die Reise gespart. Für Bruneau, Barazi Epsilon und den Bruichladdich Radical geht es lediglich um den Sieg und eine geringfügige Korrektur der Tabelle.
Interessanter ist da schon die Situation bei den GT1. Hier fahren das zweit- und das drittplazierte Team um die verbleibende Le Mans Wildcard. Der Le Mans-Klassiker Corvette gegen Aston findet hier seine Entsprechung in einem reinen Privatierduell.
In Sachen Le Mans-Wildcard geht es in der GT2-Kategorie lediglich zwischen dem #77 Proton-Felbermayr-Team Porsche 997 RSR und dem #97 GPC-Ferrari F430 GT2 zur Sache. Der Rest des 15 Wagen starken Feldes, das als Einziges um volle Punkte fährt, kämpft um die Ehre oder will mit der Teilnahme seine Chancen für eine Berücksichtigung in der GT2-Klasse 2008 oder für eine Einladung an die Sarthe steigern.
Philipp Peter gibt bei den 1000 Meilen von Interlagos ein Gastspiel in der LMS - laut seiner Website wird er mit einem JMB-Racing-Ferrari 430 GT sowie den Partnern Ben Aucott, amtierender Citation Cup-Meister, und Rob Bell, Champion der GT2-Wertung der LMS 2007, starten.
Aucott ist kein Unbekannter mehr für Peter: Gemeinsam fuhren sie heuer bereits die 24-Stunden von Spa-Francorchamps (Bild: Peter mit M. Franchitti, Aucott und J. Macari) und belegten mit dem JMB-Maserati MC12 den siebenten Platz. "Ben hat damals bewiesen, dass er sehr konstant fahren kann. Und das ist ja bei einem Rennen über 12 Stunden sehr entscheidend", sagt Peter, "Bell kenne ich noch nicht. Als GT2-Meister wird er aber ein guter Mann sein.“
Phillipp Peter hat aus dem Jahr 2003 einen GT2-Klassensieg beim inoffiziellen Auftaktrennen der 1000km-Rennserie zu Buche stehen – kann er diesen Erfolg in Brasilien wiederholen?
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Zur siebten und letzten GT-Open-Veranstaltung dieses Jahres am 11.11. auf dem Circuito de Catalunya wird ein Rekord-Teilnehmerfeld erwartet. Das provisorische Entry für das „GT-Open Montmelo“ enthält 65 Nennungen - die Strecke ist für maximal 63 Autos zugelassen.
In der Kategorie GTA sind 15 Ferrari, sechs Porsche, fünf Mosler und zwei Sunred SR21 gemeldet. Unter den 26 GTS-Fahrzeugen finden sich sieben Lamborghini Gallardo GT3, darunter ein Wagen von RS Line Racing für Rainer Stiefel / Michael Raja. Auch Peter Terting soll zum Einsatz kommen - diesmal in der GTB-Klasse mit einem Sun Red-Ferrari F430 Challenge.
Ausgetragen wird ein Rennen über 70 Runden oder maximal 2 Stunden 10 Minuten Dauer, nach einer Stunde und zum Ende des Laufs werden jeweils volle Punkte vergeben. Somit sind in Barcelona maximal 44 Zähler für die Gesamtwertung zu holen. Vorausgesetzt, daß die FIA als Berufungsinstanz diese Woche das Ergebnis des zweiten Laufes von Magny-Cours unverändert lässt, haben noch viele Piloten rechnerische Chancen auf den GT-Open-Gesamt-Titel. Die Tabellenführer Richard Lietz / Joel Camathias (Autorlando-Porsche 997 RSR, Bild links, 134 Punkte) werden sich gegen den Ansturm der Ferrari F430 GT2-Besatzungen Montermini / Maceratesi (Playteam, 122), Busnelli / Massironi (Playteam, 118), Pasini / Livio (Advanced Engineering, 115), Alssandro Bonetti (GPC, 104) und Gianluca Roda (GPC, 90) wehren müssen. Phillip Peter (GPC, 94) wird nicht am Start sein.
Um den Gesamtsieg in der GTS-Kategorie kämpfen fünf Fahrer - dort liegen die Scuderia La Torre-Dodge Viper GT3-Piloten Riccardo Romagnoli (64) und Elio Marchetti (62) voran, in Titel-Reichweite sind auch noch Ferdinando Geri (Racing Box-Lamborghini Gallardo GT3, 53) sowie Lancieri / Romanini (Villois Racing-Aston Martin DBRS9, 48). Die GT-Open-Krone in der Klasse GTB hatte sich im Oktober beim Rennen in Monza bereits Gianni Giudici (Giudici-Ferrari F430 Challenge) gesichert.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Für Andreas Mattheis / Xandy Negrao hatte das Rennwochenende mit dem Motorschaden an ihrem Lamborghini Gallardo GT3 nicht gerade ermutigend begonnen - am Ende verließen Sie jedoch Goiania als die großen Sieger: Mit der eilig als Ersatz herbeigeschafften Dodge Viper (Bild) gewannen Mattheis / Negrao beide Läufe zur Brasilianischen GT3-Meisterschaft. Im ersten Rennen verwiesen sie Rafael Derani / Alencar Junior (Ferrari F430 GT3) und Antonio Hermann / Valdeno Brito (Porsche 997 GT3) auf die Plätze. Die bisherigen Tabellenführer Paulo Bonifacio / Alceu Feldman (Lamborghini Gallardo GT3) erreichten mit einem achten Rang lediglich einen Zähler für die Gesamtwertung. In Lauf 2 belegten die Ferrari-Besatzungen Walter Derani / Claudio Ricci sowie R. Derani / Alencar Jr. die Ränge 2 und 3, nur sechs Fahrzeuge wurden gewertet. Bonifacio / Feldman waren nur Zuseher, zumal die Motorprobleme an ihrem Gallardo nicht rechtzeitig behoben werden konnten.
Im Punkteklassement kam es dadurch zu einen Führungswechsel: Mattheis / Negrao (63) liegen nun vor Bonifacio / Feldman (57) und W. Derani / Ricci (48) - zwischen diesen drei Teams fällt beim Saisonfinale Anfang Dezember in Sao Paulo die Titelentscheidung.
Nur noch eine halbe Woche – dann endet im fernen Brasilien die 4. Saison der LMS . Die 1000 Meilen von Interlagos markieren eine dreifachen Premiere: Zum ersten Mal überhaupt findet ein nach ACO-Reglement ausgetragenes Rennen in Südamerika statt, endet die europäische Serie in Brasilien und wird das 1000km-/6-Stunden-Format verlassen - stattdessen ist ein deutlich längeres 1000-Meilen-Format angesetzt.
Diese Traditionsbrüche blieben nicht ohne Folge auf die Nennliste. Da zudem eine Reihe von Meisterschaftsentscheidungen schon gefallen sind, bzw. sich Teams keine Verbesserung in der Jahresabschlusstabelle mehr erhoffen, haben sich über die Hälfte der regulären Teilnehmer den teuren Überseeausflug erspart. Mit 23 genannten Teams (4 LMP1, 3 LMP2, 2 GT1 und 14 GT2) startet somit das kleinste Feld der LMS-Geschichte in das Rennen am kommenden Samstag.
In der Königsklasse treten lediglich das Creation Autosportif Team und Henri Pescarolos Truppe (wenn auch nur mit einem Wagen) gegen die beiden Werks-Peugeots an. Das 2-fache Meisterteam kann sich ja in Brasilien noch Hoffnungen auf den Gewinn der LMP1-Wertung machen. Bei den LMP2 sind lediglich der Bruneau-Pilbeam, der Epsilon-Zytek und der Embassy-Radical mit dabei. Die GT1 wird zu einem Duell des Larbre-Aston gegen die Alphand-Corvette werden. Somit sind gerade die Top-Klassen eher spärlich besetzt.
Die breite Masse der GT2 rettet den Event einigermassen. Möglicherweise hat ein Wink mit dem Zaunpfahl des ACO, man erwäge die GT2-Klasse im nächsten Jahr zahlenmässig ein wenig zu reduzieren, und die Hoffnung für den Klassiker 2008 an der Sarthe wohlwollender berücksichtigt zu werden, zu solch williger Einschreibewut geführt. Alleine das JMB-Racing Team bringt drei Ferraris (sonst nur einen) an den Start – davon zwei mit komplett brasilianischen Besatzungen. Das brasilianische Derner Motorsportteam wird einen zusätzlichen Porsche Porsche 997 RSR stellen. Die deutschen Teams von Proton-Felbermayr (drei Porsche) und Farnbacher Racing kommen in voller Mannschaftsstärke. Insgesamt starten in dieser Klasse insgesamt sieben 7 Porsche (die oben genannten & Thierry Perrier & JWA), vier Ferrari (JMB/ & GPC), die beiden Spyker und die Corvette von Markland Racing.
Platz 7 für Dominik Schwager im letzten Lauf der japanischen SuperGT-Serie in Fuji, damit hat der Deutsche einen Platz in der Tabelle gutgemacht und rangiert auf Rang 3 – und über das Rennen selbst gibt es auch einiges zu berichten.
Schwager im O-Ton: „Nachdem mein Teamkollege Shinya Hosokawa uns auf Platz 13 qualifiziert hatte, war die Ausgangsposition für das Rennen denkbar schlecht, da die bis dahin Viertplatzierten der Meisterschaft von Startplatz 5 und die Drittplatzierten von Startplatz 8 ins Rennen gingen. Nach dem Start hielt ich mich zuerst aus dem Gedränge raus, um eine Kollision zu vermeiden, und konnte danach sehr gut nach vorne fahren.
Platz 2 im Warm Up gab der Crew des Honda NSX mit Nummer 100 Zuversicht fürs Rennen: „Aber dass wir unsere beiden unmittelbaren Konkurrenten um Platz 2 in der Meisterschaft überholen können, war trotzdem sehr unwahrscheinlich, zumal wir das größere Zusatzgewicht (60kg) im Auto hatten. Nach einigen Runden sah ich aber, daß die Anderen deutlich mehr mit nachlassenden Reifen zu kämpfen hatten, und ich ging volles Risiko. Bis zum Boxenstop konnte ich beide in der Meisterschaft vor uns Liegenden überholen und sogar auf Platz 6 liegend an meinen Teamkollegen übergeben. Ein kleines Problem beim Reifenwechsel kostete uns ca. 10 Sekunden, womit wir auf Platz 7 zurück fielen und mein Teamkollege diesen Platz bis zu Ende des Rennens hielt.“
Prinzipiell stimmte somit die Performance: „Wir haben also fast alles richtig gemacht, doch das Team von Nakajima Racing (für das ich 2000 und 2001 fuhr) fuhr mit einem Auto ohne Gewicht einen überlegen Sieg nach Hause und schob sich mit der vollen Punktzahl von Platz 6 auf Platz 2 in der Meisterschaft nach vorne.“
Dennoch ist Dominik Schwager mit seiner Leistung zufrieden, für ihn war es ein gutes Rennen – „aus meiner Sicht mein bestes in dieser Saison, da ich diese Platzierung beim letzten Rennen - wo alles auf dem Spiel stand - deutlich höher einschätze als unsere drei Podiumsplätze dieses Jahr.“
Der 26-jährige Fabio Francia (Osella PA21P-Honda, Bild) holte sich mit einem dritten Rang beim Saisonabschluss der Italienischen Prototypen-Meisterschaft den Titel. Eine späte Genugtuung für das Vorjahr, in dem er trotz der besten Ergebnisse aller Teilnehmer wegen einer Eigenheit des Reglements bezüglich Klassen-Punktevergabe nur Vizemeister geworden war. Seinem einzig verbliebenen Konkurrenten um die Gesamtwertung, Marco Didaio (Norma M20 evo-BMW), nutzte somit auch der Sieg vor Filippo Francioni (Lucchini P2 07-Honda) nur noch, um den Vorsprung auf die Nächstplatzierten in der Punktetabelle zu vergrößern. Die Ränge 4 bis 6 gingen in Vallelunga an Franco Ghiotto (Norma M20 evo-BMW), Mirko Savoldi (Lucchini P1 07-Alfa) sowie Davide Uboldi (Lucchini P1 07-BMW).
Der Endstand im Campionato Italiano Prototipi 2007 lautet: Francia (100) – Didaio (90) - Uboldi (64) – Francioni (58). Den Konstrukteurstitel gewann Norma (179) vor Osella (170) und Lucchini (166).