Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr gastierte die Supercar Challenge am letzten Wochenende in Zolder . Am Ende dieser Veranstaltung ertönte sozusagen der Halbzeitpfiff, es war das vierte von acht Saisonrennen. Im Gegensatz zum letzten Rennen in Spa vor zwei Wochen waren wieder alle drei Klassen am Start.
Die Pechsträhne aus Spa, als Henry Zumbrink zwei mal in aussichtsreicher Position ausfiel, hatte der Volvo Pilot offensichtlich in den Ardennen zurück gelassen. Diesmal lief es deutlich besser. Er gewann das erste Rennen nach 35 Runden mit 23 Sekunden Vorsprung vor der Viper von Roger Grouwels der ganz knapp vor der Corvette von Vandierendonck/van Hooydonk als zweiter die Zielflagge sah. Den vierten Platz sicherte sich Berry van Elk im Mosler. Noch deutlicher fiel das Rennen in der GTB Klasse aus. Dort siegte die Day-V-Tec Corvette von Dontje/Kool mit 35 Sekunden Vorsprung vor Simon Atkinson im Lamborghini dem eine Durchfahrtstrafe den möglichen Sieg kostete. Da der Porsche von Lamster/Cools mit einer 20 Sekunden Zeitstrafe belegt wurde reichte es für Atkinson noch zum zweiten Platz, Lamster/Cools wurden als dritte gewertet.

In der Supersport Division siegte Eric van den Munckhof vor Bogaerts/van Soelen und van de Maat/Scheurs allesamt auf BMW Fahrzeugen. Großes Pech hatten die Lotus Piloten van Loon/van der Kooi & Huub Delnoij die jeweils in Führung liegend ausrollten. In der kleinen Tourenwagen Klasse S2 siegte Wiebe Wijtzes im Renault Clio.
Bei den Superlight Prototypen richtete sich der Blick im Vorfeld des Rennens auf das Debüt des neuen Ginetta Nissan LMP3 in der Supercar Challenge. Der Le Mans Prototyp wird von Prime Racing eingesetzt. Lequex/Naveaux und der Luxemburger Marc Ueberecken pilotieren dieses Fahrzeug. Erwartungsgemäß hatte man beim ersten Rennen mit einigen Problemen zu kämpfen. Nach dem man das Rennen aus der Boxengasse aufnahm reichte es am Ende zu Platz 16. Das ist natürlich noch deutlich steigerungsfähig aber der LMP3 ist auf jeden Fall eine Bereicherung im Starterfeld. Den Sieg im ersten Rennen sicherte sich Pim van Riet im Radical vor dem Norma von de Cock/Dejonghe und dem Wolf von Schumacher/van Splunteren. Platz 4 ging an den Norma von Burrick/Rihon/Delflosse. Filip Declercq gewann im Norma die kleine Prototypen Klasse vor den beiden Radical´s von Donald Molenaar und Dick Freebird, dem Norma von Houthoofd/Desschans und dem Praga von Paul Sieljes.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Prototypen diverse
Ginetta hat mittlerweile einen weiteren Kunden für seine LMP3-Konstruktion gefunden. Die Luxemburger Mannschaft Prime Racing hat Anfang Juni einen der britischen Prototypen erworben. Allerdings plant die Mannschaft noch keine Einsätze in der Europäischen Le Mans Serie. Der Bolide ist vorerst nur für Einsätze in der Dutch Supercar Challenge und der VdeV-Serie vorgesehen. Als Piloten werden Jean-Pierre Lequeux, Jérôme Naveaux und Jean-Marc Ueberecken ins Lenkrad greifen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Wenn alles nach Plan läuft könnte in der kommenden Saison zum ersten Mal nach 2010 wieder ein deutsches Prototypenteam unter deutscher Flagge in der Europäischen Le Mans Serie teilnehmen. Wie uns Ring Routinier Artur Deutgen heute exklusiv enthüllte, arbeitet der 53 jährige gebürtige Essener an einem LMP3-Programm für die europäische Langstreckenserie, die man in der kommenden Saison mit einem noch zu fixierenden Pilotenkader in Angriff nehmen möchte.
„Die derzeitigen Planungen gehen in die Richtung das wir uns ein Ginetta-LMP3-Chassis zulegen. Es gibt derzeit die Option auf ein Auto das wir nach dem derzeitigen Stand der Dinge Ende Oktober geliefert bekommen würden. Wir wollen den Wagen dann auf der Motorshow in Essen Ende des Jahres erstmals öffentlich präsentieren. Erste Sponsoren haben wir uns bereits in der vergangenen Woche für das Programm gesichert. Auf Fahrerseite haben wir erste Interessenten, sind aber natürlich noch mitten in der Suche nach einem fixen Kader für die kommende Saison. Je nach Interesse bestünde sogar die Möglichkeit im Laufe der Saison ein zweites Auto in das Programm mit aufzunehmen. Ob dieses dann auch ein Ginetta oder ein alternatives Chassis wird, wird sich nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen Auto zeigen.“
Deutgen, der zuletzt 2013 im Team von Jürgen Alzen Motorsport in der VLN Langstreckenmeisterschaft an Bord des Ford GT antrat, will sich mit dem LMP3-Projekt auf ein neues Terrain im Langstreckensport begeben, und sich dabei auf die Rolle als Teamchef beschränken.
„Wir hatten im Laufe der Saison 2014 ja eigentlich zunächst geplant für dieses Jahr mit einem Chevrolet Camaro GT3 in der VLN Langstreckenmeisterschaft anzutreten. Dazu bin ich einige Testeinsätze mit dem Thomas Enge und Reiter Engineering auf dem Wagen am Ring gefahren. Zum einen habe ich dabei gemerkt das solch ein aktueller GT3 angesichts meines Alters doch schon körperlich sehr fordernd ist und ein Kampf um Gesamtsiege sicherlich den Einsatz eines reinen Profi-Teams oder entsprechender Profi-Fahrer als Co-Piloten vorausgesetzt hätte. Rückblickend muss man sagen, es ist gut das wir uns frühzeitig gegen dieses Projekt entschieden haben, denn wenn man sieht wie der Camaro danach von den Querelen um die BoP-Einstufung her gehandicapt wurde und was obendrein in der VLN Langstreckenmeisterschaft für katastrophale Entwicklungen eingetreten sind, dann bin ich ganz froh dieses Kapitel für dieses Jahr geschlossen zu haben.
Für das LMP3-Projekt habe ich geplant mich ganz auf die Rolle als Teamchef zu konzentrieren und allenfalls noch für Testeinsätze hinter das Lenkrad zu steigen. An der LMP3 reizt mich, das es sehr schöne Rennautos sind die mit der Cost-Cap bezahlbaren Langstreckensport in einem für uns neuen, attraktiven internationalen Umfeld versprechen. Darauf müsste sich ein Kundensportprogramm aufbauen lassen.“
Der Einsatz wird zwar unter dem Banner von Artur Deutgen-Motorsport erfolgen, jedoch verhandelt Deutgen derzeit mit einigen aus dem Ruhrgebiet stammenden Mannschaften, von denen eine die Rolle des Einsatzteams übernehmen würde. Damit wäre Deutgens Team die erste deutsche Prototypen Mannschaft in der Europäischen Le Mans Serie seit Kruse-Schiller-Motorsport, die zuletzt 2010 in der europäischen Serie mit einem Lola LMP2 antraten. Zwar startete die erfolgreiche Kooperation aus der deutschen Dress-for-Less Racing Mannschaft und dem Strassburger Team Pegasus Racing 2011 in der LMPC-Klasse ebenfalls unter deutscher Flagge, allerdings ist ist die teils deutschsprachige Mannschaft, die auch in der laufenden Saison unter deutscher Flagge startet eigentlich jenseits der Rheingrenze im französischen Elsass stationiert. Ein weiteres privates deutsches Prototypenprojekt ist der ex- Lotus/ex-Adess CLM P1/01-AER der Gredinger Kolles-Mannschaft, der allerdings in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft antritt und dort derzeit unter österreichischer Nennung startet.
Für die Besetzung des Cockpits ist Artur Deutgen noch auf der Suche nach interessierten Piloten. „Derzeit ist nur die Europäische Le Mans Serie in Planung, da wir unser erstes Jahr in der neuen Rennszene mit einem neuen Auto Schritt für Schritt planen wollen. Piloten die sich dafür interessieren, können sich gerne mit mir in Verbindung setzen.“