Herbert Schnitzer jun. folgt auf Charly Lamm

Zum 1. Januar 2019 wird Charly Lamm die Geschäftsführung der Schnitzer Motorsport GmbH an Herbert Schnitzer jun., den Sohn von Teamgründer Herbert Schnitzer sen. übergeben.

„Der Motorsport entwickelt sich weiter – und dasselbe gilt mit diesem Generationswechsel und einer neuen strategischen Ausrichtung auch für Schnitzer Motorsport“, sagt Schnitzer senior. „Es bricht eine neue Ära im Team an. Ich bin sicher, dass wir auch in Zukunft im Auftrag von BMW erfolgreich auf der Rennstrecke unterwegs sein werden. Dafür gibt jeder in der Mannschaft alles. Ein großer Dank geht an Charly für all das, was er für und mit Schnitzer Motorsport in den vergangenen fast vier Jahrzehnten geleistet hat.“

„Mir ist diese Entscheidung alles andere als leicht gefallen“, sagt Lamm. In all den Jahrzehnten ging es mir immer um den maximalen Erfolg für das Team Schnitzer und für BMW. Dabei war uns keine motorsportliche Herausforderung zu groß. Allerdings war dies bei allen großartigen Momenten auch eine Zeit der Entbehrungen, was das Familien- und Privatleben anging. Jetzt ist es für mich an der Zeit, meine Prioritäten neu zu ordnen. Meine Zeit in vorderster Front bei Schnitzer kommt nun zu einem Ende. Ich bin Herbert Schnitzer, BMW Motorsport und unserem großartigen Team unendlich dankbar für alles, was ich auf dieser Reise erleben durfte.“

Schnitzer junior ergänzt: „Ich habe großen Respekt vor meiner neuen Aufgabe, freue mich aber auch sehr darauf. Gemeinsam mit dem Team werde ich alles dafür geben, damit wir auch zukünftig große Erfolge feiern werden. Die Fußstapfen von Charly Lamm sind groß. Unter seiner Führung hat Schnitzer Motorsport mehr als einmal Rennsport-Geschichte geschrieben. Darauf möchten wir aufbauen.“

Unter der sportlichen Führung von Charly Lamm feierte Schnitzer Motorsport große Triumphe im internationalen Rennsport – darunter der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1999, insgesamt zehn Gesamtsiege bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Spa, sowie Titel in der DTM, der Tourenwagen-WM und -EM sowie in vielen weiteren Rennserien weltweit.
(Pressemitteilung Schnitzer Motorsport)

2 BMW-GT4-Siege in Budapest

DieRN Vision STS Hung pole Startrace1 beiden Rennen der GT4-European Series am Hungaroring sind an diesem Wochenende von verschiedenen BMW-Crews dominiert worden. Bei sehr wechselhaften Wetterbedingungen wurden zudem beide Läufe mit der roten Flagge abgebrochen. Im ersten Lauf setzte sich das niederländische MDM Motorsport BMW M4-GT4-Duo Simon Knap und Max Koebold gegen das RN Vision STS BMW-Duo Gabriele Piana und Razvan Umbrarescu durch. In Lauf 2 gelang der RN Vision STS-Mannschaft nach einem gelungenen Reifenpoker auf abtrocknender Strecke der erste Doppelsieg in der Serie. Dabei siegten die BMW-Junioren Beitske Visser und Nico Menzel vor Piana/Umbrarescu.

Die Pole MDMbmwhungzu Lauf 1 (Link zum Videoreplay) hatte bereits Gabriele Piana für die deutsche RN Vision STS-Mannschaft mit einer 1:53, 677 erzielt. Vom Start weg stob der Italiener davon und war auch bis zum Beginn des Boxenstopfenstes nicht mehr von der mit sich selbst beschäftigten Konkurrenz einzuholen. Dann kam der Regen der das Feld ordentlich durcheinander würfelte, so das die Rennleitung sich genötigt sah unter dem Boxenstopfenster das Safetycar auf die Strecke zu schicken. Piana leistete sich einen winzigen Fehler als er aufgrund des rutschigen Asphalts beim ersten Versuch die Boxengasse anzusteuern wieder auf die Strecke rutschte. Diese Kleinigkeit reichte dem MDM-BMW von Knap und Koebolt um beim Stop vorbei zu ziehen. Wie auch die deutsche RN Vision STS-Mannschaft hatten die Niederländer dabei auf einen Rennabbruch oder ein Ende hinter dem Safetycar spekuliert und deswegen die Slickreifen trotz der zunehmend überfluteten Strecke auf dem Auto gelassen. Dieser Poker ging auf, während die Teams die die Regenreifen im Nachhinein aufzogen eine längere Standzeit absolvieren mussten und daher am Ende die Gelackmeierten waren. 10 Minuen vor dem Rennende hatte die Rennleitung bei immer sintflutartigeren Niederschlägen ein Einsehen und brach den Lauf ab. Platz 3 im ersten Lauf belegte der Lechner Racing Mercedes AMG GT4 von Janits Schober. Der AM-Sieg im Rennen ging auf Gesamtrang 5 an den österreichischen Allied Racing-Cayman Junior Nicolas Schöll. Die Pro-Am-Klasse entschied auf P6 das racing one Audi R8 LMS GT4-Duo Jules Szymkowiak und Markus Lungstrass für sich.

Lauf 2 umbrarescu piana visser menzel(Link zum Videoreplay) wurde auf feuchter , aber abtrocknender Strecke gestartet, was die Reifenwahl zu einem wahren Poker werden liess. Dem Feuerwerk der regenbereiften Teams zu Beginn folgte nach kurzer Zeit auf der dank 46 Startern schnell abtrocknenden Strecke eine fulminante Aufholjagd der slick-bereiften Mannschaften. An Besten setzten die RN Vision STS-Piloten die Teamstrategie um. Nachdem er in den ersten 3 Runden von Startplatz 3 auf Rang 17 zurückgefallen war, rollte BMW-Junior Nico Menzel (auf dem Photo 1.v.r.) die Konkurrenz von hinten auf und setzte sich in Runde 11 bereits wieder an die Spitze des Feldes. Sein Vorsprung fiel bis zur Übergabe an Co-Pilotin Beitske Visser mit 40s dermassen üppig aus, das auch eine erneute schnellste Rennrunde Gabriele Pianas nich aussreichte um auch nur in Sichweite der schnellen Niederländerin nach vorne zu kommen. Als bei wieder einsetzenden Regen in Runde 21 der Leipert Motorsport Mercedes AMG GT4 von Paverud/Pareiras in die Boxenmauer einschlug, kam das SC erneut zum Einsatz, wobei 3 Runden später das Rennen 8 Minuten vor dem Ende wegen wieder einsetzenden Regens abgebrochen wurde. Hinter dem siegreichen M4-Quartett der Mönchengladbacher Mannschaft, die nach 2 jahren ihren ersten Doppelsieg in der Serie feiern dürfte, schaffte es der Felbermayr-Reiter KTM X-Bow GT4 von Mads Siljehaug und Gottfried Pilz auf den verbleibenden Podiumsrang. Nicolas Schöll gelang erneut mit Gesamtrang 6 ein achtbarer Erfolg in der AM-Klasse. Auch Szymkowiak/Lungstrass holten erneut den Pro-Am-Sieg.

Vor dem Finale auf dem Nürburgring in 2 Wochen hat nun das niederländische MDM-Duo Knap/Koebolt die Tabellenführung übernommen. Dort entscheiden sich dann die Titel in allen 3 Klassen.

Falken-Motorsports Doppelsieg bei VLN6

Der 6.Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft, das 41.te RCM-DMV Grenzlandrennen (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten), ist mit dem ersten Doppelsieg des Falken Motorsport Teams zu Ende gegangen. Der Falken-Motorsports Porsche 991 GT3 R von Klaus Bachler und Martin Ragginger querte am Samstag nachmittag nach 28 Runden Renndistanz mit einem Vorsprung von 2,077s auf die BMW-Teamkollegen Stef Dusseldorp und Alexandre Imperatori die Ziellinie. Der Triumph markierte gleichzeitig den ersten Gesamtsieg für den Porsche des Teams, nachdem die langjährige Teilnehmer-Mannschaft den ersten VLN-Gesamtsieg für das langjährige Teilnehmerteam erst im vergangenen Jahr mit dem BMW GT3 bei VLN4 erzielt hatte. Für das Einsatzteam von Teamchef Sven Schnabl war der Sieg der zweite Erfolg in der VLN Langstreckenmeisterschaft.

Den dritten Platz auf dem Podium errang ebenfalls ein in der Farbe Türkis gehaltenes Auto: Konrad Motorsport erzielte mit dem von Michele Di Martino und Christopher Brück pilotierten Lamborghini Huracán GT3 das erste Podiumsergebnis der Mannschaft, das gleichzeitig auch das erste Podiumsresultat eines Lamborghinis in der VLN-Geschichte markierte.

134 Teams hatten das Rennen am Samstag Mittag in Angriff genommen. Die Pole hatte zuvor der Brite David Pittard auf dem Walkenhorst Motorsport BMW M6-GT3 mit einer 7:57.491 erzielt. Jedoch musste sich das Jungtalent auf den mit zunehmender Renndistanz nachlassenden Yokohama-Reifen im Rennen schnell den nachfolgenden Teams beugen. Besonders Klaus Bachler legte mit einigen Rekordrunden, darunter mit einer 7:56,259 der bis dato schnellsten Rennrunde der VLN-Historie, den Grundstein für den späteren Erfolg. Pittard hingegen musste den Polesetter in der 9. Runden mit einem Defekt an der Zündanlage im Klostertal abstellen. In Führung liegend erwischte es auch den Land Motorsport Audi R8 LMS GT3 von Sheldon van der Linde und Jeffrey Schmidt, die mit einem Reifenschaden in Runde 14 auf der Döttinger Höhe strandeten. Von da ab war der Weg frei für das Falken-Duo bei dem sich Schlussfahrer Ragginger erst im letzten Stint gegen Dusseldorp im BMW durchsetzen konnte.

Die Liste der Ausfälle umfasste auch den SP-X Manthey-Porsche #911 den Laurens Vanthoor nach einem Leitplankenkontakt mit Karosserieschäden in der Box abstellen musste. Frikadellis #31 Auto handelte sich durch einen defekten Schlagschrauber einen Folgeschaden ein, der später zur Aufgabe führte. Phoenix Pilot Vincent Kolb rutschte auf seinem eigenen Kühlwasser aus und musste den in den Top-10-Plätzen fahrenden Audi zu einem längeren Reparaturhalt herein bringen.

Am Schlimmsten erwischte es allerdings Getspeed-CUP2-Porsche Pilot John Shoffner der in der 4. Runde nach einem Überholmanöver auf der Quiddelbacher Höhe einen Highspeeddreher mit anschliessenden 9 ½-fachen Überschlag zu überstehen hatte. Der Amerikaner wurde in der Folge nach Koblenz in ein Hospital gebracht und dort nach einer Nacht auf der Intensivstation für mehrere Tage zur Beobachtung stationär behandelt. Er soll sich allerdings auf einem guten Weg der Besserung befinden – von dieser Stelle aus herzliche Genesungswünsche!

GetSpeed Performance konnte sich zumindest mit Gesamtrang 4 für den Porsche 991 GT3 R von Jans/Böckmann/Hamprecht/Osieka und den erneuten Klassensieg im Cayman-Cup trösten. Gesamtrang 5 ging an den Mercedes AMG GT3 der AutoArenA-Mannschaft. Der #30 Frikadelli-Porsche von Klaus Abbelen und Alex Müller sowie der zweite Walkenhorst Motorsport BMW M6-GT3 holten die Plätze 6 und 7 . Die Top-10 komplettierten mit dem Alzen-Porsche der Sieger in der SP7-Klasse, der #123 Mühlner-Porsche als Sieger der CUP2 und der TAM-Porsche als Gruppe H-Sieger.

Der nächste Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft, das 58. ADAC Reinoldusrennen, findet am 22.9 in 3 Wochen statt.

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