Team Jota mit LMP2-Zytek in der LMS 2012

Das Team Jota kehrt zurück in die LMP-Szene. Wie die britische Mannschaft gestern bekannt gab, wird man 2012 die Europäische Le Mans Serie mit einem LMP2-Zytek Z11SN-Nissan bestreiten. Als Piloten wurden Sam Hancock - erster LMP2-Champion der Serie 2004 - und Simon Dolan bestätigt. Während die Bekanntgabe des Reifenpartners noch aussteht, verkündete man immerhin, dass man mit einem drei-Jahres-Programm in der LMP2 plant.

Damit kommt das letzte drei-Jahres-Programm des Teams mit Aston Martin zu einem abrupten Halt - nach nur einem Jahr! Grund ist allerdings weniger die Sprunghaftigkeit des Teams sondern Astons desaströses Jahr mit dem AMR-One, den Jota eigentlich in dieser Saison als LMP1-Einsatzfahrzeug übernehmen wollte. Nach den unterirdischen Vorstellungen des Werksautos wurde dieses Programm jedoch ersatzlos vom Werk eingestampft. Die Briten konzentrieren sich ihrerseits auf die GTE-Pro-Klasse und die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft. Da Jota jedoch mit der LMP-Szene liebäugelte - 2011 setzte man den Vantage GT2 in der Le Mans Serie ein - wurde ein neuer Chassispartner fällig.

Zytek war für die Briten die naheliegenste Alternative. 2004 bis 2005 war Jota das offizielle Einsatzteam von Zytek in der Le Mans Serie. Als bestes Ergebnis sprang seinerzeit ein 2. Platz in Monza 2005 mit dem LMP1-Wagen (Bild) heraus. Mit dem gesamtsiegfähigen Wagen in der Top-Klasse LMP2 kann Jota nun ganz vorne im Feld mitfahren. Das weitere Rennprogramm für 2012 wollen die Briten in Kürze verkünden.

Bathurst 12 Hour 2012 - Neues zu den Mercedes-Besatzungen

Nachdem es einige Wochen lang relativ still um die Entries für das 12-Stunden-Rennen von Bathurst war, wurde nun eine der beiden Besatzungen der Black Falcon-Mercedes SLS AMG GT3 bekannt gegeben: Im Cockpit dieses - in Kooperation mit Erebus Racing eingesetzten - Wagens sollen sich der Niederländer Jeroen Bleekemolen, die Australier Peter Hackett und Tim Slade sowie der Amerikaner Bret Curtis abwechseln.

Aus den LMP2-Pescarolos werden Morgans

nicoletmorgan.jpgAuf dem Weg zu einem Werksengagement haben Oak Racing und sein neu gegründeter Konstruktionsarm Onroak Automotive nun einen ungewöhnlichen Weg gewählt. Die französische Schmiede hat mit dem britischen Sportwagenhersteller Morgan ein Abkommen getroffen, wonach die LMP2-Onroak-Pescarolos ab sofort unter dem Namen von Morgan laufen. Als Morgan LMP2 sollen sie zum 50. Jahrestag des Klassensieges eines Morgan Super Sport bei den 24 Stunden von Le Mans 1962 die traditionelle Marke wieder an die Sarthe zurück bringen.

Oak Racing-Chef Jacques Nicolet (Bild links) und Morgan-Chef Charles Morgan (rechts) besiegelten die neue Partnerschaft am vergangenen Wochenende. Morgan hofft auf einen Spinoff in Bezug auf neue Materialien und technische Lösungen, welche die traditionell angehauchten britischen Roadster einer technischen Frischzellenkur unterziehen könnten. Für Nicolet wird Onroak durch die offizielle Partnerschaft mit einem traditionellen Hersteller in Bezug auf Le Mans und die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft weiter aufgewertet. Zudem hofft der rennbegeisterte Bauunternehmer auf einen Imagegewinn, sowohl bei den britischen Fans als auch bei den als Kunden seiner LMP2 anvisierten Privatpiloten.

Team Kolles plant LMP2-Einsatz in der FIA-Langstrecken-WM

kolles-portrait.jpgDas Team Kolles plant gemäß eines Zeitungsinterviews des Donaukuriers mit Teamchef Colin Kolles eine Rückkehr in den Prototypensport. Nach der vorübergehenden Einstellung der F1-Aktivitäten - Kolles war wegen Meinungsverschiedenheiten mit den Eigentümern des HRT-Rennstalls aus dessen Management ausgestiegen - will er sein in Greding stationiertes Team mit einem LMP2-Engagement in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und in Le Mans beschäftigen.

Kolles dazu: „Ich darf dazu noch nichts sagen. Nur soviel: Wir werden LMP2-Autos eines europäischen Herstellers einsetzen. Entweder als Herstellerteam oder als Team Kolles. Unser Ziel ist es, die Mannschaft in der LMP2 dieses Jahr einzusetzen, um spätestens 2014 in der LMP1 teilzunehmen. Wohin die Reise geht, wissen wir jetzt natürlich noch nicht. Aber wir arbeiten an einem eigenen LMP1-Projekt. Die Entwicklung geht wahrscheinlich in Richtung Benzinmotor mit Hybridtechnik. Auch wenn Hybridtechnik nicht die Zukunft für mich ist.“ Einer Rückkehr in die DTM erteilte Kolles hingegen eine Absage. „Mein Interesse hält sich da in Grenzen. Sportprototypen und die F1 sind wichtiger für mich.“

Die Aussagen von Kolles lassen darauf schliessen, dass dieses Mal das Engagement langfristiger ausgelegt ist, als beim Debüt mit den Kunden-Audi R10 2009. Sportwagenliebhaber Kolles hatte mit seinem Team in der LMS-Saison 2009 zwei Kunden-Audi R10 Tdi in der Le Mans Serie und in Le Mans eingesetzt, wo sie bei der 77. Ausgabe des Klassikers immerhin auf den Plätzen 7 und 9 ins Ziel kamen. 2010 kam aufgrund der Rückbesinnung auf die F1 lediglich das Engagement in Le Mans zustande, das mit zwei Ausfällen beendet wurde.

In diversen Foren wurden schon Spekulationen laut, dass sich die süddeutsche Mannschaft schon auf 2014 orientiert, um dann als eines der ersten Kundenteams mit dem Porsche LMP1 ausrücken zu können. Von Teamchef Kolles wird dazu sicherlich bis zur vollzogenen Unterschrift unter entsprechende Verträge kein Sterbenswörtchen zu erfahren sein.

International GT-Open - Winterserie 2012

Der Promotor GT Sport Organizacion hat eine "Wínterserie" angekündigt: Bei den Test-Terminen in Portimao (16./17.02.) und Le Castellet (02./03.03.) wird es jeweils am zweiten Tag zwei GT-Rennen über je 50 Minuten geben. Dabei soll ein eigenes Reglement zur Anwendung kommen, welches GT2-, GT3-, GT-Light- und Marken-Cup-Fahrzeuge zulässt. Die Läufe sind non-championship-races, zählen also nicht zur Wertung der GT-Open-Serie.

BMW gibt Fahrerkader für ALMS bekannt

BMW hat 5 der 6 Piloten für das ALMS-Programm 2012 bekannt gegeben. Neben dem DTM-Comeback wollen die Münchner in der kommenden Saison auch ihren ALMS-Titel mit Rahal-Letterman Racing wieder verteidigen. Dafür sind auf den beiden Wagen des Teams Dirk Müller und Joey Hand sowie Jörg Müller und Bill Auberlen abgestellt worden. Als erster der beiden "Dritt-Piloten" für die längeren Rennen in Sebring und Road Atlanta wurde Uwe Alzen bestätigt. Der zweite Pilot, der nur bei den beiden Langstreckenevents zum Einsatz kommen wird, harrt noch der Verkündigung.

Rahal-Letterman Racing tritt mit den BMW M3-GT2 in der vierten Saison in Folge in der ALMS an. Im Vorjahr konnte man für Dirk Müller und Joey Hand mit 159 Punkten den Fahrertitel klar vor den Corvette-Kutschern Gavin / Magnussen (135) fixieren. Mit je 180 Punkten gewann man zudem klar die Team- und Hersteller-Wertung. Genau den selben Dreifach-Titel strebt man nun auch 2012 an.

Schulze Motorsport bringt Nissan ins GT-Masters

Das ADAC GT Masters bekommt in der Saison 2012 Zuwachs aus Fernost. Als zehnte Marke sorgt Nissan in der im April startenden neuen Saison für noch mehr Markenvielfalt in der deutschen GT-Meisterschaft. Eingesetzt wird der neu entwickelte GT-R GT3 von Schulze Motorsport - der Mannschaft, die auch schon einen serienbasierten GT-R bei den letzten 24h am Ring einsetzte (Bild). Als Piloten sind die Brüder Michael (27) und Tobias Schulze (30) vorgesehen. Der Nissan GT-R Nismo GT3 wäre neben dem McLaren MP4-12C und dem Chevrolet Camaro in der Saison 2012 der dritte Neuzugang im ADAC GT Masters 2012.

Nach Anfängen in verschiedenen Markenpokalen war das familiär geprägte Team aus der Nähe von Leipzig mit selbstentwickelten Rennversionen des Nissan 350Z und Nissan GT-R in den vergangenen Jahren vor allem bei Langstreckenrennen aktiv. Mit einem Nissan GT-R gelang Schulze Motorsport mit Tobias und Michael Schulze 2011 ein Klassensieg beim Zurich ADAC 24h-Rennen auf dem Nürburgring. "Wir sind als Familienunternehmen mittlerweile schon mehr als zehn Jahre im Motorsport aktiv und haben ein starkes Faible für den Nissan GT-R", sagt Teamchef Wolfram Schulze über die Hintergründe, mit dem japanischen Supersportler in das ADAC GT Masters einzusteigen. "Daher fiel uns die Entscheidung nicht schwer, in diesem Jahr mit dem neuen Nissan GT-R zu starten."

Das vom GT1-WM Meisterteam James Rumsey Motorsport entwickelte japanische Power-Coupé wird von einem 3,8 Liter großen V6-Motor mit zwei Turboladern, mit mehr als 500 PS befeuert. "Der Nissan hat einige Anleihen an das in der Weltmeisterschaft erfolgreiche GT1-Fahrzeug, allerdings gibt es auch durchaus Parallelen zu unserem selbstentwickelten GT-R, den wir auf der Nürburgring-Nordschleife eingesetzt haben", sagt Teamchef Schulze, der bei einem Langstreckentest im Dezember Gelegenheit hatte, den neuen Nissan ausgiebig unter die Lupe zu nehmen. "Nissan plant vorerst mit sechs Kunden-Fahrzeugen, eines davon bekommen wir", ist Schulze bereits voller Vorfreude. "JRM, die 2011 bereits einige Testeinsätze mit dem GT-R absolviert haben, haben uns auch eine intensive Betreuung mit dem neuen Nissan zugesagt."

Ende Februar wird Wolfram Schulze den ersten japanischen Sportwagen für die Einsätze im ADAC GT Masters bei JRM in England abholen. Der Start des Testprogramms mit dem neuen Wagen ist auf den März terminiert.

ROAR before the Rolex / Corvette DP's vorne

Wayne Taylor vor Action Express, Bob Stallings und Spirit of Daytona - so das Resultat des ROAR before the Rolex 24. Sämtliche "Corvette DP" landeten beim letzten großen Test vor dem 24-Stunden Rennen vor den restlichen Gen.3-DP von Chip Ganassi und Michael Shank und den drei älteren DP's. 
 
Bei den vorherigen Tests lagen die neuen DP's noch hinter den alten DP's der ersten und zweiten Generation. Um dies zu ändern, verpassten die Offiziellen den alten DP's eine "Drag Plate" unterhalb des Heckflügels. Lucas Luhr, einziger Deutscher DP-Pilot, landete im #2 Starworks Riley (Gen.2) mit seinen Kollegen, Tony Kanaan, Ryan Hunter-Reay, EJ Viso und Allan McNish auf Platz 9.

Mit insgesamt 46 gemeldeten Fahrzeugen war die GT-Klasse am besten besetzt. Der Finne Toni Vilander legte im #63 Risi-Ferrari 458 GA am Samstag Vormittag die schnellste Zeit hin. Dahinter folgt der #03 "Patrons" ESM-Ferrari 458 GA vor den Porsches von #23 Alex Job und #18 Mühlner Motorsports. Wie beim letzten Test war auch diesmal Audi mit einem Werksteam und Fahrer Frank Stippler vor Ort - allerdings nicht um sich für das Rennen vorzubereiten, sondern um die Kundenteams von Oryx und APR (u.a. mit Dion von Moltke und Emanuele Pirro) zu unterstützen.

Bilder und die vollständigen Testergebnisse wie gewohnt auf GrandAm.de

Delta & ADR steigen in FIA-Langstrecken-WM ein

Eventuell wird sich das LMP2-Feld der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft noch um zwei Autos vergrössern. Einem Bericht unserer Kollegen des britischen Autosport-Magazins nach plant die britische Kooperation Delta Motorsport und Alan Docking Racing zwei Oreca O03 in der WM einzusetzen. Mit John Martin, Robbie Kerr and Tor Graves stünde die Besatzung des ersten Autos bereits fest. Für den zweiten Wagen wird derzeit noch nach Piloten gesucht.

Delta Motorsport ist ein britisches Konstruktionsunternehmen, das in Silverstone beheimatet ist und mehr an der Konstruktion von Rennwagen und Strassenprototypen beteiligt ist. So stellte man just erst die für die Formula Masters Serie die Einsatzgeräte her. Verantwortlich für die Renneinsätze zeichnet das Team Alan Docking Racing, das zuletzt mit Delta zusammen in der Superleague Formula mehrere Wagen einsetzte. Das reine Kundenprogramm über den Einsatz zweier Oreca O03 ist laut Autosport lediglich ein Einstiegsprogramm. Delta will 2013 mit einem Hybrid-Prototypen in die LMP1-Klasse aufsteigen und sich 2014 um Kooperation mit einem Hersteller bewerben, um 2015 offiziell als Werksteam laufen zu können.

Mercedes 3-fach Sieg in Dubai

Ein Jahr nach dem Langstrecken-Debüt an selber Stelle hat Mercedes die 7. 24h von Dubai (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) mit einem Dreifachsieg krönen können. Die drei Mercedes SLS AMG GT3 der Teams Black Falcon und Heico-Motorsport kreuzten am Samstag morgen unserer Zeit die Ziellinie als erste des 70 Wagen umfassenden Starterfeldes. Mit 628 absolvierten Runden auf dem Wüstenkurs von Dubai stellte das siegreiche Quartett Thomas Jäger, Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards und Khaled Al Qubaisi zudem einen neuen Distanzrekord beim Klassiker auf.

Die beiden Heico-Mercedes #6 (Bernd Schneider / Maximilian Bukh / Max Nielsson / Rodolfo Gonzales) und #16 (Kenneth Heyer / Chistian Frankenhout / Andreas Simonsen / Andreas Zuber) kamen mit 2 bzw. 3 Runden Abstand auf die beiden verbleibenden Podiumsplätze. Die Vorjahressieger von Schubert Motorsport waren mit ihrem BMW Z4 GT3 bis quasi zur letzten Sekunde noch in den Kampf um eine Podiumsposition verwickelt. Ein Dreher von Jörg Müller zwei Kurven (!) vor der Zielflagge besiegelte den Mercedes-dreifach-Triumph und brachte die Zuschauer um einen packenden Sprint zur Flagge um P3.

Die Polesetter von Ferrari und Lamborghini hatten ihren Speedvorteil mit einem kleineren Tankvolumen und damit einer höheren Tankstopp-Frequenz erkauft. Da sich zudem die Ferrari-Crews bald als inhomogen besetzt erwiesen, purzelten die beiden AF Corse-Autos wegen zu langsamen Runden bzw. technischen und fahrerischen Zwischenfällen schnell aus den Top-10 heraus, während sich die Mannschaft von Hans Reiter mit dem neuen Endurance-Gallardo gut verkaufte und am Ende mit P8 einen ersten Achtungserfolg einfuhr. Die beste Kalkulation des Durchschnittsspeeds (der für die Tankvolumen entscheidend war) und der tatsächlich erzielten Rundenzeiten schafften die Mercedes. Während hier die Black Falcon Mannschaft mit AMG-Entwicklungspilot Jäger ohne nennenswerte Vorkommnisse das Rennen ungestört absolvieren konnte, warfen einige Stop&Go-Strafen und technische Kleinigkeiten die beiden Heico Motorsport-SLS hinter das später siegreiche Team zurück. Über 20 Stunden hatte der Schubert-Z4 in der selben Runde wie der Führende gelegen, dann vereitelte ein Getriebedefekt die Wiederholung des Vorjahreserfolg. Beste Porsche-Teams waren die beiden eidgenössischen Mannschaften von Fach Auto Tech (mit Martin Ragginger am Steuer) und Stadler Motorsport, die mit ihren Porsche GT3 R auf die Gesamtränge 5 bzw. 6 vorstossen konnten.

Ein Blick in die anderen Sportwagenklassen: Die SP3-Klasse gewann der britische Optimum Motorsport-Ginetta auf Gesamtrang 14. Der Klassensieg in der Porsche-Kategorie geht an die niederländische Carworld Motorsport-Mannschaft. In der SP2-Klasse war das niederländische Las Moras Racing-Team mit ihrem Renault Megane erfolgreich. Insgesamt wurde das Rennen aber von den GT3-Boliden dominiert, die – mit 28 Autos gestartet – die vordersten 13 Plätze des Gesamtklassements belegen konnten. Die mittlerweile sprichwörtliche Zuverlässigkeit der Autos wird auch im kommenden Jahr dafür sorgen, dass ein GT3 Grundvoraussetzung für einen Top-10-Rang bei den 24 Stunden von Dubai bleibt.

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