Dreifachsieg für Herberth in Monza

StartBeim ersten 12 Stunden Rennen von Monza (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) fuhr das deutsche Team Herberth Motorsport einen Dreifachsieg ein: die beiden 24h Portimao-Sieger Jürgen Häring, Taki Konstantinou sowie Alfred Renauer gewannen dabei nach 285 absolvierten Runden (=1650km) mit 28,7s Vorsprung vor ihren Teamkollegen Steffen Görig, Stefan Aust und Klaus Bachler und 5 Runden vor dem dritten Herberth-Porsche von Allemann/Bohn/Renauer/Renauer. Sowohl der von Pole gestartete Renault RS01 der Equipe Verschuur sowie der zwischenzeitlich führende KTM GTX Concept von Reiter Engineering konnten der erfolgsverwöhnten Herberth-Truppe ihren 12. Sieg in der 24h Serie nicht streitig machen. Auch der einzige Ferrari im Feld kämpfte mit stumpfen Waffen: nach insgesamt 5 Reifenschäden zog das deutsche Wochenspiegel Team Monschau den Ferrari F488 GT3 mit dem Spitznamen "Luigi" mit den Fahrern Georg Weiss, Leonard Weiss, Jochen Krumbach und Hendrik Still aus Sicherheitsgründen vom Rennen zurück. Damit zieht Herberth Motorsport in der Siegesbilanz der Serie mit der Scuderia Praha gleich.

herberthmonzaresultNach Elektronik-Problemen beim KTM gewann die slovakische ARC Bratislava Truppe mit einem älteren Lamborghini Huracan Supertropheo die GTX-Klasse. Das belgische Speed Lover Team entschied im teamnternen Zweikampf die 991-Kategorie für sich.

Der nächste Klassensieg für die Breukers-Familie: Luc und Vater Ivo Breukers gewannen in der TCE-Wertung des Feldes nach 261 Runden mit ihrem Cupra TCR vor dem schweizer Autorama VW Golf TCR und dem KCMG Honda Civic TCR.

Das 12h Rennen in Monza, das zwischenzeitlich wegen eines Wolkenbruchs am Samstag für einige Zeit mit der roten Flagge unterbrochen werden musste,  war laut der Serie der bislang längste Langstreckenevent auf der traditionsreichen Strecke, was aufgrund der Lärmschutzauflagen nur möglich wurde, weil man das Rennen wie bei Creventic gewohnt in 2 4h und 8h lange Abschnitte aufteilte. Als nächste Runde der 24h Serie ist der Lauf über 24 Stunden in Barcelona für das erste September-Wochenende angesetzt.

Benjamin Hotz dominiert SCC Saisonauftakt

scc eswFür Ligier-Turbo-Pilot Benjamin Hotz ist der Eurospeedway Lausitzring ein richtig gutes Pflaster. Wie im vergangenen Jahr beendete der Eidgenosse beide Sports Car Challenge Rennen beim Saisonauftakt als Gesamtsieger. Dahinter fuhr im ersten Rennen Peter Kormann im PRC Audi Turbo auf die zweite Position, während in Durchgang zwei Marco Fink auf einem PRC BMW auf Rang zwei landete.

Nachdem Andreas Fiedler seinen PRC Audi Turbo bereits im Qualifying mit gebrochener Aufhängung abstellen musste, war Benjamin Hotz praktisch ohne Gegner. Der Schweizer ließ seinen Ligier fliegen und landete zwei deutliche Siege. Da die Strecke wegen ihrer vielen Unebenheiten nicht gerade beliebt ist, hatten einige Fahrer auf den Ausflug in die Lausitz verzichtet. Peter Kormann gehört zu jenen Piloten, welche trotz der bekannten Schwierigkeiten antraten. Zumal die Strecke für Kormann fast so etwas wie ein Heimspiel ist. Im vergangenen Jahr hatte er sogar den Gesamtsieg geholt. Diesmal reichte es zu Rang zwei, wobei der Sieg in der Division 1 allerdings in seine Tasche wanderte.

Im zweiten Rennen war jedoch gleich zu Beginn der dritten Runde Schluss. Nachdem Kormann seinen PRC abgestellt hatte, konnte Marco Fink beim ersten Einsatz des PRC BMW den zweiten Platz einfahren. Der Sohn von ex-SCC Pilot Rainer Fink hinterließ bei seinem Debüt einen guten Eindruck und dürfte frischen Wind in die Sportwagenserie bringen. Als Gesamtdritte kletterte Jasmin Fiedler auf dem PRC-Honda gleich zweimal aufs Podium. Damit landete sie zudem in beiden Rennen auf dem zweiten Platz in der Division 2. Hinter Fiedler sah Division 1 Pilot Wolfgang Terschl im Tork Pro Sport in beiden Rennen das Ziel als Vierter.

„Eigentlich sah es nicht so schlecht aus. Doch leider gab es zum einen wegen der Strecke, zum anderen wegen der Corana-Geschichte die eine oder andere Absage. Für Hockenheim sollte es in zwei Wochen wieder besser aussehen“, gab sich Walter Pedrazza für den nächsten Lauf optimistisch. Vom 24. bis 25. Juli trägt die Sports Car Challenge auf der badischen Grand Prix Strecke wieder gemeinsam mit der P9 Challenge und der Spezial Tourenwagen Trophy ihren zweiten Saisonlauf aus.

36 Wagen beim ELMS-Auftakt

httttest 34An diesem Wochenende startet nach 2 geschäftigen Testtagen nun auch die Europäische Le Mans Serie in ihre Saison 2020 – die 17.te Saison des europäischen ACO-Ablegers. 36 Wagen werden auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet zum Saisonstart erwartet. Dabei setzt sich das Feld nun aus 15 LMP2, 12 LMP3 und 9 GTE-Am-Wagen zusammen. Damit ist das Feld gegenüber der ersten Bekanntmachung Anfang Februar um 4 Wagen geschrumpft.

Corona-bedingt fehlen der Carlin-Dallara (allerdings angeblich nur für die Auftaktrunde), der zweite Inter-Europol Competition-Ligier und der Ultimate-Oreca in der Top-Klasse. Im Richard Mille Racing Oreca tritt dagegen nur Tatjana Calderon auf dem eigentlich als reines Damenprojekt angelegten Team an. Ihre Teamkollegin Katherine Legge verunfallte am gestigen Mittwoch mit dem Wagen massiv in der ultraschnellen Signes Kurve und zog sich dabei einen Beinbruch zu, weswegen sie kurzfristig durch Signatech-WEC-Pilot Andre Negrao ersetzt wurde. Sophia Flörsch hatte schon zuvor wegen ihrer Verpflichtungen bei der ebenfalls von Terminverschiebungen betroffenen FIA F3 an diesem Wochenende in Ungarn die Teilnahme absagen müssen. Das Team wird dabei ein Ersatzchassis beim Debütrennen einsetzen müssen. Insgesamt starten in der Top-Klasse somit 14 Oreca und nur ein Ligier der Inter-Europol Competition Truppe, die zudem mit Rene Binder nun den einzigen deutschsprachigen Piloten in der Top-Klasse stellt, somit in das erste Rennwochenende der Serie.

httttest 4In der LMP3 treten mit 8 Ligier P320 LMP3 und 4 Duqueine M30 LMP3 durchweg neue Chassis in der Serie an. Es fehlen gegenüber der ursprünglichen Liste der britische 360 Racing Ligier und der zweite Inter-Europol-Ligier. Neu hinzugekommen ist dafür ein zweiter Graff Racing-Wagen, wobei das französische Team aus Vergleichszwecken je einen Ligier und Duqueine LMP3 einsetzt. Mit dem zweifachen Vizechampion der LMP3 Martin Hippe im Inter-Europol Competition-Auto und Laurents Hörr und Wolfgang Triller im DKR Engineering Duqueine starten nun 3 deutsche Piloten in der Klasse.

In der GTE fehlen der dritte Proton Competition -Porsche und der zweite Kessel Racing Ferrari. Aston Martin hat sich dafür wie berichtet für 2 Läufe mit einem WEC-Auto zusätzlich angemeldet. Dafür bringt die Proton Competition-Mannschaft in ihrem zweiten Porsche erneut einen VIP-Piloten an den Start. Nach Patrick Dempsey wird nun der deutsch-irische Hollywood-Schauspieler Michael Fassbinder httttest 93(u.a.: X-Men, Inglourious Basterds, Steve Jobs) an den Profirennsport herangeführt, nachdem er bereits im Porsche Carrera Cup Deutschland und der Ferrari Challenge Nord-Amerika Markenpokal-Erfahrungen gesammelt hatte. In Le Castellet wird Felipe Laser als Co-Pilot im dunkelgrünen #93 Porsche der deutschen Mannschaft an der Seite von Fassbender starten.

5 der Wagen in der Klasse haben somit deutschsprachige Piloten an Bord – so beide Proton-Porsche (Cristian Ried, sowie Laser und Fassbender) , der Aston Martin (Mathias Lauda), der Iron Lynx-Ferrari (Rahel Frey und Manuela Gostner) und der AF Corse-Ferrari auf dem Christoph Ullrich und Steffen Görig starten. Von daher dürfte es am Renn-Sonntag dem 19.7 genügend Autos zum Mitfiebern im Feld geben.

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