Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die französische Motorentunerschmiede Sodemo hat eine Studie für einen neuen LMP2-Motor vorgestellt, die auf einem 4l-BMW-Block basiert. Damit nutzt man eine Sonderregel des ACO (§ 5.1 im aktuellen LMP-Reglement) für LMP2-Motoren, wonach die sonst auf einem Hubraum von 3,4l limitierten Saugmotoren 4 Liter aufweisen dürfen, wenn sie auf einem homologierten GT2-Produktionsmotor basieren. Sinn der Studie ist es, einen preislich deutlich unter den derzeitigen Motoren liegenden Treibsatz bereit zu stellen. Allerdings ist der Prototyp des Motors nicht im Auftrag von BMW entstanden, sondern von Sodemo, die schon Motoren für das französische Team Welter Racing lieferten, als Studie für den ACO erarbeitet worden. Der Motor soll bei einem Gewicht von 140kg 530 PS leisten, was ihn zumindest für kleinere Teams zu einer interessanten Alternative für die Le Mans Serien in Europa und Amerika macht. Ursprünglich hatte der ACO mit dieser Sonderregelung Porsche und Ferrari als Motorenlieferanten im Auge. Bis dato sind allerdings noch keine Motoren dieser Hersteller entsprechend vorbereitet worden.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Bisher unerwähnt blieben in unseren Newsmeldungen über die neue brasilianische GT3-Serie einige interessante statistische Details. Obwohl sämtliche Laufsiege bisher mit einer Dodge Viper oder einem der beiden Lamborghini Gallardo erzielt wurden, zeigte ein Ferrari-Pilot die markanteste Einzelperformance: Claudio Ricci, der gemeinsam mit Walter Derani noch eine kleine Chance auf den Titel hat, erzielte in sechs von acht Läufen die schnellste Rennrunde. Daneben konnte Xandy Negrao - Vater des gleichnamigen Nachwuchs-Fahrers bei den GP2-Open-Wheelern - in einem Gallardo zweimal die beste Rundenzeit für sich verbuchen.
Bezüglich Pole-Positions dominieren bislang die Lamborghini: Sechs Qualifying-Siegen für die italienische Marke stehen je eine Bestzeit von Andreas Mattheis (Dodge Viper) und Roberto Moreno (Ferrari F430 GT3) gegenüber. Der oben erwähnte Xandy Negrao Junior soll übrigens beim Saisonfinale Anfang Dezember in Sao Paulo gemeinsam mit Walter Salles die Dodge Viper des Medley-Teams fahren.
Das Lowes-Fernandez-Team wechselt 2008 ebenfalls auf ein Acura-Chassis. Bislang war das Team mit den beiden Piloten Adrian Fernandez und Luis Diaz das einzige, das im Acura-Trio (Andretti-Green, Highcroft, Fernandez) auf ein Lola-Chassis gesetzt hat. Nun soll auch das mexikanische Team in der kommenden Saison einen Acura ARX 01b einsetzen. Das derzeitige Lola B07/40-Chassis wird vom Team zum Kauf angeboten.
Der ARX 01 war von Acura, dem amerikanischen Honda-Ableger, und Wirth Research in England auf Basis des Courage LC75 entwickelt worden. Der 01b ist eine weiter entwickelte Variante. Für 2008 war von Acura ein komplett eigenes Fahrzeug geplant, das allerdings nach den angekündigten Reglementsänderungen des ACO zurückgestellt wurde. Andretti Green gelang mit dem 01a zu Beginn der Saison ein Klassensieg bei den 12h von Sebring. 2008 will man erstmals an der Sarthe antreten. Wahrscheinlich wird Loewe-Fernandez, die in diesem Jahr unter der Nennung von Barazi-Epsilon mit einem Zytek starteten, nun für Acura den Einsatz übernehmen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Der bestehende Ausrüstervertrag zwischen der Australischen GT-Meisterschaft und dem Reifenhersteller Michelin wurde um fünf Jahre verlängert. Beide Seiten sehen die Zusammenarbeit als strategische Partnerschaft, welche auch für gemeinsame Marketing- und Promotion-Vorhaben genutzt werden kann.
Das bevorstehende Saisonfinale am 09.12. auf dem Sandown International Raceway wird seit Wochen mit dem Slogan „the perfect place for your Christmas party“ beworben. Dieses dreieinhalb-Stunden-Rennen auf der traditionsreichen Strecke südöstlich von Melbourne sollte ein Maßstab dafür sein, ob die Australische GT in den nächsten Jahren verstärkt vom bisherigen Sprintrennen-Format abgehen wird.
Erwähnt seien zum Vergleich auch einmal die Eintrittspreise, die down under derzeit verlangt werden: Ein Weekend-Pass für das Sandown GT Classic (Freitag bis Sonntag) wird um 35 Australische Dollar angeboten, was etwa 22 Euro entspricht.
Anlässlich einiger aktuell laufender Reifentests des Peugeot Teams in Jerez haben unsere Kollegen von Endurance-Info.com beim aktuellen LMS-Meisterteam Details zur kommenden Saison erfragt und dabei zumindest einige interessante Andeutungen erhalten.
Demnach überlegt man beim französischen Hersteller, ob man die gesamte LMS 2008 fahren soll, oder nur einige Vorbereitungsrennen auf die 24 Stunden von Le Mans bestreitet und danach ausgewählte ALMS-Rennen mit dem geschlossenen Prototypen beschicken wird. Die ALMS wäre wegen des harten Wettbewerbs zwischen den dort engagierten beiden deutschen Herstellern Audi und Porsche fü die Löwen interessant, wobei man allerdings keine komplette Saison im Auge hat.
Wie Peugeot Sportchef Michel Barge erwähnte, sind allerdings auch Gespräche mit potentiellen Kundenteams für die 908 Hdi Fap-LMP1 am Laufen. Im Gegensatz zu Audi fühlen sich die Franzosen offensichtlich bereit dafür, die Wagen an interessierte und vor allem zahlungskräftige Kunden abzugeben. Eines dieser Teams soll nach unbestätigten Quellen Charouz Racing Systems sein. Die Kunden könnten dann für Peugeot die Fahnen in der LMS hochhalten, während das Werksteam sich auf die ultimative Schlacht mit Audi an der Sarthe vorbereitet. Eine Entscheidung, ob diese Überlegungen realisiert werden, ist allerdings derzeit bei den Löwen noch nicht gefallen.
In den ersten beiden Trainings-Sitzungen des FIA-GT3-European-Championship-Finales in Dubai waren Diego Alessi und Alex Frassinetti nicht zu stoppen. Gleich zweimal setzten sie sich im #23 BMS Scuderia Italia Aston Martin DBRS9 an die Spitze der Zeitenlisten und fuhren rund eine halbe Sekunde schneller als die Konkurrenz. “Das Fahrzeug funktioniert großartig hier - das haben wir auch erwartet. Beide Sessions liefen fantastisch. Ich hoffe nur, dass wir dieses Wochenende keine Probleme bekommen, damit wir es mit einem guten Resultat beenden. Es ist ein Vorteil, dass sowohl ich als auch das Team die Strecke kennt, nur Alex Frassinetti hat hier bisher noch kein Rennen bestritten”, kommentierte Diego Alessi.
Das erste freie Training fand bei wunderschönem Wetter statt. Von Beginn an drehte der Aston Martin eine schnelle Runde nach der anderen. Mit Zeiten im 2:08er-Bereich war er zwei bis drei Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Der Kampf um Platz 2 war wesentlich spannender - erst nahmen die drei S-Berg-Lamborghinis die Positionen zwei bis vier ein, bis sich der #38 Kessel-Ferraris, der #34 JMB Racing und die #19 Riverside-Corvette um den zweiten Rang stritten. 15 Minuten vor Schluss schoss die favorisierte #18 Martini Callaway Racing-Corvette Z06R GT3 mit einer Bombenzeit von 2:07.396 auf Platz 2 und ließ die beiden Hexis Racing-Aston Martins hinter sich. Allerdings nutzten die meisten Teams die erste Sitzung, um die Strecke kennen zulernen und sich an die warmen Bedingungen zu gewöhnen.
Beim zweiten freien Training am späten Nachmittag markierte Alex Frassinetti im BMS-Aston-Martin schon in den ersten Minuten mit einer 2.05.791 die schnellste Zeit des Tages.
Genauso wie im ersten Training ging es im Duell um Position 2 wieder wesentlich enger zu - erst schnappte sich die #8 RPM-Dodge Viper den zweiten Rang, bevor James Ruffier in der #19 Riverside-Corvette die Rundenzeit des Coupés unterbot und den Platz während dem größten Teil der Sitzung behielt. Erst als die Sonne unterging purzelten die Zeiten - der #38 Kessel Racing-Ferrari, der Meisterschaftsführenden Henri Moser und Gilles Vannelet katapultierte sich mit einer 2:06.253 auf den zweiten Rang. Fünf Minuten vor Schluss brannte der #31 Team Berlanga-Ascari noch ein mal eine Rundenzeit von 2:06.402 in den Asphalt und landete auf Platz 3.
Der #26 Hexis Racing-Aston Martin DBR9 hatte mit Getriebeproblemen zu kämpfen, aber das Problem kann bis Morgen behoben werden. Viel schlimmer sieht die Lage für die #7 RPM-Dodge von Gilles Duqueine und Alex Mortimer aus, dessen Getriebe beschädigt ist und das Team man keine Ersatzteile hat. Anlaufschwierigkeiten hatten auch die Jaguars von Apex Motorsport, die nur die Plätze 21 und 32 bzw. 24 und 30 belegten.
Mittlerweile hat sich für das an diesem Wochenende 45km nördlich von Rom stattfindende Gold Cup Rennen in Vallelunga doch ein deutschsprachiges Team eingefunden. Laut einer Kurzmitteilung von Teamchef Bernhard Mühlner wird das im belgischen Spa-Francorchamps ansässige Mühlner Motorsport Team zwei Porsche 911 GT3 Supercup einsetzen. Auf einem der Wagen werden Philipp Peter und der Brite Martin Rich als Duo starten. Der andere Porsche ist derzeit mit dem Berliner Oliver Freymuth und dem Aldinger Wolfgang Kohler besetzt, wobei das Team für diesen Wagen noch einen dritten Piloten sucht. „Nach den zehn Rennen zur Deutschen Langstreckenmeisterschaft und den 24-Stunden-Rennen in Dubai, auf dem Nürburgring, in Tokachi (Japan) sowie in Spa-Francorchamps, ist das 6-Stunden-Rennen in Vallelunga für uns das 15. Langstrecken-Rennen der Saison 2007“, so Bernhard Mühlner, dessen Mannschaft erstmalig auf der italienischen Strecke startet.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
In einem Interview mit Endurance-Info.com hat Michael Bartels erneut seinen Wunsch geäussert in Le Mans bei den 24h starten zu können, allerdings mit Einschränkungen:
"Wir prüfen derzeit ernsthaft diese Möglichkeit. Wir würden gerne dort starten, und ich denke, daß unser FIA-GT-Meistertitel uns wieder eine Einladung einbringen wird. Dann ein anderes Auto zu mieten, ist eine Möglichkeit, die aber schwierig zu verwirklichen ist. Maserati wird kein neues Auto bauen, daher möchten wir mit dem MC12 starten. Wenn ich heute antworten müßte, dann würde ich es wahrscheinlich ablehnen. Aber es wäre sehr gut, dort zu sein! Wir wissen, daß das MC12 auf dieser Strecke konkurrenzfähig wäre. Wir wissen auch, daß Regeln nun mal Regeln sind. Aber wir werden versuchen, den ACO zu überzeugen."
Vor Jahren kam aus Kreisen des ACO angesichts der nicht erfolgten Homologation des Maseratis der Vorschlag, den Wagen als LMP starten zu lassen. Vielleicht ist dies eine Option für Bartels und sein Vitaphone Racing Team? Bis 2009 will Bartels zumindest noch sein Engagement mit den MC12 fortsetzen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Laut den Plänen von Stefane Ratel soll 2009 die GT3-Klasse in die neuen GT1 bzw. GT2-Klassen umgruppiert werden. Der Aston Martin DBR9S wäre demnach für die GT1-Klasse geeignet. Nun plant man beim britischen Hersteller offenbar auch ein GT2-Modell. Prodrive hat erste Entwicklungsstudien auf der Basis eines GT2-Vantage angestellt und einen ersten Testträger konstruiert, der gemäß einer Meldung im Autosport-Magazin bereits erste Testfahrten mit Aston-Werkspilot Darren Turner auf einer englischen Teststrecke, dem Kurs in Goodwood sowie just bei einem Test in Spanien absolviert hat.
Vom kleineren Modell Vantage hat Aston bereits eine GT4-Version gebaut, die im vergangenen Jahr mit drei Exemplaren bei den 24h am Nürburgring (Foto) sowie im Rahmen der FIA-GT4-EM antrat. In Hinblick auf eine Aufwertung der GT4 zur neuen GT3-Klasse hätte Aston 2009 mit dem neuen Modell in jeder Klasse ein konkurrenzfähiges Fahrzeug - auch wenn derzeit noch von offizieller Seite jegliche konkreten Pläne für einen Einstieg in die GT2 geleugnet werden.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
So manche mögen zu Beginn des Jahres dem Wegfall der GT2-Klasse und dem Aufstieg der GT3 zur Top-Kategorie der Britischen GT-Meisterschaft noch skeptisch gegenüber gestanden sein – doch diese wurden schnell eines Besseren belehrt: Die abgelaufenen Saison bot ein hochklassiges Teilnehmerfeld und blieb bis zum Ende spannend. Sowohl in der GT3 als auch in der GTC-Kategorie fielen die Entscheidungen um die Fahrertitel erst anlässlich der letzten Veranstaltung in Rockingham.
Alex Mortimer / Bradley Ellis (RPM-Dodge Viper GT3, Bild rechts) sicherten sich dort durch einen Doppelerfolg verdient die Meisterkrone. Nach einem eher verhaltenen Saisonbeginn brachten zwei Siege in Brands Hatch die beiden ins Titelrennen, ein weiterer Doppelpack beim Saisonfinale in Rockingham bescherte ihnen schließlich noch den Gesamtsieg.
Für die favorisierten Aston Martin-Besatzungen von Barwell Motorsport blieben nur die Ehrenplätze in der Jahreswertung: Paul Drayson / Jonny Cocker erreichten mit dem Bio-Ethanol-betriebenen DBRS9 Platz 2 im Endklassement. Ihre Teamkollegen Guy Harrington / Ben de Zille-Butler, die noch als Führende nach Rockingham gekommen waren, erreichten nur Gesamtrang 3.
Der CiM-Ferrari F430 GT3 von Hector Lester war stets für eine Top-Platzierung gut, insbesondere die Leistungen seines Co-Piloten Allan Simonsen und dessen Ersatzmann Tim Mullen vermochten zu überzeugen. Zu den vier Laufsiegen kamen jedoch zu viele „Nullrunden“, um im Titelkampf noch eine Rolle zu spielen. Eine positive Überraschung boten David und Godfrey Jones im Eurotech-Ascari KZ1R, die in dreizehn von vierzehn Rennen punkten konnten. Dabei schafften sie jedoch nur dreimal einen Podestplatz - ihr bestes Ergebnis war Rang 2 im zwei-Stunden-Rennen von Snetterton.
Die beiden unterschiedlichen Rennformate – sechsmal je zwei 60-Minuten-Läufe sowie neben Snetterton auch in Silverstone ein Rennen über die doppelte Dauer – erwiesen sich als funktionierende Mischung, auch 2008 soll dieser grundlegende Modus beibehalten werden. Völlig im Schatten der GT3 stand heuer die GTC-Kategorie, zuletzt ging dort die Teilnehmerzahl immer mehr zurück. Im nächsten Jahr könnte – wie bereits berichtet - die Einführung der GT4-Klasse möglicherweise das gänzliche Aus für die GTC bedeuten.