Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Prototypen diverse
Für den neuen Prototype Cup Germany, die im vergangenen Jahr angekündigte neue LMP3-Serie des ADAC und der Creventic-Organisation, werden seit einigen Tagen die ersten Nennungen publik. Daher ist es an der Zeit mal eine kurze Übersicht über die bekannt gewordenen Kandidaten zusammen zu stellen:
So hat die Inter-Europol Competition Mannschaft einen Ligier JS P320 LMP3 für das Pilotenduo James Winslow und Damian Ciosek angekündigt. Als zweite Ligier-Mannschaft hat sich die litauische Truppe der Speed Factory angekündigt, die allerdings ihre Fahrerpaarung noch nicht bekannt gegeben hat.
Das Wochenspiegel Team Monschau hatte schon zuvor die Besatzung seines Duqueine M30-D08 LMP3 verkündet, die sich aus Leonard Weiss und Torsten Kratz zusammen setzt. Einen weiteren Duqueine hat die Luxemburger Mannschaft der Racing Experience angekündigt. Für diesen Wagen wurde bereits Gary Hauser als Pilot benannt. An der Besatzung eines potentiellen zweiten Autos arbeitet die Luxemburger Mannschaft noch. Über Pressemitteilungen bzw. in Interviews haben danaben auch schon die Mannschaften von WS Motorsport und Mühlner Motorsport Nennungen ihrer Duqueines für die Serie angekündigt.
Während Ginetta im Michelin Le Mans Cup und der Europäischen Le Mans Serie kaum noch vertreten ist dürfen sich Beobachter der neuen Serie wohl in dieser Saison gleich 2 Einsatzteams der neuen LMP3-Konstruktion G61-LT-P3 Evo begrüssen. Konrad Motorsport hatte bereits im vergangenen Jahr erste Einsätze mit dem Boliden absolviert und ist mit der Besatzung Franz Konrad und dem frischgebackenen Nordschleifenrekordhalter Axcil Jeffries wohl willens dem britischen Hersteller den ersten LMP3-Sieg für seine Konstruktion einzufahren. Daneben gibt ein ein Comeback einer alten Gruppe C-Mannschaft: Gebhard Motorsport Germany hat sich ebenfalls einen Ginetta zugelegt und will mit Jacob Erlacher als Fahrer antreten.
Aktuell wären somit 8 Teams mit konkreten Einsatzplänen für die neue Serie bekannt. Weitere werden mit Sicherheit in den nächsten Tagen folgen. Am 4.-5.April soll es zumindest schon mal einen ersten Saisonvorbereitungstest auf dem Nürburgring geben.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Der Saisonauftakt der Nürburgring Langstrecken Serie, die 67. ADAC Westfahlenfahrt, (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ist am Samstag mit einem erneuten Sieg des Manthey Racing Porsches zu Ende gegangen. Das Pilotentrio Michael Christensen, Laurents Vanthoor und Frederic Makowiecki siegte nach 29 Runden mit einem Vorsprung von nur 1,2s auf den Montaplast by Land Motorsport Audi R8 LMS GT3 von Christopher Mies und Jusuf Owega. Bei besten äusseren Bedingungen hatten sich Makowiecki und Owega in der Endphase des Rennens ein spannendes und bis zum Schluss offenes Duell um die Führung geliefert das am Ende zugunsten der Porsche-Mannschaft ausging. Um den dritten Platz setzte sich dahinter das Porsche Duo Dennis Olsen und Josh Burdon im KCMG-Porsche in einem weiteren Duell gegen den Haupt Racing Team Bilstein Mercedes AMG GT3 durch.
Beste äussere Bedingungen und weitere 2km frischen Asphalts sorgten vor einer endlich mal wieder uneingeschränkten Zuschauerkulisse an der Spitze für eine weitere Tempoerhöhung gegenüber den Vorjahren . So markierte Axcil Jeffries im Konrad Motorsport Lamborghini Huracán GT3 evo mit einer 7:50.370 einen neuen Qualifyingrekord, wobei in der Qualifikation 19 Wagen unterhalb der 8 Minuten-Grenze blieben. Auch im Rennen holte sich Jeffries mit einer 7:54.136 die bis dato schnellste Rennrunde auf der Nordschleife. Allerdings sorgten ein Reifenschaden unmittelbar vor dem ersten Stop und ein später einsetzender Leistungsverlust dafür ,das wieder nur ein mässiger 10.Platz am Ende heraussprang.
An der Spitze musste Jeffries den Falken Motorsport-Porsche mit der #4 von Patrick Pilet ziehen lassen. Doch auch dieser Mannschaft war das Glück nicht hold. Man verlor beide Autos innerhalb der ersten Rennstunde nach Kollisionen bzw. Karambolagen. An der Spitze setzten sich im Verlauf des Rennens der Schubert-M4, der Manthey-Porsche, der Land-R8 und beide Phoenix-Audis sowie der Haupt Racing Team-Bilstein AMG ab. Das beste Durchschnittstempo konnte letztlich die Manthey-Crew anschlagen, wobei Land mit Jusuf Owega einen überraschend schnellen Piloten neben dem gewohnt flott agierenden Christopher Mies an den Start brachte, der am Ende sogar einen Fred Makowiecki mehrfach in Bedrängnis bringen konnte.
Am Ende absolvierten 125 Fahrzeuge das Rennen, von denen 105 in Wertung ins Ziel kamen. Der ausführliche Rennbericht kann hier eingesehen werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Wir schulden euch noch an dieser Stelle einen kurzen Überblick über die am vergangenen Wochenende absolvierte 70.te Ausgabe des 12 Stunden Rennen von Sebring, das im Unterschied zu den Vorjahren mangels Berichterstatter nicht mit einem vollwertigen Rennbericht von uns auf diesen Seiten begleitet werden konnte (hier geht es zum ersatzweise aufgeführten Rennergebnis auf unseren Seiten).
Dort erzielte das Chip Ganassi Team in der Nacht zu Sonntag unserer Zeit den 4. Cadillac-Sieg in der Geschichte des seit 1952 ausgefahrenen Klassikers. Das Pilotentrio Earl Bamber, Alex Lynn und Neel Jani setzte sich am Ende nach 351 Runden mit einem neuen DPi-Distanzrekord (der LMP1-Rekord von Audi 2009 liegt immer noch bei 383 Runden) in der noch 5 Autos umfassenden Spitzengruppe (3 Cadillacs und 2 Acura DPi) mit ihrem von Chip Ganassi eingesetzten Cadillac Racing Cadillac Dpi-V.R gegen die Markenkollegen von JDC Miller Motorsports (Tristan Vautier/Richard Westbrook/Loic Duval) und Wheelen Engineering Racing (Pipo Derani/Tristan Nunez/Mike Convay) durch. Der Abstand des Siegerwagens auf die Zweit-bzw. Drittplazierten betrug am Ende 6s bzw. 14,5s. Dabei gelang der Siegercrew der Triumph nicht ganz ohne Drama: eine Kollision mit einem LMP3 sowie ein Dreher nach einer Berührung mit einem hatten den dunkelroten #02 Wagen zweimal die Führung gekostet. Jedoch konnte sich Earl Bamber jeweils wieder in die Führung zurück erkämpfen, zumal die zwischenzeitlich führende JDC Miller Motorsports-Truppe mit einem überhitzenden Cockpit zu kämpfen hatte das Doppelstints für die Piloten gegen Rennende unmöglich machte. Sowohl für den Neuseeländer als auch für Neel Jani war es es der jeweils erste Sebring-Erfolg, während Alex Lynn bereits 2017 im damals noch von Wayne Taylor Racing eingesetzten Cadillac seinen ersten Sieg im zweiten Langstreckenklassiker in Florida feiern konnte.
In der LMP2-Klasse kamen 6 der 8 gestarteten Teams am Ende ins Ziel wobei hier das Feld naturgemäss ein wenig gestreckter ins Ziel einlief. Hier setzte sich zum dritten Mal in Folge beim Klassiker der PR1-Mathiasen Motorsports Oreca mit der Besatzung Ben Keating, Mikkel Jensen und Scott Huffacker als einzige Mannschaft mit 345 Umläufen gegen die eine Runde dahinter gelegenen Crews des Racing Team Nederland (van Eerd/v.d.Garde/Murry) und Era Motorsports (Merriman/Tilley/Dalziel) durch.
In der LMP3 Klasse kämpften am Ende nur noch 2 Mannschaften direkt hintereinander um den Sieg, wobei sich am Ende das Sean Creech Motorsport Trio Joao Barbosa, Malthe Jacobsen und Lance Willsey nach 331 absolvierten Runden trotz anhaltender Kuppluingsprobleme mit 48s Vorsprung vor dem Jr III Team (Balloch/Grist/Dickerson) und dem 8 Runden dahinter einlaufenden Performance Tech Wagen (Goldburg/Lindh/Shields) durchsetzen konnte. Alle 3 Mannschaften setzten auf einen Ligier JS P320 LMP3 als Einsatzfahrzeug. Die Duqueine-Wagen von AWA (Vierter) oder Mühlner Motorsport wurden hingegen durch Kollisionen zurück- bzw. aus dem Rennen geworfen.
Die GTD-Pro-Klasse wurde eine Beute des (angeblich) auf GT3-Niveau eingebremsten Corvette Racing Teams. Dabei profitierten die Corvette-Piloten Jordan Taylor, Antonio Garcia und Nicky Catsburg beim 12. Triumph der Corvette-Truppe beim Klassiker in ihrem umgebauten GTE-Wagen allerdings von einer BoP-Anpassung am Freitag, die dem Wagen einen 1mm grösseren Restriktor, damit 20 zusätzliche PS und einen 4l grösseren Tank bescherten, nachdem man zuvor in den Sessions lauter letzte Plätze belegt hatte (ein Schelm, wer hier ein erfolgreiches Sandbagging der amerikanischen Werksmannschaft vermutet). Der nur 4s dahinter einlaufende Lamborghini Huracán GT3 evo der TR3-Mannschaft mit Mirko Botolotti, Andrea Caldarelli und Marko Mapelli hatte trotz der hochklassigen Besatzung der ihre Reserven nicht ausreizenden amerikanischen Werkscrew Nichts entgegen zu setzen. Platz 3 in der Profi-Klasse der GT3 holte sich der mit einer Runde Rückstand gewertete Weather Tech Racing Mercedes AMG GT3 von Maro Engel, Jules Gounon und Cooper McNeil.
In der GTD-Klasse ging der Klassensieg trotz zweier Dreher bzw. Kollisionen an den Cetilar Racing Ferrari von Roberto Lacorte, Giogio Sernagiotto und Antonio Fuoco, wobei Ferrari-Werkspilot Fuoco hier einen entscheidenden Anteil am Triumph hatte. Zweiter in der am Ende 4 Autos umfassenden Spitzengruppe der Klasse wurde nach ebenfalls 321 Runden der Gilbert Korthoff Motorsports Mercedes AMG GT3 des Trios Juncadella/Skeen/McAleer vor dem Ferrari der AF Corse Mannschaft mit Mann/Perez-Companc/Vilander. BMW blieb trotz starker Vorstellung mit dem neuen BMW M4-GT3 in beiden Klassen nur der jeweils undankbare vierte Rang durch Rahal-Letterman-Lanigan Racing (GTD-Pro) und Turner Motorsport (GTD).
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Am kommenden Wochenende startet die Europa-Saison der 24 Stunden Serie mit den 12 Stunden von Mugello. 41 Fahrzeuge aus 2 Divisionen bzw. 11 Klassen werden zum Rennen erwartet. Diese Fahrzeuge teilen sich wie folgt auf:
Aus der GT3-Klasse werden die Sieganwärter erwartet, hier werden wir zwei Porsche 911 GT3 R (991 II) von Earl Bamber Motorsport und Herberth Motorsport sehen, dazu stoßen jeweils ein Ferrari 488 GT3 von Kessel Racing sowie ein Audi R8 LMS GT3 Evo I von JUTA Racing. Ebenfalls zum erweiterten Kreis der Gesamtsieg-Kandidaten können die beiden Audi R8 LMS GT3 aus der GT3 Pro-Am gezählt werden: Eine neue Evo II-Variante von Phoenix Racing trifft auf einen Evo I von JUTA Racing Junior. Weitere 8 Fahrzeuge sind in der GT3 Am genannt: 3 Mercedes-AMG GT3 von Mann-Filter Team Landgraf, MP Racing und CP Racing treffen auf 2 Audi R8 LMS GT3 Evo II von Sainteloc Racing und Car Collection Motorsport, hinzu kommen noch je ein BMW M6 GT3 von JR Motorsport, ein BMW M4 GT3 von ST Racing beim Bentley-Debüt in der Serie der Bentley Continental GT3 von BoDa by Bas Koeten Racing.
Die weiteren Klassen der GT-Division im
Überblick: 5 Starter in der GTX teilen sich in 3 Vortex und je einen Lamborghini Huracán Super Trofeo und einen Porsche 911 GT3 Cup (992) auf. Neben zwei Porsche 911 GT3 Cup (992) in der 992-Klasse für stärkere Fahrerbesatzungen sehen wir auch deren 6 Cup-Fahrzeuge in der 992-Am für Amateurfahrer. Hinzu kommen noch 4 weitere Porsche 911 GT3 Cup der Vorgänger-Generation 991 in der Klasse 991. 2 GT4-Fahrzeuge (BMW M4 GT4, Porsche Cayman GT4) runden diese Division ab.
Die Tourenwagen-Abteilung des Rennens sieht 2 VW Golf GTI TCR von Holmgaard Motorsport sowie dem NOKER racing team, in der Klasse starten dazu noch ein Audi RS3 LMS TCR von Wolf-Power Racing sowie ein Cupra Leon Competición TCR von BBR. In der TCX sind je ein Porsche Cayman GT4 und ein Ligier JS2 R genannt, in der TC-Klasse 2 BMW M2 CS Racing von Hofor Racing by Bonk Motorsport.
Das Qualifying startet am morgigen Freitag um 17:15 Uhr. Der erste Rennabschnitt geht am Samstag ab 13:00 Uhr über 5:30 Stunden, am Sonntag werden weitere 6:30 Stunden ab 09:00 Uhr gestartet. Ab dem Qualifying kann das Rennen im Live-Stream verfolgt werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
135 Wagen stehen auf der gestern bekannt gegebenen Nennliste des ersten Laufs der Nürburgring Langstrecken Serie 2022, der 67.ten ADAC Westfahlenfahrt des ADAC-Westfalen e.V. Auch wenn langjährige Nordschleifen-Puristen mittlerweile die scheinbar geringe Zahl an Startern bemängeln fällt bei genauer Betrachtung auf das dies gerade mal 11 Teams weniger wie zum Saisonauftakt der Serie 2021 sind. Die Gründe für den Rückgang sind schnell benannt: wie schon 2021 überschneidet sich die Auftaktrunde mit den 12h von Mugello der Creventic-Serie bei der 7 deutsche und 5 schweizer Mannschaften - nicht wenige davon mit Nordschleifenbezug – am Start sind. Und während 2021 die Auftaktrunde am Ring wegen anhaltender Schneefälle komplett ausfiel (weswegen die exakte Zahl der Starter am Ende ungewiss war) kamen die Teams in der Toscana wenigstens in Fahrgenuss. Daneben hat es auch einige Umschichtungen im Feld gegeben, weswegen wir uns die Freiheit erlauben das projektierte Feld für den Auftakt am Samstag mal mit dem angekündigten Auftaktfeld vor einem Jahr zu vergleichen.
In der Top-Klasse der SP9/GT3 werden 22 Fahrzeuge (Vorjahr: 28; -6) erwartet. Dies sind im Einzelnen 6 Audi R8 LMS GT3 (2*Phoenix; 2* Car-Collection, Lionspeed byCC und Land) je 5 Porsche 991 GT3 R (2* Falken; Manthey, Huber & KCMG) und BMW M4-GT3 (3x Walkenhorst; Schubert und das BMW Junior Team), 4 Mercedes AMG GT3 (2* Haupt Racing Team, Landgraf und Schnitzelalm Racing) ein Aston Martin Vantage AMR GT3 der Prosport Racing Mannschaft und ein Lamborghini Huracán GT3 evo von Konrad Motorsport. Interessant dabei ist das sowohl Car Collection als auch Phoenix gleichzeitig Nennungen in Mugello an diesem Wochenende betreuen. Hinzukommen 2 SP-X KTM GT2 (0/+2) während die SP-Pro-Klasse nicht besetzt ist.
In der Top-Klasse fehlen somit gegenüber dem Vorjahr die Teams von GetSpeed Performance, Frikadelli Racing Team (startet nur noch im Porsche Endurance Cup), HCB Rutronik Racing und ROWE Racing. FFF Racing ist immer noch vom Hankook-Abenteuer im Vorjahr tief beeindruckt während man das angekündigte Octane 126-Engagement ebenso vermisst wie die Ferraris von Racing One und dem Wochenspiegel Team Monschau.
Während in der SP7 wie im Vorjahr 4 Starter verzeichnet sind, hat es in der CUP2-Klasse dank der neu eingerichteten Porsche Endurance Trophy Nürburgring eine regelrechte Starterexplosion gegeben. Von einem Auto im Vorjahr ist die Anzahl auf 13 gestiegen. In der SP10-Klasse der GT4 sinkt die Starterzahl von 6 auf 4. Hinzu kommen 4 weitere Wagen in der SP8T (Vorjahr 1 ; +3) während die SP8 (Vorjahr 2 Starter) komplett fehlt.
Zu den Rennwagen von der Stange: Neben der Blüte der CUP2 fällt auf, das die BMW M240i-Klasse mit 8 Teilnehmern deutlich stärker wie 2021 (4; +4) besetzt ist. Dafür schwächelt nun der neue M2 CS-Cup der nur 6 Teilnehmer (11; -5) aufweist. In der CUPX sind 3 KTM (8;-5) verzeichnet und im ebenfalls zur Porsche Endurance Trophy gehörenden Cayman Cup sind es 13 (16;-3). Rechnet man die 3 TCR (4; -1) hinzu - wie wir es jedes Jahr machen - kommt man auf 46 Autos von der Stange. Das sind 2 mehr wie im Vorjahr und macht somit 34% - also genau ein Drittel – des Feldes aus.
Bei den V-Klassen gibt es mittlerweile den Fakt das die populäre VT2-Klasse in 2 Unterkategorien mit Front- und Allrad-/Heckantrieb mit je 10 bzw. 11 Startern aufgeteilt worden ist. Damit bekommen die VT2 Teilnehmer jetzt doch weniger Punkte für einen Klassensieg was den Titelkampf der lange als potentielle Gesamtmeisterklasse gehypten neuen Kategorie nun schwieriger gestalten dürfte. Insgesamt sind es damit 21 Wagen während im Vorjahr noch 17 Autos verzeichnet wurden. Daneben gibt es 3 V6, 6 V5 und 2 VT3-Porsches (Vorjahr: 2/4/2) sowie lediglich nur noch 7 V4-BMW (13; -6). Damit macht das Feld der Produktionsserienwagen insgesamt 39 Autos oder 29% des Feldes aus.
Hinzu kommen 2 Wagen in der AT-Klasse (Vorjahr 0), während sowohl die Gruppe H, deren Starter nun sämtlichst in der SP3 starten, sowie die letztes Jahr noch in der SP3T startenden TCR-Wagen kaum noch zu finden sind.
Die Rennaction am Ring startet mit den Vortests am Freitag. Der Stream vom Ring ist am Samstag ab etwa halb 9 mit dem Beginn des Qualifyings aktiv, während es wie gehabt um 12 Uhr mit dem Rennen losgehen soll. Es sei denn die Wetterunbilden des Rings schlagen wieder einmal zu......
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters

Das Pilotenduo Simon Reicher und Norbert Siedler steigt 2022 unter eigenem Label ins GT-Masters ein. Nachdem der erste Ansatz 2020 nach einer erfolgreichen GTC-Saison Reichers 2019 der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, hatte man erst 2021 mit dem anvisierten Partner YACO-Racing eine erste volle gemeinsame Saison absolvieren können, die man mit 12 von 14 Rennen bestritt und auf dem 37.Platz der Fahrerwertung abschloss. Nun soll das Duo mit einem eigenen Team ins Seriengeschehen eingreifen.
Unter dem Namen Eastalent-Racing, im Dezember 2021 gegründet, hat Peter Reicher, der Vater von Simon, eine eigene Mannschaft aus der Taufe gehoben die 2022 die gesamte Saison mit einem brandneuen Audi R8 LMS GT3 Evo II in Angriff nehmen will. Der neue Wagen wird zwar erst zum Testwochenende der Serie in Oschersleben erwartet, soll dann aber der neu zusammen gestellten Mannschaft viele Erfahrungs- und Testkilometer liefern mit denen man im ersten Saisonjahr Anschluss an die etablierten Top-Teams der Serie finden will.
Der 39-jährige GT- und Sportwagen-Allrounder Norbert Siedler war unter anderem 2011 Vizemeister im Porsche Mobil1 Supercup und 2019 Vizemeister in der GT-Open. Für Simon Reicher steht der Titel in der DMV-GTC 2019 zu Buche. Das österreichische Team wird mit Sicherheit ein Farbtupfer im Masters werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Kann die FIA BoP? Das ist eine spontane Frage die sich stellt wenn man sich die LMP1-Ergebnisse der letzten Jahre im Detail anschaut. Die 1000 Meilen von Sebring lieferten am vergangenen Freitag einen weiteren Beleg für eine mögliche Antwort auf dieses Frage, die allerdings nicht sehr schmeichelhaft für den Verband ausfiel.
Im Vorfeld des Rennens hatte Toyota bereits einige Einschränkungen hinnehmen müssen. Zusätzlich zu den Leistungskürzungen der letzten Saison mussten die Japaner 30kg einladen (von 1040 auf 1070kg) und bekamen ihre Systemleistung um 14 kW auf 506 Kw gekürzt, während die Glickenhaus Mannschaft für ihr Hybrid-loses Hypercar weiterhin 520 Kw nutzen konnte und die Alpine Crew auf 430 kW abgeregelt wurde. Bei den Energiemengen die pro Stint zulässig waren betrugen die Zahlen 898 Megajoule für Toyota (statt zuvor 909 MJ) , 910 MJ für den Glickenhaus und 797 MJ für die Alpine. Am meisten hinderte aber die Aufnahme der Hybrid-Aktivierungsschwelle die Japaner. Statt bei Tempo 120 wurde der neu als BoP-Parameter benutzte Schwellwert erst bei 190 Kmh angesetzt, was dazu führte das Toyota nur eine Kurve – die schnelle Turn 1 – mit Hilfe der Allradpower des Hybridsystems durchkreuzen konnte.
Ein Blick auf die Rundenzeiten zeigt, das das Top-Level der Alpine von den Toyotas aber auch vom Glickenhaus nicht annähernd erreicht werden konnte. Die Alpine-Piloten konnten sich mit ihren in der Konsequenz 1s schnelleren Rundenzeiten sogar eine höhere Streuung der Rundenschnitte leisten. Toyota´s Piloten hatten die deutlich homogeneren Rundenzeiten, kämpften aber gegenüber der Alpine letztlich mit stumpfen Waffen. Wahrscheinlich wäre man sogar noch hinter die Glickenhaus-Mannschaft zurückgefallen, hätte diese nicht den Fehler begangen Romain Dumas in seinem ersten Stint mit falschen Reifendrücken auf die Strecke zuschicken. Was mit richtig aufgepumpten Schlappen möglich war, demonstrierte Dumas in seinem zweiten Stint der im Schnitt etwa 1 1/2s schneller als sein erster ausfiel.
Toyota kann sich trösten das mit dem Speed von José Maria Lopez zumindest ein Doppelpodium im Reichweite lag; einzig an seiner Konzentration muss der Argentinier für die nächsten Runden noch arbeiten. 2 Fehler waren am Ende 2 zuviel – zumal wenn man bedenkt das in der Konsequenz zum ersten Mal ein Toyota das Rennen auf dem Dach liegend beendete.
Speziell mit der Begrenzung der Hybridaktivierung um einen nicht unwesentlichen Betrag scheint die FIA das Ziel Toyota einzubremsen überrissen zu haben. Während man Alpine in der vergangenen Saison trotz offensichtlicher Performance-Defizite BoP-mässig lange im Regen stehen liess, muss die französische Werksmannschaft, der erst als fünfter Mannschaft nach Toyota , Porsche Audi und Rebellion Racing ein Sieg in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft gelang, sich nun vorhalten lassen den Sieg nun gegen nicht gleichwertig eingestufte Gegner errungen zu haben. Für die nächsten Läufe ist angesichts der nun publik gewordenen Zahlen den Reglementshütern ein etwas glücklicheres Händchen bei der Definition der Parameter zu wünschen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mit dem ersten Gesamtsieg für das Alpine Elf Team ist am Freitag die zweite Ausgabe der 1000 Meilen von Sebring im Rahmen des Super-Sebring-Weekends, der Saisonauftakt der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zu Ende gegangen. Das Pilotentrio André Negrao, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere wurde auf seinem „Grandfathered-LMP1“ nach der wetterbedingt verkürzten Distanz von 194 Runden mit einem Vorsprung von 37s auf den Toyota GR010 LMH von Sebastian Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa als Sieger gewertet. Das Podium komplettierte bei seinem ersten Heimrennen in der WM das US-amerikanische Glickenhaus Racing Team mit dem Pilotentrio Oliver Pla, Romain Dumas und Ryan Briscoe, das mit einer Runde Rückstand gewertet wurde.
Angesichts der Rennumstände waren die Abstände allerdings am Ende irrelevant. Das Rennen wurde etwa eine Dreiviertelstunde vor Ablauf der auf 8h limitierten Renndistanz mit der insgesamt schon dritten roten Flagge des Laufs – auch dies ein Unikum in der Geschichte der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft - endgültig abgebrochen. Eine herannahende Gewitterfront hatte schon 45 Minuten zuvor zu einem Abbruch geführt, den die Rennleitung zunächst zurücknahm weil es den Anschein hatte als würde die Gewitterzelle an der Strecke vorbei ziehen. Neuerliche Blitze aus dem sich dramatisch verdunkelnden Himmel machten noch während dem Startprozedere hinter dem Safetycar dann allerdings den Abbruch unvermeidlich. Bemerkenswert: auch schon die erste Ausgabe des Rennens 2019 war seinerzeit unter stark regnerischen Bedingungen zu Ende gegangen.
Die Alpine-Mannschaft profitierte bei ihrem ersten Triumph in der Top-Klasse von einer neuen BoP für die Toyotas bei der erstmals der Einsatz der Hybrid-Zusatzleistung als Parameter geschwindigkeitsbedingt heraufgesetzt worden war. Statt wie bislang bei Tempo 120 war die Zusatzleistung in Sebring erst ab Tempo 180 zuschaltbar. Dadurch hatten die Toyota vom Speed her gegen die Alpine nichts mehr zu melden und fielen im Qualifying sogar teils hinter die schnellsten Oreca von United Autosports zurück. Im Rennen hatte man zwar gegen die kleinere Klasse bessere Karten allerdings fand man gegen den Speed des alten, gleichfalls herabgeregelten LMP1 jedoch trotz längerer Reichweite keine Antwort. Toyota war permanent unter Druck und verlor nach 2 Fehlern von José Maria Lopez sogar ein Auto als Totalschaden.
Der Argentinier blieb in der Fangio-Schikane am zu überrundenden #88 GTE-Am Proton Dempsey-Porsche hängen und drehte sich in die Reifenstapel. Auf dem viel zu schnell angetretenen Rückweg zur Box blockierte ihm schließlich die beschädigte Fronthaube die Lenkung was nach einem erneuten Einschlag in die Reifenstapel für den Toyota auf dem Dach liegend endete. Lopez überstand den ersten schweren Unfall eines LMH-Hypercars geschüttelt aber ungerührt – für seine Crew war jedoch das Rennen augenblicklich beendet. Zudem wurde nach dem Crash zur Bergung des Hybrid-Wracks die erste rote Flagge des Rennens ausgerufen.
In der LMP2-Klasse sorgte die doppelte rote Flagge zu Rennende für ein ordentlich durchgeschütteltes Endreglement. Mit dem lange im Rennen führenden #23 United Autosports Oreca #23 von Paul di Resta, Oliver Jarvis und dem erst 16 jährigen Joshua Pearson gab es zumindest ein verdientes Siegerteam, wobei der britische Youngster zum jüngsten Rennsieger in der Geschichte der WM avancierte. Dahinter kamen im Rahmen der Tankstopporgie zwischen den Red-Flaggs 2 und 3 der Team WRT-Oreca von René Rast, Robin Frijns und Sean Gelael und der Realteam by WRT Wagen von Ferdinand Habsburg, Norman Nato und Rui Andrade auf die Podiumsränge. Die ebenfalls lange führende zweite United-Crew auf der #22 fiel wegen Gripproblemen in der zweiten Rennhälfte zurück. Technische Probleme bremsten zudem sowohl den Vector Sport Oreca von Nico Müller als auch den Inter-Europol Competition Oreca ein.
In der GTE-Pro Klasse lief es nachdem Ferrari wohl mit der BoP haderte an der Spitze auf ein Duell der beiden Porsche gegen die Newcomer von Corvette hinaus. Am Ende triumphierte das Porsche Duo Michael Christensen und Kevin Estré vor der Corvette-Besatzung Milner/Tandy und dem zweiten Porsche Duo Bruni/Lietz.
Aston Martin war dagegen in der GTE-Am-Klasse in Sebring am Besten aufgestellt. Nach einer Dreifachführung zu Rennbeginn lief am Ende der Northwest AMR Vantage von Paul dalla Lana, David Pittard und Nicki Thiim an der Spitze des Feldes ein. Die Markenkollegen des TF-Sport Team holten mit Ben Keating, Marco Sörensen und Florian Latorre den Doppelsieg für den diese Saison nur noch in der AM-Klasse im Feld vertretenen britischen Hersteller. Unter den restlichen Mannschaften konnte sich die Project 1-Crew mit dem von der Inception Racing Crew Brendan Iribe, Olliver Millroy und Ben Barnicoat bemannten #56 911er den letzten Podiumsrang sichern. Die Teamkollegen in der deutschen Mannschaft mussten nach einem Dreher mit Reifenstapel-Anschlag mit dem #46 Porsche schon vor der Rennmitte die Segel streichen.
Der Rennbericht auf unseren Seiten kann unter diesem Link eingesehen werden. Der nächste Lauf findet am 5.-7 Mai in Spa-Francorchamps statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Schubert Motorsport hat in den letzten Tagen die Besatzungen für seine beiden Hauptprogramme in der deutschen GT-Szene bekannt gegeben. Im ADAC GT-Masters werden die beiden Pilotenpaarungen Jesse Krohn und Nicky Catsburg in einem reinem Werkspiloten-Auto sowie Niklas Krütten und Ben Green in einem Wagen für die Juniorwertung ins Rennen geschickt. Der Trierer Krütten kommt als LMP3-Vizemeister der Europäischen Le Mans Serie ins Team während Ben Green aktueller Champion der DTM-Trophy ist.
In der DTM wird Schubert ebenfalls wie auch im Masters 2 der neuen BMW M4-GT3 zum Einsatz bringen. Hier sollen Philipp Eng und Sheldon van der Linde für Schubert die Kohlen aus dem Feuer holen. Van der Linde fuhr bereits letztes Jahr für ROWE Racing in der deutschen Traditionssprintserie.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Toyota hat gegenüber unseren Kollegen von Sportscar 365 in Sebring klargestellt das man für die Updates am GR010 Hypercar keines der 5 vorgesehenen Joker-Updates verwendet hat. Dies ist offenbar ein Zugeständnis das man von Seiten ACO/FIA gegenüber Toyota gemacht hat, nachdem im Vorfeld der Saison 2021 das Reglement in Hinblick auf die Einführung der LMDh geändert wurde und deswegen das Gewicht der Hypercars von 1100kg um 70kg verringert wurde. Um eine optimale Gewichtsverteilung der 1100kg zu erreichen hatte man bei Toyota Ballastgewicht einpacken müssen das vornehmlich auf der Vorderachse wirkte und daher an Vorder und Hinterachse gleich grosse Räder erforderte. Mit der kurzfristig aufgrund der erfolgten Homologation nicht mehr aufzufangenden Gewichtsreduktion wurden nun die unterschiedlich grossen Raddimensionen an beiden Achsen wieder bevorzugt , was die diesjährigen Änderungen am LMH-Einsatzwagen erklärt.
In den 4 Testsessions im Rahmen des Prologs in Sebring ging übrigens nur eine Bestzeit an die japanisch/kölnische Einsatztruppe. Die 3 übrigen Sessions holten sich mit dem Prema Orlen Team, dem Realteam by Belgian Audi Club Team WRT und dem #22 United Autosports Oreca 3 LMP2-Mannschaften. Die Nervösität bei Toyota wird allerdings angesichts der Tatsache, das der letztjährige Prolog mit dem selben Bild begann, begrenzt sein. Auch wenn man auf die Schnelle vom ACO mit einer zusätzlichen BoP-Einschränkung bedacht wurde. Demnach dürfen die Hybridantriebe nur noch ab Tempo 190 statt wie bisher ab Tempo 120 zum Einsatz kommen.
Bei Glickenhaus wurde am Vortag noch am Motor gearbeitet damit dieser mit der neuen Treibstoff-Spezifikation klar kommt. Der neue Sprit der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2022 von Total basiert auf einem vergorenen Weintrester-Extrat und ist aufgrund seines hohen Bioethanol-Gehalts weitestgehend CO2-neutral produziert. Das Extrat wird zudem mit biologisch produziertem Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether (ETBT) als Antiklopfmittel versetzt und lediglich mit einigen synthetischen Additiven versetzt.