ALMS 2009 - kommt eine neue "Lex-Dyson"?

sebringDie IMSA hat in einem aktuellen Bulletin eine Vorausschau auf die Änderung der ALMS-Regeln 2009 bekannt gegeben. Darin sind auch einige Abweichungen gegenüber den Regularien des ACO formuliert. So wird in der LMP2 die geänderte Aerodynamik bezüglich der Heckflügelbreite auf 1,6m, wie in Europa zwingend erforderlich, von der IMSA aus Kostengründen (Testaufwand) nicht obligatorisch gefordert. Die Teams können exklusiv in der LMP2 sowohl den neuen 160cm breiten als auch den alten Heckflügel in der Breite von 200cm verwenden, sind dann aber im letzten Fall von der Qualifikation für die Le Mans Startplätze ausgeschlossen.

Auch wenn im gleichen Atemzug das Basisgewicht der LMP2 auf 850kg angeglichen und ein Gurney installiert wird, so birgt diese Änderung doch einiges an Zündstoff. Sie klingt nach einer neuen „Lex-Dyson“, mit der an Le Mans nicht interessierten Teams ein Vorteil geschaffen wird und der die Konkurrenz dazu zwingt, entweder hinterher zu fahren oder die begehrten Startplätze für den Klassiker an der Sarthe aufs Spiel zu setzen. Die ALMS hatte schon einmal 2005 mit einer auf das Dyson Racing-Team zugeschnittenen Sonderregel beim Basisgewicht deren LMP675-Lola Siegeschancen gegen die Audi ermöglicht. Während nun auch wieder bei Dyson Racing davon ausgegangen werden kann, dass man von dieser Regel Gebrauch macht, stehen die Acura-Teams in der LMP2 nun vor dem Zugzwang. Pikant auch: diese Änderung gilt ausnahmslos für die LMP2 – alle andern Klassen müssen den schmalen Heckflügel benutzen.

Bezüglich der sportlichen Regularien gab es auch einige Änderungen. So will die IMSA Hybrid-Fahrzeuge wie zum Beispiel den Corsa-Zytek schon 2009 in Wertung zulassen, während der ACO hier die Wagen nur auf Probe aber ausser Wertung beim 24 Stunden Rennen von Le Mans 2009 mitfahren lassen will. Die Beschränkung der Pitcrew auf drei Mann bzw. einen Schlagschrauber wird auch noch nicht eingeführt, sondern man behält sich vor, dessen Effekt, der höhere Boxenstandzeiten bedeutet, bei den LMS-Rennen erst einmal zu beobachten. Schliesslich wird die angedachte Punktevergabe für die Qualifikation zurückgestellt.

Freude im Jurassic Park: Trans-Am kehrt zurück

ta09Die Altspatzen wollen es wieder wissen: 2009 nimmt die Trans-Am Series einen neuen Anlauf.

Vier Jahre nach der letzten Kür eines Meisters und drei Jahre nach den letzten beiden Jubiläumsrennen gräbt der Sports Car Club of America die traditionsreiche Marke wieder aus, auch die bulligen Rohrrahmen-Autos werden exhumiert.

Ein weiterer T/A-Haudegen stellt das Budget auf: Gregg Pickett war vor 30 Jahren Champion, mit dem Bodybuilder-Shake Muscle Milk seiner Firma Cytosport macht er den Hauptsponsor.

Der Markt hat sich in den vier Jahren der Abwesenheit sehr gewandelt: die ehemaligen T/A-Teams haben sich in alle Winde zerstreut.

ta2startDenn Alternativen gibt es mittlerweile ja einige – sei es die Grand-Am samt ihrer Koni Challenge oder die heute bestens etablierte Speed World Challenge des SCCA.

Ob alle früheren Fixstarter, geschweige denn neue Teams, dem Ruf folgen werden? Außerdem - und das wiegt vermutlich noch schwerer - findet gerade eine Wirtschaftskrise statt.

Der SCCA organisiert den Relaunch wieder selbst (von 2001 bis ’05 war die Meisterschaft ja quasi in Lizenz verpachtet), und zwar auf niedrigerem Niveau: Als Basis dienen die großen Clubrennen („Nationals“) des SCCA, wo die guten alten Rohrrahmen-Autos der Klasse GT-1 (die nichts mit der FIA-GT1 zu tun hat) heute ihre Heimstatt haben.

Acht Rennen soll es nächstes Jahr geben, fünf Termine stehen schon fest:

21./22. März Road Atlanta
17.-19. April Virginia International Raceway
15.-17. Mai Mosport
12.-14. Juni Portland
11./12. Juli Watkins Glen

Das Format: jeder Lauf geht über 90 Meilen oder ca. 144 Kilometer, ohne Boxenstopp.

Club-Präsident Jim Julow spricht von einer „Grass-Roots-Serie, die in den nächsten Jahren das Potential hat, zu einer Profiserie heranzuwachsen.“ – Dann sollte man sich allerdings auch eine schlaue Reglementänderung überlegen, denn mit denselben alten Autos hat man bei allem V8-Zauber auf längere Sicht wohl nichts mehr zu bestellen.

Seit 2005 hat es einige Versuche einer Trans-Am-Nachfolgerin gegeben, mit phantasievollen Namen wie American GT oder die Pan-American GT. Gefruchtet haben sie letztlich ebenso wenig wie der NASCAR-Wunsch, die GT-Klasse seiner Grand-Am in Trans-Am umzunennen. Am Leben ist noch die V8 StockCar Road Racing Series, die sich hauptsächlich an die Betreiber von NASCAR-Rundstreckenautos wendet.

Australische GT – auch 2009 mindestens zwei GT3-Maserati am Start

08agtc627cBeim Saisonfinale der Australischen GT kamen erstmals alle drei Trofeo Motorsport-Maserati Gransport Light zum Einsatz. 2006 waren diese Wagen in der FIA-GT3 gelaufen, ehe sie von der Mannschaft um Teameigner und Fahrer Rod Wilson nach down under geholt wurden. Gaststarter Ivan Capelli bot am Steuer eines der Fahrzeuge (Bild rechts) in Sandown eine ansprechende Leistung: Der 45-jährige Italiener glänzte dort vor allem im zweiten Lauf, als er in der Startrunde mehrere Gegner überholte und während der Boxenstopp-Phase sogar vorübergehend in Führung lag. Seine Endränge 6 bzw. 5 entsprachen wohl dem maximal Erreichbaren, der Abstand zu den GT3-Autos neuerer Baujahre war offenbar geringer, als das Team erwartet hatte. 2009 möchte man mit einen zwei-Wagen-Team in der Meisterschaft bleiben. Einer der GT3-Wagen steht nunmehr zum Verkauf, genauso wie zwei Maserati Trofeo, die für die GT Production-Klasse geeignet wären. Die Erwerber könnten bei Bedarf auch die vorhandenen Teamstrukturen von Trofeo Motorsport für die Australische GT mit nutzen.

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