Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Beim ADAC Qualifikationsrennen zum 24h-Rennen am kommenden Wochenende dürfen wieder Fahrzeuge aller Leistungsklassen starten. Gut eine Woche nachdem Deutscher Motorsport Bund, ADAC sowie die VLN Langstreckenmeisterschaft ein generelles Startverbot für die leistungsstarken Fahrzeugklassen (SP7, SP8, SP8T, SP9, SP-Pro, SP-X sowie Cup-2, die GT-Klassen der H4, die E1-XP1, E1-XP2 und E1-XP Hybrid) als Sofortmassnahmen nach dem folgenschweren Unfall bei der 61. Westfalenfahrt verhängt hatten, ist dieses mit den neuen am Dienstag verhandelten Massnahmen wieder aufgehoben worden. Das Präsidium des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) beschloss am Dienstag ein umfangreiches Nordschleifen-Sicherheitspaket in Form von Tempolimits an bestimmten Streckenabschnitten, der Einschränkung des Zugangs zu einzelnen Zuschauerbereichen sowie der Reduzierung der Fahrzeugleistung in den Topklassen.
Der DMSB folgte mit diesen Maßnahmen der Empfehlung eines „runden Tischs Nordschleife“, der nach dem tragischen Unfall beim ersten VLN-Lauf einberufen worden war. Die Maßnahmen werden beim 24h-Qualirennen erstmals wirksam, bei dem nun wieder alle unsprünglich anprojektierten Fahrzeugklassen starten können. Rund 70 Teams sind für dieses gemeldet worden.
Die nun beschlossenen Maßnahmen sind Folge des schweren Unfalls im Rahmen des Auftakts zur VLN Langstreckenmeisterschaft Ende März, bei dem ein Todesopfer unter den Zuschauern zu beklagen war. Der RJN-Motorsport Nissan GT-R Nismo GT3 von Jann Mardenborough hatte am Sprunghügel des Streckenabschnitts „Flugplatz“ Unterluft bekommen und war nach dem Aufprall auf die Streckenbegrenzungen unglücklich über den Zaun in den Zuschauerbereich katapultiert worden. Neben 4 Verletzten, darunter auch Unglückspilot Mardenborough, wurde ein Zuschauer von dem sich hinter dem Zaun überschlagenden Wagen so unglücklich getroffen das er noch an der Unglücksstelle verstarb.
Während die Details der Unfallumstände und ihrer Ursachen zur Zeit noch Gegenstand laufender Untersuchungen der Staatsanwaltschaft sind, haben der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) und eine Expertenrunde im Rahmen des „runden Tischs Nordschleife“ - Vertreter der Rennstrecke und von Automobilherstellern, Profirennfahrer und Breitensportler, Veranstalter sowie Sicherheits- und Technikexperten des DMSB - eine Reihe von Sofortmaßnahmen erarbeitet, die erstmals beim Qualifikationsrennen gelten, und die den beteiligten Herstellern, die bereits grosse Summen in die Vorbereitung auf das prestigeträchtige 24h-Rennen investiert haben, eine Startmöglichkeit für die Werksautos in den Topklassen verschaffen.
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Demnach soll die Motorleistung in den stärksten Fahrzeugklassen um 5% reduziert werden.
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Um ein gefährliches Abheben zu verhindern, soll die Geschwindigkeit an 3 kritischen Abschnitten (Flugplatz, Schwedenkreuz und Antoniusbuche) durch Geschwindigkeitsbeschränkungen gebremst werden. Jeweils einige Hundert Meter vor diesen Streckenabschnitten gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h (Döttinger Höhe: 250 km/h). Diese wird – ähnlich wie bei Gelbphasen – über das GPS-Auge System kontrolliert und bei Verstößen mit drastischen Strafen belegt. Nach dem Passieren der Zone darf wieder beschleunigt werden.
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Daneben werden in den Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz und Metzgesfeld einige Zuschauerzonen vorerst nicht mehr zugänglich sein, bis bauliche Veränderungen durchgeführt wurden.
Walter Hornung, Sportleiter des ADAC Nordrhein, der für das 24h-Rennen verantwortlich ist kommentierte die Massnahmen: „Die ganze Nordschleifen-Szene hat diese Maßnahmen mitgetragen. Ein solches Szenario darf sich auf keinen Fall wiederholen. Unsere Gedanken sind auch weiter bei den Freunden und Angehörigen, zu denen unsere Kollegen aus der VLN-Organisation Kontakt halten.“
DMSB-Präsident Stuck steht voll hinter den beschlossenen Massnahmen, machte aber deutlich, das diese nicht die einzige Reaktion auf den Unfall bleiben werden: "Alle Beteiligten waren sich einig, dass das alles getan werden muss, um Unfälle, bei denen Zuschauer zu schaden kommen können, zu verhindern. Nun haben wir Maßnahmen beschlossen, die kurzfristig den Rennbetrieb wieder erlauben – wenn auch im eingeschränkten Umfang. Gleichzeitig setzt der DMSB eine Expertenkommission ein, die mittelfristige Lösungen erarbeiten soll, die dann möglichst unmittelbar nach der Rennsaison umgesetzt werden sollen. Dazu könnten umfassende Reglementänderungen ebenso gehören wie eventuelle Baumaßnahmen."
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Spezial Tourenwagen Trophy ( STT )
Am kommenden
Wochenende startet die Spezial Tourenwagen Trophy in die mittlerweile schon 30. Saison. Auf dem Hockenheimring findet bei der Bosch Hockenheim Historic der Auftakt der beliebten Rennserie für Tourenwagen und GT-Fahrzeuge statt. Um die 30 Autos werden zum ersten Lauf auf der badischen Grand Prix Rennstrecke erwartet.
Mit gleich acht Fahrzeugen präsentiert sich die Klasse 1 für Fahrzeuge über 5500 ccm besonders stark besetzt. Wieder mit dabei ist Pertti Kuismanen, der mit seiner bärenstarken Chrysler Viper GTS-R als einer der Gesamtsiegfavoriten ins Rennen gehen dürfte. Auf den Finnen warten gleich drei Mercedes SLS AMG GT3, wobei gerade Christian Land, der sich das Cockpit mit Stefan Eilentropp teilt, ein Kandidat für das Treppchen ist. Doch auch Josef Klüber und STT-Neuling Mario Hirsch dürften auf einen der vorderen Ränge schielen. Timo Scheibner bringt genau wie Kuismanen eine Chrysler Viper GTS-R nach Hockenheim. Zudem sind die schnellen Porsche-Piloten Jörg Lorenz (Porsche dp 935) und Jan van Es (Porsche 993 GT2) mit von der Partie. Seinen STT Einstand gibt Bernd Gottmann (Chevrolet Camaro).
In der Klasse 2 muss Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 RSR) aus beruflichen Gründen auf den ersten Lauf verzichten. So rücken andere Piloten wie Maximilian Stein (Audi R8 LMS GT3) in den Fokus. Der Audi-Pilot dürfte ein ganz heißer Favorit auf den Klassensieg, aber durchaus auch auf eine Treppchenplatzierung sein. Erstmals sind die beiden Tschechen Michael Vorba und Ales Jirásek auf einem Audi TT RS dabei. Außerdem sind noch Berthold Gruhn (Audi R8 LMS ultra), das Team Ehninger/Ayasse (Audi RS4) sowie Anay Lorenzo im Lamborghini Super Trofeo mit von der Partie.
Die Klasse 3 ist wieder fest in der Hand der Zuffenhausener. Der letztjährige STT H&R Cup Gesamtsieger Christian Franck geht hier klarer Favorit ins Rennen. Dahinter streiten sich Tjarco Jilesen, Torsten Klimmer und Christian Neubecker (Porsche 997 GT3 Cup) um die weiteren Positionen. Aus den Reihen der Klasse 9 Piloten melden sich weitere Fahrer als Kandidaten auf die vorderen Platzierungen. So wird natürlich Edy Kamm mit seinem pfeilschnellen ex-DTM Audi A4 auf den Gesamtsieg schielen. Doch auch Sven Fisch dürfte im V8 STAR auf eine Platzierung auf dem Podest hoffen. Mit Petra Wiese und Christian Ladurner sind noch zwei weitere der soundstarken V8 STAR mit dabei.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Das
Feld der Europäischen Le Mans Serie 2015 startet in Silverstone ebenfalls mit 31 Autos. Während die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft somit einen leichten Zuwachs um ca 15% verzeichnet stehen somit in der europäischen Feederserie 8 Autos (ca. 20%) weniger am Start - ein Schwund der sich hauptsächlich in der im letzten Jahr Ferrari-dominierten GTC-Klasse manifestiert. Dafür wird mit der LMP3-Klasse eine neue Kategorie in das Seriengefüge eingeführt die derzeit noch als Ginetta-Markenpokal daher kommt.
11 LMP2, 5 LMP3, 9 GTE-Am und 6 GTC bilden das Feld zum Saisonauftakt. 7 Oreca - nur das TDS Racing Team setzt auf das neue O05-Modell – 2 Gibson 015S und je ein Ligier (Krohn Racing) und Morgan (Pegasus Racing) stehen in der Top-Klasse der europäischen Serie am Start. Leider verzichten muss man in England auf das Debüt der BR01-Chassis der russischen SMP Racing Mannschaft. Die mittlerweile in Frankreich stationierte Mannschaft hat das Renndebüt der beim Testtag am HTTT vorgestellen Neukonstruktion auf Imola verschoben. Statt dessen tritt man unter der Nennung und mit dem Support von AF Corse mit 2 Oreca 03 Chassis an.
5 Juno-Ginetta
der Teams LNT (2 Autos), Lanan, SVK by Speed Factory und University of Bolton (RLR Motorsport) stehen beim Debüt der neuen Klasse am Start. Mit dem Prototypenpiloten Jens Petersen startet auf dem RLR-Wagen der einzige deutschsprachige Pilot im Prototypenfeld der ELMS 2015.
6 Ferrari (3* AF Corse , AT-Racing, Formula Racing und JWM Motorsport), 2 Porsche und der Marc VDS BMW Z4 GTE (wir berichteten) bilden in Silverstone die GTE-Klasse. Mit Proton Competition, die sich mit Christian Ried, Klaus Bacheler und Khaled Al Qubaisi in Silverstone neben dem FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Einsatz einen Gastauftritt in der europäischen Serie gönnen, steht hier das einzige deutsche Team in der Serie am Start, die amsonsten eine bemerkenswert geringe Resonanz unter den deutschsprachigen Teams findet.
3 weitere AF Corse Autos starten in der GTC-Klasse. Das dänische Aston Martin Vantage GT3-Team Massive Motorsport, die französische BMW-Mannschaft TDS Racing und Gulf Racing UK, die neben dem Porsche in der GTE-Am-Klasse auch einen Lamborgini Gallardo GT3 in der GT3-Klasse einsetzen. Roald Goethe startet hier als einziger deutscher Teilnehmer in der Kategorie.
Wie auch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft startet die Rennaction in der Europäischen Le Mans Serie am kommenden Freitag. Das Qualifying und das Rennen finden am Samstag statt. Das Rennen wird auf der Website der Europäischen Le Mans Serie gestreamt werden, wo auch das Live-Timing zur Verfügung steht. Ein ausführlicher Rennbericht dazu wird auf unseren Seiten zur Verfügung stehen.