Statistik-Rückblick aufs LMS-Finale

StartZum fünften Male gastierte die Le Mans Serie in Silverstone. Und auch in diesem Jahr bekam man wieder ein spannendes Rennen geboten. Der Statistikrückblick auf das Saisonfinale der Le Mans Serie liest sich wie folgt:

  • Die 1000km von Silverstone (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) waren das offiziell dreißigste Rennen der 1000km-Rennserie. Inoffiziell kann man die 1000km von Le Mans als Pilotrennen zur Serie noch mit hinzuzählen und kommt dann auf 31 Rennen.

  • Es war das kürzeste 1000km-Rennen auf dem britischen Traditionskurs in der LMS-Geschichte - nach 5h 29Minuten, und 12,688s war die Vorstellung beendet. Damit dauerte das Rennen etwa elf Minuten kürzer als die Ausgabe im vergangenen Jahr, obwohl da die Peugeot 908 etwa 4s schneller waren als heute der siegreiche Oreca. Dem diesjährigen Rennen kam zu Gute, dass kein Safety-Car benötigt wurde - ganz im Gegensatz zum vergangenen Jahr.

  • Es war zwar der erste Sieg eines Oreca-Prototypen, jedoch nicht - wie zuerst vom Autor dieser Zeilen verbreitet - der erste für das Team Oreca. Die Mannschaft von Hughes de Chaunac gewann schon 2005 einmal ein 1000km-Rennen - jenes Regenrennen in Silverstone, das Allan Mc Nish mit einer Glanzleistung auf nasser Strecke für sich und den vom Playstation Team Oreca eingesetzten Audi R8 in den letzten Rennminuten für sich entscheiden konnte.Oreca 

  • Der Oreca-Courage O-01 ist die siebte Konstruktion (vom sechsten Hersteller), die in den Siegerlisten der Le Mans Serie vermerkt werden konnte.

  • Mit dem Sieg durch Oliver Panis und Nicolas Lapierre bauen die Franzosen ihre Bilanz bei den Fahrersiegen auf 33 aus.

  • Erster Sieg für den Speedy-Sebah LMP2-Lola. Die Freude war so groß das Pilot Xavier Pompidou für einen Moment diesen Augenblick mit dem Team in langsamer Fahrt an der Boxenmauer vorbei geniessen wollte – und just vom Signature-Oreca hinter der Ziellinie über den Haufen gefahren wurde. Ein Zwischenfall den es in dieser Form auch noch nicht in der Serie gab.

  • Es war der 14. Sieg eines Lolas in der kleinen Prototypenklasse. Allerdings erst der Vierte eines Wagens der von einem Judd-Motor befeuert wurde.

  • Alle drei Piloten (Ben Leuenberger, Johnny Kane und Xavier Pompidou) verbuchten ihren ersten Sieg in der Kategorie.

  • Erste Zielankunft eines LMP2-Lucchini - wenn auch nicht in Wertung. Seit seinem Debüt 2004 hat sich die erste nach den heutigen Regeln gebaute LMP2-Konstruktion sehr schwer getan, dieses Etappenziel zu erreichen. AstonGerüchte nach denen die spanische Hache-Mannschaft das Chassis im nächsten Jahr nach der mehr als durchwachsenen Saison abstösst und durch einen Lavaggi ersetzen will, wurden allerdings umgehend aus Teamkreisen dementiert.

  • Durch den Sieg des GT1-Astons des Gigawave-Teams (übrigens auch dieser Mannschaft gelang ihr erster Sieg beim gleich ersten Antreten in der Meisterschaft) hat Aston Martin nun neun Klassensiege in der GT1 zu Buche stehen – gleich viele wie Ferrari mit dem F550. Beiden Konstuktionen ist gemeinsam, dass sie aus dem selben Hause stammen: Prodrive - die unweit von Silverstone in Banbury ihr Hauptquartier haben.

  • Für Peter Kox war es insgesamt schon der vierte Sieg in der GT1 – nach 2003 in Le Mans (auf dem Velox-Ferrari), 2005 in Silverstone (Convers-Ferrari) und 2009 in Barcelona auf dem IPB-Spartak-Lamborghini. 

  • Erneuter Sieg für Rob Bell, der dadurch wieder mit Marc Lieb auf zehn GT2-JWMSiege gleichziehen kann. Bell ist eine feste Grösse bei den 1000km von Silverstone. Die letzten drei Jahre konnte der Brite sein Heimrennen jeweils mit seinem Teamkollegen für sich entscheiden. Gianmaria Bruni, der schon 2007 mit Bell an gleicher Stelle erfolgreich war, hält nun bei sechs GT2-Erfolgen.

  • Es war der elfte Sieg eines Ferrari F430 GTC und der 14. eines Ferraris überhaupt. Das Duell Porsche gegen Ferrari steht nun wieder ausgeglichen 14:14.

  • Zweiter Sieg der JWM-Mannschaft und 16. Sieg eines Dunlop-bereiften Teams in der GT2. Die GT2-Klasse war übrigens die einzige, die sich in Silverstone bei den schnellsten Rundenzeiten gegenüber dem Vorjahr steigern konnte – mit ein Indiz dafür, welch Sprünge hier die Reifenentwicklung derzeit macht.

Tim Bergmeisters Vorschau auf den Sachsenring

Muehlner PorscheIm letzten Jahr sicherte sich Tim Bergmeister am Sachsenring noch den Meistertitel. Zum vorletzten ADAC-GT-Masters-Wochenende reist der Mühlner Motorsport-Pilot in dieser Saison dagegen als Tabellen-7. nach Hohenstein-Ernstthal. Zuletzt beim ADAC Masters Weekend auf dem Nürburgring lief es gut für Bergmeister und Teamkollege Frank Schmickler. Im Mühlner-Porsche 997 GT3 Cup S belegte der Titelverteidiger Platz 5 im ersten Rennen. Im zweiten Lauf musste sich Schmickler erst in der letzten Runde Audi-Pilot Jan Seyffarth im Duell um P2 geschlagen geben.

"Am Nürburgring hatten wir einen guten Rennspeed. Das ganze Wochenende war perfekt, wir hatten keine Probleme, perfekte Boxenstopps und waren auch im Rennen fehlerlos".

timEine Vorhersage für das vorletzte Rennwochenende will Bergmeister aber nicht treffen: "Theoretisch liegt uns der Sachsenring sehr gut und die Motorsport Arena Oschersleben im Anschluss auch. Allerdings dachten wir auch, dass wir am Eurospeedway Lausitzring gut aussehen würden. Aber bei der Runde dort lief es nicht besonders gut für uns. Am Nürburgring waren wir hingegen wieder stark, das hatten wir vorher so auch nicht erwartet. Daher bin ich mit Prognosen vorsichtig, zumal es in den Rennen in dieser Saison extrem eng zugeht. Realistisch muss man sagen, dass wir keine Meisterschaftschancen mehr haben," so Bergmeister, dem 15 Punkte mit Schmickler auf Tabellenführer Christian Abt fehlen.

"Es kann zwar in den letzten vier Rennen noch sehr viel passieren, allerdings ist der Rückstand fast schon etwas zu groß. In dieser Saison liegt alles eng zusammen, man muss regelmässig in die Top-3 fahren, um eine Chance in der Meisterschaft zu haben. Wir liegen auf Platz 7, haben aber nur drei Punkte Rückstand auf die Vierplatzierten. Da ist noch etwas möglich. Es ist toll, dass sich die Meisterschaft am Nürburgring noch so spannend entwickelt hat. Ich bin mir auch sicher, dass es am Sachsenring noch keine Vorentscheidung um den Titel geben wird. Die Meisterschaft wird erst am letzten Rennwochenende entschieden."

V de V – aktuelle Punktestände

Die Gesamtwertungen der drei VdeV-Langstreckenserien sehen nach der Runde in Dijon wie folgt aus:

In der Endurance Proto konnten Philippe Mondolot / David Zollinger (Palmyr-Norma M20F; 184,5) durch den Laufsieg ihre Führung ausbauen, zumal die Zweitplatzierten Ander und Andres Vilarino (TFT-Norma M20F; 139,5) nicht am Start waren. Rang 3 in dieser Wertung belegen weiterhin Philippe Haezebrouck / Marc Faggionato (LD Autosport-Norma M20F; 94), die in Dijon nach einem Ausfall punktelos blieben.

09vdev618mBei den GT/Tourisme-Mannschaften gab es an der Spitze des Zwischenklassements ebenfalls keine Positions-veränderungen: Eric Mouez / David Loger (Nourry Competition-Porsche GT3 Cup S; 164,5) führen vor Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier (Perspective Racing-Ferrari F430; 136,5) sowie Bernard Moreau / Miguel Langin (Polybaie-Porsche 996 RSR; 134,5). Das Bild zeigt übrigens den zuletzt in Dijon siegreichen Mosler von Short / Barnes.

In der Tabelle der Historischen GT und Prototypen liegen die soeben genannten Moreau / Langin – hier mit einem Porsche 911 3,0 RSR – mit 177,5 Zählern an der Spitze, dahinter haben die beiden Mecamoteur-Elva-Besatzungen Le Calvez / Robert (120) und Guanzini / Alloend-Bessand (116) die Plätze getauscht.

Für alle drei Serien stehen heuer noch drei Rennen (Ledenon, Magny-Cours und Estoril) im Terminkalender.

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