Noch fünf Tage dann starten die 39. 1000km am Ring. Möglicherweise fallen beim vorletzten Le Mans Serie Lauf 2008 schon die ersten Titelentscheidungen. Eine kleine Übersicht auf unseren Seiten zu den Titelszenarien:
In der LMP1-Klasse stehen die Teams von Peugeot (#7) und Audi mit 24 Punkten gleichauf. Nur wenn Gene / Minassian das Rennen gewinnen und Mike Rockenfeller und Alexandre Premat ohne Punkte ausgehen, ist der Titel dank der zwei Siege der 908-Piloten in Barcelona und Spa-Francorchamps schon vergeben. Da beide Teams vor dem zweiten Audi von McNish/Capello 12 Punkte Vorsprung haben, dürften beide Teams den Titel und die Le Mans-Wildcards unter sich ausmachen.
In der LMP2 Klasse kann die van Merksteijn-Mannschaft den Titel vorzeitig in der Eifel holen. Sechs Punkte Vorsprung hat der niederländische Porsche RS-Spyder vor den Markenkollegen von Essex zu Buche stehen – gar 11 vor dem Porsche des Horag Racing Teams. Sollte der Porsche RS-Spyder von Peter van Merksteijn und Jos Verstappen am Ring den dritten Saisonsieg einfahren und der Essex-Spyder nur auf Rang 3 ankommen, dann steht der Titel für die Niederländische Mannschaft fest.
Gar neun Punkte Vorsprung hat die führende GT1-Mannschaft zu Buche stehen. Die Luc Alphand Adventures Corvette C6.R hat mit 28 Punkten den ersten Matchball auf den Klassensieg in der Meisterschaft. Mit einem vor der Saison nicht zu erwartenden zweiten Rang liegt der IPB Spartak- Lamborghini mit 19 Zählern 3 Punkte vor dem Team Modena-Aston Martin. Sollte sich Hans Reiters Truppe am Ring wieder gegen die englische DBR9 Mannschaft durchsetzen, dann winkt die realistische Chance auf eine Le Mans Wildcard für 2009.
In der GT2-Klasse tobt der heisseste Kampf, wie sich in Spa-Francorchamps wieder zeigte. Virgo Motorsport mit Rob Bell und Gianmaria Bruni auf dem Ferrari F430 lieferte sich gegen den Felbermayr-Proton-Porsche 997 RSR GT2 von Marc Lieb und Alex Davison ein Kopf an Kopf Rennen bis zur Ziellinie. Die britische Ferrari-Truppe hat nur einen Punkt Vorsprung auf die deutsche Porsche-Mannschaft, aber dafür schon zwei Klassensiege zu Buche stehen. Nur bei einem Ausfall von LMS-Rekordsieger Lieb und seinem australischen Partner ist Vorjahreschampion Bell durch. Dieser Kampf wird also auf der Strecke entschieden. Weiter intakte theoretische Chancen haben noch die beiden Ferrari-Mannschaften Farnbacher Racing und JMB mit 13 Punkten und sieben Zählern Rückstand auf die Spitze.
Die vollständigen offiziellen Punktestände können unter diesem Link (pdf-download) eingesehen werden.
Die einzige deutsche Mannschaft in der LMP2-Klasse der Le Mans Serie 2008, Kruse-Schiller-Motorsport, hofft nach erneuten Tests am Lausitzring auf ein erfolgreiches Abschneiden bei den anstehenden 1000km am Nürburgring. „Wir haben den Test am Eurospeedway genutzt, um das Material noch einmal einem letzten Praxistest zu unterziehen und einige Fahrersichtungen im Hinblick auf die kommende Saison vorzunehmen“, erläuterte uns Kai Kruse. „Allerdings haben diese vorerst auf unsere Stammbesatzung keinen Einfluss.“ Bei den beiden Piloten handelte es sich um die ex-Racing Box-Lucchini-Fahrer Marco Didaio und Francesco Sini, die den Lola-Mazda des deutschen Teams erstmals testeten.
„Am Nürburgring werden wir wieder mit Jean de Pourtales und Hideki Noda antreten. Dem Test vorausgegangen war ein Trip nach England, wo wir auf einer 7-Post-Rig neue Fahrwerkskomponenten von Öhlins und die neuen Reifen von Dunlop getestet haben. Das hat uns neue Erkenntnisse gebracht, die wir hoffentlich schon am Ring umsetzen können.“ Zudem hat die Truppe beim obligatorischen Neuaufbau des Wagens einige Gewichtsoptimierungen durchgeführt, die sich in einem verbesserten Handling am Ring niederschlagen sollen.
Bislang war der Nürburgring als Heimrennen der in Siegburg bei Köln stationierten Truppe nicht immer ein ergiebiges Pflaster für das einzige deutsche LMP2-Team: Dreimal startete die Truppe bislang beim nun schon zum 39. Male ausgetragenen Klassiker. Erst einmal (2006) gelang dabei eine Zielankunft als 33. Gesamt und Achter in der LMP2-Klasse. Damals holte das deutsche Trio Jan Dirk Lueders, Jens Petersen & Christopher Brück auf dem zusammen mit dem G-Force-Team eingesetzten Courage den letzten Punkt in der Klassenwertung. Im letzten Jahr mit dem LMP2-Pescarolo als auch 2005 mit dem Courage musste man Ausfälle verzeichnen. Nun soll die Kombination Lola-Mazda für mehr Erfolg sorgen.
Bislang verlief die Saison für das Anfang des Jahres neu formierte Team sehr gemischt. Auf den Ausfall nach 3h bei Auftakt in Barcelona folgte ein fünfter Klassenrang in Monza, der das Potential des Mazda-Motors andeutete. Rückschläge gab es durch die Trainingsunfälle in Spa-Francorchamps und Le Mans, wo Hideki Noda durch einen spektakulären Mehrfach-Überschlag von sich Reden machte. Trotzdem gelang es der Mannschaft in einem Kraftakt, den Wagen wieder für das Rennen auf die Räder zu stellen, weshalb man trotz des Ausfalls in der Nacht aufgrund einer gerissenen Getriebe-Halbwelle Le Mans als Erfolg verbuchte. Nun will man am Ring an die Leistung aus Monza anknüpfen.
Teammitbesitzer Hardy Schiller zeigt sich kämpferisch: „ Die Sommerpause hat uns allen gut getan, nachdem wir direkt nach Le Mans, was mit dem schweren Unfall von Hideki wirklich sehr anstrengend war, erstmal zwei Wochen Pause gemacht haben. Mit vollen Batterien haben wir dann wieder Gas gegeben und die Jungs haben den Wagen in einigen Bereichen weiter optimieren können und der Test am Eurospeedway stimmt uns zuversichtlich in die richtige Richtung gearbeitet zu haben, insofern freue ich mich sehr auf unser „Heimrennen“ am Ring.“
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Wenig Abwechslung gab es in Phillip Island auf dem Podium: Favorit John Bowe (CCC-Lamborghini Gallardo GT3) gewann dreimal vor Mark Eddy (Quarterback-Lamborghini Gallardo GT3, Bild) und John Kaias (ABCOR-Aston Martin DBRS9). Dabei war Bowe seinen Konkurrenten deutlich überlegen - so fuhr er etwa in den zehn Runden des dritten Laufes mehr als 20 Sekunden Vorsprung seine Verfolger heraus.
Im Kampf um die Meisterehren fiel insofern eine Vorentscheidung, als vor der finalen Runde Ende November in Sandown nur noch Mark Eddy (355 Punkte) und John Kaias (323,25 P.) realistische Chancen auf den Titel haben. Punktelos blieben an diesem ereignisreichen Wochenende die Nächstplatzierten im Gesamtklassement: Ross Lilley (Laminex-Lamborghini Gallardo GT3; 241,75 P.), im Qualifying noch Fünfter, konnte die Rennen ebensowenig bestreiten wie Peter Lucas (220,5 P.), dessen Lotus Elise im zweiten freien Training bei einem Unfall stark beschädigt wurde. Allan Simonsen (234 P.) war ein weiteres Mal nicht am Start.
Letzte Woche unverhofft zum Sieger gekommen, herrschte bei AIM Autosport gute Stimmung. Diese nutzte man aus und brachte den Ford-befeuerten Gen.2 Riley sowohl im Training als auch im Qualifying an die Spitze.
Das Rennen wurde dann - wegen der sich ständig ändernden Streckenbedingungen als Folge des immer wieder einsetzenden Regens - für einige zur Farce. Bereits am Start war für den Belgier Marc Goossens und Jim Matthews mit dem #91 SRM-Riley-Pontiac das Rennen vorüber, als man in Ricky Talyor's #47 Doran-Dallara-Ford knallte.
Kurz vor Rennende erlitt der Sieger der 24-Stunden von Spa-Francorchamps Eric van de Poele einen riesigen Schreck, als der Wagen in der letzten Kurve hinten ausbrach, hart in den Reifenstapel krachte, seitlich entlang der Leitplanke flog und sich dann noch fast überschlug. Nach dem Rennen berichtete Eric van de Poele, dass er kurz zuvor in der InnerLoop mit blockierter Bremse an die Leitschiene prallte und dabei wohl eine Aufhängung einen Knacks bekam.
Sieger wurden letztlich Posesitter Brian Frisselle und Mark Wilkins, die in dem ältesten Daytona Prototypen nun ihr zweites Rennen in Folge gewinnen konnten. Im Laufe der 82 gefahrenen Runden gab man lediglich aufgrund eines normalen Boxenstopps für vier Runden die Führung an Christian Fittipaldi im #16 Cheever-Coyote-Pontiac ab.
Tabellenführer Memo Rojas und Scott Pruett im #01 Ganassi-Riley-Lexus kamen lediglich auf Platz 13 ins Ziel - somit ist die Meisterschaft weiterhin offen.
Mehr Infos zum Rennen, sowie Resultate wie immer auf www.GrandAm.de
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Das ursprünglich 23 Wagen starke Feld der Australischen GT in Phillip Island war nach den Trainings und dem Qualifying durch Unfälle und technische Probleme stark dezimiert – nur 16 Fahrzeuge traten zum ersten Rennen des Wochenendes an: John Bowe (CCC-Lamborghini Gallardo GT3) gewann den neun-Runden-Sprint 13,3 Sekunden vor seinem Markenkollegen Mark Eddy, knapp dahinter wurde John Kaias (ABCOR-Aston Martin DBRS9) Dritter. Der Viertplatzierte Nick O’Halloran hatte bereits über eine Minute Rückstand auf den Sieger - bei seinem Ferrari F430 GT3 (Bild) handelt es sich um jenes Fahrzeug, mit dem Allan Simonsen die ersten beiden Runden dieser Serie dominierte.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Selbst wenn es in der aktuellen Saison der Brasil GT3 nur wenige Top-Platzierungen für die Ferrari gab, konnte sich der 37-jährige Brasilianer Claudio Ricci bislang als klar stärkster Fahrer dieser Marke im Feld profilieren. Im Vorjahr glänzte er vor allem durch schnellste Rennrunden, heuer gab für ihn und Co-Pilot Rafael Derani mit dem CRT-F430 (Bild) bei sieben Zielankünften in den Punkten erst einen Podestrang.
Nun will Ricci auch bei den drei verbleibenden Runden der FIA-GT3 European Championship in Brno, Nogaro und Dubai an den Start gehen. Sein Partner im Cockpit eines Kessel Racing-Ferrari F430 GT3 soll der Argentinier Jose Balbiani sein.
Lucas Luhr / Marco Werner (Audi R10 TDi) gewannen das von vielen Safety-Car-Phasen geprägte Rennen in Elkhart Lake nach 102 Umläufen vor Ihren Teamkollegen Marcel Fässler / Emanuele Pirro sowie den LMP2-Klassensiegern David Brabham / Scott Sharp (Highcroft-Acura ARX-01b). In derselben Runde wie die Sieger lagen auch noch die Porsche RS Spyder von Bernhard / Dumas (Penske Racing), Franchitti / Leitzinger (Dyson Racing) sowie Maassen / Long (Penske Racing).
Die GT1-Wertung ging an Jan Magnussen / Johnny O’Connell (Corvette C6.R), die als Gesamt-12. die Zielflagge sahen. Bestplatzierte GT2-Besatzung waren Bryce Miller / Richard Westbrook / Dirk Werner (Farnbacher-Loles-Porsche 997 RSR) auf Rang 14 vor Bergmeister / Henzler (Flying Lizard-Porsche 997 RSR) und Farnbacher / Müller (Tafel Racing-Ferrari F430).
Sechs Mal ist die ALMS bislang auf dem Kurs von Road America gestartet. Die Ausgabe in diesem Jahr ist die Siebte. Einige Fakten zu dem Rennen am heutigen Samstag abend vorab:
Sechsmal konnte Audi in der LMP1-Klasse das Rennen gewinnen – zweimal mit dem R10 und viermal mit dem R8. Drei Siege wurden durch das Team von Audi Sport Noth America eingefahren, drei durch die Mannschaft von Champion Racing. Fünf Gesamtsiege stehen für Audi zu Buche, einzig im letzten Jahr musste man sich dem Penske RacingPorsche RS-Spyder beugen.
In der LMP2/675-Klasse stehen je zwei Siege für Lola (durch Archangel und Dyson Racing), Courage (Miracle) und Porsche (Penske Racing) zu Buche.
In der GT1-Klasse konnte Corvette Racing nur einmal nicht den Klassensieg abräumen: 2003 gewannen David Brabham und Jan Magnussen im Prodrive-Ferrari F550 Maranello.
Drei Teams haben bislang GT2-Siege errungen : Petersen White Lightning (3x), Alex Job (2x) und Risi Competitione (1x). Risis Sieg im Vorjahr markiert den ersten Ferrari-Sieg in der GT2 in Elkhard Lake - vorher war nur Porsche erfolgreich.
Timo Bernhard ist mit vier Klassensiegen (2* GT2 , 2*LMP2) zwar genauso erfolgreich wie Jörg Bergmeister, nur hat Timo dafür schon einen Gesamtsieg in der Tasche. Neben den beiden Porsche-Assen haben sich auch schon Frank Biela (2005&6 als Gesamtsieger), Marco Werner (Sieg 2004) und Sascha Maassen (P2-Sieg 2006) in die Siegerlisten von Elkhard Lake eintragen können. Die Berg- und Talbahn in Wisconsin ist also ein gutes Geläuf für deutschsprachige Piloten.
Das Rennen startet heute um 23 Uhr MEZ (ohne Gewähr) und ist wieder über die Website der ALMS per Zeitenmonitor und Streckensprecher zu verfolgen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Von den 25 in der Nennliste enthaltenen Teilnehmern fehlten bei den Samstag-Sessions in Phillip Island lediglich der Palmer Industries-Lamborghini Gallardo GT3 sowie der Lotus Exige GT3 von Angelo Lazaris - das Feld bestand somit aus 23 Wagen (10 aus der GT-Championship-Klasse, 7 GT-Challenge, 6 GT-Production).
John Bowe (CCC-Lamborghini Gallardo GT3) war im Qualifying eine Klasse für sich, legte mit 1:32,996 eine klare Bestzeit vor und sicherte sich so auch die drei Zusatzpunkte für die Pole. Startplatz 2 ging an Mark Eddy (Quarterback-Lamborghini Gallardo GT3) vor Peter Hackett (JMC-Aston Martin DBRS9) sowie John Kaias (ABCOR-Aston Martin DBRS9). Am Sonntag stehen wie üblich drei Sprintläufe auf dem Programm, die Startaufstellungen für Rennen 2 und 3 richten sich nach dem Ergebnis des jeweils vorhergehenden Laufs.
Die Pole für den ALMS-Lauf in Elkhart Lake ging an Audi: Lucas Luhr / Marco Werner (1:46,935) werden vom besten Startplatz aus ins Rennen gehen, neben ihnen wird in der ersten Reihe der Andretti Green Racing-Acura ARX-01b von Franck Montagny / James Rossiter (1:47,345) Aufstellung nehmen. Auf den nächsten Rängen folgten Marcel Fässler / Emanuele Pirro (Audi R10 TDI), Adrían Fernandez / Luis Diaz (Lowe’s Fernandez-Acura ARX-01b) sowie Timo Bernhard / Romain Dumas (Penske-Porsche RS Spyder). Die Bestzeiten in den GT-Klassen erzielten Olivier Beretta / Oliver Gavin mit der Werks-Corvette (2:01,235 / Gesamt-15.) bzw. Dominik Farnbacher / Dirk Müller im Tafel Racing-Ferrari F430 (2:06,083 / 18.).