Loris Kessel - 1950-2010

loris_kesselAm Samstag vergangener Woche verstarb nach kurzer schwerer Krankheit Loris Kessel im Alter von 60 Jahren. Der Rennsport-begeisterte schweizer Unternehmer, der in den 70´er Jahren sogar kurz einmal in der Formel 1 als Fahrer aktiv war, hatte sich zuletzt in der GT-Szene einen Namen gemacht.

Neben seiner Funktion als Pilot und Teamchef in seinem eigenen Team Kessel Racing, das in diversen GT-Klassen der FIA/SRO-Szene aktiv war und auch im ADAC-GT-Masters lange Ferrari-Fahrzeuge an den Start brachte, machte sich der Tessiner in den letzten Jahren als Tuner der GT3-Ferraris einen Namen. Das von seiner Firma entworfene Upgrade-Kit, mit dem aus den Challenge-Ferraris der Scuderia vollwertige GT3-Boliden gemacht werden konnten, führte 2007 seine eigenen Piloten Gilles Vannelet und Henri Moser zum Titel in der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft. Seitdem sind an die 40 Kits weltweit vertrieben worden.

Kessel bestritt in den Jahren 2000, 2007 und 2008 insgesamt acht Einsätze in der FIA-GT Meisterschaft und drei in der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft - allesamt auf diversen Ferrari-Fabrikaten. Es ist zu erwarten, dass nun die Geschäfte der Firma von seinem Sohn Ronnie übernommen werden, der bereits ebenfalls 2007 ein kurzes Gastspiel am Steuer eines Kessel-Ferrari GT3 gab.

Ford Doppelsieg bei brasilianischer GT in Sao Paulo

brasgtrd3Am vergangenen Wochenende absolvierte die brasilianische GT-Meisterschaft ihr drittes Meeting der Saison auf dem Kurs von Sao Paulo. Lauf 1 am Samstag wurde von der Ford GT-Paarung Valdeno Brito und Matheus Stumpf gewonnen. 6s dahinter folgten die Ferrari-Piloten Claudio Ricci / Rafael Derani auf Platz 2. Der letzte Podiumsrang ging an die Gallardo-Crew Bruno Garfinkel und Ricardo Mauricio.

Lauf 2 am Sonntag brachte den zweiten Sieg für die schon am Vortag erfolgreiche Paarung Stumpf / Brito. Diese konnten sich in einem knappen Finish gegen die Lamborghini-Piloten Marcelo Hahn / Allam Khodair durchsetzen. Rang 3 erzielten Lico Kaesemodel und Aluizio Coelho mit einem weiteren Ford GT.

Der nächste Lauf der brasilianischen GT-Meisterschaft ist für den 16.-18. Juli in Rio de Janeiro terminiert.

Aston fixiert die #007 & #009 Volanteure für Le Mans

Aston Martin LMP1Aston Martin Racing hat die Besatzungen für die beiden Werkswagen beim 24 Stunden Rennen von Le Mans bekannt gegeben. Die Nummer 007 werden wie gehabt Stefan Mücke, Thomas Enge und Harold Primat steuern. Auf der #009 bekommt Werkspilot Darren Turner zwei neue Namen zugeteilt. Es sind dies die vormaligen LMS-LMP2 Meister Sam Hancock (Champion 2004) und Juan Barazi (Meister 2006).

Beide Namen kommen ein wenig überraschend – fahrerisch hätte Aston Martin sicher bessere Alternativen gehabt. Allerdings dürfte hier mehr das Budget eine Rolle gespielt haben. Zumindest bei Juan Barazi – der in Afrika lebende Telekommunikationsunternehmer mit dänischem Pass setzte lange ein eigenes LMP2-Team in der europäischen Langstreckenserie ein - ist denkbar, dass er damit eine mögliche Beteiligung mit Aston Martin-Wagen in den kommenden Jahren mit diesem Einsatz initiieren möchte. Sam Hancock war seit seinem Titelgewinn vorrangig in Porsche-Cup und Clubsportserien engagiert. Ob er langfristige Pläne mit Aston Martin hegt, liegt derzeit im Bereich der Spekulation.

Mit dem Lineup für das 24 Stunden Rennen von Le Mans 2010 bestätigt Aston Martin den Eindruck, dass man hier in diesem Jahr eher ein halbherziges Engagement fährt. Technische Entwicklungen sind bei den Briten Fehlanzeige – vereinzelte Worte der Kritik am ACO bezüglich an der Einstufung der Beziner gegenüber den Dieseln klingen da wenig überzeugend. Löblich ist jedoch die Tatsache, dass man überhaupt Präsenz an der Sarthe zeigt. Dennoch sollte man zumindest die #007 bei einem soliden Rennverlauf nicht voreilig von der Rechnung für ein potentielles Top-10 Finish streichen. Für 2011 soll ein neuer Prototyp beim Einsatzteam Prodrive in der Planung sein.

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