40 Wagen für die ELMS 2020

Die Europäische Le Mans Serie hat ihr Teilnehmerfeld für die Saison 2020 heute bekannt gemacht. 40 Teams - 18 LMP2, 13 LMP3 und 9 GTE - sind in dieser Saison für die europäische Langstreckenserie nach ACO-Muster gemeldet worden. Damit ist das Feld fast genau so gross wie 2019 als 41 Wagen (18/14/9) in der Serie zu Saisonbeginn gemeldet wurden.

Mit 15 Oreca, lediglich 2 Ligier und nur einem Dallara präsentiert sich das Feld der Top-Klasse gegenüber dem letzten jahr deutlich einfarbiger. Die vom ACO den Oreca unterlegenen Herstellern verweigerten weiteren Joker-Updates machen aus dem Hersteller -Oligopol langsam aber sicher ein Oreca-Monopol.

Neben den zurückkehrenden Teams von High Class Racing, Dragonspeed, Algarve Pro(2x), G-Drive, IDEC-Sport, dem Duqueine Team , BHK Motorsport, Cool Racing und Graff Racing sind nun auch die Mannschaften von United Autosports (2x), Panis Racing, Richard Mille Racing und Ultimate ins Oreca-Lager hinzugestossen. Richard Mille Racing bringt wie bereits berichtet eine Damencrew an den Start, die auch die deutsche Pilotin Sophia Flörsch beinhaltet. Für die vom Einsatzteam Signatech betreute Mannschaft scheidet der von RLR Motorsport eingesetzte Oreca aus dem LMP2-Feld aus.

Für die deutschsprachigen Fans gibt es 2 Gründe in diesem Jahr die Sympathien auf die Underdogs von Ligier zu setzen. Denn zum Einen kommt das einzige Ligier-Einsatzteam in diesem Jahr aus Deutschland - Inter-Europol Competition wird 2020 gleich 2 Ligier JS P217 LMP2 an den Start bringen – und zum Anderen ist mit Alex Müller mindestens ein weiterer deutscher Pilot in der Gesamtsieger-Klasse auf einem der beiden gelb-grünen Ligiers der unter polnischer Nennung startenden Hamelner Mannschaft unterwegs.

Dallara bleibt trotz bislang ebenfalls bescheidener Resultate weiter im Feld der ELMS vertreten. Die Mannschaft von Thunderhead Carlin-Racing hat trotz einer teilweise verwachsten Saison 2019 erneut eine Nennung mit Kundenpilot Jack Manchester abgegeben.

Reifenseitig setzen mit Algarve Pro, BHK Motorsport, Panis Racing und Carlin 5 Teams auf Goodyear. Der Rest der Top-Mannschaften vertraut dem französischen Gummi von Platzhirsch Michelin.

In der LMP3 setzt sich der Trend zur Herstellerverarmung fort – nur 3 der 13 Autos beide übrigens von den Michelin Le Mans Cup-Aufsteigern DKR Engineering und Nielsen Racing (2x) werden von Norma-Nachfolger Duqueine gestellt. DKR bringt dabei mit Laurents Hörr ein vielversprechendes deutsches Talent in der Klasse an den Start. Der Rest setzt komplett auf Ligier, so Inter-Europol Competition, die mit Paul Scheuschner und LMP3-Vizemeister Martin Hippe die deutsche Flagge auch in der LMP3 Klasse fliegen lassen, United Autosports (2x), sowie die Rückkehrer von 360 Racing, Real Team Racing, Graff Racing, RLR Motorsport, IDEC-Sport, die ihren 2.Wagen nun in der kleinen Klasse an den Start bringen und die Meister von EuroInternational auf deren Wagen derzeit Harrison Newey als Pilot gemeldet ist. Champion Jens Petersen hatte uns gegenüber in der letzten Saison bereits vor dem Finale die Möglichkeit eines Rückzugs aus der Klasse erwogen.

Weiterhin vermisst man in der Klasse Einsatzwagen von Ginetta - obwohl angelsächsische Medien im Vorfeld von einem wahren Kundenansturm auf die neue LMP3-Konstruktion berichtet hatten - und Adess, deren neue Konstruktion angesichts der katastrophalen Bilanz des Vorgängers wenig Resonanz bei den Kunden gefunden hat.

Auch in der GTE-Klasse nimmt die Markenvielfalt ab. Nur noch das Dempsey-Proton-Team stellt sicher, das aus der Klasse kein Ferrari-Cup wird. Die Ferrari-Einsatzmannschaften sind Iron Lynx (2x), Kessel Racing (2x), JMW-Motorsport, AF Corse und Spirit of Race. Mit dem Eidgenossen Christoph Ullrich an Bord des AF Corse Ferraris startet zumindest ein deutschsprachiger Pilot im Ferrari-Kontingent.

Die Ummendorfer Proton-Mannschaft hat mit Porsche-Werkspilot Richard Lietz zumindest einen weiteren deutschsprachigen Piloten für die Klasse fixiert. Einsatzmannschaften von Aston Martin, Corvette oder gar Ford sucht man in diesem Jahr in der ELMS vergebens. Nicht mehr in der Klasse involviert sind somit die Project 1-Mannschaft – die sich wohl auf die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft konzentriert – und die schweizer Luzich Racing Truppe die kurzfristig ihr Sportwagenengagement überraschend beendet hat.

Mit in diesem Jahr wieder nur 6 engagierten Herstellern - Oreca, Ligier , Dallara , Duqueine, Porsche und Ferrari – gibt es trotz des grossen Feldes einen Beigeschmack bei der Entwicklung der der Meisterschaft die zunehmend auf Autos von der Stange setzt.

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