Verfasst von Alexander Müller. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Vom 13. auf den 16. Mai 2010 wird die
38. Auflage des 24h Rennens auf der Nürburgring Nordschleife mit
rund 200 Teilnehmern stattfinden. Nachdem bereits 2009 der
Langstreckenklassiker zu einer 24 Stunden Hatz zwischen Porsche und
Audi wurde, verschärft sich heuer durch die werksseitige Teilnahme
von BMW der Konkurrenzkampf nochmals drastisch. Zuletzt war jene
Konstellation zwischen so vielen verschiedenen Herstellern 2003 und
2004 vorhanden, als Opel und Audi mit DTM Fahrzeugen gegen BMW und
etablierte Privatteams wie Manthey-Racing, Jürgen Alzen Motorsport
mit dem legendären „Turbinchen“ oder Zakspeed Racing antraten.
2009 zeichnete sich mit der Einführung
der GT3 Fahrzeuge ein erster Trend hingehend zu dieser neuen Klasse
ab, 2010 hat sich dies bestätigt. Aus den bewährten
Gesamtsiegerklassen Sp7 und Sp8 wird diesmal nur mit sehr, sehr
geringer Wahrscheinlichkeit ein Resultat auf dem Podium zustande
kommen. Die Top Favoriten sind in der Sp9 angesiedelt, lediglich BMW
setzt mit dem M3 auf einen GT2 Boliden, der in der E1-XP gemeldet
ist.
Nach 2008 kehrt auch das Opel Racecamp
mit einem Line-up aus ambitionierten Neueinsteigern, das in einem
aufwändigen Castingverfahren zusammengestellt wurde, in die „Grüne
Hölle“ zurück.
Der direkte Konkurrent für Opel aus
2008, Volkswagen Motorsport, setzt diesmal ausschließlich auf Erdgas
betriebene Fahrzeuge. Auch seitens Porsche legt man Wert auf neue,
umweltfreundliche Antriebstechnologien und bringt so einen Porsche
997 GT3 R mit Hybridsystem an den Start. Das System wurde von
Williams entwickelt und baut entgegen herkömmlicher Systeme auf
einen Schwungradspeicher auf. Man erhofft sich dadurch einen
geringeren Verbrauch, ein Merkmal, das bei einer solch langen Distanz
eine entscheidende Rolle spielen könnte. Dennoch steht beim Einsatz
des GT3 R Hybrids in erster Linie das Sammeln von neuen Erfahrungen
im Vordergrund, angepeilt wird eine Platzierung in den Top 10.
Zwar sind die Fahrzeuge der
werksunterstützten Teams allesamt mit etablierten Piloten aus der
internationalen Langstrecken und Tourenwagenszene besetzt, dennoch
darf man nicht vergessen, dass das 24h Rennen auf der Nordschleife
einzigartig ist und besonders durch die großen
Geschwindigkeitsunterschiede spezielle Anforderungen an die Fahrer
stellt.
Die erste Trainingssitzung für die
Teams des 24h Rennens beginnt mit dem Freien Training am Donnerstag
Mittag um 13 Uhr, das erste Qualifying findet danach von 19:30-23:30
Uhr statt, ehe am Freitag Mittag von 12:45-14:45 Uhr die finale
Startaufstellung ermittelt wird.
Auch im Rahmenprogramm ist für
Abwechslung gesorgt: So macht am Donnerstag Morgen die RCN den Anfang
des viertägigen Wochenendes, das durch das ADAC 24h Classic, das
Renault Race Festival und der Mini Challenge/Seat Leon Supecopa
zusätzlich aufgewertet wird.
Eine detaillierte Vorschau auf die
Klasse der GT3 Fahrzeuge sowie auf die Sp7,8 und 10 folgt in den
kommenden Tagen auf unseren Seiten.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Für Schnitzer Teamchef Charly Lamm stellt der Einstieg in die Le Mans Serie eine neue Herausforderung dar. Obwohl die Truppe um den seit exakt 30 Jahren bei Schnitzer als Teammanager aktiven Bayern schon in der Vergangenheit etliche Langstreckenerfolge erzielen konnte, bieten die strategischen und technischen Erfordernisse der 1000km Serie und von Le Mmans dem Team derzeit ein breites Lernfeld. Wir hatten Gelegenheit uns gestern abend mit Lamm über den technischen Aspekt der M3GT2 zu unterhalten.
„Ursprunglich wurden die GT2 ja für die ALMS entworfen und konnten dort mit einigen Waivern in der GT2-Klasse homologiert werden. Dadurch wurde es möglich das die Wagen prinzipiell erst mal erstellt wurden und dann mit Rennerfahrung aus den Staaten versehen auch hier in Europa eingesetzt werden können. Die Autos für die 24h am Nürburgring entsprechen den ALMS-Wagen, wobei lediglich das bei den 24h zusätzlich erlaubte ABS hier als Änderung hinzu kam. Als man den Entschluss fasste auch in der Le Mans Serie und beim 24 Stunden Rennen von Le Mans anzutreten, hat der ACO BMW signalisiert das man eine striktere Auslegung des GT2-Reglements bevorzugen würde. Also wurde die Hinterachse in den LMS-Autos seriennah ausgelegt was quasi zur Folge hat das das Heck dieser Autos sich ab der Rücksitzwanne komplett von den ALMS-Autos unterscheidet. Wir haben jetzt nur noch 3 Waiver die die Vorderachse, das Transaxle-Getriebe und das elektronische Gaspedal betreffen. Letzteres ist aber auch in der Serie verbaut und da dies nun schon eine Reihe von potentiellen Herstellern betrifft denkt der ACO darüber nach dies im GT2-Reglement generell zu ändern.“
Rückblickend hat Lamm vom ersten Einsatz in Le Castellet eine Reihe positiver Aspekte mitgenommen. „Wichtig war zuallererst das wir in Le Castellet bei den 8h angetreten sind. Dann war es ein grosser Erfolg durchzufahren. Der kleine Defekt am Kühler den wir unterwegs hatten muss man in der Lernphase mit einkalkulieren. Positiv überrascht hat uns die Spriteffizienz. Wir waren neben der #77 der einzige Wagen der nur 6 mal gestoppt hat. Das hätte uns wenn wir den Defekt nicht gehabt hätten auf das Podium spülen können. Schliesslich haben wir bestätigt bekommen, das wir eine gute Pilotenpaarung auf dem Auto haben.“
Trotzdem sieht Lamm noch eine Menge Arbeit bis zum Anschluss an die GT2-Spitze auf sich zukommen. „Messlatte sind sicherlich Felbermayr-Proton mit der #77 und der AF-Corse-Ferrari mit Melo/Bruni. Wichtig ist nun das wir die beiden anstehenden 24h Rennen jetzt plangemäss absolvieren.“
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
3 weitere Änderungen im Feld für das 24 Stunden Rennen von Le Mans wurden am gestrigen Freitag vom ACO in Spa-Francorchamps am Rande der 1000km publik gemacht. Die 3 Teams die das Handtuch werfen mussten sind die bereits erwarteten beiden LMP1-Pescarolo-Teams Sora und Pescarolo Sport sowie das PeKa-Racing Team mit seiner Corvette. In allen 3 Fällen sind finanzielle Gründe ausschlaggebend für den Rückzug.
In das Feld nachgerückt sind hingegen der Kruse-Schiller Motorsport-Lola-Judd (Foto vom Auftritt an der Sarthe 2009) sowie die zweiten Autos von AF Corse und Matech. Besonders der Ferrari von AF Corse dürfte die Fans freuen – denn dies ist das Auto auf dem die beiden (ex-)F1-Piloten Fisicella und Alesi das Rennen 2010 bestreiten sollen.
Damit ist die Reserveliste der Prototypen – heuer gab es 2 Listen für Protos & GT´s – aufgezehrt. Einziges verbliebenes Auto auf der Reserveliste der GT ist der zweite Spyker, der nun auch im Falle des Rückzugs eines Prototypen in das Feld nachnominiert werden würde.