Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Bei
den alljährlichen Gamma Racing Days am TT Circuit in Assen fand das fünfte Rennwochenende in der Supercar Challenge statt. Diese von der Baumarktkette Gamma gesponserte Rennveranstaltung lockt jedes Jahr über 80.000 Zuschauer nach Assen und bietet ein bunt gemischtes Programm aus GT, Tourenwagen, Formel, Kart, Motorrad und Seitenwagen Rennen. Dazu gibt es diverse Demofahrten u.a. mit Formel 1 Rennern. Passender Weise wurde der TT Circuit über den Winter für 16 Millionen Euro modernisiert. Mehrere neue Tribünen bieten deutlich mehr Komfort für die Zuschauer und eine bessere Sicht auf die Strecke.
36 Fahrzeuge der Supercar Challenge hatten den Weg nach Assen gefunden. Im Gegensatz zum letzten Rennen in Zolder fuhr die Super GT Klasse wieder im Feld der Supercar Challenge mit. Dafür fehlte allerdings die GT & Prototype Challenge die keinen Platz im eng gestrickten Zeitplan der Gamma Racing Days gefunden hatte.
Im
Zeittraining sicherten sich Bas Schouten und Ward Sluys im JR Motorsport BMW die Pole Position. Nach dem Start übernahmen sie schnell die Führung und schafften es sich bis zum Pflichtboxenstopp einen kleinen Vorsprung heraus zu fahren. In der zweiten Rennhälfte traten leider technische Probleme am BMW auf und man viel immer weiter zurück. Am Ende sprang ein enttäuschender neunter Platz heraus. An der Spitze lieferten sich die beiden Porsche Piloten Daan Meijer und Bob Herber einen sehenswerten Zweikampf. Die Führung wechselte mehrfach. Als nach Ablauf der 60 Rennminuten nach 35 Runden die Zielflagge geschwenkt wurde sicherte sich Daan Meijer in einem Zielsprint den Sieg mit 0,2 Sekunden Vorsprung auf Bob Herber. Den dritten Platz eroberte Roger Grouwels vor seinem Bruder Edward Grouwels und John de Wilde. Auf Platz sechs kam mit dem BMW von Martin Lanting der erste Pilot ins Ziel der nicht in einem Porsche 991 saß. In der Supersport 1 Klasse siegten Dennis de Borst und Stan van Oord im Seat Leon TCR. Der BMW von de Vreede / de Leuuw gewann die Supersport 2 Klasse. In der Sport Division war Henk Tappel im Silhouetten BMW erfolgreich. Ebenfalls am Start war der Forze Hydrogen Electric Racing LMP3. Das Fahrzeug war ähnlich schnell wie es laut war. Mit 7 Runden Rückstand wurde man souverän letzter und stand selbst den Clios noch im Weg. Am Sonntag war das Fahrzeug nicht mehr dabei. Dieses Projekt mag eine interessante Herausforderung für Ingenieure sein, mit dem Rennverlauf hatte das in Pink lackierte Auto allerdings nichts zu tun.
Das
zweite Rennen am Sonntag fand über die verkürzte Distanz von 50 Minuten statt. Erneut gingen Schouten / Sluys von der Pole aus ins Rennen. Aber schon in der ersten Runde gab es erneut technische Probleme am BMW was einen langen Boxenstopp nach sich zog. Gleiches Schicksal widerfuhr auch dem Teamkollegen Martin Lanting. Am Ende wurden sie mit einer Runde Rückstand auf den Plätzen fünf uns sechs in der GT Klasse gewertet. Das lag in erster Linie an einer ungewöhnlich hohen Ausfallquote. Der dritte BMW von Verhagen / Meijer musste nach einer Kollision mit Bob Herber aufgeben. Auch Herber stelle später seinen Porsche am Streckenrand ab. Für den Vortagessieger Daan Meijer war nach einer Kollision mit Edward Grouwels, bei welcher beide Porsche beschädigt wurden, frühzeitig Feierabend. Auch die Porsche Piloten Vincent Despriet und Cengiz Oguzhan parkten ihre Fahrzeuge früh. Die letzten vier verbliebenen Porsche machten den Sieg unter sich aus. Nach 29 Runden siegte John de Wilde im Speedlover Porsche vor Bas Barenbrug im RaceArt Porsche, van Hooydonk / Ceyisaker im DVB Racing Porsche und Roger Grouwels dem eine Durchfahrtsstrafe den möglichen Sieg kostete. In der Supersport 1 Klasse siegten erneut Dennis de Borst und Stan van Oord im Seat Leon. Der Koopman Racing BMW gewann die Supersport 2 Division. In der Sport Division wiederholte Henk Tappel im BMW seinen Vortagessieg.
Das nächste Rennen der Supercar Challenge findet am 29. September beim Racing Festival in Spa Francorchamps statt.
Verfasst von Dr. Werner Koch. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am vergangenen Wochenende fand in Zandvoort das fünfte Rennwochenende (der Link führt direkt zum Rennbericht) der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Es war das dritte Auslandsrennen dieser Meisterschaft. Der Dünenkurs in Zandvoort ist eine der bei Fahrern und Teams beliebtesten Strecken im Kalender. Mit schnellen und anspruchsvollen, teilweise nicht einsehbaren Kurven hat die 4,307 Kilometer lange und bereits 1948 eingeweihte Strecke, trotz mehrerer Umbauten, ihren ursprünglichen Charakter bewahrt.
34 GT3-Fahrzeuge von acht verschiedenen Herstellern traten zu den Läufen 9 und 10 der aktuellen Saison an. Der Mercedes-AMG von SML CarWellness by Car Collection nahm nicht teil.
Spätestens an diesem Wochenende wurde klar, dass trotz einer scheinbar funktionierenden BoP, am Nürburgring lagen immerhin etwa 30 Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde, ein Team zur Zeit besonders unter eben dieser BoP leidet.
Der Titelverteidiger, die Corvette von Callaway Competition, musste zuletzt neben einem gehörigen Mehrgewicht (+55 kg, Gesamtgewicht jetzt 1.305 kg!) auch noch eine Verkleinerung des Restriktors um 2 mm verkraften. Das kostet in der Summe mächtig Leistung. Nach Einschätzung von Teamchef Mike Gramke sprechen wir realistisch von rund 30 PS.
In Zandvoort fand sich die Callaway Corvette gleich in FP1 auf P23 wieder und zwar mit einer deutlich langsameren Zeit als 2017. Die Strecke bot offenbar weniger Grip als im Vorjahr und bremste auch die Konkurrenz. Trotzdem war man um knapp eine Sekunde zusätzlich im Nachteil. Und das auf neuen Gummis.
Bei den Topspeed Messungen am selben Tag fehlten der Corvette zirka 9 km/h am Ende der Zielgeraden (P28 in der Rangliste!). Kein Wunder, dass das Team sich im Kampf um den Titel mittlerweile wie ein Krokodil ohne Zähne vorkommt!
Jetzt ist SRO gefordert, im Sinne eines fairen Kampfs um die Meisterschaft, sein BoP-Werk unbedingt noch einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen und sich sachlich fundierten Argumenten nicht zu verschließen.
Die offensichtlich zu große Schieflage und die damit verbundene Beeinflussung der Titelvergabe, nimmt auch in den Social Media einen immer größeren Raum ein und reflektiert klar negativ auf eine im Grunde tolle Rennserie!
Auch in den niederländischen Nordseedünen nahe Amsterdam, gab es wieder reichlich Diskussionen über zu späte und inkonsistente Entscheidungen der Rennleitung.
Sportlich besonders erwähnenswert war die starke Leistung der GRT Grasser Lamborghini #19 und #63 im Qualifying am Samstag und der Sieg der #19 im Rennen.
Außerdem die Bravourleistung des Teams Precote Herberth Motorsport. Robert Renauer hatte den 911er mit der #99 am Freitagmittag sehr unsanft (mit ca. 4 G) in den Leitplanken versenkt, war aber selbst Gott sei Dank relativ unbeschadet davon gekommen. Für die Mechaniker bedeutete das jedoch Nachtarbeit, konkret bis um 3 Uhr in der Früh, bevor der Porsche am Samstagmorgen wieder fahrbereit in der Box stand.
Der Sieg im Sonntagrennen war eine verdiente Belohnung, die wahrscheinlich jeder in Zandvoort dem Team von Herzen gegönnt hat.
Ein besonderes Highlight auch der phantastische zweite Platz von Patrick Assenheimer und Raffaele Marciello im AutoArenA Mercedes-AMG #84. Balsam für die Seele!
Alle Hintergrundinformationen und die ganze Action des Wochenendes können in unserem, wie immer ausführlichen, Rennbericht nachgelesen werden.
Die nächste und gleichzeitig bereits vorletzte Runde, findet in knapp drei Wochen, vom 7. bis 9. September 2018, am Sachsenring statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der ACO hat im
Rahmen der 6h von Silverstone einen ersten Kalenderentwurf für die saison 2019/2020 präsentiert, die der diesjährigen Superseason mit 8 Rennen und 2 Le Mans Läufen in 1 1/12 Jahren folgen soll. Der Kalender sieht demnach wie folgt aus:
1.9.2019: 4h Silverstone
13.10.2019: 6h Fuji
17.11.2019: 4h Shanghai
14.12.2019: 8h Bahrain
1.2.2020: 6h Sao Paulo
März 2020: 1000 Meilen Sebring
3.5. 2020: 6h Spa-Francorchamps
13-14.6.2020: 88. 24 Stunden Rennen von Le Mans
Damit bleibt der Kalender bei 8 Rennen – diese allerdings im Rahmen nur eines Jahres, was für die Teilnehmer höhere Kosten wie in der Superseason bedeuten wird. Angesichts eines zurückgegangenen Herstellerinteresses in der LMP1 stellt sich die Frage ob man mit einer Reduzierung auf 7 Läufe nicht eine Kostenreduzierung hätte erreichen können, die dann auch mehr Privatteams in der LMP2 und der GTE-Am angezogen hätte. Statt dessen gab WEC-Chef Gerard Neveu unseren Kollegen von Sportscar 365 zu Protokoll noch über ein 9.tes Rennen für den Kalender 2020/21 nachzudenken.
Das auslaufende LMP1-Reglement, das nach Le Mans 2020 durch das derzeit viel diskutierte Hypercar-Reglement abgelöst werden soll, und der erhöhte zeitaufwand für die Privatiers der GTE-Am und LMP2-Klasse könnten ein übriges dazu beitragen die Teilnehmerzahlen wieder auf unter 30 Autos zu reduzieren.
Hinzu kommen die jetzt schon bekannt gewordenen Terminkollisionen. Der Saionauftakt zu den angeblich aufgrund des Fanfeedbacks auf 4h redutzierten 4h von Silverstone kollidiert mit dem Blancpain GT Serien Endurance Cup-Finale am Nürburgring, was wahrscheinlich viele deutsche Fans von einem Besuch der Runde in Silverstone abhalten wird. Die Shanghai-Runde ist zeitgleich mit dem FIA-GT-Weltcup in Macau terminiert worden. Die 8h von Bahrain finden am selben Wochenende wie die 9. Gulf 12 hours statt. Und das neu in den Kalender aufgenommene Rennen in Interlagos kollidiert mit den Bathurst 12h. Hier gibt es also noch reichlich Klärungsbedarf bis zur endgültigen Fixierung des Kalenders.