Verfasst von Martin Gruhler & Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Ein Podiumspodest lag in Sichtweite, doch dann vereitelten Bremsprobleme am Horag RacingPorsche RS-Spyder den scheinbar sicheren Erfolg beim 39.ten 1000km Rennen am Nürburgring. Schlussfahrer Jan Lammers steuerte in der Endphase des knapp sechsstündigen Rennens den Porsche RS Spyder an zweiter Stelle, als ein Bagatelldefekt sämtliche Hoffnungen auf das schon greifbare Spitzenresultat platzen liesen. Kurz vor der Fünfstundenmarke des Rennens bemerkte Lammers, dass sich im Fußraum des Cockpits Flüssigkeit ausbreitete. Unverzüglich peilte der ehemalige Le Mans-Sieger die Boxen an, wo die Horag-Crew einen angebrochenen Plastikbehälter diagnostizierte, aus dem Bremsflüssigkeit herauslief. Kurze Zeit wurde vom Team abgewogen, ob mit einer provisorischen Reparatur ein das Weiterfahren möglich sein könnte, indes wurde aus Sicherheitsgründen beschlossen, keine Kompromisse einzugehen und der Behälter samt Peripherie ersetzt. Weil dieser im Kohlefasermonocoque schwer zugänglich ist und erst Ersatz gefunden werden musste, dauerte die Repartur scheinbar endlos lang.
„Eigentlich unglaublich: Ein 15 Franken-Defekt bringt uns um alle Chancen“, so Fredy Lienhard. "Einmal geht wohl jede Serie zu Ende”, seuzte Teamchef Markus Hotz nach dem Rennen. „Seit unserem Beginn des Le Mans-Series-Engagements im Jahre 2005 hatten wir kein einziges mechanisches Problem an den Fahrzeugen zu beklagen. So können wir heute nicht zufrieden sein.“ "Es wäre aus Sicherheitsgründen nicht zu verantworten gewesen, Jan nur mit einer provisorischen Reparatur weiterfahren zu lassen. Nicht auszudenken, wenn er auf Grund dieses Problems mit einem Ausfall der Bremsen in einen Unfall verwickelt gewesen wäre.“
Sukzessive wurde der rot-weisse 486-PS-Porsche nach 25 Minuten Standzeit in der LMP2-Klasse von Klassenrang 2 nach hinten durchgereiht und wurde am Ende auf Platz 12 notiert. Wiederum erwiesen sich die drei Porsche RS Spyder im Feld klar überlegen, so dass der niederländische van Merksteijn-Porsche schliesslich wieder einen ungefährdeten Sieg nach Hause fahren konnte. Der holländische Schwester-Spyder absolvierte 188 Runden, 18 Umläufe mehr als der LO-Horag-Wagen und sicherte sich so vorzeitig den LMP2-Titel am Ring.
Kleines - oder nach Einschätzung durch Teamchef Markus Hotz – grosses Trostpflaster: Am Samstag bekam das Team die Energy-Challenge-Trophy durch Michelin für das Rennen in Spa-Francorchamps verliehen, wo man die beste beste Treibstoff-Effizienz im Feld erzielt hatte. Da man innerhalb dieser Challenge auch am Ring den zweiten Platz hinter dem Van Merksteijn-Porsche RS-Spyder erzielte, liegt man in der Tabelle dieser Wertung nun mit 154 Punkten nur einen Punkt vor den niederländischen Konkurrenten. Holt sich das Schweizer Team nun den Le Mans Startplatz für 2009 über diese Wertung in Silverstone?
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Vor Saisonbeginn war für die Brasilianische GT3-Meisterschaft die Teilnahme von insgesamt fünf Ford GT angekündigt worden. Bislang sind zwei Exemplare dieses Fahrzeugstyps (Bild) tatsächlich dort im Einsatz - deren Fahrer Mattheis / Negrao bzw. Rosset / Salles geben zumeist die Pace vor und liegen auch in der Gesamtwertung voran. Anfang August fuhren nun Nelson Piquet und Eduardo de Souza Ramos auf dem Autodromo de Brasilia einen zweitägigen Test mit einem Ford GT. Ob das lange angekündigte Debut dieser Mannschaft bei der nächsten Runde der Brasil GT3 Anfang September in Rio de Janeiro stattfinden wird, ist noch nicht bekannt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Zum ersten Mal gastierte das ADAC-GT-Masters im Rahmen der Le Mans Serie. Dabei wurde beim dritten Auftritt am Ring zum ersten Mal die GP-Streckenvariante mit der Mercedes-Arena befahren. Hier steht nun als schnellste gefahrene ADAC-GT-Runde die Polezeit aus Lauf 2 von Frank Kechele mit einer 1:59,657 zu Buche. Zum Vergleich: Jeroeme Bleekemolens Qualizeit 2007 auf der bislang gefahrenen 24h-Variante wurde mit einer 1:45,249 notiert. Auch sonst gab es wieder einige Fakten zu sammeln.
So zum Beispiel das Klaus Ludwig und Dominik Schwager ihren 2. und 3. Sieg in der Serie erzielten. Im Unterschied zu dem Sieg am Norisring kassierten sie diesmal allerdings keine Punkte da die Nennung von Callaway Competition als Gaststarter behandelt wurde. In Nürnberg waren beide für Toni Seiler Racing gestartet.
Ludwig, Schwager und Frank Schmickler erzielten ihr jeweils drittes Podium am Ring. Mit dem Doppelpodium in Lauf 2 festigte Argo-Racing den Stand als zweiterfolgreichstes Team der Meisterschaft. Neun Podien hat die Mannschaft nun erreicht. 25 dagegen das Team Reiter Engineering.
Mit dem Bulgaren Plamen Kralev sind in den vergangenen zwei Saisonen nun Vertreter von 11 Nationen bei einem ADAC-GT-Masters Lauf auf dem Podium gestanden. 70 Fahrerpodien erzielten Deutsche Fahrer, 25 die Niederländer. 10 gingen an Schweizer, 8 an Tschechen, 6 an Italiener, 5 an Österreicher, je zwei Fahrerpodien gab es für Esten, Finnen und Franzosen. Nur ein Podium haben Russen und nun Bulgaren verzeichnet.
Zweite Pole für Dominik Schwager – erste für Jungtalent Frank Kechele (inklusive ADAC-Streckenrekord). Der 21-jährige verbuchte mit Partner Harald Becker den ersten 10 Punkte-Erfolg im ADAC-GT-Masters. Zum zweiten Mal in diesem Jahr erzielte ein Argo-Pilot eine Pole am Ring. Frank Schmickler hatte beim 24h-Rennen den weissen Wagen auf die Pole gestellt. Kechle war nun mit dem Schwesterfahrzeug dran.
Mit 25 Wagen startete das zweitgrößte Feld in der Geschichte des GT-Masters. Sieben Corvettes waren bislang noch nie zu einem Lauf gestartet. Damit standen fast die Hälfte der von Callaway Competition aufgebauten GT3-Wagen am Ring parat.
Nach der unerwartet erzielten Pole-Position für die 24 Stunden von Spa-Francorchamps wurde der Saleen S7R von Larbre Competition nach einem Abflug im Warm-Up komplett zerstört, sodass die Mannschaft zum Rennen nicht antreten konnte. Nun gab das Team bekannt, dass der Saleen auch bis zum Stadtrennen in Bukarest am kommenden Wochenende nicht repariert sein wird. Aber die Mannschaft peilt an, ab dem FIA-GT-Lauf in Brünn wieder einsatzfähig zu sein. „Als wir zu Beginn des Jahres die Entscheidung trafen, mit einem Saleen S7-R die FIA-GT zu bestreiten, waren wir uns bewusst, dass dies ein exklusives Fahrzeug ist, und Ersatzteile nicht immer verfügbar sind“, erklärt Teameigner Jack Leconte. „Diese Lieferverzögerung bedeutet für uns, dass wir nicht rechtzeitig für Bukarest fertig sein werden. Aber wir sind stets mit Saleen in Kontakt und hoffen die Teile, welche wir brauchen, bis zum 02.09. zu erhalten. Wir geben dann alles, um bis Brünn bereit zu sein.“
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Deutlich weniger Teilnehmer als sonst in der VdeV üblich enthalten die vorläufigen Entrylisten für die beiden sechs-Stunden-Rennen am 23./24.08. in der Lausitz. Zum sonntäglichen Lauf der Endurance Moderne sollen demnach 29 Wagen antreten - Micro Schultis / Mitch Mitländer (dress-for-less-PRC) treffen dort auf 17 Norma, fünf Juno, vier Ligier und zwei Radical SR3. Unter den Nennungen für das am Samstag stattfindende gemeinsame Rennen von 11 historischen GT und Prototypen sowie 14 Autos der GT-/Tourisme-Klassen findet sich auch ein GT1-Exote: Das tschechische Team Rock Media Motors hat seinen Pagani Zonda für Antonin Herbeck / Michael Vorba / Greg Caton gemeldet.
Die 39.ten 1000km am Nürburgring sind Geschichte. Wenngleich die Begeisterung der Zuschauer ob des Feldes noch vereinzelt anhalten dürfte, so muss man doch nüchtern betrachtet von einem relativ ereignislosem Rennen sprechen. Keine Gelbphase trübte die Siegesfahrt der überlegenen Peugeot. Die Audi fuhren im Rahmen ihrer Möglichkeiten hinterher. Um so mehr Grund für uns, in die Zahlen und Fakten des Rennens einzutauchen.
Zum ersten Mal seit 20 Jahren konnte sich ein Fahrer wieder zum zweimal hitereinander in die Siegerlisten der 1000km eintragen. Gelang es damals 1988 Jochen Maas, so waren heuer Pedro Lamy und Stephane Sarrazin zum zweiten Mal in Folge beim Ringklassiker erfolgreich.
Lamy's und Sarrazin's Sieg markierte zugleich den zehnten Erfolg für die Löwen und den 908 Hdi-FAP. Beide Peugeot-Crews haben dabei je fünf Siege errungen.
Beim 25. LMS-Rennen seit Ausrichtung des Pilotevents in Le Mans gab es den 25. Sieg in der LMP1-Klasse für ein Michelin-bereiftes Team – Chapeau!
Vierter Sieg und erster Titel für den Porsche RS-Spyder in der LMP2-Klasse. Van Merkstein Motorsport reichte der dritte Sieg dank des zweiten Platzes des in der Endphase hervorragend pilotierten Saulnier-Pescarolos zum vorzeitigen Titelgewinn. Am Ring wurde der dritte Erfolg des violett-weissen Porsche RS-Spyder notiert.
Da VM-Motorsport in der Le Mans-Besetzung mit Jeroen Bleekemolen als drittem Piloten anrückte, haben die Niederländer nun insgesamt schon 10 Fahrersiege in der LMP2-Klasse zu Buche stehen – ausreichend für Rang 2 der Nationenwertung. Nur die Briten haben mit zwölf Fahrersiegen seit Bestehen der Serie mehr Erfolge.
Siebter Sieg für einen Aston Martin in der Le Mans Serie. Die britische Marke ist somit das zweiterfolgreichte Fabrikat nach dem ebenfalls von Prodrive aufgebauten Ferrari F550 Maranello (neun Siege). Für das britische Team Modena war es der dritte Sieg in der Le Mans Serie.
Mit seinem siebten Klassensieg in der GT2-Klasse hat Robert Bell nun mit Marc Lieb gleichgezogen. Es war der achte Sieg für einen Ferrari F430 GTC und der fünfte für die britische Mannschaft von Virgo Motorsport – vielleicht auch der schönste, da man den Wagen nach dem schweren Brand im freien Training als verloren wähnte und nur dank eines Eiltransportes eines neuen Blocks von Michelotto an den Ring wieder den Einsatz stemmte.
Mit 5h 44 Minuten und 58,174s liefen die schnellsten 1000km der LMS-Historie am Ring ab. Zudem erreichten 38 von 46 Autos – das zweitstärkste Feld der jüngeren 1000km-Geschichte am Ring - das Ziel, davon 37 in Wertung – was das betroffene Lavaggi-Team aber nicht am Feiern der ersten Zielankunft des Wagens hinderte. Wie sah in den Vorjahren die Zielankunftsquote aus? 2007 kamen gar 44 von 50 gestarteten Wagen an. 2006 waren es 36 von 44, 2005 33 von 44 und 2004 27 von 41 Startern. Mit Ausnahme des ersten Jahres ist die Zuverlässigkeit des Feldes am Ring also immer recht hoch gewesen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
14 Wagen (je fünf Juno bzw. Ligier, drei Norma sowie ein Pilbeam) gingen beim 3-Stunden-Rennen der Britischen VdeV-Serie in Brands Hatch an den Start. Ben Clucas / Ivor Mc Cullough und Ally McKever / Bryce Wilson holten mit ihren Ligier JS49 einen Doppelsieg für das If-Motorsport Team. Dahinter platzierten sich die drei Norma-Besatzungen Garofall / Phillips, Balfe / Derbyshire und Rihon / Padmore. Für Pullan / Hollings im Pilbeam MP98 gab es erneut einen Ausfall.
Das nächste Rennen der VdeV UK ist für Anfang September in Assen angesetzt.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Beim zwei-Stunden-Lauf in Silverstone sahen neun von 21 gestarteten Teams die Zielflagge: Michael Meadows / James Sutton (CR Scuderia-Ferrari F430 GT3, Bild), die erst im vorletzten Umlauf die Führung übernommen hatten, gewannen nach 81 Runden mit 9,804 Sekunden Vorsprung auf Craig Wilkins / Aaron Scott (ABG-Dodge Viper Competition Coupe). Rang 3 ging an Jeremy Metcalfe / Luke Hines in einem weiteren CR Scuderia-F430 gefolgt von Nick Foster / Nigel Redwood (RPM-Dodge Viper). Die GT4-Klassensieger Matt Nicoll-Jones / Stewart Linn (IMS Motorsport-Ginetta G50) wurden Fünfte vor weiteren vier Ginetta-Teams.
In der Punktewertung der GT3-Kategorie rückten die Kandidaten auf den Vize-Titel noch näher zusammen: Hinter den als Meister feststehenden James Gornall / Jon Barnes (Brookspeed-Dodge Viper, 75 Punkte) liegen die CR Scuderia-Piloten Metcalfe, Hines und Michael Cullen mit je 52 Zählern, gefolgt von ihren Teamkollegen Meadows und Sutton (47 P.) sowie der CiM-Ferrari-Crew Lester / Simonsen (44 P.). Die GT4-Champions Nicoll-Jones / Linn halten bei 114 Punkten, Rob Austin / Hunter Abbott (Rob Austin Racing-Ginetta G50, 72 P.) konnten den zweiten Platz in der Jahreswertung dieser Klasse fixieren.
Das Saisonfinale der British GT ist für 12.10. in Donington angesetzt - auch dort steht wieder ein zwei-Stunden-Lauf auf dem Programm.
Das Dieselduell geht weiter – wie gestern auf der Pressekonferenz von Peugeot am Nürburgring bekannt gegeben wurde, werden die 908 nach Ende der LMS-Saison beim Petit Le Mans in Road Atlanta noch einmal auf die R10 treffen. Dies wäre nach Sebring das zweite Kräftemessen der führenden LMP1-Werksteams im Rahmen der ALMS. Bei den 12h hatte Peugeot anlässlich des ersten Nordamerika-Auftritts die Pole geholt, war im Rennen aber aufgrund technischer Probleme zurückgefallen. Im Unterschied zu Sebring bringen die Löwen beim PLM nun aber zwei 908 Hdi-FAP an den Start.
Pilotiert werden die Wagen von Marc Gene, Christian Klien und Nic Minassian im einen und Pedro Lamy, Stephane Sarrazin und Alexander Wurz im zweiten Wagen. Die Austria-Connection kommt also nun nach Spa-Francorchamps und Le Mans zum dritten Mal zum Einsatz. Das PLM findet von 1.-4. Oktober auf der kurvigen Highspeed-Berg-und-Talbahn bei Braselton statt. Mit Peugeot, Porsche, Audi und Acura kämpfen vier Werke um den Sieg. Vorher stehen noch die ALMS-Events in Mosport (nächste Woche) und Detroit an.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Nur 19 Fahrzeuge liefen im Qualifying für das zwei-Stunden-Rennen der Britischen GT in Silverstone: Aaron Scott (ABG-Dodge Viper Competition Coupe, Bild) holte mit 1:23,988 die Pole-Position.
Neben dem Wagen von Scott / Wilkins wird in der ersten Startreihe der Eurotech-Ascari KZ1R von Godfrey und David Jones (-0,073) stehen. Dahinter platzierten sich Burton / Wilcox (VRS-Ferrari F430 GT3, -0,145) und Bentwood / Alexander (22GT-Aston Martin DBRS9, -0,269) noch vor dem CiM-Ferrari von Hector Lester / Jamie Davies sowie den CR Scuderia-F430 von Metcalfe / Hines und Meadows / Sutton.
Die GT4-Kategorie war ausschließlich mit Ginetta G50 besetzt - dort fuhren die bereits feststehenden Meister dieser Klasse Matt Nicoll-Jones / Stewart Linn (IMS Motorsport) mit 1:30,148 die schnellste Runde.