Dieselinvasion an der Sarthe - Abschluss der LMP1-Preview

R15Neun Dieselfahrzeuge – mehr werden es wahrscheinlich in den nächsten Jahren auch nicht mehr werden. Insgesamt vier (reell existierende) Teams unter sechs Nennungen setzen in diesem Jahr drei Konstruktionen ein. Das Audi Sport Team Joest mit drei R15, das Team Kolles mit zwei Audi R10, Peugeot mit drei 908 und Pescarolo mit einem Vorjahreschassis des 908, das allerdings ein paar neue Evo-Teile bekommen hat. Der Weg zum Gesamtpodium läuft wahrscheinlich nur über die beiden Werksteams.

Audi hat in diesem Jahr ein verschärftes Programm: Neues Auto, kein Le Mans-Testtag, neue Wagen in der DTM, Einstieg in die GT3 – die Vorzeichen für das R15-Tdi Debüt an der Sarthe könnten schlechter nicht sein. Doch wenn einem Team zugetraut werden kann, dass es dennoch alle drei Wagen ins Ziel bringt, dann wird es Joest sein. Da stören auch nicht die aktuell wieder aufgebrochenen Diskussionen um die Legalität gewisser Aeroteile des R15.

Dessen Vorgänger R10 ist mit zwei Exemplaren in den Händen des Team Kolles ebenfalls an der Sarthe unterwegs. Das Team ist neu beim Klassiker, zudem leidet ihr Wagen offensichtlich an den zu Beginn der Saison verkündeten Einbremsungen. 908Mehr als eine Zielankunft sollte von der süddeutschen Mannschaft nicht erwartet werden. Ein Top-10 Resultat würde wie ein Sieg gewertet werden.

Fünf Audis also – denen stehen vier Peugeot gegenüber. Drei Werksautos setzen die Löwen ein,  eines stärker besetzt als das andere. Aber haben die Löwen die Egos ihrer hochmotivierten Piloten im Griff? Sebring zeigte, dass der 908 und der R15 ebenbürtige Waffen sind – beide konstruiert, um einen Le Mans Sieg einzufahren. Was aktuell im freien Training und beim Qualifying an Speed gezeigt wurde, beweist dass auch der überarbeitete 908 ein schwerer Gegner sein wird. In der Vergangenheit offenbarte die Mannschaft allerdings gravierende taktische Mängel. So gravierend, dass man sogar mit einem 2-4s schnelleren Fahrzeug weder Le Mans noch die Le Mans Serie gewinnen konnte. Hat man die Taktik im Griff?

Das könnte ausgerechnet ein hausinterner Gegner schonungslos aufdecken. Henri Pescarolo, einst grösster Dieselkritiker, hat von Peugeot einen 908 angeboten bekommen. Hinter diesem Schachzug steckt ein gehöriger Schuss Selbstironie – und Kalkül! Dem alten französische Taktikfuchs wird von nicht wenigen Insidern zugetraut, dass er die Werksmannschaft im Verlaufe des Rennens teils alt aussehen lassen und vielleicht auch Audi unter Druck setzen könnte. Vorausgesetzt er bekommt die auch für ihn neue Aufgabe gestemmt, seinen eigenen nagelneuen Wagen und den 908 in die vorderen Phanlanxen zu lancieren – bei den einst von ihm so kritisierten Dieseln und bei den Benzinern.

News zur 40. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy

0503_startDrei Wochen nach dem 24h Rennen ist für die meisten Teilnehmer des Motorsportevent des Jahres die kurze Pause vorrüber und der vierte Lauf zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring steht auf dem Programm. Während man von nun an auf das Großaufgebot von Audi verzichtet, gibt es bei manchen der vielen Privatteams an der Spitze doch ein paar Veränderungen:

Lag er beim 24h Rennen in den Morgenstunden im Audi R8 LMS noch in Führung, so startet Marc Basseng nun wieder auf einem Fahrzeug aus Weissach, dem Porsche 997 GT3 Cup S. Zusammen mit Oliver Kainz wird Basseng das Rennen bestreiten und blickt zuversichtlich auf den vierten Lauf: „Ich freue mich darauf, nun einmal mit einem Porsche Cup S zu fahren. Dann kann ich den Porsche RSR, den Audi R8 LMS, den ich beim 24-Stunden-Rennen gefahren habe und den Cup S gegeneinander vergleichen. Mit Oliver als Teamkollegen hoffe ich auf ein weiteres Top Resultat zusammen mit der Mühlner Motorsport Mannschaft, wo ich mich letztes Jahr immer sehr wohl gefühlt habe.“

Phoenix-Racing setzt einen Audi R8 LMS mit den Fahrern Dennis Rosteck, Rene Rast und Nicki Thiim ein. Letztere beide konnten sich in diversen Markenpokalen profilieren, Rosteck verfügt hingegen über jahrelange Erfahrung auf der Nordschleife.

Besonders an die erste Rennstunde des ADAC Zürich 24h Rennens werden sich die meisten Fans gerne noch einmal erinnern, als Dirk Adorf und Marc Lieb Motorsport auf allerhöchstem Niveau zeigten. Nachdem zunächst geplant war, den Ford GT nur beim dritten Lauf zur VLN und dem 24h Rennen einzusetzen, vertraut man auch beim vierten Rennen der Saison auf das von Matech Concepts aufgebaute Fahrzeug. An der Seite von Adorf und Tilke wird erneut Thomas Mutsch in das ihm vertraute Ford GT Lenkrad greifen.

Bei Manthey-Racing wird von nun an wieder Arno Klasen den 997 GT3 RSR an der Seite von Marcel Tiemann bewegen, auch Jochen Krumbach und Armin Hahne kehren nach dem Auftritt für Lexus in das CupS-Cockpit zurück.

Nach einem starken vierten Gesamtrang vor drei Wochen bestreitet Uwe Alzen seinen ersten VLN Lauf im eigenem Team mit dem 997 GT3 Cup zusammen mit Lance David Arnold.

Ansonsten werden in den vorderen Reihen des Feldes die bekannten Teams in Form von Jürgen Alzen Motorsport, Frikadelli-Racing, Kissling-Motorsport mit der Corvette und auch die Fahrzeuge wie das Schall Opel Astra V8 Coupé oder der „Getrag Z4“ zu finden sein.

Ein besonderer Service steht für die Fans an der Strecke erstmalig zur Verfügung, mehr dazu kann man hier nachlesen.

Spanische GT – Nachtrag: Punktestände

09gtes204bFolgende Zwischenstände gibt es nach der zweiten Meisterschaftsrunde in den Wertungen der Spanischen GT: Im Gesamtklassement aller drei Kategorien haben Miguel Amaral / Miguel Angel de Castro (Drivex-Porsche 997 RSR, Bild links) durch einen dritten Rang sowie einen Sieg in Jarama mit 64 Punkten die Spitze übernommen. Es folgen Ricardo Bravo / Lourenco de Veiga (ASM-Ferrari F430 GT2; 62) und Peter Sundberg / Juan Manuel Lopez (Exakt Racing-Ferrari F430 GTC; 54). Dieselbe Reihenfolge der Top-3 - mit 28, 27 bzw. 23 Zählern - besteht auch in der Super GT-Klasse.

09gtes143Die GTS-Tabelle, in der in Valencia vier bzw. in Jarama fünf Mannschaften punkten konnten, sieht zwei Teams klar voran: Antonio Castro / Jesus Diez (Diez-Porsche 997 GT3 Cup S; 32 Punkte) führen vor Alfredo Palencia / Ton Puig (Zener Racing-Ferrari F430 GT3; 29).

Bei den GT Light-Fahrzeugen liegen Ben Clucas / Francisco Lorena (Morcillo-Ginetta G50, Bild rechts; 32 Punkte) vor Oliver Campos / Kosta Kanaroglou (Campos-Ginetta G50; 30) sowie Ronald Severin (RSV Motorsport-Aston Martin N24 Vantage; 26).

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