Masters Endurance Legends Spa 2021

mel feld spaAm ersten August Wochenende fanden nach dem Corona-bedingten Ausfall im letzten Jahr wieder die Spa 6h in Spa Francorchamps statt. Seit 2017 ist auch die Masters Endurance Legends für Le Mans Prototypen und GT Rennwagen von 1995 bis 2016 ein fester Bestandteil im Programm. Mit 24 Fahrzeugen bestehend aus LMP1, LMP2, LMP3, GT2 und GT3 war das Feld gut aufgestellt.

Nach einem trockenen Freitag, war die Strecke am Samstag zum ersten Rennen feucht. Polesetter Christophe D'Ansembourg kam mit seinem Lola Aston Martin DBR1-2 bei diesen Bedingungen weniger gut zurecht. Ein Dreher in Le Combes sorgte schließlich dafür, dass er nur auf Rang 12 ins Ziel kommen sollte.

Rui Aguas übernahm im SMP BR01 LMP2 früh die Führung vor Shaun Lynn im Peugeot 908, doch eine Safetycarphase aufgrund eines Ausrutschers von Felix Haas im McLaren MP4-12 pünktlich vor dem Boxenstoppfenster schob das Feld wieder zusammen. Dort verlor Aguas aufgrund seines Status als professioneller Fahrer viel Zeit, weshalb er am Ende nur 6. wurde. An der Spitze hatte Shaun Lynn nun einen komfortablen Vorsprung vor seinem Sohn Max Lynn im zweiten BR 01 LMP2. Dahinter kämpften Jamie Constable im Oak Racing Pescarolo, Kriton Lenoudis im 2. Peugeot 908X und Antoine D’Ansembourg im Dallara um die Plätze ehe eine rote Flagge kurz vor Schluss aufgrund des Ausrollen des Porsche 996 RSR von Cluas/Jewel in La Source das Rennen vorzeitig beendete.

mel 908 spaDie GT3 Klasse ging mit Rang 11 an Markus Graf von Oeynhausen vor Oliver Mathai im Young Driver Aston Martin Vantage GT3 auf Rang 13. In der GT2 Klasse war der Mosler der beiden McInerney‘s erfolgreich vor dem Ferrari 430 GT2 von James Thorpe und Phil Quaife.

Bei zweiten Rennen über 40 Minuten am Sonntag machte der anhaltende Regen die Bedingungen für die Piloten richtig schwierig. Das bekam als erstes Antoine D’Ansembourg zu spüren. Er berührte in der Startrunde Ausgang Rivage den nassen Kerb und drehte sich mit dem Doran Lista Dallara SP1 in die Betonmauer. Auch Keith Frieser musste seinen Quifel ASM Zytek 09-S LMP1 mit einem kaputten Splitter abstellen. In den nächsten Runden gab es Beschädigungen hinten links am Lola Aston Martin und dem Oak Racing Pescarolo, doch diese konnten das Rennen fortsetzen.

Auch weniger gut lief es für Kriton Lenoudis im Peugeot 90X, der mit einem Aufhängungsschaden das Rennen ebenso beenden musste, wie Mike Furness im Courage LC75, der in der Speaker Corner rückwärts einschlug.

Der Regen wurde im Laufe des Rennens nochmal richtig heftig, doch Zwischenfälle gab es nicht mehr. Shaun Lynn gewann im Peugeot 908 dieses Mal vor Rui Aguas und Max Lynn in den beiden BR01 LMP2. Rang 4 ging nach einer Aufholjagd an Constable im Pescarolo. Mit einem tollen 5.Rang gewann Oeynhausen im Audi R8 die GT3 Klasse. Platz 6 ging an den Racing Box Lola LMP2 von Purbrick/Brisevor dem Ligier LMP3 von Mayden/Davies und Oliver Mathai im Aston Martin. Der Mosler war wieder in der GT2 erfolgreich.

Fakten zum 3. Titel von Brink/Leisen

Beim Finale der Nürburgring Langstrecken Serie , dem 45.DMV Münsterlandpokal (der Link führt zum noch in Arbeit befindlichen Rennbericht auf unseren Seiten) haben Phillipp Leisen und Danny Brink ihren insgesamt schon dritten VLN-Titel nach 2018 und 2020 erzielen können. Obwohl angesichts einer aufgrund von nur 5 Nennungen geschrumpften V4-Klasse mit den geringsten Titelchancen gestartet, schaffte es das Duo das erneut mit dem Teamkollegen und 2-fachen Meister Christopher Rink ins Rennen ging seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. Ein dramatisches Finale mit mehreren tragischen Wendungen für die Titelkonkurrenten ging am Ende zugunsten den beiden BMW M325i-Piloten aus, die damit den Meistertitel der 45.Saison der wichtigsten Nordschleifenserie für sich entscheiden konnten.

Damit schrieb das Duo auch Seriengeschichte. Denn der dritte Titel auf dem V4-Fahrzeug war nicht nur der Rekordausbauende vierte Titel in Serie für das Pixum Team Adrenalin Motorsport von Teamchef Matthias Unger, der seinerseits schon 2008 den Fahrertitel auf einem BMW Z4 des Black Falcon Teams erringen konnte. Seit 2016 haben somit auch nur BMW-Einsatzmannschaften den Titel in der Serie 6 mal in Folge holen können. 3 mal waren 235i bzw. 240i-Mannschaften aus der CUP5-Klasse erfolgreich. 3 mal war es der V4 der Adrenalin-Mannschaft. Insgesamt ging der Titel in den letzten 10 Jahren 4 mal an ein V4-Team. 19 Meistertitel gehen nun auf das Konto von BMW-Einsatzmannschaften.

Mit dem aktuellen Titel bleiben Brink und Leisen nur noch 2 Titelerfolge um auf die beiden erfolgreichsten Fahrer der Seriengeschichte aufzuschliessen. Sowohl Johannes Scheid (1980/81/94/95/98) als auch Heinz-Otto Fritsche (1990/91/93/2003/2007) führen jeweils 5 Titel in ihren Erfolgslisten. Da sowohl Brink (43) als auch Leisen (37) noch in der Blüte ihrer Rennkarriere stehen können weitere zukünftige Titel nicht ausgeschlossen werden.

Pech hatte dagegen ihr Mitfahrer und 2-facher Co-Champion Christopher Rink. Da Doppelstarter nur auf einem Auto Punkte einfahren können musste er sich vor der Saison für eines seiner 2-Einsatzfahrzeuge entscheiden und setzte seine Jetons auf die in diesem Jahr stark besetzte VT2-Klasse in der Adrenalin ebenfalls 2 BMW-Fahrzeuge einsetzte. Bis etwa zur Rennmitte sah der BMW 330i von Christopher Rink, Philipp Stahlschmidt und Daniel Zils wie der sichere neue Meister aus. Doch dann riss ein Reifenschaden die bis dato sicheren Seriensieger aus den Titelträumen.

Die mit den zweitbesten Titelchancen ins Rennen gegangene CUP3 Porsche Cayman Crew von W&S Motorsport erwischte es nur wenig später beim vermeintlich letzten Boxenstop. Wegen eines Fehlers beim Tankstop fiel dieser um 1,5 Sekunden zu kurz aus. Der Crew von Daniel Blickle, Tim Scheerbarth und Max Kronberg musste ihren Cayman noch einmal in die Box holen und verspielte damit den potenziellen ersten Porsche Titel (die Weissacher Marke stellte unglaublicherweise trotz aller Klassen- und Gesamtsiegerfolge noch nie das Meisterfahrzeug und liegt daher in dieser Statistik noch hinter Chrysler, Fiat, Simca und Autobianchi !) der 45-jährigen Seriengeschichte an die V4-Crew von Adrenalin.

„Ich war fest davon ausgegangen, dass das Thema durch ist. Ich bin aus reinem Spaß gefahren. Kurz vor der Döttinger Höhe sagte man mir über Funk, ich solle die alte und neue Nummer eins nach Hause bringen. Ich dachte, die wollen mich veräppeln. Ich habe es bis zur letzten Sekunde nicht glauben können. Wir haben den Titel zu Dritt gewonnen. Für Christopher war es eine harte Entscheidung, weil er das Auto liebt und weil wir ein eingespieltes Team sind. Er hat verständlicherweise versucht, auf die Klasse mit den meisten Startern zu setzen“, sagte der neue und alte Meister Danny Brink über seinem Teamkollegen Rink, der letztlich auf das falsche Pferd setzte.

DTM Hockenheim setzt Ausgangslage fürs Finale

starthheimBevor an diesem Wochenende die DTM das Finale ihrer ersten GT3-Saison am Norisring ausfährt, schulden wir euch noch einen Blick zurück auf die vorletzte Runde, die am vergangenen Wochenende in Hockenheim ausgefahren wurde. Dort kristallisierten sich die Titelkandidaten für das kommende Wochenende heraus – und es gab eine erste Meisterschaftsentscheidung.

Im Samstagsrennen war Kelvin van der Linde der Mann des Tages. Mit dem Audi des Kemptener ABT-Teams fuhr der Südafrikaner aus der Pole-Position einen souveränen Sieg heraus. Zweiter wurde Alex Albon im von AF Corse eingesetzten AlphaTauri Ferrari F488 GT3 , dessen Teamkollege Lawson erst in der letzten Runde den dritten Podiumsrang an den beherzt heranstürmenden Mike Rockenfeller verlor. Maximilian Götz sah die Zielflagge mit dem Mercedes AMG GT3 des Haupt Racing Team als Fünfter.

Während der Österreicher Lucas Auer mit dem Mercedes AMG GT3 des Teams WINWARD am Sonntag in Hockenheim erneut siegte und damit seinen zweiten Saisonsieg feierte, verschaffte sich Liam Lawson im Red Bull-Ferrari mit dem zweiten Platz einen 14-Punkte-Vorsprung im Titelkampf und liegt nun mit 206 Punkten in Front. Dritter in Hockenheim wurde der Uffenheimer Maximilian Götz im HRT-Mercedes, der mit nunmehr 180 Punkten seine Titelambitionen wahrte.

vdlinde vs lawsonKelvin van der Linde, der im ABT-Audi am Samstag mit seinem vierten Saisonsieg die Tabellenführung zurückerobert hatte, musste sich am Sonntag nach zwei 5s-Strafen mit Rang 10 und nur einem Punkt begnügen. Mit 192 Zählern ist van der Linde Tabellenzweiter, hinter Lawson und vor Götz. Marco Wittmann (GER) kam mit dem Walkenhorst Motorsport BMW M6-GT3 außerhalb der Punkte ins Ziel, hat aber mit 165 Punkten theoretisch immer noch die Chancen, auf seiner Hausstrecke den dritten Titel einzufahren.

Entschieden ist bereits die Hersteller-Wertung der DTM 2021, die Mercedes-AMG vorzeitig gewonnen hat.

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