Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
... ist
unter diesem Link auf unseren Seiten zu finden. Ein Rekordfeld von 62 Teams startet in diesem Jahr anlässlich des erstmals als Saisonfinale der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft fungierenden Le Mans Wochenendes auf dem Kurs an der Sarthe. Gestern haben bei gemischten Wetterbedingungen die ersten Sessions auf der Strecke stattgefunden. Toyota-Pilot Kamui Kobayashi hat dabei in der ersten offiziellen Qualifying-Session die vorläufige Bestzeit erzielt. Heute abend werden die beiden restlichen Sessions von 19-21 Uhr und von 22 Uhr bis Mitternacht an der Sarthe abgehalten. Alle Infos sowie Ergebnisse werden in unserem Report gesammlet. Der Rennbericht am Samstag und Sonntag wird mit der gewohnten Vor-Ort Coverage durch ein Team von GT-Eins begleitet.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Das 24 Stunden Rennen in Le Mans anno 2019 steht uns bevor – doch vor dem Start des Rennens wollen wir noch einmal zurückblicken,
genauer gesagt 10 Jahre zurück ins Jahr 2009 (der Link führt zum damaligen Rennbericht auf unseren Seiten): Das Jahr in dem Peugeot „endlich“ die Audi-Siegesserie beendet hat, und in dem mit 20 mehr LMP1-Fahrzeuge gestartet sind als in sämtlichen darauffolgenden Jahren.
Die Geschichte des Rennens ist schnell erzählt: Die drei Werks-Peugeot 908 HDI FAP plus das Pescarolo-Vorjahres-Pendant sind im dritten Einsatzjahr mittlerweile weitgehend
ausgereift, die Siegercrew um Alexander Wurz, Marc Gene und David Brabham fährt in einem problemlosen Rennen zu einem ungefährdeten Sieg. Etwas besser Speed, aber umso mehr die Zuverlässigkeit (bis auf einen Antriebswellenschaden beim zweitplatzierten) sind diesmal auf der Seite der Peugeot-Fraktion. Eine Kollision ausgerechnet mit dem Pescarolo-Peugeot kostet den dritten Werkswagen einige Runden, bevor der von Pescarolo eingesetzte 908 nach einem spektakulären Abflug von Benoit Treluyer in der Nach ausscheidet. Die drei neuen Audi R15 TDI sind in ihrem ersten Einsatzjahr noch nicht ausgereift genug und kämpfen bspw. mit den gleichen
Problemen wie Peugeot im Vorjahr: Reifen-Pickup, der sich in der Aerodynamik verfängt. Auch die Technik ist der Einsatzmannschaft Joest nicht treu: Lucas Luhr beendet das Rennen des Audi R15 TDI #2 durch einen Abflug Eingangs der Porsche-Kurven, während die #3 über zwei Stunden mit einer defekten Benzinpumpe verliert. Bedingt durch die Reinigungsstopps des verbliebenen Audis #1 sowie einer zu wechselnden Radaufhängung geht somit der Doppelsieg an Peugeot.
Die Werkswagen von Aston Martin haben zu keiner Zeit eine Chance um den Gesamtsieg zu fahren: Fehlender Speed, technische Gebrechen und ein schwieriges Fahrverhalten verhindern Größeres.
Bei den Eigenentwicklungen der verschiedenen Konstrukteure geht es neben dem Speed vor allem um die Zuverlässigkeit. Hier hat das Team Oreca Matmut AIM die Nase vorn; Oliver Panis, Nicolas Lapierre und Soheil Ayari kommen auf Gesamtrang 5 nur 2 Positionen vor den privat eingesetzten Vorjahres-Audi R10 TDI vom Kolles-Team von Andre Lotterer und Charles Zwolsman ins Ziel (Narain Karthikeyan hat sich in der Startaufstellung eine Verletzung zugezogen und lässt seine beiden Teamkollegen die 24 Stunden-Hatz alleine bestreiten). Ein Getriebewechsel innerhalb von 13 Minuten beim Kolles-Audi hat letztlich den Unterschied gemacht.
Welche Parallelen kann man zwischen 2009 und 2019 ziehen? Aktuell wird diskutiert, ob und wie die privaten LMP1 mit den Hybrid-Werkswagen gleichgestellt werden können. Die Differenz betrug 2018 Minimum 2-3 Sekunden/Runde, 2009 war die Differenz zwischen den Diesel-Peugeot und dem schnellsten Benziner von Speedy Racing Sebah mindestens 7 Sekunden. Schon damals war klar: Maximal ein Hersteller mit einem ähnlichen Budget wie die arrivierten und dominierenden Hersteller an der Spitze kann aufschließen, Privat-Teams fehlt einfach das Budget zur entsprechenden Umsetzung und zum Testen, die Herrschar an Ingenieuren und (bis auf Ausnahmen) eine durchgängig siegfähige Fahrerbesatzung. Aston Martin konnte mit seinem DBR1-2 im Laufe der Zeit den Rückstand verkürzen, aber nie gegen die Diesel-LMP1 von Audi und Peugeot kämpfen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mit
den in den vergangenen 2 Tagen abgeschlossenen technischen Abnahmen in Le Mans und der Installation der Teams in den Boxen hat das letzte Kapitel der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft Superseason 2018/19 begonnen. Mit den 87.ten 24h von Le Mans endet erstmals die Saison der ranghöchsten Sportwagen-Weltmeisterschaft in einer Saison die zum Wechsel des Kalenders erstmals und wohl für die nächste Zukunft einmalig 2 Ausgaben des Langstrecken-Klassikers in ihrem Kalender enthielt.
Auf das mit 62 Wagen rekordmässig besetzte Feld sind wir aus gegebenen Anlass in den letzten Tagen extra nicht detailliert eingegangen. Zum einen dürften nach einer 15 monatigen Saison die Protagonisten aus der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hinreichend bekannnt sein.
Zum anderen hatten wir in den Vorberichten im Februar und im März schon das Gros der bekannten Nennungen aufgelistet. Die vollständige Liste werden wir im ab morgen in Arbeit befindlichen Rennbericht auf unseren Seiten auflisten. 8 LMP1, 20 LMP2, 17 GTE-Pro und 17 GTE-Am-Teams werden in der 87. Ausgabe des Klassikers am Start stehen.
Während zahlreiche Sonderlackierungen der Teams – die Ford-Teams, Project 1, Kessel Racing, Rebellion Racing und Dragonspeed seien hier stellvertretend genannt – die Fotographen und Fans locken dürften, stehen in allen Klassen beim Klassiker noch die letztendlichen Titelvergaben an. Lediglich die Herstellertitel in der LMP1 (Toyota ) und GTE-Pro (Porsche) waren schon vorzeitig in Spa-Francorchamps entschieden worden.
38 Punkte sind noch im Rahmen des Saisonfinales zu vergeben. In der LMP-Fahrerwertung führt das Toyota-Trio Alonso/Buemi/Nakajima mit 160 Punkten mit 31 Zählern Vorsprung vor den Teamkollegen Conway/Kobayashi/Lopez. Die drittplazierten Rebellion Racing-Piloten Gustavo Menezes und Thomas Laurent sind auf der #3 mit 99 Punkten schon ohne Titelchancen.
Enger geht es in der LMP2-Teamwertung der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zu. Mit Signatech-Alpine (143 Punkte) und den beiden Jackie Chan DC Racing Crews (#38: 139; #37: 138) sind hier 3 Teams mit Titelchancen unterwegs. In der GTE-Fahrerwertung ist den beiden Porsche-Piloten Kevin Estre und Michael Christensen mit 36 Punkten Vorsprung auf ihre Teamkollegen Lietz/Bruni der Titel kaum noch zu nehmen.
Spannender wird es in der GTE-AM, aber auch nur weil dem vor Fuji noch führenden Dempsey-Proton Team wegen der Tankzeitenaffäre alle Siegpunkte gestrichen wurden. Project 1 führt hier mit 113 Punkten mit einem 23-Zähler-Vorsprung vor dem #54 Spirit of Race Ferrari (90), dem #90 TF Sport Aston Martin (87) und dem #77 Dempsey-Proton-Porsche der sich mit 83 Zählern schon wieder auf 30 Punkte an den führenden Porsche herangekämpft hat. Selbst der #98 Aston Martin von Mathias Lauda & Co hat mit 77 Zählern noch eine geringfügige mathematische Chance auf den Titel.
Im Rahmen des Le Mans-Wochenendes werden bei der traditionellen Pressekonferenz des ACO am Freitag auch das nächstjährige FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Feld und - mit besonderer Spannung erwartet – die letztendliche Fassung des LMP1-“Hypercar“-Reglements für die Mitte 2020 beginnende Saison bekannt gegeben. Letzteres wird nach ersten Informationen mehrere Reglementsoptionen für die Top-Klasse vorsehen. Es bleibt also auch in Zukunft spannend an der Sarthe!