Luxemburger Team kauft LMP3 für VdeV und DSC

primeracingginetta.jpg Ginetta hat mittlerweile einen weiteren Kunden für seine LMP3-Konstruktion gefunden. Die Luxemburger Mannschaft Prime Racing hat Anfang Juni einen der britischen Prototypen erworben. Allerdings plant die Mannschaft noch keine Einsätze in der Europäischen Le Mans Serie. Der Bolide ist vorerst nur für Einsätze in der Dutch Supercar Challenge und der VdeV-Serie vorgesehen. Als Piloten werden Jean-Pierre Lequeux, Jérôme Naveaux und Jean-Marc Ueberecken ins Lenkrad greifen.

Artur Deutgen plant LMP3-Einsatz in der ELMS

deutgen2013.jpgWenn alles nach Plan läuft könnte in der kommenden Saison zum ersten Mal nach 2010 wieder ein deutsches Prototypenteam unter deutscher Flagge in der Europäischen Le Mans Serie teilnehmen. Wie uns Ring Routinier Artur Deutgen heute exklusiv enthüllte, arbeitet der 53 jährige gebürtige Essener an einem LMP3-Programm für die europäische Langstreckenserie, die man in der kommenden Saison mit einem noch zu fixierenden Pilotenkader in Angriff nehmen möchte.

„Die derzeitigen Planungen gehen in die Richtung das wir uns ein Ginetta-LMP3-Chassis zulegen. Es gibt derzeit die Option auf ein Auto das wir nach dem derzeitigen Stand der Dinge Ende Oktober geliefert bekommen würden. Wir wollen den Wagen dann auf der Motorshow in Essen Ende des Jahres erstmals öffentlich präsentieren. Erste Sponsoren haben wir uns bereits in der vergangenen Woche für das Programm gesichert. Auf Fahrerseite haben wir erste Interessenten, sind aber natürlich noch mitten in der Suche nach einem fixen Kader für die kommende Saison. Je nach Interesse bestünde sogar die Möglichkeit im Laufe der Saison ein zweites Auto in das Programm mit aufzunehmen. Ob dieses dann auch ein Ginetta oder ein alternatives Chassis wird, wird sich nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen Auto zeigen.“

Deutgen, der zuletzt 2013 im Team von Jürgen Alzen Motorsport in der VLN Langstreckenmeisterschaft an Bord des Ford GT antrat, will sich mit dem LMP3-Projekt auf ein neues Terrain im Langstreckensport begeben, und sich dabei auf die Rolle als Teamchef beschränken.

„Wir hatten im Laufe der Saison 2014 ja eigentlich zunächst geplant für dieses Jahr mit einem Chevrolet Camaro GT3 in der VLN Langstreckenmeisterschaft anzutreten. Dazu bin ich einige Testeinsätze mit dem Thomas Enge und Reiter Engineering auf dem Wagen am Ring gefahren. Zum einen habe ich dabei gemerkt das solch ein aktueller GT3 angesichts meines Alters doch schon körperlich sehr fordernd ist und ein Kampf um Gesamtsiege sicherlich den Einsatz eines reinen Profi-Teams oder entsprechender Profi-Fahrer als Co-Piloten vorausgesetzt hätte. Rückblickend muss man sagen, es ist gut das wir uns frühzeitig gegen dieses Projekt entschieden haben, denn wenn man sieht wie der Camaro danach von den Querelen um die BoP-Einstufung her gehandicapt wurde und was obendrein in der VLN Langstreckenmeisterschaft für katastrophale Entwicklungen eingetreten sind, dann bin ich ganz froh dieses Kapitel für dieses Jahr geschlossen zu haben.

Für das LMP3-Projekt habe ich geplant mich ganz auf die Rolle als Teamchef zu konzentrieren und allenfalls noch für Testeinsätze hinter das Lenkrad zu steigen. An der LMP3 reizt mich, das es sehr schöne Rennautos sind die mit der Cost-Cap bezahlbaren Langstreckensport in einem für uns neuen, attraktiven internationalen Umfeld versprechen. Darauf müsste sich ein Kundensportprogramm aufbauen lassen.“

Der Einsatz wird zwar unter dem Banner von Artur Deutgen-Motorsport erfolgen, jedoch verhandelt Deutgen derzeit mit einigen aus dem Ruhrgebiet stammenden Mannschaften, von denen eine die Rolle des Einsatzteams übernehmen würde. Damit wäre Deutgens Team die erste deutsche Prototypen Mannschaft in der Europäischen Le Mans Serie seit Kruse-Schiller-Motorsport, die zuletzt 2010 in der europäischen Serie mit einem Lola LMP2 antraten. Zwar startete die erfolgreiche Kooperation aus der deutschen Dress-for-Less Racing Mannschaft und dem Strassburger Team Pegasus Racing 2011 in der LMPC-Klasse ebenfalls unter deutscher Flagge, allerdings ist ist die teils deutschsprachige Mannschaft, die auch in der laufenden Saison unter deutscher Flagge startet eigentlich jenseits der Rheingrenze im französischen Elsass stationiert. Ein weiteres privates deutsches Prototypenprojekt ist der ex- Lotus/ex-Adess CLM P1/01-AER der Gredinger Kolles-Mannschaft, der allerdings in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft antritt und dort derzeit unter österreichischer Nennung startet.

Für die Besetzung des Cockpits ist Artur Deutgen noch auf der Suche nach interessierten Piloten. „Derzeit ist nur die Europäische Le Mans Serie in Planung, da wir unser erstes Jahr in der neuen Rennszene mit einem neuen Auto Schritt für Schritt planen wollen. Piloten die sich dafür interessieren, können sich gerne mit mir in Verbindung setzen.“

Ergebnisse GT4 European Series Spa-Francorchamps

lefterovlotusevoraspa.jpgMit zwei unterhaltsamen Läufen und einem etwas unerwarteten Doppelsieger verabschiedete sich die GT4 European Series am vergangenen Wochenende in Spa-Francorchamps in die Sommerpause: Auf der Berg-und-Tal-Bahn in den belgischen Ardennen gingen beide Rennsiege an den in der Amateurwertung antretenden Bulgaren Pavel Lefterov im Lotus Evora GT4, erst auf den Plätzen zwei und drei kamen jeweils die favorisierten, da PS-starken Chevrolet Camaro des V8 Racing Teams mit den Besatzungen Huisman/van Es und Beelen/Nooren ins Ziel.

Etwas schwächer als bei den letzten beiden Runden präsentierten sich die KTM X-Bow GT4: Für die deutsch-österreichische Co-Produktion waren letztendlich zwei vierte, ein fünfter und ein elfter Platz zu verzeichnen – letzterer allerdings selbstverschuldet, da das Fahrzeug mit der Besatzung Halek/Ebner im ersten Rennen erst nach dem offiziellen Ende des Boxenstopp-Fensters zum Fahrerwechsel kam.

Ebenfalls bis zum Boxenstopp im ersten Rennen konnte Luke Davenport in der Ginetta G55 der britischen Tolman-Mannschaft auf sich aufmerksam machen, als er sich einen sehenswerten Dreikampf um die Spitze des Rennens mit Huisman und Lefterov lieferte. Leider konnte Davenports Fahrerkollege David Pattision das Tempo im weiteren Verlauf nicht mehr ganz mitgehen und fiel in das Mittelfeld des vierzehn Fahrzeuge umfassenden Feldes zurück. Es zeigte sich aber, dass die Ginetta auch in der GT4 European Series ein durchaus konkurrenzfähiges Auto ist, was zumindest ein Stück weit auf weitere Gaststarts bei den letzten beiden Saison-Stationen Mitte August am Nürburgring und Anfang Oktober im italienischen Misano hoffen lässt.

In der Meisterschaft führen aktuell Beelen/Nooren mit 167 Punkten vor Duncan Huisman mit 130 Punkten. In der Amateurwertung liegt KTM-Pilot Daniel Uckermann mit 172 Punkten noch recht deutlich vor Lefterov mit 116 Zählern.  

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